&
A N G L I A.
ZEITSCHRIFT
FÜR
ENGLISCHE PHILOLOGIE.
UNTER MITWIRKUNG VON EWALD FLÜGEL
HERAUSGEGEBEN
VON
EUGEN EINENKEL.
NEBST EINEM BEIBLATT HERAUSGEGEBEN VON MAX FR. MANN.
BAND XXX. NEUE FOLGE BAND XVIII.
HALLE a. S.
MAX NIEMEYER.
1907.
°>
Rk
BAND-INHALT.
Seite
Karl Luick, Nachträge zur englischen grammatik. V 1
Theodor Eichhoff, Versuch einer praktischen Hamlet - kritik . . 56
0. L. Hat eher, The Sources of Fletcher's 'Monsieur Thomas' . . 89
W. Heuser, Die Ancren Riwle — ein aus angelsächsischer zeit über-
liefertes denkmal 103
0. B. Schlutter, Anglo-Saxonica 123
E. Einenkel, Nachträge zum "Englischen Indefinitum". IL . . . 135
Osborn Waterhouse, The development of English sentimental
comedy in the eighteenth Century 137
W. Heuser, Fragmente von unbekannten spielmannsliedern des 14.
Jahrhunderts, aus Ms. Rawl. D. 913 173
W. Heuser, Dux Moraud, einzelrolle aus einem verlorenen drama
des 14. Jahrhunderts 180
J. Douglas Bruce, A reply to Dr. Sommer concerning the relations
of Malory's "Horte D'Arthur" and the Middle English romance,
"Le Morte Arthur", preserved in the Harleian Ms. 2252 . . . 209
Anna C. Paues, A newly discovered manuscript of the PoemaMorale 217
Karl Luick, Nachtrag zu s. 13 ff. 238
0. B. Schlutter, Anglo-Saxonica 239
Edmund D.Jones, The authenticy • of some English works ascribed
to Wycliffe 261
Osborn Waterhouse, The development of English sentimental
comedy in the eighteenth Century. II 269
W. Heuser, Das interludium de Clerico et Puella und das Fabliau
von Dame Siriz 306
Eleanor Prescott Hammond, Ashmole 59 and other Shirley
manuscripts 320
T. M. Parr ott , Notes on the Text of Chapman's plays. A. Alphonsus,
Emperor of Germany 349
y
IV BAND-INHALT.
Seite
Charles H. "Whitman, The Old English animal names: Mollusks;
Toads, Frogs; Worms; Reptiles 380
Otto B. Schlutter, Anglo-Saxonica 394
Ewald Flügel, A new collation of the Ellesmere Ms 401
Herbert Smith, Syntax der Wycliffe-Purveyschen Übersetzimg und
der "Authorised Version" der vier evangelien 413
T. M. Parrott, Notes on the Text of Chapman's Plays. B. Caesar
and Pompey 501
W. Heuser, Die Katherinenhymne des Ricardus Spaldyng und eine
Marienhymne derselben pergamentrolle 523
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK.
V.
Zur qnantitierung der romanischen lelmwörter
und den quantitätsgesetzeu überhaupt.
Die Verteilung* von langem und kurzem vokal in den roma-
nischen lehnwörtern mit offener tonsilbe scheint auf den ersten
blick völlig unregelmäfsig. Wir haben bäron gegenüber mäson,
barrel gegenüber läbel, välour aber fävour, hönour und ödour,
Iwery und ivory. Dieses durcheinander zu entwirren, ist das
ziel eines im letzten bände dieser Zeitschrift1) erschienenen
auf satzes von C. Heck. Ich kann aber nicht finden, dafs er
die erwünschte klarheit geschaffen hat, sondern bin vielmehr
— wie vermutlich die meisten fachgenossen — der meinung,
dafs seine darlegungen zum schärfsten Widerspruch heraus-
fordern. Ich beabsichtige nun, im folgenden meine eigenen
gedanken über dieses problem vorzulegen : sind sie zutreffend,
so bedarf die lehre Heck's keiner weiteren Widerlegung.
Vorher wird es aber angemessen sein, einen lautvorgang,
der uns bei der betrachtung der lelmwörter vielfach beschäf-
tigen wird, einer genaueren prüfung zu unterziehen.
1.
Es ist eine bekannte tatsache, dafs ae. cerende, cemette,
feolaga ne. erranä, emmet, fellow ergeben, in diesen Wörtern
») Band 29 (Neue Folge 17), s. 55 ff., 205 ff., 347 ff.
Anglia. N. F. XVIII.
2 KARL LUICK,
also eine Verkürzung des tonvokals eingetreten ist. Wie sie
aber aufzufassen sei, wovon sie eigentlich abhängt, darüber
gehen die meinungen noch auseinander.
Zum teil wird angenommen, dals diese kürzung mit der
frühmittelenglischen synkope zusammenhänge. Ae. derende,
(kmette sind unzweifelhaft innerhalb gewisser grenzen zu dernde,
(kmte geworden und gewils mufste vor der so entstandenen
konsonantengruppe ebenso kürzung eintreten, wie etwa in
ae. cepte oder Idedde. Die ursprünglich nur den synkopierten
formen zukommende kürze (vgl. ne. anf) soll nun auch in die
nicht synkopierten eingeführt worden sein (ne. errand, emmef).
Das wäre an sich ganz gut denkbar. Aber auf diese weise
sind nicht alle fälle zu erledigen. So sicherlich nicht ne.
hälidom, nie. hälidai aus ae. hdligdöm, hdligdaeg, die niemals
svnkope erlitten haben. Ferner ne. fellow, sclwlar, soüthern,
dial. eddicli (eine art Wasserlilie NED. s. v. edocke) aus ae.
feolaga, sediere, süderne, eadocca: in dem bisher zugänglichen
material für diese Wörter ist keine spur von synkope zu
finden und das kann mindestens bei dem oft belegten fellow
doch nicht blofser zufall sein. Dazu kommen noch andere
erwägungen. In süderne hätte die synkope nur zur entstehung
eines sonantischen r geführt, sü-der-ne > sü-dr-ne, und keines-
wegs zur bildung einer konsonantengruppe, vor der sonst
kürzung eintritt {cep-te). Dasselbe gilt für ae. Idwerce, laferce
'lerche', me. lauerke, laverke, später larke, ne. larJc, in dem die
kürze, wie das fehlen aller o- formen beweist, schon vor dem
12. Jahrhundert entstanden ist , also nicht etwa erst mit der
späteren kontraktion zusammenhängt. Bei Menge, ne. dial.
ellinge •entfernt, einsam, traurig' läfst die natur der Konso-
nanten ebenfalls wirkliche synkope kaum zu. Ein *scölre
aus sediere hätte zu *scoldre und *scolder führen müssen (wie
ealra- zu me., ne. alder-) und davon ist, soweit wir bis jetzt
sehen können, keine spur vorhanden. Bei demette endlich ist
zu beachten, dals nach dem material des NED. die meist
synkopierten a-formen dem Süden und die nie synkopierten
e-formen dem anglischen gebiet anzugehören scheinen, und
eine beeinflussung von me. emet durch ant doch wohl zu
*ammet geführt hätte.
Fällen wie Idwerce, sädeme ist übrigens ae. (angl.)
seepherde, ne. shepherd anzureihen, welches schon in YViclif-
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 3
handschriften ohne h erscheint1): offenbar ist in der Volks-
sprache vielfach das gefühl für den Zusammenhang mit dem
simplex herde geschwunden, so dafs -(h)erde bildungselementen
wie -erce und -erne gleichstand und vor ihm dieselbe kürzung
eintrat. Der früheste bis jetzt bekannte beleg für diese bildet
die Schreibung shepperdis bei Wiclif und shepperde, scheppardes
in der Cotton-hs. des Maundeville 2). Wenn daneben bei
ersterem auch sheeperd steht, so läfst sich die länge leicht
aus dem simplex sheep erklären.
Ob wir auch ae. goshafoc, ne. goshaivk anzuschliefsen haben,
ist zweifelhaft. Da das h in unseren belegen nirgends fehlt,
scheint es nie geschwunden zu sein, so dafs die ursprüngliche
silbengrenze aufrecht blieb und der lange tonvokal nicht in
offener silbe, sondern vor zwei konsonanten stand, vor denen
in üblicher weise kürzung erfolgte. Der heutige starke neben-
ton auf -haivlc ist allerdings eine rückbildung unter einnufs
des simplex: die Schreibung hake im 16. Jahrhundert beweist
schwächere artikulation der zweiten silbe.
Besonders deutliche fälle für kürzung ohne synkope liefern
eigennamen wie Whitaker (me. Witacur 1273) 3), Whittington
(me. Whitynton 1379) 3), Lmaker (me. Linacrc 1273) 3), gegen-
über white, line. Eine systematishe durchforschung des eigen-
namenmaterials, das wegen seiner frühen isolierung besonders
wertvoll ist, mufs ich mir aber wegen unzulänglicher hilfs-
mittel versagen.
In einer ganzen reihe von fällen mufs also die kürzung
altenglischer längen eine andere Ursache haben, als die synkope.
Kluge4) sieht sie in der 'schweren endung'. Wenn ich seine
knappen andeutungen richtig verstehe, denkt er sich den Vor-
gang so, dafs die kürzung statthatte, wenn die 'schwere endung'
den akzent auf sich zog {feldive, scolere), und dafs ihr ergebnis
verblieb, als der akzent wieder zurückgeschoben wurde (oder
durch Übertragung in die doublette, die den ton auf der Stamm-
silbe bewahrt hatte, gelangte). So ansprechend diese lehre
*) E. Gasner, Beiträge zum Entwicklungsgang der neuengl. Schrift-
sprache. Nürnherg 1891, s. 13.
2) K. H.Fife, Der Wortschatz des engl. Maundeville, Leipzig 1902, s.218.
3) Bardsley, Dictionary of Engl, and Welsh Surnames, 1901 s. vv.
4) Grundriss der germanischen Philologie, hg. von H.Paul, I x891, 21052.
1*
4 KARL LUICK,
scheinen mag. kann ich ihr doch nicht zustimmen, denn ich
glaube nicht, dafs die erste silbe in me. felmve in lebendiger
rede — und auf diese kommt es bei allen lautwandlungen
an — jemals unbetont, oder auch nur sehr schwach betont
war. Die sprachliche grundlage der 'akzentverschiebung' im
vers war m. e. nur eine art 'level stress', auf den wir noch
später (s. 13) zu sprechen kommen werden. Aulserdem wäre
bei der auffassung Kluge's zu erwarten, dafs die kürzung bald
da. bald dort aufträte, je nachdem zufällig die form mit
•akzentverschiebung' oder die ursprüngliche überwogen hat,
während tatsächlich, wie wir bald sehen werden, ganz be-
stimmte Knien ihren bereich umgrenzen, die einen rückschlufs
auf ihre bedingungen gestatten.
Die lehre Kluge's ist nun von anderen dahin erweitert
worden, dafs die schwere silbe oder der nebenton an sich
kürzung bewirke. Dies ist die ansieht Morsbach's1)? der
auch altenglische erscheinungen wie prittig aus pritig hieher-
stellt, worin ihm Bülbring2) gefolgt ist, während Koeppel3)
mit dieser auffassung nicht mehr das auslangen findet,
Gegen die auffassung Morsbach's wie diejenige Kluge's
sprechen nun eine reihe beachtenswerter tatsachen.
Trotz schwerer endung oder nebenton tritt die kürzung
nicht ein a) in denjenigen zweisilbigen Wörtern, bei welchen
zwar flektierte dreisilbige formen vorhanden, aber in folge
ihrer bedeutung seltener gebraucht sind als die zweisilbigen.
In ae. ifig, hldford, Jmsend, tveesend, twibül sind die ausgänge
alle 'schwer' im obigen sinne (d. h. im gleichtaktigen mittel-
englischen vers hebungsfähig), im letzten wort sogar mit einem
noch heute vorhandenen nebenton versehen, und doch haben
wir ne. uy, me. löverd > ne. lord (nicht etwa Häverd > *lard),
ne. tlwusand, iveasand, tivlbil. Anzureihen ist auch ae. Frigedceg,
das früh zu Fndceg wurde (erster beleg dafür 1154) und die
länge bis heute bewahrt hat (Friday); ferner vielleicht ae.
leofman, me. (seit 1250) leman, d.h. wohl leman, ne. leman,
wofern nicht etwa dies ne. e eine schriftaussprache darstellt
und die Variante leman (aus me. lemman) allein rein lautlicher
•) Mittelenglische Grammatik s. 66.
2) Alttaolisches Elementarbuch I § 349.
3) Archiv für neuere Sprachen bd. 104, s. 52.
BEITRAGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 5
ent wicklung* entstammt. Auch die adjektive ae. hdlig, werig,
gr dsdig, bei denen die zweisilbigen formen im ganzen wohl
häufiger waren, bewahren die länge: ne. holy, weary, grecdy,
während ae. cenig (*dnig), das teils nie. eni, öni, teils mi, ani
ergiebt, wohl deswegen eine Sonderstellung einnimmt, weil es
vielfach geringeren akzent hatte (so schon Morsbach, Me. Gr. 66).
Wo dagegen (in vollwörtern) Verkürzung eingetreten ist, haben
wir es immer mit ursprünglich dreisilbigen formen zu tun : ae.
hdligdom, hdligdceg, eadocca, Idiverce, dslenge, feolaga, süÖerne,
cemette, cerende, sediere. Die kürze in ne. herring, die zu wider-
sprechen scheint, geht offenbar, worauf bereits Koeppel a. a. o.
verwiesen hat, auf den sehr häufig gebrauchten plural ae.
heeringas zurück, während der singular ae. hdsring das im Früh-
Neuenglischen ganz übliche hearing ergab (vgl. NED.), das
noch in manchen mundarten in den lautungen [heran, min,
jerin] fortlebt1). Ebenso stammt die kürze in ne. stirrup aus
dem sehr häufig gebrauchten plural ae. stircipas. Ähnlich könnte
dial. uy auf die flektierten formen ifiges, ifige zurückgehen. Da
diese aber selten sind, möchte man an eine schon altenglische
nebenform ifig denken, die sich aus *if-he'g ebenso entwickelt
haben kann, wie ae. eofot aus ef-hdt (Ep. ebhat).
Lehrreich ist die Verschiedenheit in der entwicklung von
ae. hldford und Idiverce (Idferce). Im ersten fall erweist die
regelmäfsig durchgeführte verdumpfung des ae. d zu me. ö,
dafs die länge durchaus unangefochten blieb, im zweiten das
fehlen aller o- formen frühe, vor dem 12. Jahrhundert einge-
tretene, Verkürzung des d. Das gewicht der nachtonigen silben
war aber wohl das gleiche, da sie in beiden fällen im 14. Jahr-
hundert nach dem Schwund des labials mit der tonsilbe ver-
schmelzen. Was diese Wörter unterschied, war also nur die
silbenzahl.
Weiters fehlt die kürzung b) in denjenigen fällen, in wel-
chen ursprünglicher nebenton unversehrt geblieben ist und heute
noch vorliegt. Solches beharren begegnet im allgemeinen nur
in Zusammensetzungen, die noch als solche deutlich empfunden
werden, und diese sind wieder in der regel durch die laut-
gebung der einfachen Wörter beeinflufst. Isolierte beweis-
kräftige fälle sind daher sehr selten. Doch gehört hierher
») Wright, English Dialekt Grammar, Index s. v.
6 KARL LUICK.
ne. tuibd aus ae. twtbill. Da Huri als selbständiges wort nicht
vorkommt, und (wo lautlich zu weit abliegt, um ein etwa
entstandenes *tuh wieder in tun- zu wandeln, haben wir einen
sicheren fall, in dem seit der altenglischen zeit eine mit
vollem nebenakzent belastete 'schwere silbe' auf einen langen
vokal folgte und doch keine kürzuug eingetreten ist. Diesem
wort ist das nach unserer gegenwärtigen kenntnis erst im
L5. Jahrhundert in der literatur auftauchende tinlight anzu-
schließen: auch wenn es nicht erheblich älter und wirklich
erst im 15. jahrhnndert neu gebildet worden ist, so zeigt es
doch, dafs das me. tun- langen vokal hatte, so vor allem in
dem häufigen tunfald, tinfold, und der verdacht, die länge in
turibil könne einer schriftausspraehe entsprungen sein, unbe-
gründet is
Etwas ähnliches liegt vor in ne. peacoch und peahen:
ae. pea 'pfau' ist als simplex in altenglischer zeit ausgestorben,
so dafs die länge in me. peecock keinem äufseren einflufs aus-
gesetzt war. Allerdings gab es ein me. pü xn\ü pö (zusLU.pd)
sowie päcock, pöcock\ aber ein etwa entstandenes pecock konnte
durch pä, pö doch kaum zu pecock gewandelt werden. Wahr-
scheinlich ist auch ne. byword 'Sprichwort' aus ae. biwyrde,
bhcord anzureihen, das (zum unterschied von ähnlichen Zu-
sammensetzungen) mit keiner der bedeutungen des einfachen
by zusammenhängt: denn als 'nebenher gesprochenes wort'
kann man ein Sprichwort doch nicht fassen. Dieses by- steht
also wohl isoliert da, während der zweite teil deutlich als
identisch mit dem simplex word empfunden wird und daher
seinen nebenton ungemindert bewahrt hat. Von kürzung ist
aber keine spur vorhanden. (Was in der hier vorliegenden
lautfolge bei Schwund des nebentons eintritt, zeigt ae. stiiv(e)ard
> ne. steicard). Ein späterer, aber doch noch beweiskräftiger
fall ist ne. piepowder [paipaudd] 'hausierer' (court ofpiepowders
'marktgericht'). Zugrunde liegt anglonorm. piepuldrus -staub-
füssig', welches me. pepoudrus und pipoudriis ergab. Im
zweiten bestandteil des Wortes blieb der Zusammenhang mit
powder lebendig und dies führte zur ausbildung eines neben-
akzentes, als ob es sich um ein heimisches kompositum han-
delte: nur so können wir uns die noch heute vorliegende auf
me. ü zurückweisende lautung erklären. Der erste teil, pi-,
war dagegen etymologisch ganz undurchsichtig, also lautlichen
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. i
einflüssen schutzlos preisgegeben. Obwohl nun das wori seit
1399 belegt, also sicher im laufe des 14. Jahrhunderts entlehnt
ist, blieb die länge unversehrt, Dafs etwa nur eine schrift-
aussprache vorliege, ist kaum glaublich: wir finden schon im
ME. i neben dem ja eigentlich zu erwartenden e und die
weiteren belege sind ziemlich gleichmäfsig auf die folgenden
Jahrhunderte verteilt.
"Wo dagegen Verkürzung tatsächlich eingetreten ist, in
den bereits (s. 5) angeführten fällen, können wir feststellen,
dafs der ursprüngliche nebenton einmal eine Schwächung er-
fahren hat. Ne. göshawk mit kürze und deutlichem nebenton
steht diesem satz nur scheinbar entgegen, wie aus dem oben
s. 3 gesagten hervorgeht.
Dafs wir aber für die in rede stehende kürzung über-
haupt nur Wörter, in denen ursprünglich ein nebenton vor-
handen war, als beweiskräftige fälle anführen können, ist bei
näherem zusehen leicht begreiflich: dreisilbige formen mit
länge voran, die keinen nebenton hatten, waren ja schon vor-
historisch durch synkope zweisilbig geworden. So etwa ae. witga,
{ofer)mtito, Icedde, plurale wie deoflas, If/tle usw. Die synkope
blieb allerdings nur in isolierten formen aufrecht, während
sie sonst durch analogie (wenigstens in der Schreibung) viel-
fach wieder aufgehoben wurde : de'ofolas, hjtele usw. Immerhin
ist es aber in diesen fällen immer möglich, die kürzung aus
den synkopierten formen abzuleiten und sie müssen als nicht
beweiskräftig bei seite gestellt werden.
Wir sehen somit, dafs — im gegensatz zu der auffassung
Morsbach's und anderer — vor deutlichem nebenton länge
gerade konserviert wird : das wort zerfällt in zwei Sprechtakte
und der erste steht phonetisch auf gleicher stufe mit einem
einsilbigen wort — in dem ja länge unberührt bleibt. Dies
verhalten stimmt aufs beste überein mit der tatsache, dafs
schon in vorhistorischer zeit kürze in offener silbe unmittelbar
vor nebenton gelängt wurde (ae. ticiecs, prifeald) 1).
Aus den im vorangegangenen vorgeführten tatsachen
folgt, dafs die Verkürzung langer vokale in offener silbe zwei-
und dreisilbiger Wörter nur zum teil mit der synkope und
*) Pogatscher, Englische Studien 25, 424 ; Bülbring, Altengl. Elementar-
buch § 101, anm. 3.
KARL LUICK
gar nicht mit dem nebenton zusammenhängen kann, sondern
vielmehr, wenn ein nebenton ursprünglich vorhanden war,
dessen Schwächung zur Voraussetzung hat und abhängt von
der silbenzahl: diese kürzung vollzieht sich in drei-
silbigen phonetisch einfachen formen (d. h. solchen ohne
nebenton) , wie bereits Angl. 20, 339 dargelegt ist. Dabei ist
zu beachten, dafs natürlich auch in 'phonetisch einfachen'
formen die unmittelbar auf den hauptton folgende silbe
schwächer ist als die übernächste, namentlich in pausastellung,
dafs also letztere zumeist einen schwachen, rein rhythmischen
nebentoii trägt. Diese geringe abstufung hindert aber nicht,
dafs beide silben sich mit der betonten zu einem Sprechtakt
zusammenfügen : sie ist wesentlich verschieden von der starken
abstufung, die beim eigentlichen nebenton vorliegt, und das
Vorhandensein von zwei Sprechtakten zur folge hat. Sobald
ein solcher nebenton auf die eben bezeichnete stufe herab-
sinkt, sind die Voraussetzungen für die kürzung gegeben:
völlige unbetontheit, d.h. die niedrigste stufe an stärke, die
überhaupt in der spräche vorhanden ist, braucht nicht erreicht
zu werden. Es kann auch vorkommen, dafs durch sekundäre
Vorgänge die frühere nebentonsilbe wieder stärker hervortritt
und wieder einen wirklichen nebenton bekommt wie in der
neuenglischen Variante hälidöme: dies verändert an der quan-
tität der haupttonigen silbe nichts mehr.
Die eben gewonnene einsieht in den Zusammenhang un-
serer kürzung mit dem fehlen, bez. schwinden des nebentons
läfst auch gewisse abweichende entwicklungen und besondere
fälle verständlich erscheinen. So vor allem ein wort, dessen
beurteilung durch spärlichkeit des materials etwas erschwert
wird: ne. oahon 'werg' aus ae. äcumba, -e, deuma. Wir haben
einige belege in altenglischen glossen und dann erst wieder
welche von 1484 an, die durchaus o zeigen. Der vergleich
mit ae. hldford und Idwerce (s. 5) gibt jedoch fingerzeige.
Wenn nicht eine uns unbekannte zweisilbige form *dcumb
bestanden hat, die sich wie hldford entwickelte, so müssen
wir uns vorstellen, dafs der nebenton auf der mittelsilbe sich
über das 12. Jahrhundert hinaus erhielt, vielleicht weil der
Zusammenhang mit cembau länger lebendig blieb, so dafs das
d nicht gefährdet war und zu o werden konnte. Als schliefs-
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 9
lieh doch Schwächung des nebentons eintrat, war bereits die
zeit angebrochen, in der in vielen gegenden das -e dreisilbiger
Wörter abfiel •), so dafs aus ocumbe sofort oeumb wurde und
kein anlafs zu einer weiteren Veränderung vorlag. Wo aber
das -e auch nach dem Schwund des nebentons sich hielt,
mufste in dem dreisilbigen, phonetisch einfachen ocum(b)e Ver-
kürzung eintreten : in der tat erweisen die Schreibungen okcome
(15. jh.), occam, ockam (16., 17. jh.), ockham (18. jh.) eine neben-
form mit Ö. Bei der bisherigen erklärung der kürzung sind
solche formen unverständlich: warum sollte der nebenton in
deumba später gewirkt haben als in läwerce?
Es ist klar, dafs dieselbe entwicklung wie in deumha >
oakum auch bei anderen dreisilblern der form — xx eintreten
und zu neuenglischer länge führen konnte. In der tat finden
wir im 17. Jahrhundert die Schreibung earande und bei Gill
die entsprechende lautung (ed. Jiriczek 139, 17 und 149, 28),
wie denn auch lebende mundarten vielfach formen mit [l, id,
je]-) aufweisen. Vielleicht gehört auch dialektisches [jamit,
jemit]*) hierher, da anlautendes ü aus me. e vielfach zu ja
u. dgl. geworden ist. Auch das Wiclifsche sheeperd (oben s. 3)
ist vielleicht anzureihen, obwohl es sich ebenso befriedigend
durch einwirkung von slieep erklären läfst.
Dem früh-ne. öclntn aber stehen andere fälle von jüngerer
Verkürzung zur seite, bei denen sich offenbar ihre Voraus-
setzungen auch erst in späterer zeit ergeben haben. Hieher
gehört ne. liöliday aus dem im ME. neu zusammengesetzten
höiiday ; ferner ne. sorry für früh-me. söry (aus ae. sdrig), dessen
kürze sich in formen wie sorie, soriest oder sorily, soriness nach
Schwund des nebentons entwickelt hat, vielleicht unter ein-
wirkung des sinnverwandten sorroiv. Ähnlich erklärt sich me.
und früh-ne. holly. Jüngeren Ursprungs ist offenbar auch die
heutige lautung von ready aus ae. *radig: die seit dem 16. Jahr-
hundert belegte Schreibung ea zeigt, dafs zur zeit ihrer tixierung
mindestens neben der kürze noch länge galt. Die kürzung ist
ebenso zu erklären wie bei sorry. Auch ne. silly aus me. seil
(d. i. wohl seil), ae. scelig ist vermutlich hier anzureihen, doch
liegt zur beurteilung des Wortes vorläufig zu wenig material vor.
') ten Brink, Chaucer's Sprache und Verskunst, § 256 f.
2) Wright, English Dialect Graminar, Index s. v.
10 KARL LUICK,
Wir sehen also, dafs die Verkürzung in dreisilbigen formen
mehr als einmal eingetreten ist. Wir haben fälle, in denen
sie sich vor der verdumpfung des ae. d, also vor dem 12. Jahr-
hundert vollzogen hat (halidom, halidai, lark), und andere
wieder, wo sie diesem wandel gefolgt ist. also wohl nicht vor
dem 13. Jahrhundert stattgehabt hat (holiday, sorry, ochum).
Es gibt aber einen fall, der noch viel jünger ist. Im 16. Jahr-
hundert taucht eine bezeichnung für 'bieressig' auf, die nach
dem muster von vinegar ' Weinessig' aus ale und cagre gebildet
ist : alegar (erster beleg 1542). Ale hatte schon seit dem 13.
Jahrhundert länge, dagegen entwickelt sich in alegar kürze.
Hier ist sicher nie synkope eingetreten und ein nebenton kaum
je vorhanden gewesen : die kürzung ist nur durch unser gesetz
zu erklären und ist im 16. Jahrhundert, oder wenn das wort
schon eine gewisse zeit vor unserem ersten beleg bestanden
haben sollte, doch frühestens im 15. Jahrhundert eingetreten.
So lange bleibt also unser gesetz lebendig.
Zu diesem worte sei noch bemerkt, dass heute allerdings
neben alegar auch älegar vorhanden ist. Doch scheint diese
lautung ziemlich jung zu sein, da sie Worcester (1780) und
Walker (1791) noch nicht kennen, und auf alle fälle ist sie
leicht als Übertragung der länge in ale zu verstehen, gerade
wie in dem analog gebildeten, etwas früher (1500) auf-
tauchenden heeregar der einflufs des simplex beer gesiegt hat,
Das kürzungsgesetz, welches lange vokale in dreisilbigen,
phonetisch einfachen formen befehdet, ist also von einem vor
dem 12. Jahrhundert gelegenen Zeitpunkt an bis in die neu-
englische epoche hinein giltig und wird innerhalb dieses langen
Zeitraumes immer wieder wirksam, sobald sich seine Voraus-
setzungen herausbilden. Auf die frage, ob es innerhalb des
Xeuenglischen erloschen ist. werden wir später zurückkommen
k. 48 ff.).
Wenden wir uns nun dem in den einleitenden bemerkungen
berührten problem zu. Aus leicht ersichtlichen gründen em-
pfiehlt es sich, zunächst die vor 1500 belegten lehnwörter ins
äuge zu fassen und sich auf die fälle zu beschränken, in denen
im Altfranzösischen einfacher vokal , nicht diphthong vorlag,
also Wörter wie reason aus me. resonn, alz. raison vorläufig
BEITRAGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 11
bei seite zu stellen. Namentlich aber wird es von Wichtigkeit
sein, in erster linie solche fälle zu untersuchen, welche nicht
durch die lautgebung der ihnen entsprechenden lateinischen
Wörter — in der zur zeit üblichen ausspräche — beeinflufst
werden konnten, weil sie entweder gar nicht aus dem Latei-
nischen stammen, oder aber von ihrem lateinischen etymon so
weit abstehen, dafs eine einwirkung ausgeschlossen ist.
In der tat haben wir eine ziemliche anzahl derartiger
Wörter und oft genug gewahren wir in ihnen kurzen vokal,
wie etwa in hanner, barrel, bottle, baüon, gallon, mattou und
anderen. Aber daneben steht eine kleinere reihe mit länge.
So a) aulserlateinischen Ursprungs: basin (erster beleg ') 1220),
mason (1300), labet (1320), azure (1325), blazon (1325), bacon
(1330), tabor (14 jh.), pilot*) (1530); b) lateinischen Ur-
sprungs: lerer (1297), ivory (1300), posier n (1300), aprou
(1307), louver d. i. [tot»]') 'rauchloch, dachfenster' (1367),
agne (1377), broker (1377), napery 'weifszeug, tischzeug' (1380),
environ (1382), flavour (14. jh.) , cater (1400). In diesen fällen
ist lateinischer einflufs ausgeschlossen, ebenso sind die versuche
Sweet's4), Western's5) und Heck's6), einige von ihnen durch
v) Meine angaben über das erste vorkommen eines wortes entstammen
dem NED., soweit es gegenwärtig- reicbt (A — Mes, K — Niche, O — Pip,
Q — Res), sonst den Wörterbüchern von Stratman-Bradley und Skeat. Audi
für alle sonstigen angaben über tatsächliches sind diese werke, namentlich
ersteres, meine quellen, soweit nichts anderes vermerkt ist.
2) Dies wort kann nicht aus dem Holländischen stammen, noch durch
diese spräche beeinflulst sein. Das ihm dort entsprechende wort heilst
piloot, hat also den ton auf der zweiten silbe und daher kurzes i in der
ersten. Die im 16. und 17. Jahrhundert vorkommende Schreibung pijl(l)oot
wird kaum von bedeutung sein. Auch die Vermutung Western's (E. Lautl. 8 67 ).
dafs holl. p/jlen eingewirkt habe, ist hinfällig. Das wort, das er meint
heilst peilen, dessen ei im 16. Jahrhundert ja vielleicht mit dem [ei\ für
me. i zusammengefallen sein könnte; -aber dann wäre doch vor allem ein
lehn wort *pile oder *peil 'sondieren, lotsen' zu erwarten. Über das späte
auftauchen des wortes vgl. unten s. 18.
3) Die lautliche entwicklung dieses wortes ist ganz normal. Afrz.
locier, norm, larer führte zu me. louver, dessen [ü] in folge seiner Stellung
vor labial nicht diphthongiert wurde, wie in room u. dgl. (vgl. Angl. 16, 500).
A) New Engl. Grammar §936 (bacon nach tdken, shdken; paper nach
mnker usw.).
5) Engl. Lautlehre, 2. aufl. s. 50 (basin nach base; blazon nach blaze).
l) A. a. o. (environ nach andiron s. 370, ivory nach ivy s. 373).
12 KARL LUICK,
allerlei seltsame analogiewirkungen zu erklären, meines er-
achtens niifslungen. Es ist also klar, dafs in romanischen
Lehnwörtern durch rein lautliche entwicklung auch länge ent-
stehen konnte, obwohl die mehrzahl der fälle kürze aufweist.
Ferner ist klar, dafs diese entwicklung nicht in der gewöhn-
lichen dehnnng kurzer vokale in offener silbe bestehen kann,
da sich unter diesen fällen auch solche mit me. % und ü finden
(pilot, ivory, environ, louver), während dehnung von 1 und ü
niemals zu %, u führt.
Wie ist nun dies nebeneinander von länge und kürze zu
erklären? Früher war ich der ansieht, dafs sich darin ein
schwanken der Quantität im Altfranzösischen wiederspiegle.
•.le nachdem die ja nicht so scharf ausgeprägte, sondern nach
den tonverhältnissen schwankende romanische quantität vor-
wiegend der englischen kürze oder der länge näher stand,
wurde diese oder jene dafür eingesetzt.' ') Ich dachte damals
an die bekannte tatsache, dafs man heute im Französischen in
Wörtern wie baron vielfach halblanges a hören kann. Indessen
ist es doch sehr fraglich, ob diese erscheinungen alt sind.
Auch andere bedenken machen sich geltend und haben mich
von meiner früheren ansieht abgebracht.
Ich glaube, dafs im Anglonormannischen unmittelbar vor
dem ton die vokale in offener silbe durchaus kurz waren
{bärun) und die englische doppelheit der wiedergäbe sich aus
englischen Verhältnissen heraus erklären läfst. Anders steht
es dagegen mit den vokalen in der zweitvorangehenden silbe
(oraison, librairie): meines erachtens ist die englische ent-
wicklung dieser laute nicht anders zu begreifen, als wenn
man ihnen eine quantität zuschreibt, welche, mindestens in
gewissen fällen, wahrscheinlich aber im allgemeinen, der eng-
lischen länge näher stand als der kürze und daher zunächst
durch länge wiedergegeben wurde (vgl. unten s. 23). Diese
Sonderstellung ist auch vom romanischen Standpunkt sehr be-
greiflich, da anzeichen vorhanden sind, dafs solche silben
einen nebenton trugen. Schon im Vulgärlatein war die neigung
aufgetreten, der zweitnächsten silbe vor dem hauptton einen
nebenton zu geben, wie die entwicklung zum Konianischen
>) Anglia 20 (1898), 350.
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 13
zeigt »). Und diese neigung setzt sich deutlich innerhalb des
Altfranzösischen fort: in einem wort wie oraison z. b. verfällt
der diphthong in der 'nachnebentonigen silbe' der Schwächung,
während das erste o ebenso intakt bleibt wie in der hauptton-
silbe2). Wenn wir aber wahrnehmen, dafs die französischen
vokale offener silben, die den hauptton tragen, im Englischen,
wofern sie nicht den ton verlieren, regelrecht durch länge
wiedergegeben werden (chace, vile, close usw.), so ist die an-
nähme, dafs auch nebentonige freie vokale in ihrer quantität
der englischen länge näher standen, gewifs plausibel.
Auf grund dieser zwei annahmen läfst sich m. e. die bunte
mannigfaltigkeit der englischen entsprechungen erklären, wenn
man dabei noch eines im äuge behält. In den fällen, um die
es sich handelt, hat regelmäfsig eine vorziehung des akzentes
stattgefunden. Wie haben wir uns diese vorzustellen ? Gewifs
nicht als ein plötzliches umkippen. Der erste schritt bestand
wohl darin, dafs die eingangssilbe einen neuen akzent bekam,
während die im Französischen betonte den ihrigen noch be-
hielt. Aus afr. bacun wurde also zuvörderst bdciui, wie noch
heute im Englischen das wort amen gesprochen wird. Dafs
zwei unmittelbar nebeneinander stehende akzente durchaus
gleich stark bleiben, kommt aber, wie die erfahrung lehrt
und wie psychologisch leicht begreiflich ist, äufserst selten
vor: je nach der Stellung im satze tritt häufig einer von ihnen
etwas stärker hervor, wie wir an dem 'level stress' im Xeu-
englischen ersehen können. Es ist ein labiles gleichgewicht,
das ein geringer anstofs zu gunsten der einen seite stört:
der aus der metrik entlehnte ausdruck 'schwebende betonung'
scheint mir daher diesen zustand treffend zu bezeichnen. Um
so leichter war es den heimischen betonungstendenzen zur
geltung zu kommen und den zweiten akzent zum nebenton
herabzudrücken: aus bdcun wurde bdcun.
Der hier angenommene Vorgang läfst sich gut durch
moderne, unmittelbar zu beobachtende seitenstücke veran-
schaulichen. Eine solche 'schwebende betonung' kann man
im munde radebrechender Tschechen oder Magyaren in
deutschen Wörtern wie befehl, warum, oder bei deutsch
0 Schwan-Behrens, Grammatik des Altfranzösischen, i. aufl. 1899. § 79.
■) Ebenda § 266.
II KARL LUICK.
sprechenden Franzosen in fällen wie vorsieht n. dgl. hören.
Ähnliches bietet auch der 'level stress' im Neuenglischen, nur
führt hier die häufige Stellung- der betreffenden Wörter vor
einer pause dazu, dafs der zweite teil vorwiegt (so vor allem
bei thirteen, fourteen usw.). während im Mittelenglischen die
entgegengesetzte tendenz die oberhand erlangte.
Unsere annähme wird aufs beste gestützt durch die me-
trische Verwendung solcher lehnwörter. Im nationalen reim-
vers, dem ja unmittelbar nebeneinander stehende ikten nicht
fremd sind, erscheinen sie tatsächlich mit zwei hebungen: so
im King Hörn in metrisch unzweideutigen fällen, durch die
Übereinstimmung der handschrift C mit beiden anderen ge-
sichert: mestcre 229, gdlün 1123, glötötm 1124, grdvel 1465,
cdstel 1466: in C und einer anderen handschrift: gdleie 185,
chdere 1261; nur in C: bdtdille 855, bdnere 1374, hdrpürs 1471,
gigtirs 1472 ; in L und 0 : mestcre 847, mdnere 548. Daneben
findet sich — wie nicht verwunderlich — dieselbe Verwendung
wie im gleichtaktigen vers. In diesem tragen solche Wörter,
da ja das zusammentreffen zweier hebungen vermieden wird,
nur einen Iktus, aber er kann auf die alte wie die neue
akzentsilbe fallen, castcl und cdstel: dieses bekannte schwanken
ist bei einer sprachlichen grundlage, wie der angegebenen,
am besten verständlich. Der stabreimvers der zweiten hälfte
des 14. und des 15. Jahrhunderts bot im typus C (xxxxx)
und G1 (xxxx) die möglichkeit, zwei nebeneinander stehende
wortakzente als hebungen zu verwenden, wie denn auch
heimische komposita der form xxx an dieser versstelle er-
scheinen, nicht aber einfache Wörter mit ursprünglichem
nebenton. Avie ridinge, millere. Ebenso fehlen romanische
Wörter: offenbar war um diese zeit ihr nebenton schon ziem-
lich schwach, wie der in den einfachen englischen Wörtern.
Aber als man stab- und endreim zu vereinigen suchte und
dabei auf gewisse Schwierigkeiten stiefs, griff man wieder zu
der bereits etwas veralterten doppelbetonung und gelangte zu
skansionen wie tresöne, powere, Idngdge geradeso wie zu
ridinge, riehist u. dgl. (vgl. Angl. 12, 446).
Danach dürfte unsere annähme sehr wohl zulässig, ja
wahrscheinlich erscheinen. Sie ist auch keineswegs etwas
vollständig neues: bei dreisilbigen Wörtern wie chdrite zwei
akzente anzusetzen, ist wohl schon ziemlich allgemein: ich
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 15
glaube, wir haben allen grund, dieselbe doppelheit auch den
zweisilbigen zuzuschreiben.
Fragen wir uns nun, welche Quantität nach englischen
Sprechgewohnheiten im 12. oder 13. Jahrhundert dem ersten
vokal in einer form wie bdcim oder bdcün zukommen konnte
oder mufste. Ein kurzer überblick genügt, um zu zeigen,
dafs es im heimischen wortbestand bei derartiger akzentver-
teilung in offener silbe nur lange vokale gab — in formen der
zwei typen ae. sce-strond und fiuscuid. Ursprünglich kurze
vokale vor nebenton waren ja, wie Pogatscher dargetan hat 1)
und jetzt wohl allgemein anerkannt ist2), schon in sehr früher
zeit gedehnt worden: prifeald, ftriness, J)Htig, twiecg, tivibül,
Tivifyrde usw. (vgl. ne. twibil, Tivyford). Und diese längung
ist ja im grund nur ein Spezialfall der allgemeinen regel, dafs
kurze betonte vokale, die einen Sprechtakt schliefsen, gedehnt
werden, wie in he, we, swd usw. Dieselbe erscheinung tritt
auch bei der aufnähme lateinischer lehnwörter im Altenglischen
zu tage, wenn sie ihren ursprünglichen akzent in der form
eines nebentones bewahren, also in gelehrten Wörtern: mdgister,
sdcerd, cdlend*). Es ist nun gewifs leicht verständlich, ja von
vornherein zu erwarten, dafs bei der aufnähme romanischer
lehnwörter im Mittelenglischen die neuen wortformen heimi-
schen, bereits vorhandenen typen eingeordnet und dem ent-
sprechend umgebildet wurden: da es keine Wörter der form
^x °der ^x gab.« wurde romanisches ^x m^ der einsetzung
des germanischen akzentes zu lx? a^rz- bäcün zu früh-me.
bdcün. Wir glangen somit zu der regel: wenn der haupt-
akzent um eine silbe vorrückte, wurde der neue tonvokal,
wenn er in offener silbe stand, gelängt.
Dem bedürfnis nach Steigerung der Silbenquantität (denn
nur auf diese kommt es dabei an) konnte in einem speziellen
fall allerdings noch auf andere weise genüge getan werden:
wenn der die zweite silbe beginnende konsonant c, d. i. ts,
war, wie in afrz. lecon. Dies ts ergab im Mittelenglischen
ss, d.i. langes 5, welches auf die beiden silben verteilt, also
!) Englische Studien 25, 424.
2) Vgl. Bülbring, Altenglisclies Elementarbuch I § 101, anm. 3.
8) Vgl. Pogatscher, Zur Lautlehre der griech., lat. und roman. Lehn-
worte im Altenglischen (Q. F. 45), § 13 ff.; Bülbring a. a. 0.
16 KARL LÜICK,
zur geminata werden konnte. Dies scheint tatsächlich in me.
n geschehen zu seiu. das seit dem 13. Jahrhundert regel-
mäfsig mit ss geschrieben erscheint, also schon zu einer zeit,
wo noch geminaten und einfache Konsonanten geschieden
weiden. Da hier die erste silbe aus vokal + konsonant be-
stand (les-son), war keine dehnung des vokals nötig: das wort
lehnte sich an heimische formen mit geminata an, wie etwa
lemmän. Allerdings wäre es nicht gänzlich ausgeschlossen,
dafs mit ss blofs die qualität des lautes, die stimmlosigkeit
zum ausdruck gebracht wurde: dann würde die kürze wie in
anderen unten s. 19 angeführten fällen zu erklären sein.
Wenn der akzent um zwei Silben vorrückte, so trat eine
silbe. unter den hauptton. die bereits in der quellsprache
einen nebenton trug und deren quantität daher nach unserer
annähme (oben s. 12) der englischen länge näher stand als der
kürze: sie wurde im Englischen durch länge wiedergegeben,
französisches Xxx wurde zu -xx> später iXx- Wörter
dieses typus waren ja im Früh-Me. reichlich vorhanden,
sowohl einfache wie slumerind{e), als zusammengesetzte:
event'id. An diese schlössen sich lehnwörter wie chärite,
(n)äperoun an.
Eine rückziehung des akzentes um drei silben kommt
nur in gelehrten Wörtern vor, die wir vorläufig beiseite lassen
wollen.
Die starken akzente auf den schlulssilben, die wir für die
erste zeit nach der entlehnung ansetzen müssen, wurden bald
nebenakzente — wir wollen sie von nun an einfach als solche
bezeichnen — und sind dann im laufe der Sprachentwicklung
ganz geschwunden. Wanii dies geschah, ist schwer genau zu
bestimmen, auch hat es gewifs abstufungen gegeben. Dals die
schwankende betonung solcher Wörter im gleichtaktigen verse
bis ins 15. Jahrhundert sich hält, will nicht viel besagen: sie
kann traditionell geworden sein. Der brauch des stabreimverses
läfst erkennen, dafs um 1350 jene nebenakzente bereits ziemlich
schwach waren. Wahrscheinlich waren sie es schon früher,
namentlich in den Wörtern des typus -x: denn auch im
heimischen sprachgut treten sie in solchen formen früh zurück
(z. b. in thousand), aufser in kompositis, bei denen jeder teil
der bedeutung nach durchsichtig ist (z. b. seestrond). In den
dreisilbigen formen des typus lXx wird sich der nebenton
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 17
etwas länger gehalten haben, geradeso wie in den heimischen
formen millere, richeste und ähnlichen. Aber es ist zu beachten,
dafs in diesen schon im 14. Jahrhundert das e zu verstummen
anfängt, wie z. b. der versgebrauch Chaucer's erkennen läfst •),
und die zweisilbig gewordenen formen milier, richest gewil's
bald ihren nebenton verloren haben, wenn er nicht schon vor
dem fall des -e geschwunden war. Dasselbe gilt für lehnwörter
wie mauere. Nur im typus -xx wird sich der nebenton bei
entsprechender silbengestalt länger, zum teil noch über das 14.
Jahrhundert hinaus erhalten haben. In allen diesen fällen habe
ich die lebendige Umgangssprache im äuge, deren gestaltung
allein für alle lautwandlungen mafsgebend ist. Die literatur-
sprache wie die Schreibung sind ja immer um ein stück zurück.
Der schwnnd des nebentons hatte aber zum teil noch
weitere Veränderungen zur folge, die wir nun im einzelnen
zu betrachten haben. Dabei werden wir in erster linie solche
Wörter heranziehen, bei denen in folge ihrer herkunft oder
form beeinflussung durchs Lateinische ausgeschlossen oder doch
unwahrscheinlich ist, also vor allem die volkstümlichen. Haben
wir so gesichtspunkte gewonnen, so können wir die zunächst
zurückgestellten fälle, die gelehrten Wörter, besser beurteilen.
Je nach der wortgestalt ergeben sich drei gruppen, die wir
gesondert betrachten müssen. Auf der anderen seite lösen
sich aus der gesamtheit des materials zwei durch alle gruppen
durchgehende reihen los, die ebenfalls eine besondere betrach-
tung erheischen.
I. Französische Wörter der form Xx ergeben nach dem
dargelegten im Englischen zunächst JLX« Als der nebenton
schwand, war zunächst kein anlafs zu einer Veränderung vor-
handen. Daher stammt also die länge in ne. basin, mason,
bacon, blazon, label, tabor, cater, flavour, aznre, lever, environ,
pilot, bröker, louver. Anzureihen ist das veraltete äver 'besitz,
arbeitspferd' aus afz. aveir, älteres googing für gudgeon 'well-
zapfen' aus afr. gogeon (mit einer lautlichen entwicklung wie
in louver, vgl. oben s. 11), ferner mehrere fälle, in denen
zwar heute e gilt, aber die seit dem 16. Jahrhundert bestehende
Schreibung ea und grammatikerzeugnisse früh-ne. e erweisen:
endeavour (erster beleg 1400, von me. derer 1300, länge bei
J) ten Briiik. Chaucer's Sprache und Verskunst § 25G f.
Anglia. N. F. XVIII.
18 KARL LtTICKj
GH11, Price, Export Orthographist), treasure (aus nie. tresor, seit
lDw. länge bei Smith, Gill), jeälous (erster beleg 1225, länge
bei 'English Scholar' 1687). Hieher gehört wohl auch, obwohl
keine grammatikerzeugnisse vorliegen, lecher (erster beleg 1175),
das vom 16. bis zum 18. Jahrhundert so häufig als leacher er-
scheint. Wahrscheinlich ist auch beadle anzureihen, da das
seit dem 17. Jahrhundert übliche ca auf me. <■ zurückweist
und sich doch wohl leichter aus dem afr. c in bedel, als dem
kentischen e für y in ae. bydel erklärt, Unsicher ist grocer
aus afr. grossier: im ME. ist die et}Tmologische bedeutung noch
nicht verblaust und da kann es von gross beeinflufst sein.
Dagegen sind abzusondern ne. overt aus afr. overt, der
rechtsausilruck tröver ' unbefugte aneignung' aus afrz. trover
und das altertümliche stüver 'futter' aus afrz. estovoir, da die
heutige lautung [öu] klärlich eine schriftaussprache ('spelling-
pronunciation") ist: bei rein lautlicher entwicklung müfsten
diese Wörter im NE. entweder [v] oder [u\ aufweisen, letzteres
aus demselben gründe wie in louver (s. 11).
Zu cater wäre zu bemerken, dafs es als verbum aller-
dings jung ist (erster beleg 1600). Aber es hat sein ä klärlich
aus dem Substantiv nie. catour 'einkäufer' (1400) aus afrz.
acatour bezogen, das bis ins 17. Jahrhundert hinein lebendig
blieb und dann durch die neubildung caterer ersetzt wurde.
Im me. catour aber hat sich der Übergang von frz. xx zu en£"
lischem lx vollzogen. Ähnlich gehört das verbum environ nicht
an sich hieher, wohl aber das mittelenglische adverb environ
(1375), von dem es sein i bezogen hat. Das en- wurde offenbar
als vorsilbe empfunden, wie ja das wort tatsächlich aus en viron
zusammengewachsen ist. Später verlor sich das gefühl dafür,
daher im jüngeren Substantiv auch die betonung mvirons neben
environs. Pilot ist im Englischen wie im Französischen erst zu
anfang des 16. Jahrhundert belegt, aber offenbar in der spräche
gewisser berufsarten schon lange im gebrauch gewesen (vgl.
NED. s.v.).
Ferner wäre zu hasin und niason anzumerken, dafs in
afrz. bacin, macon ja c = ts vorlag und somit auch dieselbe
entwicklung wie in lesson (oben s. 15) möglich sein mufste.
In der tat finden wir neben älteren Schreibungen wie bayseyn,
die sicher auf länge weisen, vom 14. bis zum 16. Jahrhundert
auch solche mit ss {bassyn, bassori), die doch wohl kürze des
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 19
vorangehenden vokals voraussetzen. Ähnlich finden wir im
16. Jahrhundert masson (das im heutigen eigennamen Masson
fortlebt). Wir haben also für diese fälle eine doppelte ent-
wicklung anzusetzen. Sollte aber das ss nur bezeichnung des
stimmlosen 5 (nicht einer geminata) nach kürze gewesen sein, so
wäre diese wie die gleich zu besprechenden fälle zu erklären.
Wir haben bisher die unflektierten formen unserer lehn-
wörter vor äugen gehabt, vor allem den nominativ und akku-
sativ des Singulars der Substantive. Etwas anders gestalteten
sich die Verhältnisse in den flektierten formen : es kommt dabei
namentlich der plural auf -es, zum teil auch der genetiv auf
-es in betracht. Das ursprüngliche bdsines ist dreisilbig und
stellt sich heimischen formen wie früh-me. embtte, fcläge, erhide
zur seite. Nach dem Schwund des nebentons mufste wie in
diesen Wörtern und aus denselben gründen (vgl. oben s. 8)
kürzung des tonvokals eintreten, dessen ergebnis natürlich in
die unflektierte form übertragen werden konnte. So ergiebt
sich eine zweite quelle für früh-ne. bässin, masson, so erklärt
sich ne. lever neben lever. Es konnte sich also in den zwei-
silbigen lehnwörtern auch kürze entwickeln und dies ist am
wahrscheinlichsten bei solchen, die häufig flektiert gebraucht
wurden, also bei Substantiven, wenn sie häufig im plural vor-
kamen. Daher stammt wohl die kürze in ne. talon, barrel,
gallon, faggot, rebel, ribald, brigand, lizard, pigeon, pillar,
button, ferner in cattle (das im 15. und 16. Jahrhundert häufig
im plural erscheint), vielleicht auch in baron und anderen.
Bei den Substantiven colour, honour, visit, neben denen verben
standen, die immer dreisilbig waren, stammt die kürze offenbar
aus diesen.
Aber das vorgebrachte genügt nicht, um die grofse masse
der übrigen fälle mit kürze zu erklären. Wir haben darunter
sehr alte lehnwörter, bei denen ein vorwiegen der flektierten
formen wenig wahrscheinlich ist, wieprison (erster beleg 1137),
canon 'domherr' (1205), dragon (1220), city (1225), Uquor (1225),
gibbet (1225), peril (1225) und andere, die wohl alle schon im
12. Jahrhundert entlehnt sind. Warum erscheint hier nicht
länge? Folgt daraus, dafs unsere bisherigen darleguugen
falsch sind? Doch wohl nicht! Wenn wir die oben vorge-
führten fälle mit länge mustern, so gewahren wir teils Wörter,
die alltägliche Vorstellungen bezeichnen, teils solche, welche
20 KAUT- LUICK,
innerhalb gewisser berufsarten alltäglich sind oder sein können.
Der ersteren art sind deutlich basin, bacon, label, cater,
endeavour, jedlous, nie. environ adv. , der letzteren mason,
broker, püot, beadle, lerer, tabor, louver, googing, vielleicht
auch aeure, ferner ein heraldischer ausdruck wie blazon (und
vielleicht aeure). Auch bei flavour, treasure, le(a)cher kann
man sich vorstellen, dafs sie unter umständen der alltags-
rede geläufig- wurden . beim letzten wort z. b. unter dem ein-
dufs der predigtsprache. Zu beadle wäre noch anzumerken,
dafs es nur als Variante einem heimischen wort zur seite trat.
Mit länge erscheinen also Wörter, die ihrer bedeutung nach
sicher auch der spräche der ungebildeten, des niederen Volkes
angehörten, oder doch leicht in sie eindringen konnten, während
auf der anderen seite alle höher stehenden lehnwörter dieses
typus, deren gebrauch eine gewisse bildung voraussetzt, kürze
aufweisen. Das kann kein zufall sein. Ich möchte annehmen,
dafs zur zeit, als sich sieger und besiegte einander näherten,
also in der zweiten hälfte des dreizehnten Jahrhunderts, die ge-
bildeten Engländer, denen ja die Normannen muster wurden,
auch die lautgebung der eroberer genauer nachzubilden lernten
als bisher. Zunächst mochten sie die romanischen Wörter un-
verändert . mit ihrer akzentstelle, übernehmen und daher die
vokale vor der tonsilbe kurz sprechen (wie wir es im Deutschen
tun), Dann kam die heimische betonung doch zur geltung,
aber die romanische kürze wurde bewahrt. Dies konnte nicht
schwer fallen, da ja Wörter der form ^x (ohne nebenton) dem
heimischen wertschätz keineswegs fehlten: liver, simer galten
südlich des Humbers während der ganzen für die entlehnung
in betracht kommenden periode, fäder, heven, coper waren
zwar durch die dehnung in offener silbe in der ersten hälfte
des 13. Jahrhunderts beseitigt, aber durch Übertragungen
wieder hergestellt worden und gegen ende dieses Jahrhunderts
wohl schon wieder vorhanden.
Während also im 12. Jahrhundert ein normannisches bäcün
im munde des englischen bauers zu bdehn wurde und dann
als bfieun verblieb, hat in späterer zeit der englische ritter
ein wort wrie cläret zunächst getreu übernommen und dann
ohne weitere Zwischenstufen zu cläret umgebildet. Ebenso
mochten die älteren formen prisoun, exte, cänon usw. schwer-
fällig und vom Normannischen allzuweit abstehend erscheinen,
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 21
namentlich wenn sie noch mit zwei akzenten gesprochen
wurden: an ihre stelle traten prfeoun, c/te, cänon. Ich glaube
also, dafs die genauere nachbildung der romanischen wort-
formen, welche in der zweiten hälfte des 13. Jahrhunderts unter
den gebildeten Engländern aufkam und namentlich im 14. Jahr-
hundert weitere kreise ziehen mochte, auch eine Umbildung,
eine art renormannisierung des bis dahin aufgenommenen lehn-
wortbestandes zur folge hatte, der sich nur solche Wörter zu
entziehen vermochten, die bereits der alltagsrede, namentlich
auch der niederen stände, geläufig waren. Auch von diesen
wurden ja viele von der bewegung ergriffen: es kamen, wie
immer bei solchen Verschiebungen, bei jedem einzelnen fall die
mannigfaltigsten umstände in betracht, denen wir heute nicht
mehr nachspüren können. Der kämpf zwischen den alten und
neuen, volkstümlichen und vornehmeren formen wird sehr
Wechsel voll gewesen sein. Erhalten hat sich aus der älteren
schichte nur ein ziemlich kleiner rest.
So erkläre ich mir die kürze bei ausdrücken, die sich auf
das staatliche und kirchliche leben beziehen wie baron, city,
canon, prelate, legale, latin, copy, oder mit dem ritterwesen zu-
sammenhängen wie palace, manor, closet, prison, valour, vigour,
herald, felon, visor, forest, oder abstrakte bezeichnungen Avie
pity, rigour, merit, talent, peril, profd, aber auch ausdrücke
aus dem häuslichen leben wie mutton, dinner, supper, ribbon,
cellar und vieles andere. Manchmal hat sich die kürze neben
der länge erhalten: azure neben äzure.
IL Französische Wörter der form Xxx ergeben nach dem
oben dargelegten im Englischen zunächst -xx: 'd^rz- lavendre,
bataille wurde zu lavendre, bätäille. Diese dreisilbigen formen
sind genau so gebaut wie die flektierten der früheren gruppe
(basines s. 19) und mufsten nach dem Schwunde des nebentons
wie diese Verkürzung des tonvokals erfahren. So erklären sich
ne. luvender, miracle, vlnegar, b'atile, banner, manner, matter,
barren, measure, Image, figure, folly, honest usw. und namentlich
verben wie travel, revel, sever, meuace, visit, honour, colour,
goveni, summon , sowie diejenigen auf -ish: banish, perish,
finish usw.
Indessen sind die Verhältnisse doch nicht so einfach wie
sie auf den ersten blick scheinen : erhaltung der länge ist doch
nicht ausgeschlossen. Diese Wörter waren im ME, allerdings
KARL LUICK.
in allen formen dreisilbig, aber es wechselten bei den sub-
ntiven die ausgänge -e and -es, bei den verben -c, -e(n),
{-(/'). ing und -ed(e). Nun haben wir schon (s. 17) darauf
hingewiesen, dals in formen dieses typus das -c früher abfällt
als sonst. Pas zeigt die metrik Chaucer's, der wohl das -e in
fatw grace, nicht aber das von meliere, bdnere als silbe zählt1),
und auch die Schreibung": handschriften, die sonst das end-e
im ganzen bewahren, wie die älteren der werke Chaucer's und
Wiclif's. zeigen bereits baner, maner, barein, agu und ähn-
liches'-). Es ist also wahrscheinlich, dals in romanischen lehn-
wörtern dasselbe eintrat, was wir bereits oben (s. 9) für die
entwicklung von ae. dewmba zu ne. oaJcum aussetzen mufsten:
dafs der abfall das end-e in gewissen gebieten unmittelbar auf
den Schwund des nebentons folgte. Dadurch aber wurden die
formen auf ursprüngliches -c zweisilbig, bevor noch das für die
dreisübler geltende Verkürzungsgesetz zur Wirksamkeit gelangen
konnte. In der tat haben wir zwei fälle mit noch heute
geltender länge, die deutlich hieher gehören: äyuc (1377) und
pöstern (1300). Das ursprüngliche ägüe, pösterne wurde also,
als der nebenton schwand, ohne jede Zwischenstufe zu ägu,
pdstern, genau so wie äcumbe zu öcnmb. Dafs etwa die la-
teinischen etj-ma eingewirkt hätten, ist ausgeschlossen: acuta
und posterula stehen zu weit ab. Wahrscheinlich ist auch
nai-ij (1330) aus afrz. navie, das im ME. meist die konkrete
bedeutung 'flotte' hat, anzuschließen, obwohl ein Wirkung von
lat. nävis ja nicht unmöglich wäre.
^'eitere fälle finden sich im Früh-Neuenglischen. Measure
mufs da mindestens teilweise e gehabt haben, wie die seit
dem 16. Jahrhundert ständige Schreibung ea und das zeugnis
Gill's8) beweisen. Lateinischer einflufs ist wegen der lautge-
stalt (mens um) ausgeschlossen. Auch ein mäner für manner
(lat. *manuaria) hat es gegeben, wie schottische Schreibungen
mit ai im 16. und 18. Jahrhundert zeigen.
Somit sind wir zu der annähme berechtigt, dafs der be-
stand an formen mit länge einmal gröfser war, dafs nach dem
mL wunde des nebentons sich nicht unmittelbar die fast durch-
gängige kürze ergab, die wir heute wahrnehmen, sondern
-n Brink, Chaucer'i Sprache u. Vk. §257.
7) vgl. NED. s. w. ■) ed. Jiriczek s. 221 s. v. wnmeaswabty.
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 23
vielmehr erst durch ausgleich und durch renormannisiemng
die längen auf einen so geringen bestand beschränkt wurden.
So mochte sich zunächst ein Schema biincr, plur. härteres
entwickeln, in dem die kürze deswegen zum sieg gelangte,
weil sie durch die bewegung, die wir als renormannisierung
bezeichnet haben, gestützt wurde. Diese letztere wird nament-
lich in betracht kommen bei adjektiven wie honest, die keine
andere endung kennen als -e und das nicht so häufig antretende
■er, -est und -ly, also nach dem muster von ayne vielfach länge
entwickelt haben werden. Bei den verben dagegen gibt gewöhn-
lich die dritte person des Singulars den ausschlag, die auf -es
oder -cd ausging: ihre kürzen werden unmittelbar nach dem
schwund des nebentones entstanden sein.
Eine besondere gruppe bilden diejenigen französischen
Wörter des typus xxx> die auf -'ie ausgehen, wie remedie. Im
Mittelenglischen begegnen wir davon remedie (1225), ivorie
(1300), memorie (1340), noiarie (1340), miserie (Chaucer), rosarie
(Chaucer, CT. G 1429), salarie (1377). Die meisten von ihnen
stehen den lateinischen grundlagen so nahe, dafs beeinflussung
durch sie möglich ist. Die länge im heutigen nötary und rosary
kann aus note und rose übertragen sein. Nur me. ivorie,
das lat. eboreus entspricht, war derartigen einflüssen nicht
ausgesetzt. Nach unseren früheren ausführungen mufste sich
im Englischen zunächst ivorie ergeben, das wohl sehr bald zu
ivöri wurde, da Schreibungen ohne -e schon im 14. Jahrhundert
auftauchen. In solchen fällen ist nun nach ausweis der wei-
teren entwicklung eine Verschiebung des nebenakzentes auf die
schlufssilbe eingetreten, kor), u. z. gewifs schon in mitteleng-
lischer zeit, da die schlufssilbe hebung und reim tragen kann1)
und im NE. teilweise diphthongiert erscheint 2). Damit treten
diese fälle in die nächste kategorie über und teilen deren
entwicklung.
III Französische Wörter der form xxx(x) führten nach
unserer oben (s. 12) näher begründeten annähme mindestens
in gewissen fällen, wahrscheinlich aber in allen, zu -xx(x)-
Nach dem schwund des nebentons mufste aus denselben gründen
l) ten Blink, Cbaucer's Spr. u. Vk. § 87, anni.; vgl. dazu drye : remedye
< 'haucer, Pari. F. 139 f.
a) Vgl. ivory bei (üll ed. Jiviezek s. 191.
KARL LUICK,
wie in den früheren abteilungen die länge gekürzt werden
und im weiteren verlauf der Sprachentwicklung sogar synkope
eintreten. Hierher gehören damsel, butler, juggler, remnant,
chunney, crimson, captain und viele andere; aufserdem fälle
wie charity. benefit, trinity, capital usw.. in denen gelehrte ein-
flösse die synkope verhindert haben, so dafs uns das mittel -
englische Stadium etwa des 14. Jahrhunderts gewissermafsen
petrifiziert, aber eben deswegen auch getreu erhalten ist.
Diese kurze ist also ebenso wertvoll für das erkennen der
englischen quantitätsverschiebungen wie in der früheren reihe
und keineswegs als nicht beweiskräftig bei seite zu stellen.
Etwas anders ist der Sachverhalt bei livery (1300) aus
anglonorm. livere(e) (vgl. NED.), das schon im 14. Jahrhundert
in der form Uwe erscheint und auch heute in der Umgangs-
sprache vielfach zweisilbig gesprochen wird. Wenn hier die
Schreibung das -e- trotz franz. livree bewahrte, so sollte damit
wohl nur der gleichlaut angedeutet werden, der sich gerade
zwischen v und r leicht einstellt.
Die kürzung, die wir für diese Wörter ansetzen, läfst sich
sehr gut veranschaulichen durch die entwicklung ähnlich ge-
bauter wortformen, in denen unzweifelhaft zunächst länge
gegolten hat, weil ein altfranzösischer diphthong zu gründe
liegt : in diesen tritt auch kürzung ein. Es sind dies pedigrec
aus pied de grue und jeopardy aus jeu parti (mit Vereinfachung
des eu vor labialen zu e, nach Angl. 16, 499).
Aber in besonderen fällen war es auch hier möglich, dafs
die länge erhalten blieb. Zwischen gewissen konsonanten trat
die synkope offenbar sehr früh ein, unmittelbar nach dem
schwund des nebentons, so dafs das wort sofort zweisilbig
wurde und die den dreisilbigen eigene kürzung natürlich unter-
blieb. So erklärt sich die heutige länge in apron, me. und
afrz. naperoun (1307). Ursprünglich hiels es im ME. näperöun:
daraus wurde in der gesprochenen alltagssprache ohne Zwi-
schenstufen (ny.iproun, und da pr die zweite silbe anlautete,
(n)ärproun, war kein anlafs zu einer Verkürzung vorhanden.
Obwohl die Schreibung den mittelvokal bewahrt, ist ferner
gewiüs hier anzureihen näpery 'weifszeug, tischzeug' (1380)
aus afrz. naperie: in der gesprochenen spräche wird die
synkope zwischen p und r in diesem wort ebenso früh ein-
getreten sein wie in dem früheren. Dasselbe mag zum teil
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 25
auch gelten für das aus der früheren abteilung hieher über-
getretene ivory (vgl. die Schreibung iv'ry im Früh-NE.).
Andererseits ist zu beachten, dafs auf dem ausgang ■>/ in
dreisilbigen Wörtern sich vielfach bis ins Neuenglische ein
nebenton erhalten hat, wie uns die grammatikerzeugnisse für
diphthongierung und noch bestehende lautungen wie justify
lehren. Bei bewahrung des nebentons zerfällt aber das wort
in zwei Sprechtakte, dessen erster zweisilbig ist und daher
keinen anlafs zu einer kürzung bietet: ivo-ry. Dies ist ein
weiterer grund für die bewahrung der länge in ivory und
napery und der einzige für dieselbe erscheinung in library
(1374). Die französische grundlage dieses wortes ist allerdings
halb gelehrt, wie das b zeigt: da es aber kein lat. Hibrarni
gibt, wird für die quantitierung im Englischen schwerlich
lateinischer einflufs, der nur vom simplex Über ausgehen konnte,
mafsgebend gewesen sein. So erklärt sich also die bewahrung
der länge in diesen fällen bis über die mittelenglische periode
hinaus. AVarum innerhalb der neuenglischen zeit, in der der
nebenakzent dieser Wörter doch reduziert worden ist, keine
kürzung eintrat, werden wir in anderem Zusammenhang er-
örtern (unten s. 49).
Wenn aber in me. (n)apcroun, naperie das chronologische
Verhältnis zwischen dem Schwund des nebentons und der syn-
kope nicht das dargelegte war , d. h. diese nicht unmittelbar
auf jenen folgte, oder wenn in me. ivori in gewissen dialekten
oder auch gewissen Stellungen der nebenton sich nicht so lange
erhielt, so mufste die Verkürzung eintreten, die dieser klasse
überhaupt eigen ist. Dies erklärt die nebenform (n)äp(e)ron,
die in Schreibungen wie napperone (15. jh.) und appurn (16. jh.)
zutage tritt, von Buchanan 1766 bezeugt wird x) und auch in
manchen dialekten sich findet2), z. b. dem von Windhill3).
Dies erklärt ferner die von Gill bezeugte kürze in ivory 4), die
andererseits auch durch renormannisierung sich entwickelt
») Ellis, On Early Engl. Pron. 4, 1072.
2) Wright, Dialect Grammar, Index s. v. Dagegen ist es falsch, wenn
Heck Angl. 29, 117 behauptet, die dialekte hätten in dem worte fast durchweg
kürze. Er übersieht, dafs {jcpjjran} und ähnliche lautungen mit steigendem
diphthong auf ein älteres ig zurückgehen, also auf me. ä weisen.
3) Wright, Gram, of the Dial. of Windhill § 196.
*) Gill ed. Jiriczek s. 191.
26 KARL LUICKj
haben kann, da in Wörtern dieses typus (nicht aber in naperoun,
naperie) der vokal im Französischen unmittelbar vor der ton-
silbe stand, also kurz war.
Ivory hat übrigens — wie beiläufig bemerkt sei — noch
andere nebenformen. Aufser afrz. ironc, dessen bestand im
Anglonormaunischen das NED. bezeugt, wurden auch das
spätere ivoire und die nebenform iviere entlehnt. Daraus ergab
sieh im Englischen ivor(e) und iver(e), welche nach dem oben
gesagten sowohl 7 bewahren, als \ entwickeln konnten. Das
letztere konnte namentlich durch renoraannislernng entstehen.
Dafs auch 1 bestanden hat. zeigen die Schreibungen cvor und
evir, die nach den ausführnngen in meinen Studien z. engl.
Lantgeschichte (Wien 1903) s. 134 ff., 200 ff. zu deuten sind.
Schließlich vermengen sich die verschiedenen formen und so
begegnen wir auch den Schreibungen evory, every.
Eine Sonderstellung innerhalb der gruppe III nehmen auch
die (ursprünglich drei- oder viersilbigen) lehnwörter mit i-
hiatusgruppen ein, wie nation, patience aus me. nacioun,
pacience, während diejenigen mit «-gruppen (me. manucl, ca-
sucl, ne. manual, casual) das normale verhalten zeigen, und
solche mit e-gruppen erst im Neuenglischen auftauchen. Ihre
Untersuchung und beurteilung ist dadurch erschwert, dafs ihre
französischen grundlagen durchaus 'gelehrte' Wörter sind und
daher auch ihre reflexe im Englischen der beeinflussung durch
das lateinische etymon in der im mittelalter üblichen aus-
spräche ausgesetzt waren. Immerhin haben wir einen fall,
wo dies höchst unwahrscheinlich ist, me. amiablc (1350) aus
afrz. amiahle, lat. amicabilis: diese letztere form stand von der
englischen doch zu weit ab. Auch bei anderen fällen, die zwar
dem lateinischen etymon näher stehen, aber früh aufgenommen
und häufig gebraucht wurden, ist es wahrscheinlicher, dafs die
dem leben angehörende normannische form und nicht die in
der schule gelernte lateinische mafsgebend war : bei patience
(1225). paüent (1320), nation (1300). Wir finden hier dieselbe
quantitierung wTie in amiäble.
Während also sonst in der gruppe III sich meist kürze
entwickelt, treffen wir hier auf länge. Bei dem versuch, sie
zu erklären, werden wir im äuge behalten müssen, dafs diese
.Sonderstellung nur für die fälle mit i-hiatusgruppen gilt, ihre
Ursache also in dem i liegen mufs. Ich glaube, sie stammt
BEITRAGE ZUR ENGEISCHEN GRAMMATIK. 27
dalier, dafs das i sehr früh ansilbisch wurde und erkläre mir
die entwicklung dieser Wörter folgendermafsen. Afrz. paäcnee
ergab im Englischen zunächst päcience, päcience, nach dem
schwund des nebentons päcience (mit stummem e wie oben bei
ague), eine dreisilbige form, in der Verkürzung zu erwarten
wäre. Sie trat auch ein, aber in anderer art als bisher: das
hiatus-? wurde konsonantisch und damit das ganze worl zwei-
silbig [pä-siens] , so dafs kein anlafs zur Veränderung der
vokalquantität vorlag. Diese annähme, die natürlich wieder
nur zunächst für die lebendige alltagsrede gilt, ist gewii's nicht
zu kühn, wenn wir wahrnehmen, dafs sogar der sorgfältige
Chaucer in der konservativen spräche der poesie solche hiatus-
gruppen bei bedarf als eine silbe verwendet ') und dafs schon
in der zweiten hälfte des 15. Jahrhunderts die ersten belege
für den lautwandel von sjr zu s wie naschon auftreten 2). Wir
haben sogar ein zeugnis für diesen Übergang in einer be-
zeichnenden umgekehrten Schreibung. Ae. here&eatu erscheint
als bezeichnung einer gewissen abgäbe vom 13. Jahrhundert
an in der Schreibung heriet, heriot, womit unzweifelhaft die
lautung heriet, herpt gemeint sein mufs: so früh war man
geneigt, ja gewohnt, i, das im hiatus stand, als ein unsilbisches
zu fassen.
Das gesagte vermag allerdings nicht die bewahrung der
länge in amiable zu erklären, das auch nach der konsonantierung
des i dreisilbig blieb. Indessen nimmt der ausgang -able eine
Sonderstellung ein : wir haben aus dem 16. und 17. Jahrhundert
noch vocable (1548 nach Skeat), capable (1561), potable (bei
Shakespeare), amenable (1596), placable (1627 nach Skeat) mit
länge, tenable, probable (bei Shakespeare) mit kürze. Wie
bereits Murray im hinblick auf bildungen wie catable kon-
statiert hat, ist dieses suffix offenbar früh mit dem adjektivum
able in Verbindung gebracht worden: dies wird die Ursache
sein, dafs der nebenton sich auf ihm länger erhalten und daher
die kürzung unterbleiben konnte. Wir kommen darauf später
zurück (unten s. 50).
Die übrigen hiatus Wörter rücken auf die angegebene weise
in die gruppe der zweisilbler, die wir unter I behandelt haben.
») ten Brink, Chaucer's Spr. u. Vk. § 268.
-) Hörn, Untersuchungen zur neuengl. Lautgeschichte (QF. 98) s. 81.
KAHL LUICK
Alier in einem wichtigen punkte unterscheiden sie sich von
ihnen: eine renormannisierung. die zur kürze geführt hätte,
ist hier ausgeschlossen, weil in den normannischen Vorbildern
die der englischen tonsilbe entsprechende silbe nebentonig und
daher halblang- war wie in allen fällen dieser gruppe. In den
flektierten formen, also — da es sich durchweg um nomina
handelt — namentlich im plural der Substantive auf -es, waren
wohl die Voraussetzungen für kürzung gegeben; aber abstrakta
wie die angeführten kamen doch zu selten im plural vor, als
dafs sich in ihm eine besondere lautung entwickelt hätte.
Die. übrigen fälle mit /-hiatusgruppen sind meist jüngeren
datums und haben bedeutungen, welche beeinflussung durch
das Lateinische möglich oder wahrscheinlich erscheinen lassen:
wir werden sie daher später erörtern.
Blicken wir von der gruppe III auf die früheren zurück,
so wird leicht ersichtlich, warum wir für ihre anglo- nor-
mannischen Substrate eine andere quantität, also einen unter-
schied zwischen den vokalen unmittelbar vor der romanischen
tonsilbe und der in der zweitnächsten stehenden ansetzen zu
müssen glaubten : ohne eine solche Scheidung ist die englische
entwicklung m. e. nicht zu erklären. Wären die vokale der
zweitnächsten silbe ebenfalls kurz gewesen, so wäre kein grund
erfindlich, warum das i in afrz. librairie nicht durch kürze
wiedergegeben wurde: me. librarie zerfiel in zwei Sprechtakte,
deren erster zweisilbig war und in solchen hat es ja bis ins
spätmittelenglische i in offener silbe gegeben {liven, iwriteu,
beer usw.). Seine nachbildung konnte also gar keine Schwie-
rigkeit machen. Bei nie. (n)aperowi, naperie und den Wörtern
mit hiatusgruppen, amiable, pacience, nacioun, könnte man an
eine andere erklärung der länge denken. Diese Wörter zer-
fielen ja zunächst ebenfalls in zwei Sprechtakte, deren erster
zweisilbig war (ndpe-rban): wenn sie nun schon vor der zeit
der dehnung in offener silbe vorhanden waren, so hätte in
ihnen ein ursprüngliches ä- infolge dieser dehnung zu ä-
werden müssen. In der tat wäre diese erklärung bei (n)ape-
roun, das auch der spräche der unteren stände geläufig und
vermutlich früh aufgenommen worden ist, ganz gut denkbar.
Aber dafs auch naperie schon vor der dehnung, also im 12.
Jahrhundert bereits geläufig war, möchte man bezweifeln.
Fernei ist recht unwahrscheinlich, dals die übrigen fälle,
HEITRAGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 29
die doch mehr der spräche der höherstehenden angehören,
durchaus von der renormannisierung verschont geblieben sein
sollten. Hätten die Anglonormannen in pacience, uacioun usw.
ebenso kürze gesprochen wie in haron, banere, so würde nicht
zu verstehen sein, warum diese Quantität in fällen wie den
letzteren sich schliefslich in so weitem umfang geltung ver-
schafft hat, dagegen gar nicht in den ersteren.
Nun erklärt sich auch, warum in unseren zwei ersten
gruppen länge nur in Wörtern der alltagsrede vorliegt, da-
gegen in der gruppe III auch in anderen: im früheren fall
sind die längen Überbleibsel einer englischen Umbildung, die
von der renormannisierung verschont geblieben sind, im letz-
teren Überbleibsel der vom substrat nahe gelegten quantität,
die aus besonderen gründen sich der englischen kürzung ent-
zogen haben.
IV. Aus der gesamtheit der drei gruppen, die wir bisher
betrachtet haben, lösen sich zwei reihen von fällen, die ein
besonderes verhalten zeigen und daher bislang übergangen sind.
Vokale romanisch vortoniger silben, die unmittelbar vor
einem anderen vokal stehen, erscheinen im Englischen unter
dem ton immer als länge: giant, Hon, poet, power, coivard,
proivess usw. Der grund ist leicht ersichtlich: im heimischen
wortmaterial kamen unmittelbar vor vokal nur längen oder
lange diphthonge, nicht kürzen vor: lien, lies, Ming, dayes,
iveyes usw. In dreisilbigen formen wie diamond, violent, me.
poesy lag nach schw^und des nebentons allerdings ein übermafs
an quantität vor: aber bei ungestörter volkstümlicher ent-
wicklung trat erleichterung durch synkope ein : ne. posy, früh-
ne. und dial. dimond, dial. und vulg. vflet1) u. dgl.
Eine besondere betrachtung erheischen auch die Wörter
mit franz. ü, da sie ein abweichendes verhalten zu haben
scheinen — wenigstens legt ein blick auf die neuenglischen
bestände diesen gedanken nahe. Ziehen wir wieder zunächst
diejenigen fälle in betracht, bei denen in folge ihrer her-
kunft oder ihrer form beeinflussung von Seiten des latei-
nischen ausgeschlossen oder unwahrscheinlich ist, und verteilen
wir sie auf die oben vorgeführten gruppen, so erhalten wir
folgendes bild:
l) Wriglit, Dialect Granimar, Index s. v.
30 k via. luick,
1. früh-ne. burrel 'eine art Wollstoff (1300), düchy (1382),
dücai (1384); — rnby (1340);
2. study (1225), jw///>/j (DUO). dwcÄess (14. jh.);
->. —
Was bunrl anlangt, so erweist das schwanken der Schrei-
bung zwischen u und o im Mittelenglischen, sowie das ne. rr
anzweifelhaft kürze: das wort ist wertvoll, weil hier latei-
nischer einflufs völlig ausgeschlossen ist. Das früh belegte
study, me. studiein), -es, -ed(e) trat wohl bald in die gruppe I
über, weil nach dein oben s. 27 gesagten das i unsilbisch ge-
worden sein dürfte '). Ob ruby hielier zu stellen ist, kann
wohl bezweifelt werden: es stand dem lat. rubinum trotz des
fehlenden n doch nicht so fern, dafs nicht eine beeinflussung
denkbar wäre.
Überblicken wir diese, allerdings wenigen fälle, so ge-
wahren wir keine abweichung von dem bisher beobachteten:
in den gruppen I und II hat sich sonst nur in einigen volkstüm-
lich-alltäglichen Wörtern länge erhalten, und ein solches konnte
rnhy in der spräche gewisser gewerbe sein. Dies schliefst
allerdings nicht aus, dafs sich in der spräche anderer kreise
lateinischer eintiufs geltend gemacht hätte, worüber wir später
handeln werden. Lehrreich ist ducat: da golddukaten zum
ersten mal 1284 in Venedig geprägt wurden, kann das wort
erst nach diesem datum, also wohl erst im 14. Jahrhundert,
übernommen worden sein : es gehört sicher in die oben (s. 19 ff.)
erörterte spätere schichte der lehn Wörter, in denen die fran-
zösische kürze direkt nachgebildet wurde.
Die übrigen lehn Wörter mit ü sind sämtlich derart, dafs
beeinflussung von Seiten des Lateinischen möglich ist: wir
werden auf sie später zurückkommen.
Versuchen wir nun, die ergebnisse unserer bisherigen
Untersuchung zusammenzufassen, so können wir sie etwa
folgendermafsen formulieren. Französische vortonige vokale in
offener silbe, die im Englischen den ton erhielten, wurden
immer durch länge wiedergegeben, wenn sie unmittelbar vor
einem anderen vokal standen. Im übrigen ist die wiedergäbe
l) Vgl. au<h teu Briuk, Cbaucf-r's Spr. u. Vk. § 268.
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK, 31
verschieden. Wenn der akzent tun eine silbe vorrückte (in
unseren gruppen I und II), wurde in älteren lehnwörtern in
folge englischer sprachgewohnlieiten die normannische kürze
zunächst durch länge ersetzt. Im weiteren verlauf der ent-
wicklung ist diese länge teils durch englische Vorgänge, na-
mentlich aber durch die von der zweiten hälfte des 13. Jahr-
hunderts an erfolgende genauere nachbildung des normannischen
lautes ('renormannisierung') meist beseitigt worden, so dafs
sie heute nur mehr in Wörtern vorliegt, die früh in die alltags-
sprache des volkes oder doch gewisser stände eingedrungen
sind. In den von der zweiten hälfte des 13. Jahrhunderts an
aufgenommenen lehnwörtern dieser struktur wurde die ro-
manische kürze direkt übernommen. Wenn der akzent um
zwei silben vorrückte (in unserer gruppe III), legte die nor-
mannische quantität dem Englischen länge nahe. Im weiteren
verlaufe wurde sie durch englische Vorgänge zumeist gekürzt;
nur in gewissen fällen, namentlich denjenigen mit /-hiatus-
gruppen, ist sie davon verschont geblieben und liegt daher
noch heute vor. Bei allem gesagten ist vorausgesetzt, dafs
keine beeinflussung durch die lateinischen formen statt hatte.
Wir können somit, abgesehen von den fällen von vokal
vor vokal, unterscheiden: a) bei vorziehung des akzentes um
eine silbe : eine ältere schichte mit volkstümlicher länge (basin),
volkstümlicher kürze (faggot) und kürze durch renormanni-
sierung (canon); eine jüngere schichte mit normannisierender
kürze (claret) ; b) bei vorziehung des akzentes um zwei silben :
keinerlei Schichtung, sondern beharren der ursprünglichen
länge (apron, patience) oder Verkürzung derselben nach mafs-
gabe der englischen quantitätsregeln (damsel). Das ender-
gebnis ist, dals sich in der bei weitem überwiegenden mehr-
zahl der romanischen lehnwörter kürze herausgebildet hat.
Es erübrigt uns noch, diejenigen vor 1500 belegten lehn-
wörter zu betrachten, bei welchen beeinflussung durch
nahestehende lateinische formen — in der zu jener zeit
geläufigen ausspräche — möglich ist. Die feststellung und
Umgrenzung dieses einflusses ist mit gewissen Schwierigkeiten
verbunden: es gibt kaum ein vor 1500 belegtes irgendwie auf
lateinischen grundlagen beruhendes englisches wort, das im
KART, LUICK,
Altfranzösischen nicht vorkäme und deshalb unzweifelhaft
direkt aus dem Lateinischen entnommen sein mutete. So lange
also die lautgebung solcher lehnwörter mit der bisher beob-
achteten übereinstimmt, ist die möglichkeit vorhanden, dafs
die französische form allein mafsgebend war. und wir haben
keinen sicheren anhaltspunkt, lateinischen einflufs festzustellen,
üa nun. wie wir gesehen haben, in den französischen lelin-
wörtern, namentlich den späteren, das endergebnis zumeist
vokalkürze ist. kommen alle bisher zurückgestellten fälle mit
kürze als nicht sicher zu deuten in Wegfall: wir müssen die-
jenigen ins äuge fassen, die länge aufweisen.
Zuvor sei aber noch auf einem anderen punkt hingewiesen.
Fast alle in mittelenglischer zeit aufgenommenen lateinisch-
romanischen lehnwörter treten in der gestalt, namentlich in
der silbenzahl auf. die ihre entsprechungen im Altfranzösischen
haben. Dies ist besonders wichtig für den wortausgang, der
ja im Lateinischen gewöhnlich durch eine flexionssilbe gebildet
wird. Die altfranzösische form entspricht in der regel dem
lateinischen akkusativ nach abzug seiner endung. Das Eng-
lische folgt darin nach : offenbar hat man, auch wenn man ein
wort direkt aus dem Lateinischen übernahm, sich an schon
vorhandene typen angelehnt, und diese zeigten natürlich ro-
manisches gepräge. Danach dürfen, ja müssen wir annehmen,
dafs die auf volkstümlich-romanische Substrate zurückgehenden
lehnwörter gewiss auch die muster für die akzentuierung la-
teinischer entlehnungen abgegeben haben, dafs in diesen, wenn
sie früh genug auftraten, dieselbe doppelheit des akzents
(•schwebende betonung') galt wie in jenen (vgl. oben s. 13).
Lateinischer einflufs kann also in mittelenglischer zeit nur in
der lautlichen ausgestaltung des wortes im einzelnen, nament-
lich, wie wir gleich sehen werden, in der quantitierung der
vokale zu tage treten. Wörter, die spuren eines solchen
einflusses zeigen, sollen im folgenden schlechthin als lateinische
entlehnungen bezeichnet werden: wenn auch nicht wörtlich
zutreffend, da die allgemeinen prinzipien der wortgestaltung
romanisch sind, wird dieser ausdruck, da wir einer kurzen
bezeichnung dieser gruppe von entlehnungen bedürfen, doch
zulässig sein.
Es kommt allerdings vor, dafs der lateinische einflufs
weiter geht als eben dargelegt worden ist, wie sich schlagend
BK1TÄROE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 33
an dem worte horizon zeigen lül'st. Die form (h)orizon isl seit
1398 belegt. Schon etwas früher, 1374, linden wir orisont{c),
das deutlich aus dem afrz. orizontc (lat. horizontem) entlehnt
ist und sich bis ins 17. Jahrhundert hält. Bei ungestörter
entwicklung hätte sich daraus ohne zweifei ne. *(h)orizont er-
geben, während ne. horizon in form und betonung deutlich den
lateinischen nominativ horizon wiedergibt. Eine willkommene
bestätigung bietet die angäbe Walker's in seinem Tronouncing
Dictionary' 1791:
This word was, tili of late years, universally pronounced, in
prose, with the accent on the first syllable; and that this is most
agreeable to English analogy cannot be doubted. But Poets have
as constantly placed the accent on the second syllable, becanse this
syllable has the accent in the Greek and Latin word; and this
accentuation is now become so general as to render the former pro-
nnnciation vulgär.
Wir haben also eine umgangssprachliche auf die romanische
grundlage zurückgehende form und eine gewählte, von den
gelehrten dichtern bevorzugte und schließlich den sieg er-
langende, welche das lateinische wort u. z. in der in der
grammatik stets voranstellenden nominativform wiedergibt,
Aber fälle wie diese scheinen unter den mittelenglischen ent-
lehnungen selten zu sein: erst in neuenglischer zeit heben sich
die lateinischen lehnwörter stärker von den romanischen ab.
Bei der prüfung des in betracht kommenden materials
wird es angemessen sein, nicht nach einer theoretisch er-
schlossenen einteilung vorzugehen, sondern mit leichter deut-
baren gruppen von Wörtern zu beginnen und schrittweise zu
den schwierigeren vorzudringen.
Sehr einfach liegen die Verhältnisse bei chmate (1375),
demon (1387), hero (1387) gegenüber lat. clima, daemon, lieros:
diese langen vokale lassen sich auf keine andere weise denn
als lateinischer einflufs erklären. Dafs etwa die früh -volks-
tümliche länge unserer gruppe I vorliegen sollte, ist bei der
bedeutung dieser Wörter ausgeschlossen.
Nicht ohne weiteres klar liegt die sache, wenn bei gleicher
akzentstelle im englischen wort und dem lateinischen nomi-
nativ länge in ersterem, kürze in letzterem gilt: in savour
(1225), labour (1300), odour (1300), favour (1340), vapour
(Chaucer), die lat. säpor, läbor, ödor, fävor, vapor entsprechen.
Anglia. N. V. XVIII. 3
•".1 K \K1. LUICK,
Bei einigen dieser Wörter finden sich anzeichen, die für volks-
tümliche länge sprechen. Es sind zumeisl ziemlich frühe ent-
lehnnngen. Savour ist schon durch die konsonantische ver-
schiedenheil dem lateinischen grundworl etwas entrückt und
scheint früh in der Schreibungsaver, die auf volkstümlichen
gebrauch weist: seine bedeutung aber läfsl diesen als wohl
möglich erscheinen. Bei leibour könnte man sich das ein-
dringen in die Volkssprache in dem sinne 'besonderes stück
arbeit' (NED. s.v.) wohl vorstellen. Favour hat besondere
bedeutungen entwickelt, welche dem lateinischen etymon ferne
liegen (NED. 7 — 9 'zeichen der gunst; anziehendes wresen;
aussehen, gesicht') und ist in häufigem gebrauch. Es findet
sich als verbum (mit cd aus nie. a) noch heute im dialekt
vou "Windhill in der bedeutung 'resemble in appearance or
manners"1).
Weniger wahrscheinlich ist eine solche deutung bei odour,
unwahrscheinlich bei vapour. Als quelle der länge bleibt bei
ihnen nichts übrig, als eine mittelalterliche schulaussprache
ödor. väpor für klassisch-lat. Ödor, väpor. Diese anzunehmen,
wird uns aber nicht schwer fallen. Da im Frühromanischen
die lateinisch kurzen vokale in offener tonsilbe gedehnt wurden
( fidem > fede). somit die romanischen sprachen in offener silbe
nur länge kannten, hat man vermutlich dieselbe artikulations-
se auch auf die ausspräche der lateinischen vokale in offener
silbe übertragen, und dieser zug wird dann von den germa-
nischen Völkern übernommen worden sein. Darauf weisen ja
schon gewisse erscheinungen in den altenglischen lehnwörtern,
soweit sie gelehrt, also direkt aus dem schullatein übernommen
waren, wie Pogatscher -) und Sievers3) dargetan haben. Man
kann auch anführen, dafs noch heute im englischen schullatein,
soweit es nicht 'reformed' ist. die vokale in offener silbe
(zweisilbiger Wörter) in der regel lang gesprochen werden, wie
z. b. auch in odor und vapor (Heck, Angl. 29, 217 ; 213).
Wir haben also in dieser gruppe das bemerkenswerte Ver-
hältnis, dafs volkstümlich -englische und latinisierende laut-
■> Wri-lit. Gram, of the Dial. of WindhiU §204.
') Lelmworte, QF. 64, s. 21 ff'.
■) Zuiu angelsächsischen Vokalismus. Dekanatsprogramm, Leipzig
L900. b. 13 ff.
BEITRAGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 35
gebung zu demselben ergebnis führen. Daraus erklärt sich,
warum in laboar und favour, die früh-volkstümliche länge zu
haben scheinen, keine renormannisierung eintrat: diese längen
wurden durch den einfiufs des im schullatein gesprochenen
lübor, favor gestützt. Bei savour, das lat. sapor gegenüber-
stand, ist dies allerdings wegen der konsonantischen Ver-
schiedenheit weniger wahrscheinlich: dies wort mag früh in
die alltagsrede, auch der anderen schichten, eingedrungen sein
und daher sich der renormannisierung entzogen haben.
Eine weitere kleine gruppe von hiehergehörigen lehn-
wörtern, die sich im Neuenglischen stark vergröfsert, umfafst
die partizipialbildungen vacant (1300), regent (1412), parent
(1413) und decent (1495), gegenüber lat. väcans, -antis, regens,
pärens, d'ecens. Im Neuenglischen schliefsen sich dann an frequent
(1513), recent (1533), gereut (1576), a<?e«^ (1579), dient (16. Jh.),
latent (1616) und andere, die auch lateinischen formen mit ä
und c entsprechen. Früher Übergang in volkstümlichen ge-
brauch als Ursache der länge wäre allenfalls bei vacant denkbar;
aber wahrscheinlich ist er nicht und kaum glaublich bei den
anderen, namentlich piarent. Für den begriff 'eitern' bleibt
das heimische eld(e)ren, eiders bis ins 16. Jahrhundert hinein
lebendig. Aufserdem hätte bei frühem und volkstümlichem
gebrauch des vorwiegend im plural vorkommenden Wortes in
der nie. form parentes gerade Verkürzung eintreten müssen (vgl.
s. 19). Ich glaube, wir sind in diesem falle gezwungen, la-
teinischen eintiufs anzunehmen, der von der schulaussprache
pärens für klass. pärens ausging. Aus derselben quelle stammt
offenbar auch die quantitierung der anderen Wörter.
Schon im Lateinischen lag länge vor bei apparent (1393) :
sie ist im Englischen um so eher begreiflich.
In patent wird heute sowohl länge als kürze gesprochen
und manchmal (in England, nicht in Amerika) nach den be-
deutungen unterschieden zwischen patent 'patent' und patent
'offen' (vgl. NED. s. v.). Dies ist offenbar eine alte und rich-
tige Unterscheidung: in der ersteren bedeutung ist das wort
schon 1375 belegt und (in der Verbindung letters patent) aus
dem Französischen übernommen; in der letzteren taucht es
geraume zeit später auf (1432 — 50) und ist da klärlich vom
Lateinischen beeinflufst.
Diesen partizipien schliefsen sich die abstrakta silence
3*
36 KAHL LUICK,
(1225). credence (1330), licence (1362) und cadence (1384) an.
Bei licence, das in der allgemeinen bedeulung 'erlaubnis' häufig
dem heimischen Uave zur seite tritt und es ersetzt, wäre früh-
volkstümliche länge denkbar. Bei silence ist sie trotz des
frühen anftanchens des wertes weniger wahrscheinlich, weil es
nach der Ancren Riwle (nach Stratman-Bradley) selten vor-
zukommen, bei Chaucer /.. b. (nach Skeat's Index) ganz zu
fehlen seheint. Jedenfalls aber miils in der bewahrung solcher
längen und derselben quantitierung in späteren, sicherlich un-
volkstümlichen Wörtern wie cadence lateinischer einflufs vor-
liegen, den man sich nach dem was wir früher gelernt haben,
von den partizipien silens usw. ausgehend denken könnte.
Schwieriger ist die beurteilung bei lateinisch vortonigen
vokalen, welche innerhalb der gesamten flexion vortonig bleiben.
Bei nature (1250). April (me. april und avril, 1297), paper
(14. jh.), female (1382) gegenüber lat. natura, äprüis, päpyrus,
Jus möchte ich an entlehnung aus norm, nature, avril,
paper, femele und früh-volkstümliche länge (vgl. s. 22) denken.
Es sind früh übernommene, alltägliche, auch den meisten
lebenden dialekten geläufige Wörter. Die Umgestaltung des
letzteren unter einflufs von male mufste es von der latei-
nischen grundlage nur noch mehr abrücken. Vielleicht ge-
hört auch cypress (lat. ajpressus, afrz. cipres) hieher: baum-
namen dringen ja leicht in die spräche des volkes. Derartige
erklärungen sind aber ausgeschlossen bei einer reihe anderer
fälle, die nach ihren verwandtschaf fliehen beziehungen wieder
in zwei abteilungen zerfallen. Bei final (1330), natal (1374),
native (1374), pagan (1375), total (14. jahrh.), penal (1439),
local (1485), gegenüber lat. fnialis, nätalis, nätivus, päganus,
totalis. poenaliSf localis, könnte man daran denken, dafs die
so nahe stehenden formen foiis. nätus, pägus, tötus, poena und
die schulaussi>rache locus für locus eingewirkt haben. Etwas
schwieriger ist bereits die analoge erklärung von regal (1330)
gegenüber regalis, da nur die flektierten kasus von rex (reyis,
gern etc.) in betracht kommen könnten und diese wieder in
folge der lautung des <j als dz etwas abseits standen. Und
völlig ausgeschln-sen ist eine derartige Übertragung bei edict
(1207. älter edif), secret (14. jh.), locust (1300) und proecss in
der lautung pröcess (14. jh.) gegenüber lat. edictum, sscretum,
löcusta, pröcesms. Wie sind diese längen zu erklären? Es läge
BEITRÄGE ZUR ENGJ IscilKX GRAMMATIK. 37
nalie und wäre gewifs verlockend, hier an eine beeinflussung
durch die antike quantitierung zu denken. Aber bei näherer
Überlegung steigen die stärksten zweifei auf : wenn man sieht,
dafs in der mittelalterlichen ausspräche des Latein die klassi-
sche Scheidung der vokalquantitäten in der tonsilbe verwischt
wurde (oben s. 34) , so ist es unglaublich , dafs sie in vor-
tonigen silben aufrecht erhalten worden wäre. Und dafs es in
der humanistenzeit damit nicht besser wurde, werden wir bald
sehen. Wie aber dem auch sein möge: entscheidend ist die
tatsache, dafs wir genau dieselben Verhältnisse auch bei vor-
tonigen lateinischen kürzen treffen, in Hebrew (1225), tyrant
(1300), Übel (1382), patron (14. jh.) gegenüber lat. HSbraeus,
tyrannus, Ubellus , patronus. Diese fälle zeigen, dafs die Ur-
sache der englischen längen eine ganz andere sein mufs. Wir
haben oben erschlossen, dafs man im mittelalter gewohnt war,
in lateinischen offenen tonsilben unbekümmert um die klassische
quantität langen vokal zu sprechen. Diese gewohnheit über-
trug man nun offenbar auf die englischen lelmwörter aus dem
Lateinischen auch dann, wenn der akzent auf eine im Latei-
nischen vortonige silbe zurückgezogen wurde. Das ist keines-
wegs etwas erstaunliches: im Deutschen sprechen wir auch
dativ, genetiv trotz lat. dätivus, genitivus, geradeso wie Jcrise,
fdkus trotz lat. crisis, föcus. Solche fälle mit vorziehung des
akzentes wie dativ sind allerdings bei uns nicht häufig, weil
wir in der regel die lateinische akzentstelle einhalten. Aber
wenn eine Verschiebung eintritt (wie in den vorgeführten fällen
zumeist, offenbar in antithetischer hervorhebung), gilt dieselbe
quantitierung wie bei bewahrung der lateinischen tonstelle.
Damit sind wir bei dem letzten und allgemeinsten grund
der längen in lehnwörtern aus dem Lateinischen angelangt:
all die Übertragungen, an die man zunächst denken könnte
und die im vorangegangenen dargelegt sind, werden damit
überflüssig.
Aber ein punkt ist zu beachten. Die bisher vorgeführten
fälle waren entweder reflexe lateinischer zweisilbler (pdour,
parent), oder so beschaffen, dafs die im Lateinischen betonte
silbe in der englischen wortform die letzte bildet und der akzent
um eine silbe vorgerückt ist (tyrannus — tyrant): es handelte
sich also immer um englische zweisilbler. Wie verhält es sich
aber bei gröfserer silbenzahl, wenn also der akzent im Eng-
KARL LUICK,
tischen weiter vom ende abstellt? Da treffen wir (von fällen
mit vokal vor vokal oder mit u abgesehen) regelmäfsig kürze,
auch wenn die entsprechenden vokale, im Lateinischen lang
sind, wie in vanity (1230), quality (1290), diligent (1340), evident
(1382), eloquent (1383), presidenti} (Jh.). emmew* (1420), elegant
(1485), natural (1300), /W/w/ (14. jh.), criminäl (1430), omfer
(1374), an die sich evidence (1300). $%ewce (1374), eloquence
(1382), providenci (Chaucer) und ähnliche bildungen anschliefsen.
Diese kürzen werden gewifs zum teil ans dem Französischen
stammen, aber alle daher abzuleiten, geht doch wohl nicht
an: warum sollte der lateinische zur länge führende einflufs.
der bei zweisilblern so deutlich zu tage tritt, bei dreisilblem
nicht wirksam geworden sein ? Völlig deutlich wird der Sach-
verhalt, wenn wir. einen augenblick über die bisher eingehal-
tenen grenzen hinausschreitend, entsprechende fälle heran-
ziehen, die erst im 16. Jahrhundert auftauchen, wie etwa
ominous (1592) gegenüber lat. öminosus: um diese zeit steht
der französische einflufs doch dem lateinischen bedeutend nach
und in dem vorliegenden fall ist er um so weniger anzunehmen,
da das frz. omineux jünger zu sein scheint als das englische
wort : wenigstens belegt es Littre erst bei einem autor des
17. jahrhmiderts (Le Laboureur. 1623 — 1675). Ähnlich ver-
hält es sich mit fäbulous (1516) gegenüber lat. fäbulosus und
frz. fahüleux, dessen frühester beleg bei Littre aus Eonsard
(1524—1585) stammt; und beide fälle sind um so bemerkens-
werter, als sie den Substantiven ömen und fable gegenüber-
stehen, also starken analogiewirkungen ausgesetzt waren. Die
kürze mul's vielmehr mit der dreisilbigkeit dieser wort-
formen zusammen hängen: wir sehen hier abermals die eng-
lischen quantitierungstendenzen zu tage treten.
Dafs die kürzen in diesen Wörtern von anfang an be-
standen, d.h. zur zeit der entlehnung schon sich festsetzten,
folgt aus dem vorgebrachten allerdings nicht. In den älteren
unter ihnen, die im Mittelenglischen wie die anderen lehn-
wörter noch zwei akzente hatten (vgl. s. 32) und zwei Sprech-
takte bildeten, wird zunächst die gewöhnliche latinisierende
länge eingetreten sein und so lange bestanden haben, als der
nebenakzent sich hielt: natural. Erst als dieser schwand.
mufste sich Verkürzung vollziehen. Dies erklärt, warum in
einzelnen fällen noch im Neuenglischen länge vorliegt. Wir
BEITRÄGE ZTJB ENGLISCHEN GRAMMATIK. 39
haben bereits oben s. 25 gesehen, dafs der ausgang -y in drei-
silbigen Wörtern bis ins Neuenglische hinein seinen nebenton
bewahren und daher in solchen fällen die kürzung unterbleiben
konnte, wie z. b. in Ubrary. Genau dasselbe gewahren wir
auch in irony (1502): mag nun dies i der reflex der romani-
schen halblänge (nach s. 23) sein, oder auf latinisierender
quantitierung beruhen, sie ist wie die früh -volkstümliche in
entsprechend gebauten Wörtern behandelt worden.
An diesen fall ist binary (1460) anzuschließen, das wohl
direkt aus dem lat. binarius stammt, da das Französische kein
frühes *bi?iarie sondern nur das späte binairc kennt, und das
unter den gelehrten Wörtern denselben typus vertritt wie
ivory aus afrz. ivone unter den volkstümlichen. Von den
früheren lehnwörtern dieses typus, die wir oben (s. 23) vor-
läufig zurückgestellt haben, zeigen nutary und rösary ebenfalls
länge; doch besagt sie weniger, weil diese Wörter dem ein-
iiufs von nöte und rose ausgesetzt sind. Die übrigen, remedy,
memory, misery, salary, weisen kürze auf: die zur zeit des
nebentons auf dem y noch bestehende länge — die sich sowohl
bei volkstümlicher entwicklung (vgl. s. 23) wie unter latini-
sierendem einflufs ergeben mufste — ist also hier ebenso ge-
kürzt worden wie in der nebenform ivory (s. 25).
Andere fälle von dreisilblern mit länge erklären sich als
Übertragung, wie z. \>.pötency nachj7ötew£, väcancy nach väcant,
auch päpacy (1390) nach päpal (1390) und ähnlichen, ja viel-
leicht in direkter anlehnung an lat. päpa.
Aber wir haben noch immer nicht alle in betracht kom-
menden worttypen erschöpft. Bisher sind wir, von den aller-
letzten fällen abgesehen, immer auf lateinische grundlagen
gestolsen, die paroxytona waren. Fand die nachtonige silbe
im Englischen ihre wiedergäbe, so blieb die akzentstelle be-
wahrt (odour); war jenes nicht, der fall, so dafs die lateinische
tonsilbe im Englischen die letzte ward, so trat vorziehung des
akzentes ein (nature, natural). Wie verhält es sich nun mit den
lateinischen proparoxytonis? Wir haben nicht gerade
viele fälle, die für diese frage ins äuge zu lassen sind: obit
(1375), habile (1425), facile (1483), dudle (1483). physic (1340),
logic (1362), ethic (1387), fäbric (1483), denen im Lateinischen
überall kürze gegenübersteht; während bei spirit (1250), merit
(1300), relic (1225), magic (1380), colic (1440) gelehrte beein-
(I) KAHL LUICK,
flussung von vorn herein weniger wahrscheinlich ist. Wir
sehen also gewöhnlich kürze, in drei fällen herrscht noch heute
schwanken. Das ist bemerkenswert : wir nähern uns bereits,
wie es scheint, den grenzen des Wortschatzes, der in münd-
licher rede lebendig ist. und geraten in die grofse masse der
lehn Wörter, die. mehr geschrieben und gelesen, als gesprochen
und gehört werden. Obit ist ein heute veraltertes wort: die
lantnng mit o kann sehr wohl eine schriftaussprache sein.
Dafs bei fabric und döcile derselbe latinisierende einflufs zu
tage tritt, wie in den früheren längen, mul's zweifelhaft er-
scheinen, so lange nicht ein hierhergehöriger fall vorliegt, in
dem uneingeschränkt länge gilt, Die sonst übliche kürze wird
man natürlich auf den ersten blick aus dem Französischen
abzuleiten geneigt sein. Aber manche dieser Wörter haben
doch einen so gelehrten Charakter, dafs man daran zweifeln
möchte.
Wieder sind wir nun im stände, den Sachverhalt aufzu-
klären, indem wir die früh-neuenglischen Verhältnisse heran-
ziehen. Wenn wir da Iwid (erster beleg 1G22), frigid (1639),
arid (1652), jlörid (1656), viral (1674) gegenüber lat. lividiis,
igidus, äridus, fl&ridus, vlvidus finden, so können wir doch
nicht an durchgehende französische beeinflussung denken, zumal
"frigide, *vivide im Französischen gar nicht vorkommen. Im
Zeitalter des humanismus war die einwirkung des Lateinischen
viel bedeutender als die des Französischen. Auch anlehnung
an schon im Mittelenglischen vorhandene muster ist ausge-
schlossen, denn solche adjektiva auf -id kommen vor 1500 nicht
vor. "Wir haben hier sichere fälle von direkter entlehnung
aus dem Lateinischen vor uns und finden in ihnen keineswegs
die klassische quantität wieder, wohl aber diejenige, die schon
in analogen vor 1500 entlehnten fällen zu tage trat. Eine
erklärung dieses zustandes liegt nicht fern. Offenbar wurden
in der englischen schulaussprache des Lateinischen unter dem
einflufs der englischen quantitierungstendenzen die vokale in
drittletzter offener silbe ohne rücksicht auf die klassische
quantität kurz gesprochen: Tividus, äridus, während sie in
zweitletzter silbe unter dem einflufs der oben erörterten tra-
dition immer lang waren (ödor, väpor usw.). Dasselbe ge-
hieht ja noch heute im en.2li<rheii schullatein, soweit nicht
die reformierte ausspräche zur geltung gelangt ist, wie auch
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 41
die Zusammenstellungen Heck's (Angl. 29, 213 ff.) zeigen, in
denen die eben besprochenen Wörter nicht fehlen. Gewifs
dürfen wir annehmen, dafs derselbe brauch schon in der mittel-
englischen periode vorhanden war: somit können in der tal
manche der oben aufgezählten Wörter direkt aus dem Latei-
nischen übernommen sein.
Weitere früh-neuenglische fälle von entlehnung lateinischer
proparoxytona sind civic (1542), conic (1570), comic (1576),
mimic (Shakespeare), clinic (1626), gegenüber lat. civicus usw.
mit länge, debile (1536), mobile (Skelton) aus lat. dsbüis, mö-
bilis, ferner sterile (1570), agile (1577), fragile (1607), grca
(1623), glöbule (1664) gegenüber lateinischen kürzen.
Überschauen wir sämtliche fälle, so finden wir in der
regel kürze, neben ihr auch länge in obit , fabric, clocilc,
mobile. Sie wird zum teil als schriftanssprache zu fassen sein,
sicher bei dem veralterten obit, vielleicht auch bei dem nicht
allzu häufig gebrauchten mobile, teils durch Übertragungen zu
erklären sein. So mag man im schullatein döcilis nach äoceo,
döcet, fäbrica nach faber gesprochen und dann diese quanti-
täten auch in die englischen worte zu übertragen versucht
haben, ohne vollkommen erfolg zu haben.
Wir können somit unsere ergebnisse zusammen-
fassend folgendermafsen formulieren. In der mittelenglischen
zeit führt die Übertragung von Sprechgewohnheiten, die im
schullatein galten, dazu, in den lateinischen lehnwörtern die
vokale in offener tonsilbe ohne rücksicht auf die klassische
quantitierung zu längen. Diese quantität erhielt sich in zwei-
silbigen Wörtern, während in dreisilbigen, wofern nicht be-
sondere umstände dazwischen kamen, im ausgehenden Mittel-
englischen kürzung eintrat. Für die bestimmung der silbenzahl
kommt auslautendes -c (wie in credence) nicht in betracht,
offenbar deswegen, weil zur zeit,' als das kürzungsgesetz zur
geltung kam, d.i. nach dem Schwund des nebentons. das -e
in ursprünglich dreisilbigen formen bereits abgefallen war.
Eine Sonderstellung nehmen diejenigen lehnwörter ein, die auf
lateinische proparoxytona zurückgehen: sie zeigen normaler-
weise kürze, die sich bereits in der schulaussprache ihrer latei-
nischen Substrate unter dem einflufs der englischen quantitie-
rungstendenzen herausgebildet hatte.
12 KAUL LUICK,
Nachdem wir ans soweit klarheit verschafft haben, können
wir an die zunächst etwas schwierigen fälle mit hiatus-
grnppen herantreten. Diejenigen mit it-gruppen werden, wie
bereits bemerkt, genau so wie andere dreisilbler behandelt:
mal, mänual wie natural, rädical. Dagegen gilt vor i- und
den erst im NE. dazukommenden e-gruppen vorwiegend länge:
so in region, legion, odious, copious, den vielen auf -aüon usw.
Wir halien bereits oben dargelegt, dafs in den frühesten fällen
er art {patwnee, amiable, nation) höchst wahrscheinlich kein
lateinischer einflufs vorliegt und ihre länge mit der besonderen
ent wicklnng des /' zusammenhängt, mit seiner frühzeitigen
konsonantierung. Denken wir uns denselben Vorgang auch in
den späteren fällen vollzogen, so wird ihre lautung klar. Zu
gründe liegen in der regel lateinisch vortonige vokale (regionem,
odiosum, -ationem), welche nach dem oben (s. 37) dargelegten
im Englischen zunächst durch länge wiedergegeben wurden.
I »iirch die konsonantierung des i rückten aber diese ursprüng-
lich dreisilbigen Wörter in die gruppe der zweisilbler, und in
solchen war. wie wir oben gesehen haben, die latinisierende
länge nicht gefährdet: cö-piqus, ö-djtpus stehen mit fällen wie
< -dict, pä-rent auf einer stufe.
Aber es ist zu beachten, dals die hiehergehürigen Wörter
von haus einen etwas gelehrten anstrich haben ; der alltagsrede
namentlich der unteren schichten (in denen die heimischen
lauttendenzen am deutlichsten zu tage treten) sind nur einige
von ihnen wirklich geläufig. Es ist daher sehr gut denkbar,
dafs unter einflufs des Anglonormannisclien und des Altfran-
zösischen überhaupt in der spräche der höher gebildeten die
konsonantierung des i teilweise unterblieb oder wieder aufge-
hoben wurde. Namentlich in langsamer rede oder bei nach-
druck oder in der Stellung vor pausa können wir uns dies
sehr gut vorstellen. Tatsächlich erscheint ja auch das i im
e z. b. Chaucer's vielfach als eigene silbe'J, ein brauch
der sich bis in die zeit Shakespeare's fortsetzt. In diesem
fall mufste dieselbe quantitierung eintreten wie bei den it-hiatus-
grappen, wie in manual, casual usw. So erklärt sich unge-
zwungen die heutige kürze in discretion , special, precious,
äarion, chariot, und der nebenform nie. mrinns. welche in
') teil Blink, Chance] a Spr. u. Vk
BEIBKÄGE ZÜE ENGLISCHEN GRAMMATIK. 13
der Schreibung- corious im 11. und 15. Jahrhundert zu tage
tritt. Es könnte sein, dafs in den fällen mit r auch eine
lautliche erscheinung vorliegt: dafs die konsonantierung des i
nach r ursprünglich nicht eintrat.
Im Mittelenglischen mögen solche kürzen noch viel häufiger
gewesen sein und viele Wörter in doppelformen vorgelegen haben.
Die heute vorhandenen belege dafür sehen wie reste eines
gröfseren bestandes aus. die aus besonderen gründen von der
uniformierung verschont blieben. So ist discretion, wenn ich
nichts übersehen habe, der einzige schon im ftfittelenglischen
(seit 1340) belegte fall des ausganges -etion (während die auf
-ation so häutig sind). Bei chariot ist deutlich im 17. Jahr-
hundert eine vermengung mit chäret eingetreten, die die kürze
sicher gefestigt hat (während sie kaum ausreichen dürfte, ihren
Ursprung zu erklären). Für einige andere werden sich uns
gleich im folgenden besondere Ursachen ergeben.
Tn jedem fall ist kürze zu erwarten, wenn irgend eine
Verlängerung des Wortes eintritt, also bei den Substantiven
im plural. Aber gerade bei diesen Wörtern, die zumeist ab-
strakta sind, ist der plural seltener. Konkreta, die häufig im
plural auftreten, sind clarion und chariot, bei denen also zwei
Ursachen zusammen gewirkt haben mögen, um die kürze zu
festigen. Eine andere Verlängerung kann durch bildungssilben
eintreten : tatsächlich finden wir kürze in national, trotz nätion.
Wenn in anderen fällen die lautung des simplex malsgebend
geworden ist, so beweist das natürlich nichts. Ebenso komml
dem schon im ME. häufigen adverbium specially lautgesetzlich
kürze zu und diese mag die kürze von special gefestigt haben.
Eine Sonderstellung nehmen die fälle mit i ein, die immer
kürze aufweisen: uision, condition, ambition, position, contrition,
division, opinion, religion, delicious, familiär usw. Zum teil
wird sie ebenso wie in discretiotb. entstanden sein. Aber ihre
konsequente durchführung zeigt, dafs hier doch noch etwas
hinzugekommen ist, was in der natur des i liegen mufs. also
eine lautliche erscheinung vorliegt. Dafs etwa das norman-
nische i eine abweichende quantität hatte, ist nicht anzunehmen;
denn bisher hat es stets dieselben wege eingeschlagen wie
die anderen vokale und erscheint unter denselben umstünden
als englische länge wie diese (pilot, ivory, libra/ry). Die ab-
weichung mufs sieh also innerhalb des Englischen herausge-
I 1 KARL LUICK,
bildet liaben und in den speziellen Verhältnissen dieser Wörter
begründet sein. In der tat sind sie besonderer art: auf das i
folgt ein konsonant, der wieder vor einem anderen i steht: er
hatte gewifs eine palatale färbung, wie sie z. b. in opinion noch
heute vorliegt. Nun kann man beobachten, dafs auch sonst
nie. i vor palatal gefärbten konsonanten nicht diphthongiert
wird, sondern besondere wege einschlägt: vor ts und dz be-
harrt es als [/] oder wird ) : screech, weeck-elm, dblige (in der
ausspräche [obluU], die heute durch die schriftanssprache
[oblaids] verdrängt ist) — scritch(owI), witch(-elm), rieh, ditch*).
\ ielleicht liegt eine ähnliche Wirkung in den uns beschäfti-
oden fällen vor. zumal -si- in volkstümlicher rede schon im
15. Jahrhundert zu -s- geworden sein dürfte (vgl. s. 27). Ich
möchte also glauben, dafs auch bei den «-Wörtern dieser gruppe
im Mittelenglischen teils länge, teils kürze vorlag, die erstere
aber vor dem folgenden palatalen konsonanten ebenso zu i
wurde, wie in den angeführten fällen.
Von den bisher behandelten Wörtern mit hiatusgruppen
lieben sich diejenigen ab, die auf französisches mouilliertes l
oder n zurückgehen. Gewöhnlich ergeben diese -ü- und -in-
(baüiff, tailor wie fail, Spam usw.), aber in einer zweiten,
wohl jüngeren schichte -li-, -ni- : räliant, späniel, önion,
poniard usw. Diese fälle gehören also von hause aus in unsere
gruppe I und sind wohl auch im Englischen nie dreisilbig ge-
wesen, sondern von anfang an va-liant, o-nion usw. gesprochen
worden: es ist ganz verständlich, dafs ihnen die in der
gruppe I namentlich bei jüngeren entlehnungen übliche kürze
zukommt.
Bei der betraclitung der lehnwörter. in denen lateinischer
einflufs möglich ist, haben wir bisher diejenigen mit lat. n,
franz. ü bei seite gelassen, da sie eine Sonderstellung einzu-
nehmen scheinen. Fassen wir sie jetzt ins äuge und ordnen
wir sie nach den im vorangegangenen gewonnenen gesichts-
punkten, so erhalten wir folgendes bild:
a) der vokal war im Lateinischen immer oder in einigen
formen des betreffenden flexionssystems betont: music (1250),
'; Vgl. Anglia 16,
BEITRAGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 1 •".
fury (1374); hunioiir (134=0), prudence (1350), rumour (Chaucer),
me. illumine (Chaucer);
b) der vokal war im Lateinischen vortonig-;
o) englische zweisilbler: (ntby? vgl. oben s. 30). cwrate
(1340). future (1374). human (1398). urine (Chaucer), me. usure
(W'icliff) = iie.usiiry; dazu mit &-hiatusgruppen: curious (1340),
diminution (1303). illusion (1374), communion (1312). peculiar
(1460) usw.
ß) englische dreisilbler: me. curious (dreisilbig nach
s. 42) — lunatic (1290), crucify (1300), unity (Chaucer), Com-
munity (1375), funeral (1386), luminous (1432) usw.
Von diesen fällen könnte der eine oder der andere früh-
volkstümliche länge haben, namentlich das schon 1250 belegte
music, vielleicht auch fury. Das fehlen der renormannisierung
(die zum selben ergebnis geführt hätte wie bei burrel s. 30)
wird aber wohl dem zusammentreffen der volkstümlichen mit
der latinisierenden lautung zu danken sein.
Im übrigen zeigen die gruppen a) und b a) nichts auf-
fälliges. Wir müssen zur erklärung der länge allerdings an-
nehmen, dafs in diesen Wörtern der lateinische einflufs gegen-
über dem französischen überwog: aber ihre bedeutungen sind
derart, dafs diese annähme auf keine Schwierigkeit stöfst.
Anders verhält es sich mit der gruppe b ß). Nach mafs-
gabe ähnlich gebauter fälle mit anderen vokalen wie vanity,
natural usw. (oben s. 38) würde man erwarten, dafs auch hier
nach dem Schwund des ursprünglich auf der schlufssilbe ruhen-
den nebenakzentes Verkürzung eingetreten wäre, wie sie auch
tatsächlich in me. cürious vorliegt. Wenn sie sonst speziell
bei diesen ü- Wörtern fehlt, so mufs dies im Zusammenhang
mit der natur oder entwicklung des ü stehen. Ich glaube, die
erklärung liegt sehr nahe. Im 15. Jahrhundert, wenn nicht
früher, ist sicher schon vielfach iu für das ursprüngliche ü
gesprochen worden, obwohl daneben ü sich noch bis ins Neu-
englische hielt: der eintritt dieses diphthongs hat nun m. e.
die sonst sich vollziehende kürzung verhindert, zunächst aller-
dings nur bei dem teil der sprachgenossen, der iu sprach.
Wie aber seine lautung schliefslich siegte, so auch die formen.
die sich bei seiner Sprechweise entwickelt hatten. Auf diese
beziehung zwischen diphthongierung und qnantitätsregelung
46 k \i;i, luick,
werden wir noch einmal in grösserem Zusammenhang zurück-
kommen (unten s. 19).
I >as starke überwiegen der länge speziell in den //-Wörtern
erklärt sich also daraus, dafs in folge ihrer bedeutungen der
lateinische zur länge führende einflufs stark zur geltung kam
und eine sonst eintretende kürzungstendenz in folge der
diphthongierung des ü ausgeschaltet wurde.
Unsere prüfung des materials hat also ergeben, dafs in
der tat schon in mittelenglischer zeit nicht blofs die fran-
zösische quantitierung, sondern auch die lateinische für die
lehn wört er in betracht kam. freilich nicht die klassische, son-
dern diejenige der schulaussprache, die wir erst aus diesen
fällen mit Sicherheit erschlief sen können. Es hat sich gezeigt,
dafs man im mittelalter die lateinischen tonvokale in vor-
letzter offener silbe lang, in drittletzter kurz sprach und sich
daraus eine reihe von englischen quantitierungen erklären.
Mit dem was vorgebracht wurde, sind allerdings die mittel-
englischen entlehnungen noch immer nicht erschöpft. Wir
haben in der regel nur solche zwei- und dreisilbige, beziehungs-
weise, bei ausgang auf -e, drei- und viersilbige Wörter in be-
i rächt gezogen, die im Englischen heute auf der ersten silbe
betont sind (mason, charity, nature, diligence). Es empfiehlt
sich zunächst, diese beschränkung zu machen, weil wir bei
diesen fällen sicher sind, dafs blofs eine akzentvorziehung ein-
getreten ist. Bei Wörtern anderen baues sind die Verhältnisse
weniger einfach. In physician z. b. ist, wie die metrische Ver-
wendung des wortes zeigt (phfoieien Chaucer, Duch. 39, 571),
der neue akzent zunächst auf der ersten silbe gestanden und
ersl später nach dem muster vieler anderer Wörter mit hiatus-
gruppen wieder zurückgeschoben worden. Bei den gelehrten
Wörtern kommen dabei die von Heck, Angl. 29, 242 ff. richtig
erkannten akzentregeln in betracht. Es wäre nun denkbar,
dafs sich in folge dieser Schiebungen besondere quantitätsver-
hältnisse herausgebildet hätten: die Untersuchung hat solche
fälle von den früher erwähnten zu scheiden und zunächst bei
seite zu stellen. Nunmehr sie zu erörtern, liegt aber aufserhalb
rahmens dieser ausführungen. Nur sei gleich mitgeteilt,
BEITRAGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 17
dafs diese fälle doch keine Sonderstellung- einnehmen. Ihre
zahl ist übrigens im Mittelenglischen , von denjenigen mit
hiatusgruppen abgesehen, ziemlich gering.
Auf die erst in neuenglischer zeit aufgenommenen
romanisch -lateinischen lehn Wörter näher einzugehen,
muJ's ich mir ebenfalls versagen. Doch sei in kürze auf fol-
gendes hingewiesen.
Auch nach 1500 ist noch mancherlei aus dem Französischen
übernommen worden, wobei schon vorhandene lehn Wörter
gleichen baues in der regel als muster für die lautliche aus-
gestaltung dienten, so dafs die quantitierungstendenzen , die
sich im Mittelenglischen herausgebildet hatten, weiter geführt
wurden. Aber aufserdem ist vieles direkt aus dem Lateinischen
(und Griechischen) entlehnt worden, wobei natürlich die zur
zeit übliche schulaussprache in betracht kam. Dafs diese sich
gegenüber dem mittelalter, was quantitierung anlangt, nicht
wesentlich geändert hat, zeigen lehnwörter wie crisis (1543),
genus (Ibbl, doch genera), miser (Spenser), föcus(lGlQ) gegenüber
lat. crisis, genus, miser, föcus, ferner frigid gegenüber lat. frlgidus
und die anderen oben (s. 40) angeführten fälle. Daher finden
wir im allgemeinen dieselbe art der wiedergäbe, wie schon im
ausgehenden Mittelenglischen : nur wird manchmal das bereits
stark vorwiegende konsequent durchgeführt. So ist vor i-
und e-hiatusgruppen die länge bei a, e, o und a, die kürze bei
i zur regel geworden, ebenso die wiedergäbe des u in jeder
offenen silbe durch ü, d. h. [tu]. Genau dieselben erscheinungen
treten, wenn auch nicht so konsequent durchgeführt, im schul-
latein zu tage, wie die Zusammenstellungen Heck's a. a. o.
zeigen : es sind also wieder in zpezialfällen heimische gewohn-
heiten in die ausspräche des Lateinischen übertragen worden.
Es möchte allerdings scheinen, als ob im laufe der neu-
englischen periode bei neuen entlehnungen manchmal der ver-
such gemacht worden wäre, die klassischen Quantitäten im
gegensatz zu dem bis dahin üblichen brauch zur geltung zu
bringen: wir haben heute phtMsis neben phtMsis (gegenüber
crisis), cunine neben cänine (gegenüber bovine, ferine, .saline).
virile neben virile (gegenüber senile) und anderes. Wie man
sieht, entsprechen die längen dem alten aus dem .Mitteleng-
t8 B LBL LDICK,
lischen übernommenen brauche, die kürzen der klassischen
guantitierung. Aber es wäre auch möglich, dai's die kürze
im ersten falle ans dem alleren phthisic (nie. tisi7c(e) aus afrz.
tisike) übertragen ist. in den beiden anderen auf frz. canin
und v.irü zurückgeht. Ersl eine zusammenhängende unter-
suchung der neuenglischen lehnwörter könnte licht schaffen,
wobei auch genaue beobachtungen über die tatsächlich vor-
handenen Varianten der ausspräche und die färbung, die sie
vielleichl besitzen (ob umgangssprachlich, nachlässig oder etwa
gelehrt, gesucht, pedantisch u. dgl.), sehr in betracht kämen.
Das für dreisilbige formen geltende englische vokalkür-
zungsgesetz, dessen Wirksamkeit wir im ersten teil dieser
Untersuchung im heimischen wortmaterial verfolgt haben, hat
also auch in den romanisch-lateinischen lehnwörtern eine grofse
rolle gespielt. Mindestens die älteren unter ihnen wurden
unmittelbar nach der entlehnung mit einem haupt- und einem
nebenton gesprochen, von denen der letztere im lauf der sprach-
entwicklung schwand. War dann das wort dreisilbig mit
länge voran, so kam jenes Verkürzungsgesetz zur Wirksamkeit.
Nun ist es wahrscheinlich, dafs der nebenton je nach den
verschiedenen formtj'pen zu verschiedenen Zeitpunkten redu-
ziert wurde, so dafs wir uns auch vorstellen müssen, die Ver-
kürzung sei wiederholt eingetreten. Nach dem, was wir über
diesen Vorgang im heimischen wortmaterial ermittelt haben,
ist dies nicht überraschend.
Aber gewisse dreisilbige lehnwörter schienen sich dem
kürzungsgesetz zu entziehen: es wird angemessen sein, sie nun
im Zusammenhang zu betrachten. Es sind dies:
aj napery, irory (s. 24 f.);
b) lunatic, unity, funeralusw. (s. 45), also die unter latei-
nischem einflufs stehenden dreisilbigen ü- Wörter;
c) ivory, Ubra/ry (s. 25) — binary, irony (s. 39), also die l-
wörter. die auf -y endigen, mag nun das i heimischen tendenzen
entsprungen oder das produkt latinisierender lautgebung sein ;
dj amiable, vocable, capable , potable, amtnable, placable
eii über probable, Unable s. 27).
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 49
Von diesen fällen zeigen nun die ersten zwei, wie bereits
erwähnt, in volkstümlicher rede und der Umgangssprache
synkope : sie entwickelten offenbar früh die lautungen na-pry,
i-rry, bei denen kein anlafs zu kürzung vorlag. Diese sind ge-
wissermafsen die stütze für die volleren formen auf [-nri], die in
der gewählteren Sprechweise galten und gelten. In analoger
weise vermochte sich auch sonst vor dem ausgang | -ori] länge
zu erhalten, ja sogar — bei jüngeren entlehnungen — fest-
zusetzen, wenn sie schon aus irgend einem anderen grund nahe
lag oder nahe gelegt wurde : ersteres in den bereits (s. 39)
erwähnten fällen nütary , rösary , letzteres in dönary (1582,
vgl. dönor), ragary (16. jh., vgl. rägue), ovary (1658, vgl. lat.
övum), primary (1706, vgl. prinie). Dagegen schliefst sich
gränary (1570), dem kein verwandtes wort mit ä zur seite
steht, an fälle wie sälary (s. 39) an.
In den unter b) und c) angeführten fällen liegt die Ur-
sache der Sonderstellung offenbar in der frühen diphthongierung
von nie. ü und i. Der nebenton in dreisilbigen romanischen
lehnwörtern des typus xxx schwand im allgemeinen wohl
erst im 15. Jahrhundert: um diese zeit wurde aber wahr-
scheinlich das alte ü schon vielfach in gesprochen (oben s. 45).
In den dreisilblern auf -y ist jener Schwund noch später: ob-
wohl sie schon im 15. Jahrhundert formen ohne nebenakzent
entwickelt haben werden, namentlich im satzinnern, erhielten
sich daneben solche mit ihm, namentlich vor einer pause, bis
ins 17. Jahrhundert (zum teil bis heute): in ihrer tonsilbe blieb
me. % unverkürzt und erlitt die übliche diphthongierung. Nach
dem schwund des nebentons hätte unser gesetz allerdings
immer noch zur geltung kommen können, denn an sich wäre
ja auch die kürzung eines diphthongs möglich: ihr unter-
bleiben kann aber nicht wunder nehmen in einer spräche,
die schon so lange zeit keine kurzen diphthonge mehr kennt.
Durch die diphthongierung wurden also die quantitätsver-
hältnisse einer älteren periode, die in anderen fällen eine
Weiterbildung erfuhren, gewissermafsen petrifiziert. Die so
geschaffenen formen wirkten dann wieder als muster weiter.
Bei u = [iu] sind die fälle ja zahlreich (wie etwa cumulate
1534, ludicrous 1619 usw.). Für l in dreisilbern kann man
das 1603 auftauchende quinary anführen, dafs sich offenbar
an binary anlehnte. Diese fälle gehören übrigens auch in die
AnglU. N. F. XVIII. 4
50 KARL LÜICK.
oben besprochene grnppe der Wörter auf [-0ro], was wieder
bewahrung bez. festsetzung der länge nahelegte.
Bei den Wörtern auf -dble ist wahrscheinlich nach dem
oben dargelegten ebenfalls der nebenakzent später geschwunden
als gewöhnlich. Nachher wäre die kürzung aber ganz gut
möglich gewesen : für ihr unterbleiben ist zunächst kein grund
ersichtlich und es sieht aus. als ob diese Wörter belege dafür
böten, dafs das alte kiirzuugsgesetz zu einem gewissen Zeit-
punkt innerhalb des Neuenglischen erloschen sei.
Indessen ist einige vorsieht nötig. Wir haben bereits oben
(s. 10) gesehen, dafs es in der neubildung alegar noch im IG.
Jahrhundert wirksam wird. Einen noch jüngeren beleg bildet
ein spätes, aber in folge besonderer umstände auf serordentlich
lehrreiches lehnwort. Wir haben bisher nur die in alt- und
mittelenglischer zeit vorhandenen längen im äuge gehabt.
Diejenigen, welche erst in neuenglischer zeit aus mitteleng-
lischen diphthongen entstehen, also [äi] später [e] aus me. ai,
ay {ei, ey\ wie in day, sowie [5] aus me. au, aw, wie in law,
stehen in der regel nur in ein- oder zweisilbigen Wörtern
oder deren ableitungen, sodafs kein anlafs zu einer quantitäts-
veränderung vorhanden war. Aber ne. laudanum 'opium-
tinktur' wird schon im 18. Jahrhundert vielfach lodanum ge-
schrieben und mindestens seit Sheridan (1780) und Walker
(1791) mit o gesprochen1). In dialekten erscheint es in den
formen lodomy und lodlum. Nun ist dies wort von Paracelsus,
der 1490 — 1541 lebte, neu geprägt worden, wie es scheint
ganz willkürlich oder doch nur in ungefährer anlehnung an
mlat. ladanum oder vielleicht lat. lattdare2). Im Englischen
ist es zum ersten mal 1602 belegt. Wir haben also ein im
Englischen und im Lateinischen isoliertes wort, in dem sich
die Verkürzung frühestens zu ende des 16., wahrscheinlich
aber erst im 17. Jahrhundert vollzogen hat. Wenn daneben
das ganz ähnlich gebaute atiditor, das schon seit 1386 belegt
ist, keine spur von kürzung aufweist, so hat dies offenbar
seinen grund darin, dafs es nicht volkstümlich geworden ist
l) Dagegen ist die heutige ö-lautung in luurel und cauliflower anders
zu erklären. Im ersteren wort geht sie auf me., früh-ne. lorel (zu afr. lor)
zurück, im letzteren auf das früh-ne. col(i)eflower , auf welches das hei-
mische cole eingewirkt hat.
■) Vgl. NED. s. v.
BEITRÄGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK. 51
und in der spräche der gebildeten zum teil durch das Schrift-
bild, namentlich aber durch den einflui's der verwandten latei-
nischen Wörter, audio usw., vor kürzung bewahrt wurde.
Wir haben aber aller Wahrscheinlichkeit nach einen noch
jüngeren beleg für die Wirksamkeit unseres kürzungsgesetzes
in dem [ö] des Wortes sausage, das heute neben [ö] vorkommt
und in Südengland bereits überwiegt. Ich glaube, diese kürze
ist im dreisilbigem plural sausages entstanden, der gerade bei
diesem wort häufig gebraucht wird. Auch die dialekte zeigen
sie vielfach u. z. in Verbindung mit einer bemerkenswerten
wortgestalt : [sösindza] i). Wir haben hier dasselbe unetymo-
logische n wie in messenger, passenger, das bekanntlich nur in
dreisilbigen formen auftritt2), also in der pluralform unseres
Wortes entstanden und von da in den Singular übertragen sein
muls, wobei aus der form [sösindziz] oder [sosindzdz] ein drei-
silbiger singular [sösindzd] erschlossen wurde. Dies zeigt, wie
bei diesem wort der plural überwog. Das alter dieser kürze
ist allerdings nicht leicht zu bestimmen. Sheridan (1780) und
Webster (1791) kennen sie noch nicht: es sieht aus, als ob
sie sich erst nach oder doch höchstens zu ihrer zeit ent-
wickelt hätte, also zu ende des 18. oder im 19. Jahrhundert.
Auf alle fälle werden wir annehmen dürfen, dafs sie jünger
ist als diejenige in laudanum.
Es ist also deutlich, dafs in der unbefangenen redeweise
der alltagssprache, namentlich der unteren schichten, das alte
kürzungsgesetz, welches lange vokale in drittletzter silbe be-
seitigt, bis tief ins Neuenglische herein weiterlebt, ja wahr-
scheinlich überhaupt nicht erloschen ist. In der spräche der
gebildeten unterliegt es aber in der neuenglischen zeit leichter
als früher einflüssen der analogie, des Schriftbildes und nament-
lich gelehrten einflüssen.
4.
Da ich beim worte bin, möchte ich noch zwei andere punkte
meiner Angl. 20, 335 ff. vorgelegten ausführungen berühren, um
meine jetzigen ansichten über sie darzulegen.
0 Wright, Dialect Grammar § 267.
2) Vgl. Jespersen, Engl. Stud. 31, 239 ; Bradley, Modern Philology 1, 203;
Logenian, Engl. Stud. 34, 249; Ritter, Archiv 113, 31; Verf., eb. 114, 76.
4*
52 KARL LUICK,
Obwohl im 13. Jahrhundert die kürzen in offener silbe ge-
längt wurden, bleiben formen wie me. fäder, sädel, söden, die
durch Übertragung der in den flektierten formen lautgesetzlich
bewahrten kürze, entstanden waren, von einem gewissen Zeit-
punkt an unversehrt. Dies habe ich früher mit dem eintritt der
heute geltenden durchlaufenden exspiration in Zusammenhang
gebracht (a. a. o. 343 f.). Ich halte es nun für wahrscheinlicher
(was ich bereits damals ins äuge gefafst hatte, vgl. a.a.O.),
dafs das dehnungsgesetz eben nur eine gewisse u. z. kurze zeit
lebendig war und dann erlosch. Wann dies eintrat, ist noch
nicht genau festgestellt. Doch dürften gegen 1300 die formen
mit kürze wieder bestanden haben: während in der ersten
hälfte des 13. Jahrhunderts fäder und faderen, -es sich gegen-
überstanden, galt zu ende des Jahrhunderts fäder, faderes oder
fäder, faderes.
Die im ausgehenden Mittelenglischen so häufige Synkope
habe ich seinerzeit als eine folgeerscheinung der quantitäts-
regulierung erklärt (a. a. o. 351 ff.). Ich glaube auch heute
noch, dafs sie nach langer silbe, in fällen wie piosy, faney aus
me. poesy , fantesie, dem bedarf nis nach erleichterung des zu
schweren Sprechtaktes entsprang. Aber sie hat wohl noch eine
allgemeinere Ursache, die in den fällen mit kurzen silben, wie
captain, hutler aus me. capitain, boteler, die einzige ist: die
beschleunigung des Sprechtempos, die offenbar im lauf der
Sprachentwicklung eintrat. Diese führte naturgemäls zu einer
Schwächung und schlielslichen beseitigung der kurzen silben
mit geringster stärke und das waren die unmittelbar nach der
tonsilbe stehenden, soweit sie offen waren. In diesem gedanken
berühre ich mich mit den ausführungen Heck"s Angl. 29, 60,
obwohl sich unsere Standpunkte nicht vollständig decken.
Nachtrag.
Ne. scholar habe ich oben (s. 2 ff.) wie bisher üblich aus
ae. sediere abgeleitet. Es ist indessen auch die möglichkeit
ins äuge zu fassen, dafs afr. escoler (später escolier) aus lat.
scholaris vorliege oder doch eingewirkt habe. Dem Anglo-
normannischen war das wort wohlbekannt, wie die belege bei
Skeat, Notes on Engl. Etyinology s. 452 zeigen. Entscheidung
vermag das Mittelenglische zu bringen: die heimische form
BEITRAGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK.
53
mufste auf -ere, die entlehnte auf -er ausgehen. Nun finden
wir, dafs Chaucer scoler auf cloisterer und carpenter reimt
(C. T. A 260, 3190), somit mindestens an diesen stellen die
lehnform gebrauchte. Aus dieser kann auch die heutige kürze
stammen (während die heutige Schreibung von lat. scholaris
beeinflufst ist). Vollen einblick in die geschichte des Wortes
wird uns erst das NED. gewähren.
Verzeichnis der näher besprochenen Wörter.
Agent 35
agile 41
ague 22
alegar 10
amenable 27, 48 ff.
amiable 26 f.
any 5
apparent 35
April 36
apron 24 f.
arid 40
auditor 50
aver 17
azure 17, 20
bacon 17, 20
baron 19, 21
barrel 19
basin 17, 20
beadle 18, 20
beeregar 10
binary 39, 48 f.
blazon 17, 20
brigand 19
broker 17, 20
burrel 30
button 19
byword 6
cadence 36
canine 47
canon 19 ff.
capable 27, 48 ff.
casual 26, 42
cater 17 ff.
cattle 19
cauliflower 50
city 19 ff.
civic 41
chariot 42
claret 20
clarion 42
climate 33
clinic 41
colic 39
colour 19, 21
comic 41
commnnity 45
conic 41
copious 42
credence 36
criminal 38
crisis 47
crncify 45
cnrious 42, 45
cypress 36
debile 41
decent 35
demon 33
diamond 29
diligence 38
diligent 38
discretion 42
docile 39 ff.
donary 49
dragon 19
ducat 30
ducbess 30
duchy 30
eddick 2, 5
edict 36
elegant 38
ellinge 2, 5
eloquence 38
eloqnent 38
eminent 38
emmet 1 ff.
endeavour 17, 20
environ 12, 17 ff.
errand 1 ff.
ethic 39 f.
evidence 38
evident 38
fabric 39 ff.
fabulous 38
facile 39 f.
faggot 19
favour 33 f.
fellow 1 ff.
female 36
final 36
flavonr 17, 20
florid 40
focns 47
fragile 41
frequent 35
Friday 4
frigid 40
funeral 45, 48 f.
fury 45
gallon 19
genus 47
gerent 35
gibbet 19
globule 41
goshawk 3, 7
gracile 41
granary 49
greedy 5
grocer 18
KARL LÜICK,
gudgeon 17
habile 39 f.
halidai (me.) 2 ff.
halidom 2 ff.
II obre w 37
heriol '27
hening 5
hero 33
holiday 9
holy 5
honour 19, 21
horizon 33
huniour 45
irony 39, 48 f.
ivory 12, 23 ff., 48 f.
ivy 4 f.
jealous 18, 20
jeopardy 24
label 17, 20
labour 33 ff.
lark 2 ff.
latent 35
laudanum 50
laurel 50
le(a)cher 18, 20
legion 42
leman 4
lesson 15
lever 17 ff.
übel 37
library 25, 28, 48 f.
licence 36
Linacre 3
liquor 19
livery 24
livid 40
lizard 19
local 36
locQBt 36
logic 39 f.
lord 4 f.
louver 12. 17, 20
lumiuous 45
lunatic 45, 48 f.
niagic 39
manner 22
manual 26, 42
mason 17 ff.
measnre 22
memory 23. 39
ruerit 39
mimic 41
miser 47
liiisery 23. 39
mobile 41
music 44 f.
napery 24 f., 48 f.
natal 36
liation 26 f.
national 43
native 36
nature 36
natural 38
navy 22
notary 23, 39
oakura 8 f.
obit 39 ff.
odious 42
odour 33 f.
ominous 38
onion 44
orator 38
ovary 49
overt 18
pagan 36
papacy 39
papal 39
paper 36
parent 35
patent 35
patience 26 f.
patient 26 f.
patron 37
peacock 6
peaben 6
pedigree 24
penal 36
peril 19 f.
phtbisis 47
physic 39 f.
physician 46
piepowder 6
pigeon 19
pillar 19
püot 11 f., 17, 20
plaeable 27, 48
poniard 44
postern 22
posy 29, 52
potable 27, 48 ff.
potency 39
potent 39
precions 42
President 38
primary 49
prison 19 ff.
probable 27, 48 ff.
process 36
providence 38
prudence 45
punish 30
quality 38
quinary 49
radical 38
ready 9
rebel 19
recent 35
regal 36
regent 35
region 42
relic 39
remedy 23, 39
ribald 19
rosary 23, 39
ruby 38, 45
runiour 45
salary 23, 39
sausage 51
savour 33 ff.
scholar 2 ff., 52
secret 36
shepherd 2 ff.
silence 35 f.
silent 35
Billy 9
sorry 9
southern 2, 5
spaniel 44
special 42 f.
spirit 39
sterile 41
steward 6
stirrap 5
stover 18
BEITRAGE ZUR ENGLISCHEN GRAMMATIK.
:,:,
study 30
twilight 6
violet 29
tabor 17, 20
tyrant 37
virile 47
talon 19
unity 45, 48 f.
visit 19, 2J
tenable 27, 48 ff.
vacany 39
vivid 40
thousand 4
vacant 35
vocable 27, 48 ff.
total 36
vagary 4!»
weary 5
treasure 18, 20
valiant 44
weasand 4
trover 18
vanity 38
Whitaker 3
twibil 4, 6
vapour 33 f.
Whittington 3
Graz, 26.
Nove
mber 1906.
Karl Luick
VERSUCH
EINES PRAKTISCHEN HAMLET - KRITIK.
1. Theater- und Verlegermanuskripte.
"Wie kompliziert die Hamlet -frage sein mufs, ergibt sich
aus der tatsache, dafs wir es nicht mit einem einzigen, son-
dern mit drei ganz verschiedenen Hamlet-texten zu tun haben.
Wenn auch die Verschiedenheiten zwischen den beiden jüngeren
texten, der quartausgabe von 1604 und der folioausgabe von
1623. im vergleich zu den Verschiedenheiten, die zwischen
jedem dieser beiden texte und der ältesten quartausgabe von
1603 bestellen, nicht so bedeutend sind, so bleiben sie nichts-
destoweniger rätselhaft. Schon lange vor der erst im jähre
1823 erfolgten entdeckung jener ältesten ausgäbe hatte man
freilich die für die kritik unleugbar vorhandene Schwierig-
keit einfach dadurch aus der weit zu schaffen gesucht, dals
man aus den beiden differierenden texten sich einen soge-
nannten normaltext verfertigte, aber dieses verfahren war
offenbar mehr bequem als verständig. Immerhin hat man sich
lange bei diesem normaltext beruhigt; er liegt fast allen
Untersuchungen über Hamlet zu gründe. Da jener erst in
neuerer zeit aufgefundene älteste und von dem normaltext
völlig verschiedene text den frieden der kritik bedenklich zu
stören drohte, so suchte man den eindringling zunächst nach
möglichkeit zu diskreditieren. Man sprach von diesem ältesten
text nie anders als von der „gefälschten, unvollständigen"
ausgäbe. Aber diese bezeichnung ist nur dann gerechtfertigt,
wenn man die beiden anderen ausgaben ohne weiteres zu
riginalen und vollständigen" stempelt. An und für sich ist
die älteste Hamlet -ausgäbe genau so vollständig wie jeder
EICHHOFF, VERSUCH EINER PRAKTISCHEN HAMLET-KBITIK. 57
andere Shakespeare -text, und an und für sich hat sie auch
genau so viel und genau so wenig autorität wie die übrigen
ausgaben der Shakespeare-dramen. Aber weil nun eben einmal
der normaltext allgemeine giltigkeit erlangt hatte, mufste
jener älteste text sich die anerkennung seiner existenz erst
erkämpfen; und man mufs zugeben, dafs er, wenn auch langsam,
mit der zeit immer mehr an boden gewonnen hat. Schon
werden stimmen laut, die überhaupt an der existenz „ge-
fälschter"' ausgaben zweifeln (s. Proelss). Andrerseits hat man
einige Vorzüge dieser ältesten ausgäbe nach und nach immer
deutlicher erkannt, und Dowden sagt:
For my own part, repeated perusals have satisfied nie that Shake-
speare'8 haud can be discerned throughout tbe whole of the truncated
and travestied play of 1603.
{The Arden Shakespeare, Intr. p. XVIII.)
Die kritik mufs also unbedingt auch mit dieser ältesten
ausgäbe rechnen, auch wenn dadurch das problem fast un-
lösbar zu werden scheint. Es handelt sich nämlich jetzt nicht
nur darum, wie sich die quartausgabe von 1604 zu der aus-
gäbe in der folio von 1623 verhält (schon ein äufserst schwie-
riges problem!), sondern vor allem auch darum, wie sich die
grofsen unterschiede zwischen der ältesten ausgäbe von 1603
und jenen beiden andern erklären lassen. Natürlich wäre es
das einfachste anzunehmen, der dichter habe sein werk
zweimal umgearbeitet, so dafs also die ausgäbe von 1604 eine
Umarbeitung der ausgäbe von 1603 und jene von 1623 wiederum
eine Umarbeitung derjenigen von 1604 darstellte. Aber schon
die oberflächlichste vergleichung macht eine derartige theorie
unmöglich. Wenn die worte III 2, 413 ff. :
Let me be cruel, not unnatural:
I will speak daggers; tbose sharp words being spent,
To do her wrong my soul shall ne'er consent
in Q2 lauten:
Let me be cruel, not unnatural:
I will speak daggers to her, but use none;
My tongue and soul in this be hypocrites;
How in my words soever she be shent,
To give them seale never, my soul, consent —
so ist es ohne weiteres klar, dafs wir es hier nicht mit einer
Umarbeitung, d. h. einer Verbesserung, sondern mit einer Ver-
stümmelung zu tun haben. Man lese wie Hunter (New Shake-
THEODOR ETCHHOFF
speare IüustraHons, II 254) über diese stelle entsetzt ist. Wie
kann Hamlet überhaupt nur an so etwas denken! Hunter
schliefst seine bemerkungen mit den worten:
Hamlet a matricide would have become instantly an object of
universal odinm. In fact, the trutli cannot and onght not to be con-
cealed that, populär as thifl play i?. not in England only, but all the
wurld over, there are parts in it which seem quite at variance with
the ordinary inode of thinking of its author.
Man vgl. aueli "Widgery in Harness Prize Essays 1880, s. 164/5.
Der Verfasser der stelle in Q.> dachte offenbar an nichts
andres als den auirenblicklichen effekt; um der antithese speak
use willen, liefs er Charaktere, handlung und Situation unbe-
rücksichtigt. Möglich wäre es auch, dafs er zu seiner änderung
im letzten prund durch eine falsche betonung veranlafst worden
ist; er las vielleicht speak daggers, während es heifsen mufs
speak daggers. mit starkem nachdruck auf daggers. Ebenso
ist es eine Verstümmelung und nicht eine Umarbeitung, wenn
es III 3, 93 zwar in Q x heilst :
Then trip him that his heels may kick at heaven
And fall as low as hell —
in Q2 aber:
Then trip him, that his heels may kick at heaven,
And that his soul may be as damned and black
As hell, whereto it goes.
Die einheit und grofsartigkeit des bildes ist hier jammervoll
zerstört: an die stelle eines plastischen ausdrucks ist die
sinnlose behauptung getreten, dals die hölle verdammt und
schwarz sei. Um schliefslich auch noch ein ganz einfaches
beispiel zu erwähnen, so wird niemand leugnen können, dafs
inapproved in I 1, 96 ein verständliches wort ist, dagegen
unimproved, wie Q2 hat, unklar. Diese beispiele lassen sich
leicht verzehn- ja verzwanzigfachen ; sie liefern den unum-
stöf suchen beweis, dafs die unterschiede zwischen den ein-
zelnen Hamlet -texten nicht durch die hypothese der „Umar-
beitung" erklärt werden können. An dieser stelle nun drängt
sich von selbst ein umstand auf, der meines erachtens in der
Shakespeare -kritik noch nicht genügend gewürdigt worden
ist. nämlich die tatsache, dafs die dramen elisabethanischer
zeit nicht auf Originalmanuskripte, sondern auf theatermanu-
skripte zurückgehen. Der dichter verkaufte damals sein stück
VERSUCH EINER PRAKTISCHEN HAMLET-KRITIK. 59
an eine theatergesellschaft, in deren uneingeschränkten besitz
diese stücke übergingen. Die Schauspieler hatten also nicht
nur die möglich keit, sondern sogar das recht, zu ändern was
und soviel sie wollten. Ich habe diesen punkt schon mehr-
mals erörtert und will hier nur noch eine stelle aus Halliwell's
Memoranda on Hamlet, p. 65 f. anführen :
In old plays alterationa of every kind were made for the con-
venience of the actors. In a manuscript of one which I have lately
seen , written in 1601 , there are alterations for actors with the Obser-
vation, — "these alterations the one or the other, you may chuse the
better". In another manuscript drama of the same date the writer,
after giving two forins of a speech, quaintly adds to one, — "if tliis shall
not be so fitt for the understanding, it being uncouth to the audience,
the other alteration may well serve". Sometimes the alterations were
made in reference to the theatre in which the play was to be acted.
Attached to some altered Speeches in another dramatic manuscript of
1603 is the note, — "thus for some or for Po wies".
Wir besitzen noch rechnungen, nach denen dichter für zusätze,
eingelegte szenen oder ganze Umarbeitungen beliebter dramen
bezahlt worden sind. Wir müssen also zunächst annehmen,
dafs allen elisabethanischen dramen, die wirklich aufgeführt
worden sind (es gab auch damals schon buchdramen!), nicht
original manuskripte, sondern immer nur theatermanuskripte
zu gründe lagen. Theatermanuskript = Originalmanuskript
-f zusätze ! Es ist ohne weiteres klar, dafs in einem beliebten
stück jeder Schauspieler bemüht war, seine rolle nach möglich-
keit zu vergröfsern. Wenn sich nun ein Verleger eines solchen
dramas bemächtigte, so konnte er selbstverständlich nichts
anderes abdrucken, als das theatermanuskript, denn ein origi-
nalmanuskript gab es nicht mehr; das Originalmanuskript
hatte sich in das theatermanuskript verwandelt. Sobald aber
wiederum ein Verleger durch den druck dieses dramas geld
verdiente, suchte ihn sein konkurrent zu übertrumpfen; dies
geschah am einfachsten dadurch, dafs man das gedruckte
drama völlig umarbeiten liels und diese Umarbeitung zum
original stempelte. Auf diese weise verwandelte sich das
theatermanuskript in das Verlegermanuskript. Verlegermanu-
skript = (Originalmanuskript + zusätze) x Umarbeitung! Hatte
das Originalmanuskript drei bogen, so hatte das theatermanu-
skript vielleicht fünf, das Verlegermanuskript aber gar zehn!
Ich glaube, dafs sich die möglichkeit der existenz solcher
60 THEODOR EICHIIOFF.
theater- und Verlegermanuskripte nicht wird leugnen lassen.
Ilaben sie aber existiert, dann scheint das Verhältnis der drei
Hamlet-texte zu einander mit einem schlag klar. Die beiden
jüngeren texte, die quartausgabe von 1604 und der foliotext
von 1623 sind nämlich so ungeheuer weitschweifig, dafs man
unter keinen umständen annehmen kann, unser drama sei
damals genau in dieser form wirklich aufgeführt worden. Schon
Steevens (Par. Ed. vol. VII) hat darum erklärt:
The degree of credit due to the title-page that styles the nianu-
script from which the quartos 1604 and 1605 were printed, the 'true
and perfect copy1 may also be disputable. I cannot help snpposing this
pnblication to contain all Shakespeare rejected. as well as all he supplied.
By restorations like the fornier, contending booksellers or theatres might
have gained some teraporary advantage over each other, which at this
distance of time is not to he understood. The patience of our ancestors
exceeded oiir own, conld it have out-lasted the tragedy of Hamlet as
ir i? now printed; for it must have occupied almost five hours in re-
presentation.
Und Seymour in seinem trefflichen buch „Remarks on Shake-
speare" (1805) sagt über Hamlet:
This play appears to have been from Shakespeare's time to onr
own. inclusive, the most populär of his productions; and yet there are
few among them more clouded by impurities, and «lisfigured by intcr-
polation. in which the plot is so indeterminate, the conduct so incon-
sistent, and the principal and favourite person of the story, in morals,
action, and behaviour, so irregulär and censurable .... The estimation
in which Hamlet was held induced the early publishers to boast that
it had been ; enlarged to almost as rauch again as it was : ; and to serve
their purpose, they have given us all that either the author or the
players had from time to time been adding to the mass, without rejecting
a line of what, doubtless, the poet himself had superseded in this
prolix tragedy."
Man wird also zu dem vorläufigen schlufs gedrängt, dafs Q2
und F von Verlegermanuskripten gedruckt worden sind, Q,
aber von einem theatermanuskript. Denn wenn Q { auch eine
menge guter stellen enthält, die sich weder in Q2 noch in F
finden, so fehlt es andererseits doch auch in Q] nicht an
schlechten und einander widersprechenden partieen.
2. Problem und methode.
Das problem, mit dein sich die Hamlet-kritik bisher haupt-
sächlich beschäftigt hat. nämlich das problem des Verhältnisses
VERSUCH EINER PRAKTT80HEN HAMLET-KRITIK. 61
der drei Hamlet-texte zu einander, wäre also jetzt vorläufig
gelöst, und zwar durch die einfache annähme, dafs theater- und
Verlegermanuskripte existiert haben. Aber der kritik wird jetzt
ein weit wichtigeres problem vorgelegt. Es handelt sich jetzt
darum festzustellen, ob sich innerhalb der Hamlet-Überlieferung
vielleicht noch das original erkennen läfst. Für jeden fall ist
es klar, dafs, falls dieses original noch erhalten ist, es nur in
einem theatermanuskript gesucht werden kann, denn das ver-
legermanuskript stellte eine völlige Umarbeitung dar, d. h. also
während das theatermanuskript nur zusätze zum original ent-
hielt, hat man im Verlegermanuskript ganze stellen einfach
ausgestrichen und durch andere ersetzt. Ein beispiel einer
solcher „Umarbeitung" für die zwecke des Verlegers bietet uns
der text der zweiten quartausgabe von Romeo and Juliet
(s. Unser Shakespeare , hef t III u. IV). Sollte uns also ein
günstiges geschick den echten Hamlet aufbewahrt haben, so
können wir denselben höchstens in der quartausgabe von 1603
entdecken. Wir müssen demnach in der ältesten quartausgabe
das echte von dem unechten scheiden. Aber ist das überhaupt
möglich? Man ist in der Wissenschaft gegen alle derartigen
versuche mit recht äufserst mifstrauisch geworden, denn die
Subjektivität des einzelnen spielt hierbei eine zu grofse rolle,
als dafs man auch nur ein einigermafsen sicheres resultat
erwarten könnte. Aber lälst sich diese Subjektivität denn
wirklich auf keine weise ausschalten? Worin besteht diese
Subjektivität, und wie zeigt sie sich? Wir sind subjektiv,
wenn wir mit einer vorgefafsten meinung an unseren stoff
herangehen und darin etwas finden, was wir vorher selbst in
den stoff hineingelegt haben. Unsere Subjektivität äufsert
sich dann naturgemäfs darin, dafs wir uns mit unsrer kritik
immer nur gerade soweit hervorwagen, als dies unbeschadet
unsrer vorgefafsten meinung geschehen kann. Um ein bild zu
gebrauchen: Eine statue, die in einer form gegossen worden
ist, bildet mit dieser form zusammen einen unförmlichen
klumpen. Wer nun mit der absieht, eine statue hervorzu-
bringen, an diesem klumpen herummeifseln würde, der würde
wohl ganz bald eine statue herausbringen, aber eine statue,
die mit der wirklich in diesem klumpen verborgenen statue,
vielleicht nicht die geringste ähnlichkeit hat. Das einzig
richtige verfahren in diesem fall ist, dafs man nicht den
62 THEODOR EICHHOFF,
meifsel. sondern den hammer nimmt und so lange und so fest
auf den klumpen losschlägt, bis die form abspringt und den
kern freigibt. Wir dürfen also nicht an die statue, sondern
nur an das schlagen denken; haben wir doch die ruhige Zu-
versicht, dafs, wenn in dem klumpen wirklich eine statue
verborgen ist. unsere schlage dieser statue nur nützen, d.h.
sie freilegen werden. Also nicht theorie, hypothese, sondern
rücksichtslosigkeit . konsequenz ist vonnöten! Wollen wir in
der ältesten Hamlet - ausgäbe das echte von dem unechten
scheiden, so dürfen wir uns durchaus kein bild von diesem
echten machen. Wir haben keine andere aufgäbe, als den uns
vorliegenden text aufs sorgfältigste und eindringlichste zu
kritisieren. Sollte als resultat unsrer kritik zufällig ein ein-
heitlicher text übrig bleiben, so wäre damit auf praktischem
wege der nachweis erbracht, dafs die älteste Hamlet- ausgäbe
wirklich nach einem theatermanuskript gedruckt worden ist;
denn wir hätten dann das theatermanuskript in einen einheit-
lichen kern (= Originalmanuskript) und zusätze zerlegt. Das
problem also ist: Scheidung des echten vom unechten. Jene
methode aber, die jede Subjektivität völlig ausschliefst, ist keine
andere als die der erbarmungslosen kritik.
3. Bemerkungen zu dem nachstehenden text.
Der text, den ich hier dem leser zur prüfung vorlege, ist
das resultat einer solchen „erbarmungslosen" kritik. „Er-
barmungslos", das soll heifsen, dafs ich an diesen ältesten
Hamlet-text herangegangen bin, ohne die absieht, und oft ohne
jede hoffnung, darin einen bleibenden kern zu entdecken. Ich
habe mich weder durch die rücksicht auf die resultate der
bisherigen kritik, noch durch die autorität des namens Shake-
speare abhalten lassen, das was ich an dem überlieferten text
als schlecht erkannte, auch wirklich als schlecht zu bezeichnen.
Nach jahrelanger arbeit, während derer ich oftmals zu der
Überzeugung kam, dafs ich, abgesehen von dem vorteil be-
ständiger kritischer Übung, kein praktisches resultat erzielen
werde, hat sich mir endlich doch der nachstehende text als
der einheitliche kern der quartausgabe von 1603 enthüllt.
Dieser neue text ist also eine genaue wiedergäbe des ältesten
Hamlet - textes , nur dafs alle als schlecht erkannten stellen
weggelassen worden sind. Ich habe versucht, meine gründe
VERSUCH EINER PRAKTISCHEN HAMLET-KRITIK. 63
für die entfernung der einzelnen stellen schriftlich zu fixieren
Ich begann mit einer vergleichung der quartausgabe von 1604
mit dem text der folio. In einem zweiten abschnitt verglich
ich den aus diesen beiden ausgaben hergestellten normaltext
mit dem ältesten text von 1603 und besprach die einzelnen
von der kritik vorgebrachten theorieen über das Verhältnis
dieser texte zu einander. Da sich als resultat dieser beiden
vergleichungen ergab, dafs nur in dem ältesten text wirklich
gute stellen zu finden seien, so wurde in einem dritten ab-
schnitt dieser älteste text noch einmal für sich aufs genauste
geprüft. In einem vierten abschnitt sollte dann die einheit
des aus diesen kritiken sich ergebenden textes dargetan
werden. Der grölste teil dieser ausführlichen darlegung ist
bereits druckfertig, aber es gilt nun zunächst einmal, dafs der
neue, hier vorgelegte text auch wirklich als eine einheit er-
kannt werde. So scharfsinnig unsre Wissenschaft auch in bezug
auf einzelheiten ist, so fehlt es ihr doch häufig an dem blick
für das ganze, und es dürfte deshalb wohl das richtige sein,
dafs der leser zunächst einmal durch keine Spezialuntersuchung
von der prüfung und betrachtung der einheit dieses neuen
textes abgelenkt werde. Da aber andrerseits jeder leser die
eine oder andere ihm liebgewordene stelle hier vermissen wird,
so will ich mit zwei beispielen kurz auf die art meiner kritik
hinweisen.
Man wird in dem neuen text vergebens den berühmten
monolog To be suchen. Warum dieser monolog weder zu
Hamlet, noch in die Handlung, noch in die Situation pafst und
warum er auch von sprachkritischem Standpunkt aus sinnlos
ist, darüber könnte man ein ganzes buch schreiben. Es sei
deshalb hier nur erwähnt, dafs hervorragende kritiker (Lichten-
berg, Hebler, Fr. Th. Vischer) uns warnen, diesen monolog so
hoch zu bewerten, wie seine berühmtheit zu fordern scheint,
und dafs ein mann von so augenscheinlicher gesundheit und
niichternheit des Urteils, wie Goldsmith, diesen monolog
sogar einen „häufen absurditäten" genannt hat. In dem
aufsatz über „Metaphern", der sich in einer serie ähnlicher
aufsätze befindet, die vom Juli 1761 bis Januar 1763 in
der Zeitschrift British Magazine erschienen sind, spricht er
lange über unsern monolog. Ich zitiere aus diesem abschnitt
nur folgendes:
64 THEODOR EICHHOFF,
The soliloquy iu Hamlet, which we have so offen heard extolled in
terms of admiration, is. iu our opirrion , a heap of absurdities, whether
we consider the Situation, the seutimeut, the argumentation , or the
poetry .... In order to support this general Charge against an autbor
so universalis beld in veneration, whose very errors bave helped to
sanetify bis character among the multitude, we will descend to parti-
culars, and analyze this t'amous soliloquy .... If we consider the
metaphors of the soliloquy , we shall find thern jumbled together in a
stränge eonfusion. If the metaphors were reduced to painting, we should
find it a very difficult task. if not altogether impracticahle, to represent
with any propriety outrageous Fortune using her slings and arrows,
between which. indeed, there is no sort of analogy in nature. Neither
can any tigure he more ridiculously ahsurd than that of a man taking
arms against a sea exclusive of the incongruous medley of slings, arrows,
and seas, justled within the compass of one reflection. What follows
is a stränge rhapsody of hroken images of sleeping, dreaming, and
shifting off a cofl, which last conveys no idea that can he represented
on canvass. A man may be exhibited shuffling off bis garments, or
his chains ; but how he should shuffle off a coü, which is another term
for noise and tumult, we cannot comprehend. Then we have long-lived
calamity. and tinie armed with whips and scorns; and patient merit
spurned at by unworthiness ; and misery with a bare bodkin going to
make bis own quietus, which at best is but a mean metaphor. These
are followed by figures, sweating under fardels of burthens, puzzled
with doubts. shaking with fears, and flyiug from evils. Finally, we see
resolution sicklied o'er with pale thought, a conception like that of
representing health by sickness; and a current of pith turned away so
as to lose the name of action, which is both an error in fancy, and a
solecism in sense. In a word, this soliloquy may be compared to the
aegri somnia, and the tabula cujus vanae fingentur species.
Ich habe also niemals gefragt : Kann Shakespeare so etwas
gesagt haben? (denn an und für sich kann Shakespeare alles
gesagt haben !), sondern nur : Hat das, was hier steht, für uns
moderne menschen einen völlig einwandfreien sinn?
Das auffallendste an dem neuen text dürfte aber wohl
der umstand sein, dafs die rolle des geistes so aufserordentlich
gekürzt ist. Der geist erscheint nur in zwei, nicht in drei
szenen, und — was das wichtigste ist — er redet überhaupt
nicht. Es ist allgemein bekannt, wie richtig Lessing im elften
stück der Hamburgischen dramaturgie darauf hingewiesen hat,
dafs das erscheinen des geistes in Hamlet natürlich ist, d. li.
dafs unser verstand gegen dieses auftreten eines gespenstes
keinerlei einwendungen machen kann.
"Shakespeares gespenst kommt wirklich aus jener weit; so dünkt
uns. Denn es kommt zu der feierlichen stunde, in der schaudernden
VERSUCH EINER PRAKTISCHEN HAMLET-KRITIK. 65
stille der nacht, in der vollen begleitung aller der düsteren, geheimnis-
vollen nebenbegrift'e, wann und mit welchen wir, von der amnie au,
gespenster zu erwarten und zu denken gewohnt sind."
Lessing legt allen nachdruck auf die art, wie der geist
bei Shakespeare erscheint, denn er will zeigen, wie töricht die
art ist, in der Voltaire den geist des Ninus auf die bühne
kommen läfst. Am anfang des zwölften Stücks erwähnt Lessing
freilich noch, dafs der geist bei Shakespeare im gegensatz zu
dem bei Voltaire eine handelnde person sei, an deren Schicksal
wir anteil nehmen, aber er geht auf diesen umstand nicht
näher ein, und er hätte dies auch nicht tun können, ohne auch
an Shakespeare's gespenst grofse albernheiten zu entdecken.
Schon dafs ein „gespenst" gleichzeitig eine „handelnde person"
sein soll, ist etwas, das — um Lessings eigene worte zu ge-
brauchen — „wider alles herkommen, wider alle gute sitte
unter den gespenstern ist", und „alles, was die illusion hier
nicht befördert, störet die illusion". Lessing sieht es als ein
grunderfordernis an, dafs der dramatische dichter uns täuscht,
dafs er also nur solche dinge auf die bühne bringt, die wir
auch wirklich glauben können. Er rechtfertigt Shakespeare,
indem er sagt: „Der same, gespenster zu glauben, liegt in uns
allen." Und es ist in der tat durchaus nicht auffällig, dafs
leute in dem wahn leben, sie hätten ein gespenst gesehen.
Das ist uns allen schon einmal passiert. Also dafs Marzellus
und Horatio, und schliefslich auch Hamlet, den geist des ver-
storbenen Dänenkönigs zu sehen glauben, das ist an und für
sich vor dem schärfsten verstand durchaus gerechtfertigt.
Etwas ganz anderes ist es aber, dafs tatsächlich ein solcher
geist vorhanden sein soll, dafs er seine Wirklichkeit durch
sein sprechen unzweifelhaft dartut ! Lessing hätte seinen satz,
dafs wir alle an gespenster glauben, noch etwas präziser fassen
können : Wir glauben nur an gespenster, die in einer gewissen
entfernung bleiben, aber nicht an gespenster, die sich uns an-
vertrauen. Kein gebildeter, ja nicht einmal ein kind, wird an
ein gespenst glauben, mit dem es sich unterhalten kann. Gewifs
kann es vorkommen, dafs wir auch „gespensterhafte laute" hören,
aber dann sind diese laute unverständlich und schaurig. Ein
geist aber, der meine muttersprache spricht, stellt sich mit mir
auf die gleiche stufe, ich mufs ihn als wirklich ansehen, d. h.
als einen menschen und nicht als ein gespenst. Mit dem augen-
Anglia. N. ». XVJII. 5
THEODOR EIOHHOFF,
bli<k, wo der geist redet, ist alle Illusion unwiderbringlich
dahin, und die handlung wird grotesk, albern, kindisch. Der
nachdenkende leser wird ohne zweifel eine menge gründe
entdecken, die ihm dartun werden, dafs diese gespensterreden
sinnlos sind. Das schlimmste aber ist. dal's durch diese plumpe
et'iVkthaseherei ungebildeter Schauspieler — denn nur diesen
können diese gespensterreden ihre entstehung verdanken —
der aufbau der handlung zerstört wird, wie man dies aus der
folgenden geistreichen darlegung eines leider nur zu wenig
bekannten Shakespeare-kritikers entnehmen kann:
"Es ist garnicht paradox und man wird mich auch nicht mifsver-
stehen. wenn ich nach dem vorausgeschickten den aussprach wage, der
Hamlet scheine mir unter den werken des dichters zwar in aller weit
als das gedankenreichste und tiefsinnigste, aher blofs dramatisch be-
trachtet als das ungenügendste, ja in der tat als das schlechteste. Denn
es geht ein sinn- und herzzerreifsender Zwiespalt durch die anläge des
ganzen Stücks. Grofsartiger hat die poesie nie etwas entworfen als den
anfang des Hamlet. Vom ersten wort auf der terrasse ist der hürer,
er wer er wolle, gefesselt; das gespensterwesen ist das populärste
motiv, an das sich die moderne tragödie halten kann ; aber auch unsre
Überbildung, auch der lederne rationalismus wird dem eindruck der so
sinnreich motivierten Vorstellung des gespensterglaubens in dieser szene
nicht widerstehen können; oder wer es kann, der möge getrost aller
poesie den rücken kehren; denn für ihn ist sie nicht. Dieses geister-
geheimnis zieht sich in mächtiger Steigerung durch den ganzen ersten
akt ; selbst die zwischengeschobene repräsentationsszene macht in ihrer
steifen gemessenheit nur den nötigen kontrast gegen den wirklichen
ernst jenes geisterspuks, und die szene, wo die beiden geschwister, die
Hamlet so nahe stehen, sich ihr herz eröffnen, macht ebenfalls den
rührendsten eindruck der farailien-innigkeit, die der Zerrissenheit des
prinzen zur folie dient, Aber nach dem erscheinen und den reden des
geistes war eben das stück nicht mehr zu steigern und mit dem ersten
Akt schliefst auch seine drastische gewalt. Es ist also der erste akt
zu einem in der tat unmöglichen drama, und wenn man ein werk so
stückweise beurteilen dürfte, der gipfel der shakespearischen poesie hier
erreicht. Die übelstände aber, welche vom zweiten akt an sichtbar
werden, sind folgende. Man empfindet jetzt erst, dafs der tragische
gipfel der ganzen handlung hinter uns liegt, und was .sonst in Shake-
speare's werken auf uns so unwiderstehlich zu wirken pflegt, ist hier,
anstatt an uns heranzukommen, vielmehr vorausgesetzt. Der drama-
tische knoten des Stücks ist hier der ermordete vater des beiden. Nach-
dem aber der geiflt dieses schauderhafte ereignig erzählt hat, ist für die
bühne nichts mehr nachzuholen'' (Moritz Rapp, Hamlet-t.'bers., Einleitung).
Auf grund dieser darlegung wiederhole ich, dafs der fol-
gende text mir eine wirkliche einheit zu bilden scheint. Ich
VERSUCH EINER PRAKTISCHEN HAMLET-KRITIK. 67
behaupte also, dafs das stück in dieser neuen form uns vom
ersten bis zum letzten wort in Spannung erhält und mit sich
fortreifst.
Warum ich die Shakespeare - texte in prosaform drucke,
darüber habe ich schon Unser Shakespeare III, s. 65 ff. ge-
sprochen. Es wird niemanden einfallen zu bezweifeln, dafs
poesie poesie bleibt, auch wenn sie nicht in abgesetzten zeilen
gedruckt wird; andrerseits bin ich mit Emerson überzeugt,
dafs der rhythmus der poesie Shakespeares erst und nur
dann zum Vorschein kommt, wenn man die worte des dichters
streng sinngemäfs liest.
Scene I.
Enter two sentinels.
1. Stand! who is thatv
2. 'Tis I.
1. 0, you come most carefully upon your watch.
2. And if yoü meet Marcellus aud Horatio, the partuers of my watch,
bid them niake haste.
1, I will. See who goes there?
Enter Horatio and Marcellus.
Hör. Friends to this grouiid.
Mar. And liegemen to the Dane. 0 — farewell, honest soldier:
Who hath relieved you?
1. Bernardo hath my place. Give you good night.
Mar. Holla! Bernardo!
2. Say, is Horatio there?
Hör. A piece of him.
2. Welcome, Horatio; welcome, good Marcellus.
Mar. What, hath this thing appeared again to-night?
2. I have seen nothing.
Mar. Horatio says, 'tis but our fantasy, and will not let belief take
hold of him touching this dreaded sight, twice seen by us : therefore, I have
entreated him along with us to watch the minutes of this night; that if
again this apparition come, he may approve our eyes and speak to it.
Hör. Tut, 'twill not appear.
2. Sit down, I pray ; and let us once again assail your ears that are
so fortified what we have two nights seen.
Hör. Well, sit we down, and let us hear Bernardo speak of this.
2. Last night of all, when yonder star that's westward from the
pole had made his course to illumine that part of heaven where now it
bums, the bell then tolling one, —
6*
ÖS THEODOR EICHHOFF.
Enter Ghost.
Mar. Break off your talk: Bee w lieiv it comes agaiu !
•.'. In the Barne figore, like the king that's dead.
Mar. Thou an a Bcholar; speak to it. Horatio.
.'. Looks it not like the kiiu
Hör. Mosl like: it horrora nie with fear and wonder.
It woxüd be spoke to.
Mar. Question it. Horatio.
Hör. What art thou tliar thus usurps ') the State in which the majesty
of buried Demnark ilid Bometimea walk? by heaven. I Charge thee, speak!
Esdt (ilmst.
Mar. It is offended.
.'. See. it stalks away!
Hör. Stay! speak, speak! by heaven. I Charge thee, speak!
Mar. "Tis goiie, and makes uo answer.
:'. How uow, Horatio ! you tremble and look pale : is not this some-
thiug more than fantasy? What think you on't?
Hot. Afore my God, I might not this believe without the sensible
antl true avouch of niy own eyes.
Mar. Is it not like the king?
Hör. As thou art to thyself: such was the very armour he had on
wheu he the ambitious Norway combated; so frowned he once, when, in
an angry parle, he smote the sledded8) pole-axe3) on the ice. 'Tis stränge.
Mar. Thus twice before, and jump at this dead hour, with martial
stalk he passed through our watch.
Hör. In what particular to work I know not, but, in the thought aud
scope of iny opinion, this bodes some stränge eruption to the state.
.i/»7/\ Good now, sit down, and teil me, he that knows, why this
same strict and most observant watch so nightly toils the subject of the
land. and why such daily cost of brazen cannon, and foreign mart for
implernents of war ; why such impress of shipwrights, whose sore task does
not divide the sunday from the week; what might be toward, that this
sweaty march doth raake the night joint-labourer with the day: who is't
that can inform me?
Hör. Harry, that can I; at least, the whisper goes so: our late king,
who, as you know, was by Fortinbras of Norway — thereto pricked on by
a most emulous cause — dared to the combat : in which our valiant Hamlet
— for so this side of our known world esteemed him — did slay this
Fortinbras; who, by a seal compact,4; well ratified by law and heraldry,
did forfeit. with his life, all those his lande which he stood seized of, by
the conqueror: against the which a moiety competent was gaged by our
king. Now, sir, young Fortinbras, of inapproved mettle bot and füll, hath
in the skirts of Norway, here and there, sharked up a sight of lawless
i) = 3. person •) = sledged a) Q pollax
4j >l a seah: i "inj act
VERSUCH ETNER PRAKTISCHEN HAMLET-KRITIK. 60
resolutes, for food and diet, to some enterprise that hatli a Btomach in't:
and this, I take it, is the cliief head and ground of this our watch.
Enter the Ghost.
But lo, behold! see where it coraes again! 1*11 cross it, fchough it
blast nie. Stay. illusion! If there be any good thing to be done, that
may do ease to thee and grace to ine, speak to nie! If thou art privy to
thy country 's fate, which, haply, foreknowing may prevent, 0, speak to
me ! Or if thou hast extorted in thy life, or hoarded treasure in the wonib
of earth. for which, they say, you spirits oft walk in death, speak to me!
Stay, and speak! speak! Stop it, Marcellus.
Exit Ghost.
2. 'Tis here!
Hör. 'Tis here!
Mar. 'Tis gone. 0 we do it wrong, being so majestical, to offer it
the show of violence ; for it is , as the air , invulnerable, *) and our vain
blows malicious mockery.
2. It was about to speak, when the cock crew.
Hör. And then it faded like a guilty thing upon a fearful summons.
I have heard, the cock, that is the trumpet to the morning, doth with his
early and shrill-crowing throat awake the god of day; and, at his sound,
whether in earth or air, in sea or fire, the stravagant and erring spirit
hies to his confines: and of the truth hereof this present object made
probation.
Mar. It faded on the crowing of the cock. Some say that ever
gainst rliat season comes wherein our Saviour 's birth is celebrated, the
bird of dawning singeth all night long; and then, they say, no spirit dare
Avalk abroad; the nights are wkolesome; then no planet frikes, 2) no fairy
takes, nor witch hath power to charm, so gracious and so hallowed is
that time.
Hör. So have I heard and do in part beiieve it. But, see, the sun,
in russet mantle clad, walks o'er the dew of yon high mountain top:
break we our watch up; and by my advice, let us impart what we have
seen to-night unto young Hamlet; for, upon my life, this spirit, dumb to
us, will speak to him. Do you consent we shall acquaint him with it, as
needful in our love, fitting our duty?
Mor. Let's do it, I pray; and I this morning know where we shall
find him most conveniently.
Scene IL
Enter King, Queen, Hamlet, Leartes, Corambis, and the two
Ambassadors, with Attendants.
King. Lords we here have writ to Fortinbras, nephew to old Norway,
who, impotent») and bed-rid, scarcely hears of this his nephew's purpose:
l) Q invelmorable 2) = ' to move briskly ' cp. NED. The planet
ventures on an excursion of his own. 8) Q impudent.
70 THEODOR EICHIIOFF.
and wo here dispatch yonng good Cornelius,1) and you, Voltemar, for bcarers
of tli tings to old Norway ; giving toyonno further personal power
to business with the lüng, than those related artides do Bhow. Farewell,
and let yonr haste conunend yonr dnty.
('•tnt.-\ In tliis and all things will we show OUT dnty.
King. We doubt nothing; heartily farewell. and now, Leartes,
what's the newB with youl Yov Bald you had asuit; whal is't, Leartes?
Lear. My gradons lord, yonr favourable licence, now thal the funeral
rites are all performed, 1 may have leave to go again to France; for though
Eavour of yonr grace might stay me, yet something is there whispers
in my heart, which makes my mind and Bpirits bend all for France.
King. Have yon yonr father's leave, Leartes?
He hath. my lord, wrnng frora me a forced graut; and I beseech
yon, graut, yonr highness, leave.
King. With all our heart: Leartes, fare thee well.
Lear. I in all love and dnty take my leave.
Exit.
Kinn. And now, princely sou Hamlet, what means these sad and
melaneholy moods? For your intent, going to Wittenberg, we hold it
nnmeet and unconvenient , being the joy and half heart of your
mother: therefore, let me entreat you stay in court, all Denmark's hope,
our cousin, and dearest sou.
1 In in. My lord, "tis uot the sable suit I wear, no, nor the tears that
still stand in my eyes, uor the distracted haviour in the visage, nor all
together, mixed with outward semblance, is equal to the sorrow of my
heart : him have I lost ; I must, of force, forego : these, but the Ornaments
and suits of woe.
King. This shows a loviug care in you, son Hamlet: but you must
thinkr your father lost a father : that father dead lost bis, and so shall be
until the general ending: therefore, cease laments: it is a fault gainst
heaven, fault gainst the dead, a fault gainst nature, and in reason's common
conrse most certain, none lives on earth but he is boru to die.
een. Let not thy mother lose her prayers, Hamlet; stay here with
us, go not to Wittenberg.
llmii. I shall in all my best obey you, madam.
K .-/<</. Sjioke like a kind and a most loving son: and there's uo health
the king shall drink to-day, but the great cannon to the clouds shall teil
the rouse the king shall drink unto prince Hamlet.
Exeunt. 3)
Scene III.
Jl'im. 0, that this too much grieved and sallied flesh would melt
to nothing! Or that the universal globe of heaven would turn all tu a
chaos! 0 God! within two months! No, not two. Married! mine uncle.
') Q Cornelia. *) = Gentlemen ') Q Exeunt all but Hamlet,
but it is obvious that a new scene (in the evening!) must begin.
VERSUCH EINER PRAKTISCHEN HAMLET-KBITCK. 71
0, let me not think of it! my father'a brothex: but no more like my father
tlian I to Hercules. "Within two months! Ere yet the salt of most un-
righteous tears had left their fiushing in her galled eyes — Bhe marriedl
0 (idd, a beast, devoid of rcuson, would not have made such speed: frailty,
thy name is woinan! Why, she would hang on bim, as it iucrease of
appetite had grown by what it looked on. 0, wicked, wicked speed, to
make such dexterity to incestuous sheets! Ere yet the shoes were old
the which she followed iny dead father's corse, like Niobe, all tears: Married!
Well, it is not nor it cannot come to good: but break my heart, for I
must hold niy tongue.
Enter Horatio und Marcellus.1)
Ilor. Health to your lordship!
II am. I am very glad to see you: Horatio, — or I mach forget
myself.
Hör. The same, my lord, and your poor servant ever.
llum. 0, my good friend ! I change that2) name with you: but what
make you from "Wittenberg, Horatio? Marcellus?
.1/"/-. My good lord.
Harn. I am ve rv glad to see you; good even, sirs. But what is your
affair in Elsinore ? \Ye '11 teach you to drink deep ere you depart.
Hör. A truant disposition, my good lord.
Harn. Nor shall you make me truster of your own report against
yourself, sir: I know you are no truant. But what is your affair in
Elsinore?
Hör. My good lord, I came to see your father's funeral.
Harn. 0, I pray thee, do not mock me, fellow-student ; I think it
was to see my mother's wedding.
Hör. Indeed, my lord, it followed hard upon.
Harn. Thrift, thrift, Horatio! the funeral baked-meats did coldly
l'urnish forth the marriage tables. Would I had met my dearest foe in
heaven ere ever I had seen that day, Horatio. 0 my father! methinks I
see my father.
Ilor. Where, my lord?
Harn. "Why; in my mind's eye, Horatio.
Hör. I saw him once; he was a gallant king.
Harn. He was a man; take him for all in all; I shall not look upon
his like again.
Hör. My lord, I think I saw him yestemight.
Harn. Saw? who?
Hör. My lord, the king, your father.
Harn. The king? my father? he?s) you?
Hör. Season your admiration for a while with an attentive ear, tili
I may deliver, upon the witness of these gentlemen, this wonder to you.
Harn. For God's love, let me hear it.
') Also Bernardo. *) accented. 8) Q ke (Q the king my
father ke you).
72 THEODOR EICHITOFF,
Hör. Two rights togethei had these gentlemen, Marcellus and
Bernardo, on their watch, in the dead vast and middle of the night, becn
thus encountered b\ a fignre Like your father, armed to point , exaetly,
cap-a-pe, appears before them thrice: hewalks before their weak and fear-
oppressed eyes within bis truncheon's length; while they, distilled almost
to jelly with the acl of fear, Btand dumb and speak not to bim. This to
me in dreadfol Becrecy Lmparl they did; and 1 witli them the tbird night
kept the watch; where as they had delivered, form of the thing, each part
made true and good, the apparition oomes: I knew your father; these hands
are QOt niore like.
Harn. 'Tis very stränge.
Hör. Ä.8 I '1" live, my honoured lord, "tis true: and we did tbink it
ri^ht done in our dnty to let you know it.
//.(»/. Where was tliisV
Mar. My lord, upou the platform where we watched.
Harn. Did you not speah to it?
Hör. My lord. we did; but answer made it none: yet once methought
it was about to speak and lifted up his head to motion, like as he would
ik: but eveu then the morning cock crew loud, and, in all haste,1) it
shrunk in haste2) away, and vanished our sigbt.
Harn. Indeed, iudeed, sirs, but this troubles nie. Hold you the watcb
to-night ?
All. "We do, my lord.
Harn. Armed, say ye?
AM. Armed. my good lord.
Ihnii. From top to toe?
.1//. My good lord, from head to foot.
Ha in. Why, then saw you not bis face?
Hör. 0 yes. my lord, he wore his beaver up.
Harn. How looked he? Frowningly?
ihn-. A countenance more in sorrow than in anger.
II um. Pale or red?
Uor. Nay, very pale.
Harn. And fixed his eyes upon you?
Hör. Most constantly.
Harn. I would I bad been there.
Hör. It would have much amazed you.
llmn. Yea, very like, very like. Staid it long?
Uor. Wbile one with moderate pace might teil a hundred.
Marc. 0. Longer, longer.
11 (i in. His beard was grizzled, — no?
Hör. It was as I have seen it in his life, a sable silver.
Harn. I will watcb to-night; perchance, 'twill walk again.
//'//-. I Warrant it will.
Ihinx. If it assume my noble father's person, I'll speak to it if hell
iuelf should gai»e and bid me hold my peace. Gentlemen, if you have
*) = showing excitement 2) = very quickly
VERSUCH EINER PRAKTISCHEN HAMLET-KRITIK. 73
liither concealed this sight, let it be tenable in your BÜence still; and
whatsoever eise shall chance to-night, give it an nnderstanding, but no
tongue: I will requite your loves. So, fare you well: upon the platform
'twixt eleven and twelve I'll visit yon.
AU. Our duties to your bonour.
Exeunt.
Hain. 0, your loves, your loves, as miue to you: farewell. My father's
spirit! in arms! Well, all's not well; I doubt sorae foul play: would the
night were corne ! Till then sit still, my soul : foul deeds will rise, tbougb
all the world o'erwhelm them, to men's eyes.
Exil
Scene IV.
Enter Leartes and Ofelia.
Lear. My necessaries are embarked; I must aboard: but ere I part,
mark what I say to thee. I see prince Hamlet makes a show of love;
beware, Ofelia! do not trust his vows. Perhaps, he loves you now; and
iiow his tongue speaks from his heart; but yet take heed, my sister: the
chariest maid is prodigal enough, if she unmask her beauty to the moon:
virtue itself scapes not calumnious thoughts ; believe it, Ofelia ! Therefore,
keep aloof! lest that he trip thy hon our and thy fame.
Ofelia. Brother, to this I have lent attentive ear, and doubt not but
to keep my bonour firm : but, my dear brother, do not you, like to a cunning
sophister, teach me the path and ready way to heaven, while you, forgetting
what is said to me, yourself, like to a careless libertine, doth give his heart
his appetite at füll, and little recks how that his honour dies.
Lear. No, fear it not, my dear Ofelia. Here comes my father:
occasion smiles upon a second leave.
Enter Corambis.
Cor. Yet here, Leartes? aboard, aboard, for shanie! The wind sits
in the Shoulder of your sail, and you are staid for. There; my blessing
with thee; and these few precepts in thy memory. Be thou familiär, but
by no means vulgär. Those friends thou hast and their adoptions tried,
grapple them to thee with a hoop of steel; but do no dull the palm with
entertain of every new unfledged courage. ') Beware of entrance into a
quarr el; but being in, bear it that the opposed may beware of thee.
Costly thy apparel as thy purse can buy; but not expressed in fashion; for
the apparel oft proclaims the man, and'they of France, of the chief rank
and Station, are, of a most, 2) select and general ; chief in that,3) This above
all : to thy own seif be true, and it must follow, as the night the day, thou
canst not theu be false to any one. Farewell; my blessing with thee.
Lear. I humbly take my leave. Farewell, Ofelia; and remember
well what I have said to you.
Exit.
i) = hope and joy combined; enthusiasm.
') = in regard to the majority of things.
3) = but in regard to apparel they hold undoubtedly the first place.
71 THEODOR EICHHOFF,
-i. It is alieady Locked within my heart, and yon yourself shall
k- -i p the key of it.
Cor. What is't. Ofelia, he hath Bald to you?
Ofelia. Something touching the prince Hamlet.
Many. well thonght on: t is given me to understand thal yon
been too prodigal of your maiden presence nnto prince Bandet: if it
- » tia given to me, and thal in way of caution — I must
teil yon. yon do not anderstand yourself so well as befits my hoinmr and
your credit.
oft ha. My Lord, he hath made many tenders of his love to me.
Cor. Tenders! ay ; ay, tenders you may call them.
Ofelia. And withal such earnest vows.
Cor. Springee, to catch woodcocks. What, do not I know, when
the blood doth burn, how prodigal the tongue lends the heart vows! In
brief: be more scanter of your maiden presence; or tendring thus you '11
tender me a fool.
Ha. I shall obey, my lord, in all I may.
( or. Ofelia, receive none of his letters ; for lovers' lines are snares
to entrap the heart: refuse his tokens; hoth of them are keyg to unloch
chastity unto desire. Come in, Ofelia: such men often prove great in their
words, but little in their love.
Ofelia. I will, my lord.
Exeunt.
Scene V.
Enter Hamlet, Horatio, and Marceil us.
Harn. The air bites shrewd; it is an eager and a1) nipping wind.
What bour is't ?
Hör. I think it lacks of twelve.
Sound trumpets.
Mar. No, "tis Struck.
Hör. Indeed? I heard it not. What does this mean, my lord?
Hnm. 0, the king doth wake to-night and takes his rouse, keeps2)
wassail, and the swaggering up- spring reels; and, as he drains3) his
draughts of Ehenish down, the kettle, drum,4) and trumpet thus bray out
the triumphs of his pledge.
Hör. Is it a custom here?
Jf"m. Ay. marry, is't : and though I am native here and to the manner
born, it is a custom more honoured in the hreach than in the observance.
Enter the Ghost.
Hör. Look, my lord. it comes!
Harn. Angels and ministers of grace defend us! Be thou a spirit
of health, or gobiin damned, bring uith thee airs from heaven, or blasts
from hell, be thy intents wicked or charitable, thou comest in such
•) Q an '; Q keep 3) Q dreama *) <} kettle, drumme
VERSUCH EINER PRAKTISCHEN HAMLET-KRITIK. 75
questionable shape that I will speak to thee: I'll call thee Hamlet, king,
father, royal Dane: 0, answer me! Let me not burst in ignorance; but
why tliy canonised bones, hearsed in death, have burst theii ceremonies;
why thy sepulchre, in which we saw thee qnietly interred, hath borst liis
ponderous and marble jaws, to cast thee up again. Wlmt may this mean,
that thou, dead corse, again, in coraplete steel, revisits thus the glimpses
of the moon; making night hideous, und we fools of nature so horridly to
shake our disposition with thonghts beyond the reaches of oursouls! Say!
speak! wherefore? what may this mean?
Hör. It beckons you, as though it had soroething to impart to
you alone.
Mar. Look, with what courteous action it waves you to a more
removed ground: but do not go with it.
Hör. No, by no means, my lord.
Harn. It will aot speak; then will I follow it.
Hör. What if it tempt you toward the flood, my lord, that buckles l)
o'er his base into the sea, and there assume some other horrible shape,
which might deprive your sovereignty of reason and drive you into madness?
think of it.
Harn. Still am I called. Go on: I'll follow thee.
Hör. My lord, you shall not go.
Harn. Why, what should be the fear? I do not set my life at a
pin's fee; and for my soul, what can it do to that, being a thing immortal
like itself? Go on: I'll follow thee.
Mar. My lord, be ruled: you shall not go.
Harn. My fate cries out, and makes each petty artire*) as hardy as
the Nemean lion's nerve. Still am I called. Unhand me, gentlemen! By
heaven, I'll make a ghost of him that lets me! away, I say! Go on: I'll
follow thee.
Scene VI.
Enter Corambis and Montano.
Cor. Montano, here these letters to my son, and this same money with
my blessing to him: and bid him ply his learning, good Montano.
Mon. I will, my lord.
Exil.
Enter Ofelia.
Cor. Farewell. How now, Ofelia! what's the news with you?
Ofelia. 0 my dear father! such a change in nature, so great an
alteration in a prince, so pitiful to him, fearful to me, a maiden's eye ne'er
looked on.
Cor. Why, what's the matter, my Ofelia?
Ofelia. 0, young prince Hamlet, the only flower of Denmark, he is
bereft of all the wealth he had; the jewel that adorned his feature most
*) Q beckles 2) Q Artiue; = artery
. 0 THEODOR ETCTinOFF,
is filched and Btolenaway; hüwit's bereft bim. Be found rae Walking: in
the gallery, all alone: there comee be to nie. with a distracted look, his
garten lagging down, his Bboes ontied, and fixed his eyes so steadfast on
my face, as if thej bad vowed tbia is their tatest objeet. Sinall while he
stood, bnt gripes nie by tbe wrist, and there he holds niy pulse, tili, with
- _h. he doth anolasp his hold, and parts away, silent, as is the mid-tirae
of the night: and as he weoi his eye was still ou nie, for thus his head
over his Shoulder looked; he Beemed to find the way withont his eyes; for
out of doors he went withont their help; and so did leave nie.
Cor. Mad for thy love. What, have you given him any cross words
of late?
Ofctia. I did repel his letters, deny his gifts, as you did charge me.
Cor. Why, that hatb made him mad. By heaven, 'tis as proper for
our age to oast beyond ourselves. as "tis for the younger sort to leave their
wantomiess. Well, 1 am sorry t hat I was so rash: but what remedy?
- to the king: this madness may prove, though wild awhile, yet more
true to thy love.
Exeunt.
Scene VII.
/ irr King and Queen, Rossencraft and G-uilderstone.
King, Right noble friends, that our dear cousin Hamlet hath lost
the very heart of all his sense — it is most right, and we most sorry for
him: therefore we do desire, even as you tender our care to him and our
great luve to you, that you will labour but to wring from him the cause
and ground of his distemperancy. Do this; the king of Denmark shall be
thankful.
Ross. My lord. whatsoever lies within our power your majesty may
more command in words than use persuasions to your liegemen, bound by
love, by duty, and obedience.
Gvü. What we may do for both your majesties to know the grief
troubles the prince, your son, we will endeavour all the best we may: so,
in all duty, do we take our leave.
K<ng. Thanks, Guilderstone and gentle Rossencraft.
teen. Thanks, Rossencraft and gentle Guilderstone.
Enter Corambis und Ofelia.1)
My lord. the ambassadors are joyfully returned from Norway.
Kitig. Thou still hast been the father of good news.
1 or. Uave I, my lord? 1 assure your grace, I hold my duty as I
hold my life, both to my God and to my sovereign king: and I believe, or
eise this brain of mine hnnts not the train of policy so well as it had wont
to do, but I have found the very depth of Hamlets lunaey.
Queen. God grant, he hath.
'; Of course 'Exeunt Rossencraft and Guilderstone'.
VERSUCH EINER PRAKTISCHEN HAMLET-KRITIK. 77
Enter the Ambassadors.
King. Now, Voltemar, wbat from our brother Norway?
Volt. Most fair return of greetings and desires. Upon our Hrat he
sent fortb to suppress his nephew's levies, which to bim appeared to be a
preparation gainst tbe Polack; but better looked into, be truly found it
was against your bighness: wbereat grieved, tbat so bis sickness, age, and
impotence was falsely born in band, sends out arrests on Fortinbras; which
be, in brief, obeys ; receives rebuke from Norway , and in fine inakes vow
betöre his uncle never more to give the assay of arms against your majesty.
Whereon old Norway, overeome with joy, gives bim three thousand crowus
in annual fee, and bis coiumission to employ tbose soldiers, so levied as
before against the Polack: with an entreaty, berein further sbown, tbat it
would please you to give quiet pass througb your dorainions for tbat euter-
prise, on such regards of safety and allowances as therein are set down.
King. It likes us well, and at fit time and leisure we'll read and
auswer these his articles. Meantime we tbank you for your well-took labour:
go to your rest; at night we'll feast togetber. Right welcome home!
Exeunt Ambassadors.
Cor. This business is very well despatched. Now, my lord, toucbing
tbe young prince Hamlet, certain it is tbat he is mad; mad let us grant
him then. Now to know tbe cause of this effect —
Queen. Good my lord, be brief.
Vor. Madam, I will. My lord, I bave a daughter, have wbile she's
miue: for that we think is surest, we often lose. Now to the prince: my
lord, but note tbis letter the whicb my daughter in obedience delivered
to my bands.
King. Read it, my lord.
Cor. Mark, my lord.
Doubt that in earth is fire;
Doubt that tbe stars do move;
Doubt trutb to be a liar
But do not doubt I love.
To the beautiful Ofelia.
Thine ever the most unhappy prince Hamlet.
My lord, what do you think of me? ay, or what migbt you think wben
I saw this V
King. As of a true friend and a 'most loving subject.
Cor. I would be glad to prove so. Now wben I saw this letter, tlius
I bespake my maideu : lord Hamlet is a prince, out of your star, and oue
that is unequal for your love: therefore I did commaud her refuse Ins
letters, deny his tokens, and to absent berself. Sbe as my cbild obediently
obeyed me. Now since which time, seeing his love thus crossed — which
I took to be idle and but sport — be straightway grew into a melancholy,
from that unto a fast, then unto distractiou, then into a sadness, from that
unto a madness, and so, by continuance and weakness of the brain, into tbis
frenzy which now possesseth him: and if this be not true, take this from tbis.
7^ THEODOR ErCHHOFF,
Kitig. Think you, 'tis so'r1
(\>r. How so. my lord? 1 wotdd wrv fein know that thing that I
bave said '"tis so' positively. and it hath fallen out otherwise. Nay, if
mroamstancea lead nie on, I'll find it out. if it were lud as deep as the
eentre of the earth.
King. How should we try this same?
Cor. Marry, my good lord. thus. The prince's walk is here in the
gallery; there let Ofeliawalk until he comes: yourself and I will stand close
in the study: there shall you hear the effect of all his heart; and if it
piove any otherwise than love, theu let my censuie fail another time.
King. See where he comes, poring upon a book.
Enter Hamlet.
Cor. Madam, will it please your grace to leave us here?
Queen. With all my heart.
Exil.
Cor. And here, Ofelia. read you on this book; and walk aloof, the
kiug shall he uuseen. *)
Ofelia. My lord, I have sought opportunity, which now I have, to
redeliver to your worthy hauds a small remembrance; such tokens which
I have received of you.
II um. I never gave you nothing.
Ofelia. My lord, you know right well you did; and with them such
earnest vows of love as would have moved the stoniest breast alive: but
uow too true I find, — rieh gifts wax poor when givers grow unkind.
ILnn. I never loved you.
Exit.
Ofelia. Great God of heaven, what a quick change is this! The
courtier, scholar. soldier, all in him, all dashed and splintered thence. 0,
woe is me, to have3) seen what I have seen, see what I see.
Scene VIII.
Enter Corambis, Guilderstone and Rossencraft.3)
Cor. You seek prince Hamlet; see, there he is.
Exit.
ßuü. Health to your lordship.
Harn. What! Guilderstone and Rossencraft! Welcome, kind school-
fellows, to Elsinore!
We thank your grace, and would be very glad you were as
when we were at Wittenberg.
Harn. I thank you: but is this Visitation free? of yourselves? or
l) Exeunt King and Corambis. 2) Q a
3) tj Enter Corambis .... Enter Guilderstone and Rossencraft. —
Apparently this scene is laid on the platform and Hamlet, at the beginning,
is di: red looking towards the sea.
VERSUCH EINER PRAKTISCHEN HAMLET-KRITIK. 79
were you not sent for? Teil nie trne. Come, I know the good king and
queen sent for you. There is a kind of confession in your eye: come, I
know yuu were sent for.
Guil. What say ') you !
Harn. Nay, tken I see kow the wind sits. Come, you were sent for.
Boss. My lord, wewere, and willingly; if we might know the cause
and ground of your discontent.
Ihnn. \\\\y. I want preferment.
Boss. I tkink not so, my lord.
Un in. Yes. faith: this great world, you see, contents me not; no, nor
the spangled keavens, nor eartk, nor sea; no, nor man that is so glorious
a creature contents not me; no, nor woman too, thougk you laugli.
Guil. My lord, we laugli not at that.
l In in. Why did you laugli then when I said man did not content me?
Guil. My lord, we laughed when you said man did not content you,
what entertainment the players shall have'.-' they are Coming to you.
Enter Corumbis and players.'2)
Harn. Welcome, masters; welcome, all. I pray, my lord, will you
see the players well bestowed.
Cor. My lord, I will use them according to their deserts.
Harn. 0, far better, man: use every man after bis deserts, then who
should scape whipping? Use them after your own houour and dignity, the
less they deserve, the greater credit's yours.
Cor. Welcome, good fellows.
Exit.
Harn. Gentlemen, for your kindness I thank you; and for a time I
would desire you leave me.
Guil. Our love and duty is at your command.
Exeunt.
Scene IX.
Enter the King, Queen, and Lords.
King. Lords, can you by no means find the cause of our son Hamlet's
lunacy ? You being so uear in love, even from bis youth, methinks should
gain more than a stranger should.
Guil. My lord, we have done all the best we could to wring from
bim the cause of all his grief : but still he puts us off, and by no means
would make an answer to that we expösed.
Boss. Yet was he something more iuclined to mirtb before we left
him, and, I take it, he hath given order for a play to-night at whicb he
craves your highness' Company.
King. With all our heart; it likes us very well. Gentlemen, seek
still to increase his mirtb; spare for no cost, our coffers shall be open, and
we unto yourselves will still be thankful.
J) accented
») Q The Trumpets sound, Enter Carambis . . . Enter players.
so
THEODOR EICHHOFE,
Both. In all we ean. be sure, von shall commaud.
Queen. Thanks, gentlemen; and what the uueen of Deumark may
pleasnre you, be sure. von shall not want.
Gvü. We'll once again nnto the noble prince.
King. Thauks to von both.M Gertrude, you'll see this play?
Queen. My lord, 1 will; and it joyB me at the soul, he is iuclined
to any kind of mirth.
Cor. Madam. I pray, he rnled hy ine: and, my good soveieign, give
me leave to speak. We cannol yel find ont the 7ery grouud of bis dis-
temperance; therefore I hold it meet -- if so itpleaseyou; eise they shall
not meet — and thus it is: —
King. What is 't. Corambis?
Cor. Harry, my good lord, this: soon wben the sports are done,
madam, send yon in haste to speak with bim: and I myself will stand
bebind the arras. There question you the cause of all bis grief : and tben,
iu love and nature nnto you, he'll teil you all. My lord, how tbink you on't?
King. It likes us well; Gertrude, what say you?
n. With all my heart soon will I send for bim.
Cor. Myself will be tbat happy messenger who bopes bis grief will
be revealed to her.
Exeunt omnes.
Scene X.
Enter King, Queen, Corambis, and other lords.*)
King. How now, son Hamlet, bow fare you? sball we bave aplay?
II um. Ay, fatber.
Enter the Duke and Duchess.
Duke. Füll forty years are passed, their date is gone,
Since happy time joined botb our bearts as one:
And now the blood that filled my youthful veins
Runs weakly in their pipes; and all the strains
Of music, wbieb whilom pleased mine ear,
Is now a burthen tbat age cannot bear:
And therefore, sweet, nature must pay his due;
To beaven must I, and leave the eartb with you.
Duchess. 0, say not so! lest that you kill my heart:
"When death takes you, let life from me depart!
Duke. itent thyself ; when ended is my date
Thou mayst, perebance, bave a more noble mate,
Köre wise, more youthful. and one —
Duchess. 0, speak no more! for tben am I aecursed;
None weds the second but she kills the first:
]) Of euurse. 'Exeunt Rossencraft and Guilderstone".
') Hamlet is expecting bis guests and it is obvious thal he must he
imagined to oonverse with Rossencraft and Guilderstone.
VERSUCH EINER PRAKTISCHEN HAMLET-KRITIK. 81
A second time I kill my lord that's dead
When secoud husband kisses nie in bed.
Duke. I do believe you, sweet, what now you speak;
But what we do determine oft we break :
For onr demises still are overthrown,
Our tboughts are ours, tbeir end's none of our own:
So tbink you will no second husband wed,
But die tby tboughts when tby first lord is dead.
Duchess. Botb here and tbere pursue me lasting strife,
If, once a widow, ever I be wife.
J)uhe. 'Tis deeply sworn: sweet, leave me here awbile.
My spirits grow dull, and fain would I beguile
The teilious time with sleep.
Duchess. Sleep rock tby brain,
And never come miscbance between us twain.
Exit Lady.
Hain. Madam, how do you like this play?
Queen. The lady protests too mucb.
Harn. 0, but she'll keep her word.
King. Have you heard tbe argument? Is tbere no offence in it?
What do you call tbe name of the play1)?
Harn. This play is the iinage of a murder done in Guyana.
Murd.*) Tboughts black, hands apt, drugs fit, and time agreeing;
Confederate season, eise no creature seeing;
Thou mixture rank, of midnight weeds collected,
With Hecate's bane thrice blasted, thrice infected,
Thy natural magic and dire property
One wholesome life usurps immediately.
Exit
Cor. The king rises; lights, ho!
Exeunt king and lords.9)
Harn. My mother! she4) hath sent to speak with me! 0 God, let
ne'er the heart of Nero enter this soft bosom! Let me be cruel, not unnatural.
I will speak daggers : those sharp words being spent, to do her wrong my
soul shall ne'er consent.
Exit.
Scene XL
Enter the King.
King. 0 that this wet that falls upon my face would wash the crime
clear from my conscience! When I look up to heaven I see mytresspass;
the earth doth still cry out upon my fact pay me the murder of a brother
and a king, and the adulterous fault I have committed! 0, these are sins
that are unpaidonable. Why; say thy sins were blacker than is jet, yet
') Q Püy ') = murderer 3) Of course the Queen too. 4) accented.
ADglia. N. f. xviii. G
VJ THEODOR EICHHOFF,
may contrition make them as white as snow. Ay: but still to persever in
a sin, it is an act gainst the universal power. Most wretched man! stoop,
bend theo to thy prayer; ask grace of heaven to keep thee from despair.
II, kneels. EnU rs Hamlet.
Hai». Ay. so: eome i'ortli. and work t liy last ! and thus he dies: and
so am I revenged. No: gel thee up again. "Wheu be's at game, swearing,
taking bis caronse, drinking drunk, or in the incestuous pleasure of bis
bed - then trip bim that bis heels may kick at heaven and fall as low
as hell! My mother stays: t Ins physic but prolongs thy weary days.
Exil Hamlet.
King. My words tiy up, my sins remain below: no king on earth is
safe, it God's bis foe.
Exil Kiiit).
Scene XII.
Enter (Jueen and Corambis.
Cor. Madam, I bear young Hamlet Coming: I'll shroud myself behind
the arras.
Exil Corambis.
Harn. How is't with you, mother V
Queen. How is't with von?
Harn. I'll teil you: but first we'll make all safe.1)
■ n. Hamlet, thou hast thy father muck offended.
Harn. Mother, you have my father much offended.
Queen. How now, boy!
Harn. How now, mother! Come bere, sit down; for you shall bear
me sp'eak.
een. "What wilt thou do? thou wilt not murder me! Help, ho!
Cor. Help for the queen!
Harn. Ay, a rat? dead, for a ducat!
Queen. Hamlet, Avhat hast thou done?
Hand. Not so much barm, good mother, as to kill a king and marry
with bis brother.
Queen. How? kill a king?
Hein. Ay, a king: nay, .-it you down; and ere you part, if you he
made of penetrable stuff, I'll make your eyes look down into your heart,
and see how horrid there and black it shows.
Queen. Hamlet, what meanest thou by these killing words?
Harn. Why, this I mean: see bere, behold tbis picture: it is the
portraiture of your deceased busband; see bere a face, to outface Mars
himself; au eye, at which bis foes did tremble at; a front wherein all
virtues are set down for to adorn a king, and guüd bis crown: whose heart
went band in band even with that vow he made to you in marriage; and
1) Hamlet locks the door.
VERSUCH EINER PRAKTISCHEN HAMLET-KRITIK. 83
he is dead! murdered! damnably murdered! This was your busband: look
you now, here is your busband: witb a face like Vulcan! a look fit for a
murder and a rape ; a dull, dead, hanging look, and a hell-bred eye, to
affright children and amaze the world : and this same have you left to
change witb this ! Wbat devil tbus hath cozened you at hob-man-blind?
Ab ! bave j'ou eyes, and can you look on bim that slew ray father, and your
dear husband, to live in the incestuous pleasure of his bed?
Queen. Alas, it is the weakness of tby brain wbich makes tby tongue
to blazon tby heart's grief. But as I have a soul, I swear by heaven, I
never knew of this most horrid murder: but, Hamlet, this is only fantasy;
and, for my love, forget these idle fits.
Ha/m. Edle? no, mother: my pulse doth beat like yours; it is not
madness tbat possesseth Hamlet. 0 mother, if ever you did my dear father
love, forbear the adulterous bed to-night, and win yourself by little as you
may: in time, it may be, you will loatbe bim quite. And, mother, but
assist me in revenge, and in his death your infamy shall die.
Queen. Hamlet, I vow by that majesty that knows our thougbts, and
looks into our hearts: I will conceal, consent, anddo my best, wbat stratagem
soe'er thou shalt devise.
Harn. It is enougb: mother, good night.1)
Enter the King.
King. Now, Gertrude, wbat says our son? how do you find bim?
Qneen. Alas, my lord, as raging as tbe sea : whenas he came, I first
bespake him fair; but then he throws and tosses me about as one forgettiug
that I was his mother : at last, I called for help ; and as I cried, Corambis
called; wbich Hamlet no sooner heard, but whips me out his rapier, and
cries ' a rat, a rat ! ' and, in his rage, the good old man he kills.
King. Why, this his madness will undo our State.2) Gertrude, your
son shall presently to England; his shipping is already furuished; and we
have sent by Rossencraft and Guilderstone our letters to our dear brother
of England, for Hamlet's welfare and his happiness: haply the air and
climate of the country may please him better than this native home.
See where he comes.3)
Enter Hamlet.
Well, son Hamlet, we in care of you, but specially in tender preser-
vation of your bealth, the which we prize even as our proper seif — it is
our mind you forthwith go for England : the wind sits fair, you shall aboard
to-night; Lord Rossencraft and Guilderstone shall go along with you.
Harn. 0, with all my heart: farewell, mother.*)
King. Gertrude, leave me; and take your leave of Hamlet.5) To
England is be gone ne'er to return : our letters are unto the king of England,
that on the sight of them, on his allegiance, he, presently, without demanding
why. — that Hamlet lose his head; for he must die: there's more in bim
than shallow eyes can see ; he once being dead, why then our State is free.
Exit.
') Of course 'Exit'. 8) The king looks behind the arras. 3) The
king had sent for Hamlet. 4) Hamlet 'exit'. 5) Exit Queen.
6*
S4 THEODOR EICHHOFF,
Scene XIII.
Enter Fortiribras, drum, and soldiers.1)
Fori. Captain, Brom us go greet the king of Pemnark; teil him tliat
Fortinbras. nephew to old Norway, crayea a free pass and conduct over
bis Land according to the articles agreed on. You know the rendez-vous;
go. Maivh away.
E.reunt all.
Scene XIV.
Enter King and Queen.
King. Hamlet is skipped for England, fare him well!1) I hope to
hear good news from thence ere long, if every thing fall ont to onr content,
as I do inake no doubt bnt so it shall.
Queen. God graut it may; heavens keep my Hamlet safe! But this
mischauce of old Corambis' death hath pierced so the yonng Ofelia's heart,
tliat she. poor maid, is qnite bereft her wits.
King. Alas, dear heart. and on the other side, we nuderstand her
brother is come from France; and he hath half the heart of all our land:
and hardly he'll forget his father's death. nnless by some means he be
pacified.
A noise witJiin. Enter Leartes.
Lear. Stay there until I come. 0 thou vild king. give me my father :
speak! say, where's my father?
King. Dead.
Lear. Who hath mnrdered him? speak! I'll not be jnggled with,
for he is murdered.
Queen. True; bnt no by him.
Lear. By whom? By heaven, I'll be resolved.
King. Let him go, Gertrude! away! I fear him not. There's such
divinity doth wall a king that treason dares not look on. Let him go,
Gertrnde. That your father is murdered, 'tis true; and we most sorry for
it. being the chiefest pillar of our State: therefore will you, like a most
desperate gamester, swoop-stake-like, draw at friend, and foe, and all?
Lear. To his good friends thus wide I'll ope mine arms, and lock
them in my heart; but to his foes I will no reconcilement but by blood.
King. Why, uow you speak like a most loving son: and that in soul
we sorrow for3) his death yourself ere long shall he awitness; meanwhile
be patient. and content yourself.
') This scene is necessary for the sake of a clear perception of the
time that has elapsed since the close of scene XII. The course of eveuts is
only twice interrupted (between scene V&VI and between scene XII & XIII).
■) Apparently the Queen has just been talking of Hamlet and shown
anxiety as to her son's welfare.
3) Q for for.
VERSUCH EINER PRAKTISCHEN BAMLET-KRITIK. 85
Lear. Grief lipon grief ; my father murdered, my sister thus distracted!
cursed be bis sonl tbat wrought tbis wicked act!
King. Content yon, good Leartes, for a time. Althougb Iknowyour
grief is as a flood, brimful of sorrow, but forbear a wbile: and tliink
already the revenge is done on bim tbat makes you such a hapless son.
Lear. You have prevailed, my lord : a while 1*11 strive to bnry grief
witbin a tomb of wrath which, once unbearsed, tben the world shall hear,
Leartes bad a father he held dear.
King. No more of that : ere many days be done, you shall hear tbat
you do not dream upon.
Exeunt omnes.
Scene XV.
Enter Horatio and the Queen.
Hör. Madam, your son is safe arrived in Denmark : this letter I even
now received of him , whereas he writes how he escaped the danger and
subtle treason tbat the king had plotted. Being crossed by the contention
of the winde he found the packet sent to the king of England: wherein
he saAv himself betrayed to deatb: as, at bis next conversion with your
grace, he will relate the circumstance at füll.
Queen. Then I perceive there 's treason in his looks that seeined to
sugar o'er liis villainy: but I will soothe and please bim for a time; for
murderous minds are always jealous. But know not you, Horatio, where
he is ?
Hör. Yes, madam ; and he hath appointed nie to meet him on the
east side of the city, to-morrow morning.
Queen. 0 fail not, good Horatio ; and withal commend me a mother's
care to him. Bid him a while be wary of his presence lest that he fail in
that he goes about.
Hör. Madam, never make doubt of that. I think by this the news
be come to court, he is arrived: observe the king, and you shall quickly
fiud, Hamlet being here, things feil not to his mind.
Queen. But what became of Guilderstone and Rossencraft?
Hör. He being set ashore, they went for England ; and in the packet
there writ down that doom to be performed on them, pointed for him:1)
and by great chance he had his father's seal; so all was done without
discovery.
Queen. Thanks be to heaven for blessing of the prince. Horatio, once
again I take my leave, with thousand mother's blessings to my son.
Hör. Madam, adieu.
"■) Hamlet was compelled to make the King's positiou as difncult as
possible.
86 THEODOR EICHFTOFF,
Scene XVJ.
Enter King a>i<! Leartes.
King. Hamlet Crom England! is it possible? Whal chance is this?
t ho y are gone, and he come home.1)
Lear. 0. he is welcome; by my soul, he is! Ai ii my jocund hearl
dotb leap for joy thal I shall live to teil him, Ums he «lies.
King. Leartes, content yourself; bernledby nie: and von shall have
no let for your revenge.
Lear. My will, not all the world.
King. Na\ : lmi. Leartes, mark the plol 1 have laid. I have heard
him oft en witb a greedy wish, upon some praise that he hath heard of you
tonching yonrweapon, which, with all his heart, he might be once tasked
for to try your cnnning.
l.< nr. And how for this?
King. Marry. Leartes, thus: 1*11 lay a wager, shall be on Hamlet's
and you shall give the odds (the which will draw him with a more
desire to try the mastery) that in twelve venies you gain not three of him.
Now, this being granted. when you are hot in midst of all your play,
among the foils shall a keen rapier lie, steeped in a mixture of deadly
• u. that if it draws but the least dram of blood in any part of him,
he cannot live. This being done, will free you from suspicion; and not
the dearest friend that Hamlet loved will ever have Leartes in suspect.
Lear. My lord, I like it well: but say lord Hamlet should refuse
this mateh?
King. I'll Warrant you, we'll put on you such a report of singnlarity
will bring him on, although against his will: and lest that all should miss
I'll have a potiou that shall ready stand in all his heat when that he calls
for drink shall be his period and our happiness.
Lear. "Tis excellent. *) 0, would the time were come!
Excunt.
Scene XVII.
Enter King, Queen, Leartes, Lords.3)
King. Now, son Hamlet, we have laid upon your bead, and make
uo question but to have the best.
') Rossencraft and Guilderstone were only compauions of the prince
and. oi course, had no power to stay him from going on land when and
where it should please him.
7) It ought to be remembered that Hamlet's mastership in fencing is
nnqnestioned and that Leartes knows that he himself, as easily as his ad-
versary, may lose his life in the affair. The then very common practice
of 'fastning your left band on the hiltes of your enemies swoord' could, at
any moment, — as it afterwards actually happened — turn the device of
Leartes upon himself. Leartes' action is not at all so cowardly as it may
at first appear and is, moreover, amply excused though, of course, not justified
by the stränge Situation in which Leartes finds himself.
3) Here also Hamlet may be imagined to be conversing with some lords.
VERSUCH EINER PRAKTISCHEN HAMLET-KRITIK. 87
Harn. Your majesty liatli laid 011 >) the weaker side.
Kimj. We doubl it not. Deliver them the foils.
Harn. First, Leartes, here'a my hand and love, protesting thal I never
wronged Leartes: therefore let's be at peace; and think I have Bhol mine
arrow o'er the house and hurt my lirother.
Lear. Sir, I am satisfied innature; but in terms ofhonour I'll stand
aloof, and will no reconcilement tili by Borne eider mastera of our time I
may be satisfied.
King. Give them the foils.
Harn. ['11 be your foil, Leartes. These foils have all a length?2)
Come on, sir! a hit.s)
Lear. No, none.
IIa in. Judgment.
Gent.*) A bit; a most palpable hit.
L<«r. Well, come again!
Herc they jilin/.
The;/ plag again.
Harn. Another. Judgment.
Lear. Ay, I grant; a touch, a touch.
King. Here, Hamlet, the king doth drink a health to thee: give
him the wine.
Harn. Set it by: I'll have another bout first; I'll drink anon.
Queen. Here, Hamlet, thy mother drinks to thee.
Shc drinks.
Harn. Leartes, come ; you dally with nie : I pray you pass with yonr
most eunningst play.
Lear. Ay, say you so? Have at you! I'll hit you now, my lord.
And yet it goes almost against my conscience.
Harn. Come on, sir!
Thcij catch onc another s ra±>icrs,h) and both are woundcd; Leartes
falls down; the Queen falls down and dies.
King. Look to the queen.
Queen. 0 the drink! the drink! Hamlet, the drink!
Hom. Treason? ho, keep the gates!
Lords. How is*t. my lord Leartes?
Lear. Even as a coxeomb should, toolishly slain with my own weapon.
Hamlet, thou hast not in thee half an hour of life! the fatal instrnment
is in thy hand, unbated and invenomed. Thy mother's poisoned ; tliat drink
was made for thee.
llum. The poisoned instrnment within my hand! Then, venom, to
thy venom! Die, damned villain!
The king dies.
0 Q a
2) Q laught
3) In Q in italics, as if it were a stage-direction ; but a colon is put
behind 'sir'.
4) = gentlemen
5) This is called 'to disarm by the left*.
88 EICHHOFF, VERSUCH EIN KU PRAKTISCHEN HAMLET-KRITIK.
Lear. 0. he is justly Benred. Hamlet, before I die, here take niy
band, and witlial my love: I do forgive thee.
Lcartcs dies.
Hunt. And I thee,
Hamlet dies.
Enter VoUemar ei»,l the Ambassadors /Vom England.
Enter ForHnbras with his train.
Fort. YYhere is this bloody Bight? 0 imperious death! how many
princes hast thou at one draft bloodily shot to death!
Ambass. Onr ambassy thal we have brought from England, where
be fliese princes (hat should hear us speak? 0 raost most unlooked-for
timo! anhappy country!
Fort. I have some rights of meniory to this kingdom, wliich now to
claim my leisure dotb invite me. Let fonr of onr chiefest captains bear
Hamlet like a soldier to his grave : for he was likely, had he lived, to
have1) proved most royal. Take up the body: such a sight as this becomes
the fields. but here doth much amiss.
Finis.
(.HARLOTTENBURG. THEODOR ElCHHOFF.
THE SOURCES
OF FLETCHER'S 'MONSIEUR THOMAS'.
Mr. Stiefel's suggestive and interesting reply, >) in Eng-
lische Studien 36, 2, to Mr. Guskar's detailed study2) of
the sources of Fletcher's Monsieur Thomas invited special
attention, Coming as it did from a seasoned investigator and
a frequent writer in the Beaumont - Fletcher field, and criti-
cizing very adversely both the method and the results of the
earlier study. It was so very brief, however, that it undertook
almost no proof in Support of its generalizations and thus
inevitably left the casual reader wondering whether so ex-
tensive and pains-taking an investigation as that of Mr. Guskar
had been entirely thrown away. Indeed the latter's work
seems deserving of a more detailed examination than his
critic's comments suggest, and the present article is written
primarily to present the results of such an examination, being
based upon an investigation of all earlier Claims as to sources,
as well as upon some little independent search into source-
material available for the dramatists of Fletcher's day. It
endeavours, in the light of this search, to sift the material
presented by earlier critics and from that retained, to suggest
how Fletcher constructed his play — by means of what changes
and additions of his own. At the outset of the discussion
however, it may be well to recall the extent of Guskar's
Claims as to sources.
l) Zur Quellenfrage von John Fletcher's Monsieur Thomas,
A. L. Stiefel, Englische Studien, 36. Band, 2. Heft.
s) Fletcher's Monsieur Thomas und seine Quellen II,
Dec. 1905.
00 0. L. HATCHER,
Be Eollows Koeppel1) in finding tlie outlines of the story
of Valentine's sacrifice of his own love for that of Francisco
to be derived from Painter l 27, Francisco's refusal to accept
that sacrifice in part from Painter 147, the contrivance of
the chief Bcene between Cellide am! Francisco with Valentine
listening anseen, as also in general Michael's part in the play,
from Shakspere's Measure forMeasure; and in the sub-plot,
ilie character of Hylas from Marston's Parasitaster. Mary's
trick upon Tom in tlie serenade scene partly from Dec. VII 4,
that of her Substitution of her maid for herseif from Dec. VIII 4,
and some features of the scene of Tom's appearance in the
nunnery from Dec. IX 2. To these sources he adds Dec. X 8
as suggesting that the sacrifice of love comes from one friend
to another, for Valentine's making Francisco sharer in his
property, and for Cellide's anger over Valentine's willingness
to give her to Francisco; Lilly's Sapho and Phao for what
he calls the pathology of love — the Symptoms and treatment
of Francisco's illness; Lilly's Euphues and Sapho ««dPhao,
Greene's A Looking Glasse for London and Painter I 37
for various features of Francisco's rejection of Cellide's offer
of herseif; Dec. II 6 for the device of Francisco's proving to
be Valentine's son lost in infancy, with the recognition in the
rinal scene; and Greene's Friar Bacon and Friar Bungay
for Cellide's escape to the nunnery after her disappointment
in love, as well as her second offer of herseif to Francisco
in the last scene; while in the sub-plot, Dec. I 1 and II 1 are
cited as sources for almost the entire episode of Tom's pre-
tended repentance; the ballad of The Merchant's Daughter
for the basis of the serenade scene as a whole, and that of
The Baffled Knight for such details in the scene as Mary's
anxi'ty when she thinks Tom's leg broken, her discovery of
his trick and slipping past him to lock him out; YVhetstone's
Heptomeron IV 2 and Dec. IV 2 for Tom's visit in disguise
at Mary's home, and especially for Dorothy's help in the dis-
guise. Dec. II 9 for Tom's self-commnnings in Mary's room
3t before he discovers the black-amoor maid, Dec. IV 2 for
Tom's beating the maid, Dec. VII 8 for the attempt of Mary
l) Quellen-Studien zu den Dramen Ben Jonson's, John
Marston's und Beaumont's und Fletcher's. Beiträge XI 96— 98.
THE 80UBCE8 OF FLETCHER's 'MONSIBÜB THOMAS \ 91
and Dorothy to comfort the maid and the re-adjusting of tlie
room after Tom's departure, Dec. VIII 4 for tlie promise to
the maid of new finery, Greene's Alphonsus Cor Tom's final
triuniph over both his fatlier and Mary, Greene's Orlando
Kurioso for the meeting of Hylas with tbe disguised Toni and
especially bis exclamation over Tom's roughmouth, Wyt and
Science, tbe morality play, for tbe meeting of Hylas and
the real Dorothy on tbe morning after tbe mock marriage of tbe
former to Tom, and tbe tale "Of John Adrogus in the dyvyll's
apparell"1) for a part of the scene of Tom's escapade in tbe
nunuery: while tbe Grobianns of Deidekind is claimed as
tbe source not only of the characters of Sebastian and Lancelot,
but also of many of the actual Speeches of Lancelot, and in
general of a considerable part of the narrative and descriptive
portions of the comic part of the play.
Various resemblances are also pointed out between Mon-
sieur Thomas and Jonson's Epicene, but here Guskar finds
Fletcher to be a contributor, not a borrower, and from this
conclusion infers tbat Monsieur Thomas could not liave
been later tban 1607 — 8. since Epicene is known to liave
appeared by 1609.
Any careful reader of Guskar's study should make haste
to acknowledge that in presenting this vast array of re-
semblances, Guskar has done much to strengthen one's con-
victions as to the interrelations of literature. Moreover, if the
term sources may be properly construed with sufficient
looseness to include not only direct and conscious borrowings
but even the slighter, more casual and less conscious influence
of a man's reading upon his writing, it would be rash to say
definitely that any one of the works cited by Guskar as
sources, was entirely without influence upon the play; for
tbere is not one which so notably voracious a reader as
Fletcher does not seem likely to liave known. and one easily
believes that, as he read, be instinctively assimilated into his
dramatic consciousness any impressions as to possibilities for
stage effectiveness, inevitably colouring bis treatment of con-
ventional characters or situations by bis wide acquaintance
>) Taken from A. ('. Mery Talys, one of the various collections of
tales curreut in Fletcher*s day.
92 0. L. HATCHER,
wiih similar types found in the works of others. Moreover,
even if we use the word sonrces in a Btricter and perhaps
more technicaJ sense, it must be granted that Mr. Guskar has
presented severaJ strüring probabilities as to new sources: as
for example, in bis association of the episode of Tom's pretended
repentance with Dec. I 1 and IT 1 , an association which he
justifies by pointing out. in the latter. suggestions as to Tom's
assumed penitence; the sympathetic listeners Mary and Alice,
the vain attempta of Hylas and Sam to comfort Tom, Tom's
reference to bis own unworthiness of the love of bis sister
and of bis lady, and the amused ejaculations of bis friends
over bis skill in deceit, etc. Guskar's emphasis too upon
Measure for Measure III 1 as dominating the construction
of the corresponding scene in Monsieur Thomas (III 1) —
where Valentine listens to the talk between Francisco and
Cellide — and also his claim as to the relation of Greene's
A Looking Glasse for London (IV 3) and Painter I 37
to Francisco's conduct in same scene of Monsieur Thomas,
are suggestive and on the whole convincing.
Guskar's chief fault, however, seems to be this, that
while doing much to prove the breadth of Fletcher's reading,
he often fails to remember that this very breadth frequently
makes it difficult and even impossible to decide which of several
ible sources for the same material may have influenced
Fletcher, where he almost certainly knew them all; whether
he did not in many cases make use of all; and whether, in
many of the slighter details of the play where Guskar Claims
significant resemblances to earlier works — a turn of incident
or phrase - such as were not entirely accidental, were not
frequently drawn merely from Fletcher's own well equipped
literary consciousness, at most from a sort of blended memory,
without being directly borrowed from any source at all. Thus,
for the main plot, Fletcher might easily have known the
Plutarch, Bandello and Painter versions of the same story,
and almost certainly did know all. as well as the French
version, of which he made some use. On the other band, the
first three hardly differ from each other except for the
scantiness of the Plutarch account, and one could hardly
dogmatize between the second and the third, or be sure that
Fletcher did not run through all three to see what each bad
THE 80ÜRCES OF FLETCHER's 'mONSIEUB THOMAS*. 93
to offer of especial advantage — a species of search vvhicli
would seem highly probable in connection with the larger
and more influential turns of the plot. When it comes,
however, to the briefer and more incidental parts of the play,
especially to the slighter Speeches in these, it seems e<iually
iniprobable that one so hasty and careless in the finisliing of
his plays as we know Fletcher to have been, would have
gone hunting here, there, and everywhere for another's way
of saying what must obviously be said and what he himself
was quite equal to saying easily and well. Thus, although
Fletcher of course knew the Euphues, even the rather
striking resemblance in Francisco's struggle between love and
friendship and the latter's rebuke of Cellide for her faithlessness
and readiness to give herseif to a stranger, to corresponding
passages in the Euphues does not need to be explained as
the result of any direct borrowing. For the love-versus-
friendship motive Fletcher had in his larger sources for the
main-plot all that he used, and unless — as Guskar does not
suggest, and as seems most improbable — Fletcher borrowed
from the Euphues the fact of Francisco's being a stranger
to Cellide, it seems most unlikely that he went to that source
for a taunt which grew directly out of this Situation — a
Situation resulting quite naturally from Fletcher's combination
of the material of Painter I 27 with Dec. II 6 or with some
similar Version of the story found in the latter. This com-
bination Guskar himself suggests.
There are other instances in which Guskar seems to have
been caught by resemblances so superficial and casual that
the inference of even a vague influence seems hardly worth
establishing. His derivation of the characters of Sebastian
from Grobianus and his claim, in general, as to the in-
debtedness of Monsieur Thomas to that poem, illustrate
this tendency on his part. He has been Struck by various
slight verbal similarities , and references more or less loosely
alike, and apparently from these, has gone to work to
establish an intimate dependence of the play on the poem.
It is not improbable, indeed, that Fletcher in reading the
Grobianus found it slightly suggestive of tendencies of het
fashionable youth of his day, but the Claims of direct
borrowing seem to the present writer quite unproved, the
94 0. L. HATCHER,
whole tone and mood and motive of the play being too remote
Crom that o\ the poem for any special indebtedness of the former
to tne Latter to seem probable, and the resemblances of detail,
being almost without exception, highly accidental. The Gro-
bianns is of the intensely sardonic type, a series of aggressively
didactic and sneering injunctions sei forth as a cynic's expression
of Ins contempl for a social type of his day, utterly unsympa-
thetic and onflattering to its subject. Sebastian, however, is
a merry waggish old man whose love of sport and brave
blood deucht Fletcher's own heart, and who is equally guiltless
of social compunctions and of serious thonght.
Bioreover, the varions Speeches cited as borrowed by
Fletoher froni the Grobianus, almost invariably arise, like
the one just cited in connection with the question of bis
indebtedness to the Euphues, from situations clearly not
borrowed from the same source, and follow these situations
too closely to admit of an}7 reasonable inference that Fletcher
wem out of his way to find them. Thus when, for a source
of Lancelot's description of the serenade IV 2. —
'• another in haste,
^'ith a serving man's hose upon her head,
Xow beating at the door"
Guskar cites Grobianus —
" The man that would with clubs and stones his neibors
Windows strike
At midnight when the doors are fast, I would not much
mislike",
or when. for the source of Tom's question. at the servant's
announcement of certain gentlewomen corne to visit the sick
Francisco, —
"What gentlewomen are these V"
Guskar suggests the injunction of Grobianus to the gull
when the latter is being asked out to dine, —
• First, of t he boy who comes to bid you, many questions ask
Whether his ma>ter to that feast did any virgins call"
one feels that the proof is far from being convincing, both
because the resemblance is of the most casual sort, and because
THE SOURCES OF FLETCHEtt's ' MONSIEUR TIIOMA8'. 95
Fletcher needed no help in phrasing Speeches wliich followed
thus closely the trend of the action. Indeed one can hardly
conceive of any dramatist's working by such a method as
Guskar's assignments, perhaps unintentionally. suggest; for
at some point in the construction of a plot, even of an
episode, Fletcher must liave conceived of each as a whole,
and having done this, must have found implied in his
fundamental dramatic material much that Guskar is at pains
to borrow far and wide elsewhere. Such implications, both
of Situation and of speech, would, of course, have been
far easier to utilize than the many varieties of detached ill-
fitting material which Guskar cites as sources and which
suggest that Fletcher either built his plot around them to
make them fit. or left his plot in a State of arrested
development, while he went everywhere in search of what
was already at band. It is worth while to remember not
only Fletcher's traditional aversion to effort, but his rare
f acility in the slighter forms of invention ; for while his utter
lack of depth and force of originality sent him searching
abroad for the larger necessities of his plot, he was infinitely
clever in developing the possibilities of the material thus
acquired, in contriving the slighter parts of the play, in
saying the obvious thing wittily, and. in making the obvious
Situation interesting.
Gtfskar's Suggestion that Jonson's Epicene is merely an
elaboration of motives suggested in Monsieur Thomas is
supported by some rather striking resemblances, though he
pushes the analogy much too far, not only making Moroso
the logical development of Sebastian, La Foole and Daw of
Hylas etc., but evolving the Epicene plot in general from
that of Monsieur Thomas. There is, to be sure, some
resemblance between both characters and plots, and one must
of course allow for the difference in each dramatist's char-
acteristic way of developing similar material; but in spite
of these concessions, the differences are as significant as the
likenesses, so that, aside from other difficulties, these differ-
ences would prevent the acceptance of the füll measure
of Guskar's claim. Moreover, the resemblance in the ex-
pressions, —
96 0. L. HATOHER,
(M. Th. II 1) ''Like a most complete gentleman come from
Tripoly,"
and
(Epi V 1) "\on come as high from Tripoly as I do,"
■ luoted by Guskar as significant might. by the implications of
his own explanation, easily be explained by the inference
that both are based upon some slang expression current in
that iiay to indicate the well equipped man of fashion, and
in that case both dramatists might have drawn upon this
expression without reference to each other. The detail as to
Moroso's having his servant communicate with him by holding
up a certain number of fingers to indicate certain facts, is
a1 least suggestive in connection with Tom's talk with his
father. in which a similar device is employed; but all the
favorable argumenta taken together fall before Stiefel's def-
inite proof that Monsieur Thomas drew upon a volume
first published in 1610. whereas Epicene is known to have
appeared in 1609. One is therefore forced to conclude either
that the resemblances are accidental, or that Fletcher, not
Jonson. was the borrower.
Mr. Stiefel's article presents a striking reaction from
Guskar's claim as to a multiplicity of sources. He declares
that the entire main-plot and the character of Hylas were
obtained from the Astree, •) and also that the sub-plot was
probably derived entire from some one yet undiscovered source,
though he rather ministers to the opposite theory by suggesting
special sources. other than those named by Guskar, for certain
episodes2) in the comic plot.
His argument as to Fletcher's having had in mind
Astree in general and vol. II in particular is conclusive;
for. aside from the fact that three unusual names — Cellide,
Hylas. and Callidon — are <iuite evidently borrowed from this
source, and aside too from the fact that Fletcher included in
x) Historie de Celidee, de Thamyre et de Calydon.
*) Dec. VII 4 aa source of Mary's device of locking Tora out from her
house (ML Th. III 3), Stiefel discredits in favor of another version which he
does not uame; Dec. Vlii 4. for source of Mary's Substitution of her maid
for herseif Ol. TL V 2), in favor of Bandello II 47 and possibly, also of
"ces Comptes du Monde adventureux" novella 8.
THE SOURCES OF FiETCHERS 'MONSIEUR THOMAS '. 97
his main plot various details found in the earlier and more
generally used versions of the story, an entirely convincing
proof is found in Valentine's words, in the last scene,
"Take her Francisco, now no more young Callidon"
by which Fletcher confesses his adherence, in the earlier
parts of Francisco's love history, to the misfortunes of the
shepherd, Callidon.
AVhen it comes, however, to granting Mr. Stiefel's claim
that the entire main -plot is to be found in Astree, con-
vincing proof is quite lacking; for a detailed scrutiny of the
Astree story drawn lipon, and a comparison of that with
the B and eil o and Painter Version of the same story prove
beyond doubt that Fletcher combined the two accounts for
his plot, drawing from either at will and so inevitably
changing both to a greater or less extent. Thus, althougli
he follows Astree in such details as Valentine's making
Francisco sharer in his property, Valentine's warning to the
latter against loving Cellide, Cellide's wrath at Valentine's
■williiigness to yield her to another, and her declaration of
her purpose to mock at both, he is uiimistakeably influenced
by the other version in finally giving Cellide to Francisco
rather than to Valentine, in Francisco's determined resistance
of his passion until the end of the play ; in Cellide's treatment
of Francisco during his illness — her constant attentions,
tender touches inflaming his passion yet more, her sweet
words of sympathy, her anxiety and soliciting of his wants;
in Valentine's expression of his readiness to give his life, if
it is necessaiy, in order to save that of Francisco; in the
trick practiced by Valentine on Cellide in order to gain her
consent to give herseif to Francisco; and in the emphasis
lipon Francisco's struggle to act nobly rather than upon that
of Valentine. It is piain that Fletcher is quite as much in-
debted to the earlier versions as to the later and that Mr.
Stiefel's claim here calls for careful limitation.
The same sort of deduction must be made in granting
his derivation of Fletcher's Hylas from the French character
of that name. As already stated, the name is of course
borrowed, and since Fletcher, in borrowing it, indicated some
interest, at least, in the shepherd of that name, probably also
Anglia. N. F. XVIII. 7
OS 0. L. HATCHKR.
some general snggestions as to tlie type which his own Hylas
presents. are borrowed, such as tlie inevitably amorous nature,
with tlie tendency of its possessor to justity it by argument, the
mirth which such a humour naturally arouses among others,
and Hylas's aversion to fighting. Even these snggestions
however oould have been taken or inferred from sources whicli
Stiefel entirely ignores — Ovid Amores 114 or Marston's
Nymphadero in Tlie Parasitaster; while it seems piain that,
for many other details in the character of Hylas, Fletcher
found far more that was suited to his needs in Marston's
figure than in the chaste, philosophical, aesthetic Hylas of the
Astree. The French Hylas was intellectually interesting, but
undramatically conceived, and developed along lines quite too
delicate for broadly comic effects. He was sensitive only to
tlie charms of beauty, and guiltless of any mercenary desires;
he took each love serionsly too while it lasted, and in spite
of his many shiftings of the object of his affections, was often
nnder the spell of one for a considerable time. In Nymphadero
however, the amoronsness was of a definitely lower and more
farcical tj^pe, — an instantaneons , irresponsible, half jocular
surrender to femininity in any form, of any age or condition
and it is distinctly this type which Fletcher follows. His
Hylas, like Nymphadero, Claims to love alike those blessed
with beauty and those unblest, old and young, dull and gay,
and like Nymphadero is in reflective moments zealous to win
a fortune by matrimony. Both burst into sentimental raptures
over each woman who appears and forget her as soon as another
is presented. Both too are farcically punished for indulging
their humour overmuch l) — Nymphadero by a mock trial and
Hylas by a mock marriage — while the French Hylas remains
triumphant to the end.
It is natural, of course, that any dramatist in adapting
material from a work like the Astree, a pastoral romance
abounding in philosophical disquisitions and soliloquies, and
correspondingly scant in action — should find it necessary to
make various changes in order to produce an effective play.
This was especially true in the construction of Monsieur
Thomas; in the plot, because of Fletcher's inordinate craving
'; See M. Th. V 4 and Par.mi.
THE SOURCES OF FLETCHER's ' MONSIEUR THOMAS '. 99
for rapid movement and in the character of Hylas because
here a genuinely farcical fignre was being sought. As might
have been expected, he greatly compressed the reflective and
argumentative features of the material borrowed, and supple-
mented the thinness of the plot both by other borrowing,
and by Ins own inventions. Thus he makes short work of
the almost unending seif communing with which the Astree
presented him for both Francisco and Valentine, embodying
most of the necessary part of this in their brief conversations
with Cellide and conveying the rest by suggestions or brief
exclamations. Moreover, while he is quick to seize upon
the advantage to be derived from following Astree in making
Cellide less pliable than the Stratonice of the earlier versions,
he Supplements that advantage by extending Francisco's
resistance of Valentine's proposal enough further than any
of his sources carry it to make necessary mach additional
activity before Francisco finally consents. Thus the latter's
secret departure from Valentine's house, Cellide's escape to
the nunnery and the confusion resulting from Valentine's
discovery of his double loss, Michael's spectacular capture of
Francisco, and the various scenes concerned in their return,
Valentine's mistaking the disguised Tom for Dorothy, and
Tom's escapade in the nunnery, all result quite directly from
the elaboration of this motive of resistance.
It is eminently characteristic of Fletcher too, that while
in the Bandello - Painter version the reward is given to the
younger lover and in Astree it goes to the eider, he insists
that both shall be happy, and finds a way of accomplishing
this while seeking, in general, to increase the number of
happenings in the play. Thus, while his sense of the eternal
fitness makes him follow Painter rather than Astree in
awarding Cellide to the younger lover, he provides for
Valentine's final consolation by making Francisco prove to
be a lost son long despaired of, and by placing Valentine's
final renunciation of Cellide almost at the moment of his
recognition of Francisco, brings it about that the natural
distress at the loss of one is forgotten in the joy of recovering
the other.
For equally characteristic reasons, Fletcher gives to the
neighbor, Michael, the part played in all the sources by a
7*
lÖÖ O. L. HATCHER.
physician, tlms keeping the physicians part for tlie broad farce
which he almost invariably secures by presenting the tra-
ditional quaekery v( the profession. rriiis added motive
strikingly serves his main purpose, too, of increasing the activity
of the play, being drawn out to include several scenes which
not only involve Francisco in far inore torture than his
actual bodily ailments cause him, but drawing into the Situation
most of the characters of the play and provoking much clever
talk and stage trasiness which, however little suited to the
more fastidious taste of the present day, doubtless proved
highly effective for Fletcher's aims.
Indeed. it is only in the deflnitely comic portion of the
play that Fletcher's dramatic invention and skill make them-
selves notably apparent ; for the serious plot, though ingenious,
is absurdly sentimental and unconvincing , while the chief
characters involved in it are correspondingly improbable, and
rather perfunctorily filled in after their proto-types in the
sources. In the sub-plot however, Fletcher has made definite
contributions to both characterization and plot. All the im-
portant comic characters indeed — Thomas, Sebastian, Mary,
Dorothy, and even Hylas ■ — are substantially Fletcher's own ;
for even where he has borrowed suggestions for any of these,
he has contributed far more than he has borrowed, and has
put into the personality of each that peculiar tang or
vitality of humor which makes his comedy figures absolutely
distinctive. Thomas and Mary show Fletcher at his best
and the cleverness of one is a constant Stimulus to that of
the other, while Dorothy continuously promotes activity
between the two, and Sebastian, besides being genuinely
amusing in himself, provides a further incentive to Tom's
ingenious wit. Moreover, such scenes as the serenade es-
capade; the meeting of the disguised Thomas with his father
and the latters joy in Tom's unbroken spirit when he dis-
covers who it is that has given him his beating, and when
he later watches Tom's trick upon Hylas; as also Dorothy's
encounter with Hylas the morning after his marriage to
Tom, are substantially Fletcher's own, and all fairly tingle
with his inborn zest for fun. The main comic episodes may
all be borrowed in part at least; but Fletcher has fused
them so skiliully with his own material, and made all such
THE SOURCES OF FLETCHEü's 'MONSIEUR THOMAS'. 101
natural and intimate expressions of the exuberance and
cleverness of the characters themselves, that all sense of
distinction between his own and another's is lost, and what-
ever is used beconies his own by virtue of his power of
adaptation.
A word, in conclusion, as to the date of the composition
of Monsieur Thomas. Mr. Stiefel's proof of Fletcher's
knowledge of vol. II of the Astree, published 1610, makes
it clear of course that Monsieur Thomas could not have
appeared before that time, although Fleay, Olipliant, Thorn-
dike and Guskar have all dated it as early as 1608. Stiefel's
further contention, however, that Fletcher probably used also
vol. III of Astree, — published, according to his dating, in
1619 — and that therefore Monsieur Thomas should not be
dated earlier than 1620, is quite untenable. Fletcher had at
band in vols. I and II of Astree all that he has made
use of, either in the plot or in the character of Hylas;
for the story upon which he draws here for his main-plot
is practically finished in vol. II, and is departed from long
before the end of that volume — being practically aban-
doned after Valentine's first renunciation , whereas such
suggestions as Fletcher took from Astree for the character
of Hylas might easily have been obtained from vols. I
and II, since the character is the same from first to last,
and Hylas's various sentimental experiences, with which the
later volumes chiefly are concerned, are not made use of in
Fletcher's plot,
It may perhaps be added that, if the caution of La
Grande Encyclopedie1) is to be trusted, a somewhat earlier
date than 1620 would be assigned for Monsieur Thomas
even were there ground for inferring Fletcher's dependence
upon vol. III of Astree. Bibliographical authorities and such
others as have thus far been available for the present writer
differ rather absurdly in their assignment of the dates for
the first publication of the various volumes of the Astree2) —
*) Given in the article under d'Urfe, in the portion treating of the
Astree, The arrangement is, of course, alphabetical.
2) The date for the publication of Vol. I however, it seems safe to
accept as 1610.
L02 HATCHER. THE S0URCES OF FLETCHER's ' MONSIEUR THOMAS'.
tliose for vol. III ranging from 1612 to 1619, though the
majority favor the latter date. Häuser, however, the autlior
of the article in La Grande Encyclopedie, and himself a
freqnent writer od the French literature of the period of
the AstrGe, is emphatic in assigning the date of vol. III as
"1017 (et non 1619)". I regret that I have thus far been
unable to discover the basis of his claim, but it seems worth
while to mention his protest, as he would hardly have taken
the pains to make it in this form without some evidence
to support it, and the records which have seemed inacces-
sible in this eountry. may have furnished him ground for
his claim.
0. L. Hatcher.
Bryn Mawb College U. S. A.
DIE ANCREN RIWLE — EIN AUS
ANGELSÄCHSISCHER ZEIT ÜBERLIEFERTES
DENKMAL.
Noch immer harrt das wichtigste prosadenkmal der früh-
mittelenglischen zeit, die Ancren Kiwle, der so dringend nötigen
kritischen ausgäbe, noch immer warten zahlreiche fragen über
heimat und Verfasserschaft, über den dialekt des Originals wie
über den der einzelnen mss. ihrer lösung, noch immer macht
sich ein wahrer rattenkönig von irrtümern breit in den ver-
schiedenen handbüchern und nachschlagewerken, sowie in den
verjährten aufsätzen, die sich mit dem denkmal befassen. Von
den fünf ') älteren und mafsgebenden hss. ist nur eine einzige,
die späteste, also sprachlich wie sachlich minderwertigste, ge-
druckt. Mortoms ausgäbe vom jähre 1853 beruht auf dem ms.
Cott. Nero A XIV und berücksichtigt nur die beiden anderen
Cotton mss. in spärlichen und ganz unzulänglichen fulsnoten.
Noch völlig unverwertet aber sind das ms. Corpus Christi Coli.
Cambr. CCCCII und das von Zupitza nachgewiesene fragment
in hs. Caius Coli. Cambr. 234 (cf. Anglia III 34), das nach
Kölbing E. St. III 535 in der anordnung der einzelnen teile eine
grolse Verschiebung gegenüber Morton's text zeigt.
Aufserdem macht Walker Beitr. I 72 auf einen von Wanley
in Hickes' Thes. II s. 100 erwähnten druck (Bibl. Bodl. D 85)
aufmerksam , welcher gebete aus der A. B. enthält und nach
Wülker vielleicht geradezu aus dem Cambridger Corp. Christi
ms. entnommen ist. Kölbing weist dem gegenüber in Lemcke's
J) Napier weist Journ. of Genn. Phil. II 199 ein fragment einer sechsten
hs. nach in einem einzelnen blatt ans altem einband ; der dialekt desselben
ist südraercisch, die zeit der Überlieferung das 14. Jahrhundert. Eine südl.
hs. aus dem ende des 14. Jahrb., ms. Pepys 2498 (Magd. Coli. Cambr.), ist
Engl. St. XXX 344 nachgewiesen.
104 W. BEUSER,
Jahrb. XV s. 197 darauf hin. dafs die Verschiedenheit des dia-
lektes diese annähme unmöglich mache und wir in jenen ge-
he u-n wohl „reste einer, wie es scheint, älteren, aber jetzt
verlorenen hs., die vielleicht noch einmal in irgend einer
privatbibliothek auftauchen winde", vor uns haben; über den
allen druck seiher bemerkt er nichts.
Die mühe, den ..alten druck" in der Bodl. einzusehen,
hat sich in den rund 200 jähren, die seit der ersten erwäh-
nung durch Wanley im II. bände des Thesaurus verstrichen
sind, anscheinend niemand genommen, auch die neugier der
Anglisten, die durch die angelsächs. schriftzeichen und den
halbangelsächs. sprachcharakter in Wanley's probe eigentlich
hätte gereizt werden müssen, hat sich bis heute mit den kurzen
bemerkungen von Wulker und Kölbing aus den jähren 1874
und 1875 begnügt. Jene beiden gelehrten selber haben das
denkmal offenbar nie gesehen, sonst hätte Wtilker nicht auf
die idee eines „alten druckes vom jähre 1630" kommen können
und Kölbing hätte den irrtum zerstören, die Sachlage klar
legen müssen, statt sich mit allgemeinen mutmafsungen zu
begnügen, die jenen irrtum gar nicht berühren. Laud D 85,
jetzt Laud Mise. 201, ist kein alter druck, sondern das späte-
stens 1630, wahrscheinlich aber früher geschriebene ms. des
W. Lisle (King's Coli. Cambridge) , welches eine abschrift von
Eadwine's Canterbury Ps. sowie einige proben aus einem
Ancren Riwle ms. von Bennet's Coli. Cambridge enthält und
dessen druck im jähre 1630 von der Universität Cambridge
beschlossen wurde. Wie der heutige katalog der Laud mss.
sehr mit recht vermutet, ist dieser druck w<ohl niemals erfolgt.
Wulker mufs die von Wanley s. 101 abgedruckte stelle:
Imprimatur, Ilenr. Butts Procanc. Cantabrig. 3. Decemb. 1630
falsch aufgefalst haben, ist vielleicht auch durch Wanley's
ausdruck uIIic über" irre geleitet worden. Wulker wreist a.a.O.
a, 72 die identität der von Wanley abgedruckten stellen mit
Mortons text richtig nach, hat aber die bedeutung, die schon
'Wanley's kurze proben für die A. R. forschung haben mufsten,
nicht genügend erkannt, viel mehr wohl nach ihm Kölbing.
Denn es ging schon aus diesen proben deutlich hervor, dafs
die A. R. vor die eigentlich me. zeit fällt, dafs das denkmal
viel älter ist als La.samon und Orrm, älter als das Poema
Morale und die Homilien des Lambeth ms. und auf der stufe
DIE ANCREN RIWLE. 105
der Hatton Gospels oder der Winteney Version der Regula
St. Benedicti steht mit ihrem vormittelenglischen sprachlichen
Charakter und ihren ags. schriftzeichen. In der schritt sind
selbst die Hatton Gospels mit ch und h und die Winteney
Version (cf. Schröer's Proben) mit nichtangelsächs. f jünger
als die von Wanley mitgeteilten proben des Bennet ms. Auch
Morton's mutmafsung, dafs Richard Poor, der in Tarente ge-
boren und später nacheinander bischof von Chichester, Salisbury
und Durham war, der Verfasser der A. R. sei, erledigt sich
durch unsere proben endgültig, denn das alter derselben ist
mit der zeit eines mannes, welcher 1237 starb, nicht vereinbar.
Wesentlich für die A. R.-forschung würde das wiederauf-
finden des Bennet Coli. ms. sein, das im anfange des 17. Jahr-
hunderts noch vorhanden gewesen sein mufs. Man sollte an-
nehmen, dafs es sich unter den so sorgfältig behüteten hand-
schriften des Corpus Christi Coli. Cambridge befände, in welches
das Bennet Coli, überging. Aus dem handschriften-kataloge
des Corpus Christi Coli, ist darüber nichts zu entnehmen ; nach-
forschungen an ort und stelle müfsten hier einsetzen.
Ich drucke hierunter die in dem ms. Laud Mise. 201 ent-
haltenen proben mit gegenüberstellung der entsprechenden
teile des noch nicht gedruckten ms. Corpus Christi Coli. Cam-
bridge CCCCII, die mir aus dem abschriftenmaterial der Early
English Text Soc. von prof. dr. J. A. Murray, Oxford, freund-
lichst zur Verfügung gestellt wurden. Ich wähle gerade dieses
ms., weil Wülker seinerzeit die identität desselben mit dem
unseren proben zu gründe liegenden Bennet ms. vermutete.
Auch wird es willkommen sein, von diesem wichtigen und fast
unbekannten ms. ein gröTseres stück zugängig zu machen;
nur eine kurze probe desselben liegt bislang bei Wanley s. 149,
wiederabgedruckt in Morton's einleitung s. XXIII, vor.
Das ms. Laud D 85, jetzt Laud Mise. 201, enthält auf der
Vorderseite des vorderen fly-leaf die aufschrift:
Remaines of the Saxon-English Bible aecosted
with aunswerable English of our times.
By Will. Lisle.
Auf der rückseite des blattes steht:
Liber Guil. Laud Archiepi Cant. et Cancellar.
vniuersit. Oxon. 1638.
106 W. HEUSER,
Auf fol. 1 findet sich . vor der von einer Übersetzung be-
gleiteten abschritt des Canterbury Psalters, die natürlich nicht
von Lisle selber herrührende Vorbemerkung-:
The Saxon English psalter,
To preserue the memory of our mother Churche
& Language, & to further the study e of our
A.ntiqnityes & Lawes, Out of Manuscripts most
auncient remaining styl] in the vniuersity-
library. & that of Trinitye (and Corpus Christi)1)
Colledge in Cambridge,
[By William Lisle of Kings College, there]2)
Taken & fytted wth the phrase of our tyme,
not as a new English translation, but as the
ouldest of all, to th' aforesaid end, renewed &
made known
by W. L. late of yc kj.s there.
etc. etc.
Die Vorbemerkung schliefst mit dem Imprimatur des Henr.
Butts. Procanc. Cantabrig. 3. Decemb. 1630. Darunter stehen
die Unterschriften von:
Samuel Ward, Tho. Bainbrigg, Laur. Chaderton,
Samuel Brooke, Thomas Harrison.
vgl. Wanley s. 101 und den katalog der Laud mss. Letzterer
bemerkt dazu:
It does not appear however that the book was ever
printed, nor does Spelman seem to have made any use
of it in his edition of 1640 (nämlich des Psalters).
Auch Wanley stellt übrigens den Sachverhalt völlig korrekt dar:
Hie über ä D. L'islaeo ad praelum videtur destinatus;
nam in fronte operis habetur haec ejus imprimendi
facultas :
Imprimatur etc.
') and Corpus Christi ist in anderer tinte übergeschrieben.
*) Die stelle in [ ] ist im ms. durchgestrichen.
DIE ANCREN RTWLE. 107
Es ist schwer zu verstehen, wie unter diesen umständen
Walker auf die annähme eines „alten druckes" kam, viel
schwerer aber, dafs der wohl durch irgend einen zufall her-
beigeführte irrtum des verdienten gelehrten bis heute unauf-
gedeckt bleiben konnte, denn auch Kölbing hat die Sachlage
nicht erkannt und richtig gestellt.
Auf s. 103 und 104 erwähnt Wanley ein wirklich ge-
drucktes buch Lisle's, nämlich:
Mss. Mareschal. 72. Liber Impressus per Guil. L'isle.
Lond. 1623. cui Titulus A Saxon Treatise concerning
the Old and New Testament (= iElfric) ;
und ein anderes exemplar oder ein anhang desselben Werkes
auf s. 104 unter dem titel:
A Testimony of Antiquitie (per Will. L'isle) impr. Lond.
1623.
Nach dem Dictionary of National Biography lebte W. Lisle
von 1579 (?) — 1639, wurde 1584 (!) in King's Coli. Cambridge
aufgenommen und 1608 als Fellow des Coli, in einen blutigen
streit verwickelt, in welchen der vicechancellor Dr. Goad ver-
wundet wurde. Lisle war ein verwandter Spelmans und ein
bekannter „Anglo-Saxon scholar". Auch den oben angeführten
druck von 1623 erwähnt das Dictionary und dazu die beab-
sichtigte Veröffentlichung von ^Elfrics Pentateuch etc., sowie
des „Saxon-English Psalter".
Auf fol. 263 b , also auf der seite links neben dem text,
findet sich in gleicher hand:
Certaine prayers of the Saxon times1) taken
out of the Nunnes Rule of Snt James order in
Bennet Coli. Library.
To the holy Trinitie.
(Die letzte zeile bildet offenbar den anfang einer beabsich-
tigten, aber nicht ausgeführten ne. Übersetzung, wie der Psalter
von einer solchen begleitet ist.)
J) Hinter times ist durchgestrichen Saxon Englishe prayers.
108
W. HEUSER.
folg Laud Ms. 201.*)
CO pam halga ppyuueffe. ')
Ealmthng gob . pa-^ep . funa 7
ruelig gaffe . af ge beoC ppec au go6 .
ealfpa ge beofl au uuhre . au
pifborn . 7 au luue . 7 peah tf uuhre
icupueb po \>e m huhg pptr . 2)
nomeliche hu beojtepupJSe p\e£»ep .
rc pe pifootn fcelig fuua . ro be
luue luelig gafc . geof me au tel-
mihrig gob ppule ou bpeo haöef
p.ef ilce ppec rhiugef. tmhre3) be
ro f>eopura . pifbome pe ro cpe-
mtuu . luue 7 pil ro bou htr .
mihre f> ic tnage bou . ptfoom ■]'■>
ic cuuue v^ou . luue p ic pulle 6on
ou4) f> be if leopefr . af bu eapr
pullt? ep euch zbb . ealfpa ruf tum
^ö^ pouue pepe af beof ppeo beo$.
uuhre . pifborn . 7 luue gemerre
rogebenef . p bu gern me pam5)
hahg bpumeffe6) xc pe pupSfcipe
op bpeo7) pp. npef.
&)rofJ) paru hcgleube cpifre.
LA ihu biu ape . thu pop tuiue
fynuaf ahongeu ou poöe . pop baf
*) Lisle'a abschrift hat im Psalter wie in
den I der Nonnenregel angels.
schriftzeichen, aufser für s. wo er ein mo-
derneres zeichen (f) in beiden texten ein-
setzt. Wanley druckt dafür angels. s, ich
habe f gewählt.
E. Morton p. 26 s; Ms. wrü . fpunkt!
Morton interp. ander?; *) for ausgestr.
hinter >/ hU *■ Ms. ">< ("Morton: al) '-) so
"!orton: jette tm harn) ') dahinter
6 "riehen '•) so Ms. (Hort, ofße.)
I Korton p. 26 unten *; üiu criste
ausgestr. nach to
Corpus Christi Coli. Cambr. CCCCI!1)
(nach der abschrift der E.E.T.S.)
Almihti godd . feader . sune .
hali gast . as se beoö preo an godd .
alspa je beoö an mihte . an pisdom .
& an luue . & pah is mihte iturnd
to pe in hali prit nomeliche . pu
deorepuröe feader . to pe pisdom
seli sune . to pe luue hali gast . gef
me an almihti godd prile i preo
hades . pes ilke preo pinges . mihte
forte serui pe . pisdom forte epeme
pe . luue & wil to don hit . mihte
pet ich wulle don aa \>et te is
leouest . as pu art ful of euch god .
alspa nis na go[d] pone per as peose
preo beoö . mihte & pisdom . & luue
iueiet to gederes . ]>et tu setti me
harn hali prumnesse i pe puröschipe
of pe preo pater nosfres . Credo .
v. Be»edicam?<s pafrem & fili«m cum
spiritu saneto 2) . laudemws & super
exaltewws . e . in secida . Oreimts
omnipotews sempiterne (Lomi7ius qui
dedisti fa . t . cowfes . uere fidei
eteme . gloriam ag . alpha & o . hpa
se hit haueö . oöer of pe hali prum-
nisse segge pe pulle . Aihesu3) pin
are . ihesu for mine sunnen ahonget
0 rode . for pe ilke fif punden pe
pu on hire bleddest heal mi blodi
saple of alle pe sunnen pet ha is
piö ipundet . purh mine fif pittes i
pe munegunge of ham pet hit spa
mote beon deorepuröe lauerd fif
pater no5^res . v . Omnis terra adoretf
') Die schriftzeichen des Corpus Christi
ms. stehen auf der stufe der Kath.-gruppe,
cf. Wanley p. 14!J.
2) EETS abschrift mnetu ») so Ms.
DIE AKCREN RIWLE.
10!»
ylca pip punbaf be \nx on lupe
blefcöefr . heal mme bloby faple
op ealle ba fynnaf p heo if pib"
gepunöoo Jmph mme pip pirref
ibe ') mumgunge op ham j> lur fpa
more beou oeopepupSe hlapopo
pip pp. tä|2trf. 7 er.
fol. 2G5 2)an obep.
pop |?a feopen gypraf btt'f halgan
gafref f> ic ham more heebbetx .
7 pop \>a feopen nbaf p hceltg kipe
fiugap . f> xc 5eale tu ham fiepe
xc o6* pacige . 7 pop \>a feopen
boneu x be . pp up. ongean pa
feopenheaueb :t) 7 5ea6Uce fytman .
b bu ptre me pvö b^m 7 ealle
heopa bpocef4) . an6 geoue me ba
feopeue fcelig <e5tgnyffef pe \>xx
hlapopo htepfü beharren bme ge-
copene . 1 \>xx\ ceöig nome feopen
p\i. npef.
5) an o5ep .
pop \>a ryn heafref pe xc gebpocen
htebbe fumme oSep eall . 7 me
feoUien rowapr re hper fe beo
op o5ep hper unrpeopetice 1 reo-
heSer 6) 1 bore op b<?of bpuchen
x^oxt re fahrm7) me pi5 pe 6eope-
puptfe hlapopo . ryn pp. npef.
%)an obep .
pop be wupöegunge xliu cpifr op
bme rpeolpen apofrolaf . f> 9) ic
J) %pe mit kleinem Zwischenraum 2) cf.
Morton p. 28 3) im Ms. ein wort 4) hroces
(0 undeutl. u. verklext) a) cf. Morton p. 28
6) Mort.: iteopegeel 7) lies sdhtin 8) cf.
Morton p. 28 unten 9) Ms. p, dahinter u
ausgestr.
te . Et \>salmum di . no . t . ore-
mus . Iuste index gef }m const.
oöer of ]>e creoix sum oöer . Do-
minus qui anigeniti tui domini
nosöi ihesu climti pretioso ') san-
guine uexillum crucis . pis is an
of be beste . For pe seoue tciftes
of pe hali gast pet ich harn mote
habben . & for pe seoue tiden {?etf
hali chirche singet 2) pet ich deale
in ham slepe ich oöer pakie . &
for pe seouen bonen i pe pafer
uoster agein pe seouen heaued &
deadliche sunnen . pet tu pite nie
piö ham & alle hare brokes . &
£eoue me pe seoune3) selie eadi-
nesses pe pu hauest laud4) bihaten
June icorene i ]?in eadi nome seoue
pater nosfres . v . Emitte syiritnm
tuum . Oremws . Dominus cui cor
omne patet . Ecclesie tue ({uesumus
domme . Exaudi quesumus domme
supplicum preces .
For pe ten heastes pe ich ibroken
habbe . summe oöer alle . & me
seoluen topart te hpet se beo of
oöer hpet untreopeliche iteoheöet .
ibote5) of ]?eose bruchen forte sahtin
me piö be deorepuröe laue>-d ten
pater no.sfres . v . Ego dixi dorn ine
miserere mei . sana awimam meam
quia peccaui tibi . Oremws Do-
minus cui proprium est6) misereri .
be purögunge ihesu cnst of pine
tpeos 7) apostles . pet ich mote ouer
') Ms. pretioso (mit t) 2) singeÖ un-
deutlich 3) so Ms. *) ?Ms. laiCd = lauerd
5) i lote = ein wort?? e) VMs. hat für est
das zeichen | 7) tiveos (urspr. tieeop)
110
W. HEUSER,
more ept-p ecXX polgum lu-opa
ld]t6 . p ic motre hcebbeti juiph
lu-opa bonen |vi cpeolpe bohef pe
blopep oh cha-pici- . fpa feirare
papel ppireS . blifpull hlapopb .
cpeolp pp npef.
J)dn o5ep
pop ealle ba fapleti be beoS popS
papeu i be bileaue op ba peopep
SobfpeUef . be healbab eall cpifuen-
oom up o peopep healuef . -j? bu
ba peopep maptief geoue ham in
heouene rtuhrpuUe hlapopo peopep
pp. tipef.
2) an o$ep .
bnt in Latine to be said at describing5)
the Sacramet of the Altar.
Concede quaesumus omnipotens deus
ut quem senigmatice et sub aliena
al folliin liare lare . pet ich mote
habben Juuii hare bonen pe tpeolf
bohes J?e blopeö of chearite as
seinte papel priteö blisfule1) lauerd
tpeolf pater nosfres . v . Annun-
ciauerunt opera dei . Et facta eins
intellexerunt . Oremns . Exaudi
nos dominus salutaris et aposfolo-
rum tuorum nos tuere presidus.2)
Hlhen 3) pe je luuieö best . in lieore
purögunge seggeö oöer leas oöer
ma as op bereö on heorte . & pet
uerset efterpard piö bare collecte .
vor alle peo )>e habbeö eani god
ido1) me. iseid4) me oöer iunnen
nie . & for alle pe ilke pe pnrcheÖ
pe six perkes of misericorde niear-
ciable lauerd six pater nosfres . v .
Dispersit dedit pauperibws . Justicia
eiws me . 5) Orenms . RetWbuere
dignare domine hpa se pule segge
pe salm . ad te leuaui . bi uore 4) pe
pater nostres . ant kyrielmo» chri-
steleison kyrieleison .
For alle j?e saplen J?e beoo" forö
fearen i pe bileaue of pe fopr
goddspelles pe haldeö al cnstendom
up o fopr lialues . pet tu pe fopr
marlie geoue ham in heouene . milg-
fule laue/-d fopr pater nostres .
*) ef. Morton p. 30 mitte *) cf. Morton
p. 34 *) describing undeutlich
*) hlis fulc kleiner Zwischenraum s) lies
presidiis 3) lies H[a\ihen *) kleiner zvvi-
schenr. (* do etc.) 5) so Ms. ! lies ma[net]
DIE ANCREN RIWLE. 111
specie cernimus; quo sacramenta-
liter cibamur in terris; facie ad
faciem eum videam9, eo sicuti est
veraciter et realiter frui mereamur
in ca?lis, per eundem. Amen.
Discussion.
I. Identität des Bennet-Ms. mit der A. R.
Die erste und wichtigste frage, nämlich ob wir in den
excerpten des Laud-ms. wirklich stücke einer A. R.-hs. vor uns
haben, ist zweifellos zu bejahen. Die fast wörtliche Überein-
stimmung mit der Corpus Christi-hs. und ebenso mit dem texte
Morton's ist unverkennbar und bei dem verschiedenen alter
der drei hss. geradezu überraschend groi's. Dazu kommt, dafs
nach der angäbe des ms. die Laud- proben aus der „Nunnes
Eule of St. James order in Bennet Coli. Library" genommen
sind. Es wird dadurch ausgeschlossen, dals hier einige ae.
gebete vorliegen , die zufällig auch in die me. A. R. über-
nommen sind. Der ausdruck „of St. James order" aber ist
hervorgerufen durch die charakteristische stelle der A. R. (cf.
seite 8 des Morton'schen textes), dafs die nonnen sich als
diesem orden angehörig ausgeben sollen, wenn man sie frage.
Nicht dafs ein solcher orden wirklich existiert habe, wie
Wanley annahm, sondern anscheinend nur wegen der ausfüh-
rungen des briefes St. Jacobi über „religiun" und „riht ordre",
wie Morton einleitung s. X aus der betreffenden A. R.- stelle
nachweist, Wanley aber in wörtlicher auslegung der stelle
gebraucht den ausdruck bei drei der vier von ihm beschrie-
benen A. R.-hss., cf. Hickes II 149,247,248, und ihm folgt
offenbar Lisle bei seinen excerpten aus dem Bennet Ms.
IL Alter.
Das alter unserer excerpte wird bewiesen durch die fast
ganz ags. schriftzeichen. Nur für s hatte das zu gründe lie-
gende Bennet-ms. wahrscheinlich ein jüngeres zeichen. Lisle
gebraucht dafür dasselbe altmodische, aber nicht angelsächs. s
wie in seiner abschrift des Canterbury- Psalters. Von letz-
terem denkmal wissen wir, dafs langes f in späterer form in
der hs. bereits häufig ist.
112 W. HEUSER
Das alter der excerpte wird ferner bewiesen durch den
noch fast altenglischen stand der spräche mit erhaltenem ce,
y, tu. (o: mit g für gutt. und palat. laut, mit erhaltenem c
und sc, während g, ch und k, die schon in den Hatton Gospels
häutig- sind, noch fehlen (einmal brücke, Lire). Natürlich ist
der ae. Charakter der spräche bereits stark getrübt und die
Übergangszeit unverkennbar. Sie tritt zumal hervor in dem
fast regelmäßigen präfix i = ae. ge-, dem w-verlnst der präpos.
in, oh vor konsonanten aufser h. der teil weisen abschleifung
der endungsvokale, und zuweilen auch der endungskonsonanten
(cf. sahtni1), blody), dem pron. kam, das ae. noch unbekannt,
und der charakteristisch me. form euch (cf. auch pcos pl.).
Für >< . va, eo findet sich zuweilen modernere Schreibung oder
vertauschung (cf. heal, deale, pere, endig, geoue iniper., Jcirc,
singap), nicht selten ist schon inlaut, u neben f (cf. regelm.
luue, vereinzelt geoue, seolue), einmal findet sich ch in brücken.
Bereits me. sind auch formen wie wule, iviÖ (für mid). Ro-
manische demente fehlen noch aufser fraglichem itumed und
einmaligem ekeerite, der Corpus Christi-text hat neben chearite
auch schon creoix, send, misericorde, mearciable, mearci. Man
sieht trotz der kürze unserer proben deutlich, wie rasch die
französ. demente vorgedrungen sein müssen, die in Morton's
text bekanntlich einen bedeutenden Prozentsatz erreichen, man
sieht aber auch , wie wenig dies für das alter des ursprüng-
lichen textes beweist.
Wie sich die spräche in den verschiedenen hss. durch
organische Weiterentwicklung und modernisierung des Wort-
schatzes (cf. auch imette — iueiet) verändert, so können natür-
lich auch inhaltlich und stofflich weitgehende Verschiebungen
und erweiterungen stattgefunden haben, wie dies für das Caius
Coli. Ms. in Cambr. von Külbing tatsächlich nachgewiesen ist
(cf. E. St. III 535).
Das Bennet ms., aus dem unsre excerpte entnommen sind,
erweckt sicher nicht den eindruck einer Originalhandschrift;
die Sprachmischung, die sie aufweist, läfst auf modernisierung
einer älteren vorläge unbedingt schlief sen; wenn der Schreiber
die spräche und die formen seiner eigenen zeit gebracht hätte,
so hätte sie kaum so ausgesehen, wie sie uns hier entgegen-
') Jedenfalls ist zu lesen saht/n.
DIE ANCREN RIWLE. 113
tritt, nicht einmal in den schriftzeichen. Die mechanische
fortführung angelsächsischer denkmäler in der Übergangszeit
aber ist etwas ganz gewöhnliches. Sind allerdings die zahl-
reichen erwähnungen des heil. Bernhard in Morton's text ur-
sprünglich, so dürfen wir höchstens bis zur mitte des 12. Jahr-
hunderts zurückgelm; doch läfst sich darüber nichts aussagen.
da sie später eingefügt sein können. Trotz seiner beschränkt-
heit ist das material des Laud-ms. von der gröfsten Wichtig-
keit für die A. A.-forschung, da es wenigstens bis in die
ags. Übergangszeit zurückführt, wahrscheinlich aber, wie alle
„modernisierten" denkmäler dieser periode auf das Ags. selber
zurückweist.
III. Dialekt.
Der dialekt des Schreibers der hs., aus der unsre proben
entnommen sind, ist zweifellos südmercisch, wie in fast allen
der bekannten A. R.-mss. Dafs er mercisch und nicht sächsisch
ist, dafür ist zu dieser späten zeit allein schon o vor nasal
ein sicheres zeichen; dafs er südlich ist und nicht der nörd-
lichen form des Mercischen angehört, beweisen die endungen,
zumal das -J) der 3. sg. und des pl. des ind. prs., sowie das
i-präfix des pari perf. Das eintreten von iciö für mid pafst
besonders gut zur Kath.-gruppe.
Eine andere Sache ist es freilich mit seiner ae. vorläge,
die wohl der ws. Schriftsprache oder ihren ausläufern angehört
(cf. eall) ; eine gewisse Sprachmischung, nicht blofs von älteren
und jüngeren, sondern von westsächs. und dialektischen formen,
ist ohne zweifei vorhanden und für die beurteilung des denk-
mals bedeutungsvoll.
Es scheint mir hier geboten, auf den dialekt der me.
A. R.-mss. einzugehen, über die im laufe der zeit ziemlich
mannigfache ansichten geäufsert sind und auch heute noch
volle klarheit nicht gewonnen ist. Schuld daran ist m. e. zum
grofsen teil die verworrene und unklare anschauung von der
fortsetzung des mercischen dialekts im Me., wobei natürlich nur
an den westen Englands, an die grafschaften des Merchene
Lawe, zu denken ist, nicht an den danisierten osten (Dane
laghe). Der von den nachbardialekten ganz deutlich sich ab-
Auglin. N. F. XVIII. 8
114 W. HEUSER,
liebende und auf alter historischer grandlage ruhende mercische
dialekt des Me. ist aus der „wissenschaftliehen grammatik" so
ziemlich ganz verschwunden; man wirft ihn z. t. zusammen
mit dem NordengL , z. t. bildet er eine verworrene masse mit
dem sogenannten sdw. dialekte. Ich habe bereits mehrfach
nachgewiesen, dafs man in diesem vagen begriffe zwei ganz
verschiedene gruppen zusammenfasse, nämlich die spräche des
sächsischen und des mercischen Südens. Trotz vieler berüh-
rnngen trennen sich beide in der uralten differenzierung des
ä vor nasal und des westgerm. a.
Innerhalb des mercischen dialekts ist eine nördliche und
eine südliche form, wie im Ae., so auch im Me. klar und
deutlich geschieden, zwischen beiden und an den berührungs-
punkten nach aufsen hin werden übergangspatois bestanden
haben. Dem merc. dialekte nun gehören sämtliche me. A. R.-hss.
an; sie alle haben o vor nas., off. e (ea) = ae. ce{ (= germ.
-<). geschloss. e = ae. rc- (= wgerm. ä), sie alle zeigen
anglische art der brechungen und umlaute und die angl. eb-
nung, sie alle sind auch durch charakteristische formen wie
warhte, ivaldc, marhen gekennzeichnet, die den nachbardia-
lekten fehlen, während umgekehrt sächs.-kent. hi (pro.), sede
(= seide) etc. hier nicht auftritt. Der südlichen form des
.Merc, gehören, wie die sogenannte Katherine-gruppe, die hss.
< lott. Cleop. C VI, Corpus Christi Coli. 402 und soweit man aus
der dürftigen probe Anglia IV 35 (etwa 13 reihen) schliefsen
kann, Caius Coli. 234, beide in Cambridge, an. Die von Morton
gedruckte hs. Nero A XIV wird eine etwas südlichere varietät
derselben dialektform darstellen, unterscheidet sich aber
wesentlich nur durch die spätere zeit (o = ae. ä gegenüber
a der anderen hss.). Die charakteristischen merkmale der
ganzen südmerc. gruppe sind südl. verbalendungen, zumal -eö
in der 3. sg. und dem pl. des prs. ind. , das s'-präfix im p. p.,
das pron. heo (tonlos ha) im n. sg. fem. und im n. pl., o vor
nas. völlig durchgeführt, auch im prt. starker verba, und
einzelne formen wie gonge (= gehen), front prp. , eny {ei).
Die nördl. form des Merc. ist nur durch ein einziges älteres
ms. — Gott. Titus D XVIII — vertreten, dessen wert noch
viel zu wenig beachtet ist, da daraus nur ein kleines stück
der A. B. in Kel. Ant. II p. 4 — 6 und die „Wohunge of ure
DIE ANCREN RIWLE. 1 1 S
lauerd" l) OEH. I 269 ff. gedruckt vorliegt; ein faksimile von
zwei Seiten der A. R. findet sich Palaeogr. Soc. Series II Plate 75.
Die eigentümliclikeiten dieses ms., die sich in der späteren
entwicklung des sogenannten wmld. Dialektes wiederspiegeln,
sind: -es in der 3. sg., -en im pl. prs. ind. als herrschende
endung, schwanken oder überwiegendes fehlen des /-praefixes,
das pron. ho (geschwächt ha) im n. sg. fem. u. pl., o vor nasal
aufser im starken prt, und die einzelformen gange (gonge),
fram (fra), any (ay) ; endlich die pl. sustre, dohtre, bredre ohne
-n, während sie im Südmerc. mit -n auftreten; a = ae. ce,
während die etwa gleichzeitige Katherine-gruppe e hat, deutet
wohl auf entwicklung einer dunkleren varietät des lautes. —
Allerdings zeigt sich in dem nordmerc. A. R.- texte, wenn
auch der gruudcharakter deutlich ausgeprägt ist, nicht selten
schwanken mit südlicheren formen, ja in einigen teilen fast
formenmischung, zumal -ed neben -es 3. sg., eö neben -en (s. -es)
pl. prs. Ind., -inde, -ende, -ande p. prs., S-präf. schwankend, ich
und i, auffallend stets ow (Woh. 285 6 $u). Einige dieser
Schwankungen mögen dem dialekte eigentümlich sein, dennoch
ist es durchaus wahrscheinlich, dafs dieser text von einer
südmerc, vorläge kopiert ist, zumal da, wie Mühe in seiner
dissertation nachweist, das schwanken in gewissen teilen des
ms. besonders stark hervortritt, in anderen fast fehlt. Dann
aber ist das Südmerc. der einzige dialekt, der für die me.
A. R.-hss., das Napier'sche fragment mit eingeschlossen , und
vermutlich auch für das halbangelsächs. Bennet -ms. in be-
tracht kommt. Keine einzige dieser me. hss. ist mithin mit
Tarente in Dorset vereinbar, das im Sprachgebiete des Sachs.
dialektes liegt. Günstiger würde sich erst eine etwa zu er-
schliefsende vorläge des Bennet-ms. stellen.
Übrigens liegt tatsächlich kaum irgend welcher grund vor,
an Tarente als ursprüngliche heimat unsrer nonnenregel zu
denken, denn der einzige hin weis auf diesen ort findet sich
in der verhältnismäfsig recht späten lat. hs. des Magdalen
Coli. Oxford, wo es heilst : „Hie ineipit prohemium venerabilis
Patris magistri Simonis de Gandavo, Episcopi Sarum, in librum
de vita solitaria, quem scripsit sororibus suis anachoretis apud
*) Mühe führt unrichtigerweise auch Sawles Warde an, das aher in
OEH. I nach anderer hs. veröffentlicht ist.
8*
11(3 W. HEUSER.
Tarente" (et Morton einl. p. VII). Man hat daraus bekannt-
lich heimat und Verfasser der A. Et erschließen wollen. Aber
wie Morton p. XIV nachweist, ist Simon v. Gent 1315 ge-
storben und mithin als Verfasser völlig ausgeschlossen. Was
besagt aber dann die erwähnung von Tarente in Verbindung
mit Simon v. Gent an oben derselben stelle? So wenig wie
Simon der Verfasser ist, so wenig grnnd haben wir, Tarente
als nrsprnngsort der A. Et anzusehen. Und dennoch wird
Tarente als mntmafsliche heimat von Morton wie der modernen
literatnrgeschichte angenommen und findet sich noch in Paul's
Grundrifs; ernstliche zweifei hat nur Wülker Beitr. I 74 ge-
äufsert. — Wir sind zu einer südmerc. grundform für die me.
A. E.-hss. gelangt, welche Tarente als im sächs. Sprachgebiete
gelegen sowie die nordmerc. heimat des Titus-ms. ausschliefst.
Auch die südmerc, sprachform der von Morton abgedruckten
Xero-hs. kann kaum in betracht kommen. Sie ist bei weitem
die jüngste, steht mit ihren lautlichen eigentümlichkeiten ver-
einzelt da und zeigt einen dialekt, der entweder eine über-
gangsform bildet oder Sprachmischung zeigt (agenn, mid).
Alle anzeichen sprechen für den dialekt der sogen. Katheriue-
groppe als grundform der me. A. E, Ihm gehören zwei der
älteren und besten hss. sicher an, zu ihm stellt sich wahr-
scheinlich auch das nur notdürftig bekannte Caius-ms. in
I ambridge, auf ihn weist endlich, wras sich als mittelenglisch
aus den halbangelsächs. excerpten des verlorenen Bennet -ms.
herausschälen läfst (cf. w/cT für mid). Und diese reinste und
edelste form des merc. dialektes, die der spräche der beiden
anderen hss., der nördlichsten wie der südlichsten, gleich nahe
steht, das bindeglied zwischen ihnen, aber frei von fremden
einflüssen. ist zugleich das heimatsgebiet der klassischen
trühme. rhythmischen prosa, die dort im westen in unmittel-
barem anschlufs an die altengl. Überlieferung eine Vollendung
erreichte, wie in Jahrhunderten nicht wieder. Es ist beachtens-
wert, dafs uns zwei A. R. - hss. , Cleop. und das nordmerc.
Titus-ms., zugleich bedeutende stücke dieser prosaliteratur
überliefern.
Zum glück gibt uns eine hs. dieser gruppe einen näheren
hin weis für die lokalisierung, die man gewöhnlich mit dem
vagen und unglücklichen ausdrucke des „mittleren Südens"
abmacht. Die Corpus Christi-hs. war dem kloster Wigmore in
DIE ANCREN RIWLE. 117
Hereford dediziert, wie aus einer bemerkung in alter hand
auf der ersten seite des ms. hervorgeht, cf. Wanley p. 149:
„Liber ecclesiae sei Jacobi de Wigmore, quem Johannes Purcel
dedit eidem ecclesiae ad instanciam frls Walteri de Lodelle
senioris tunc Precentoris etc." Noch einen anderen hinweis
gewährt uns dies ms. Es führt den titel „Ancrene Wisse"
und überliefert uns damit wahrscheinlich den ursprünglichen
und ältesten titel des denkmals, in den wohl erst in späterer
zeit das französische „Riwle" eingesetzt ist.
Hier möge noch kurz auf die älteren ansichten über den
dialekt der verschiedenen handschriften eingegangen werden,
die besonders bei der Corpus Christi und der Titus-hs. aus-
einandergehn. Abzusehn ist von Brandl, der Grundrifs II 618
die A. R, und die Katherine-gruppe unter den „sächsischen"
denkmälern aufführt.
Nach Wülker (Beitr. I 1874) waren die drei Cottoniana
im süden entstanden und die Cambr. Corpus Christi -hs. von
einem mehr mittelländischen Charakter. Kölbing (Lemcke's
Jahrb. XV 1876) setzt Cott. Cleop. C VI und die Corpus Christi-
hs. nach Mittelengland, während der Morton'sche text (Ms.
Nero A XIV) eine streng ausgeprägte südliche färbung und
Titus D XVIII einen durchaus nördlichen Charakter trage.
Mühe in seiner dissertation über letzteren text (Göttingen 1901)
wendet sich mit recht gegen den von Kölbing angenommenen
nördl. dialekt (cf. noch E. St. 23, 306) und weist ein gemisch
von nordwestmld. und südl. dialektformen nach, erstere dem
Schreiber und letztere seiner südlichen vorläge angehörig.1) Im
allgemeinen unterliegt dies schon aus den verbalendungen her-
vorgehende resultat keinem zweifei, im einzelnen ist die Schei-
dung der beiden demente bei Mühe vielfach unsicher, ja zum
teil unrichtig.
Als schwerwiegendsten fehler bezeichne ich die völlige
verkennung der nordmerc. form der wiedergäbe von ae. a vor
nasal. Nach Mühe p. 31/32 findet schwanken zAvischen a und
o vor nasal statt, wobei er annimmt, dafs ersteres dem nördl.
oder ostmld., letzteres dem mittelsüdl. oder wmld. gebiete an-
gehöre. In Wirklichkeit herrscht das gesetz, dafs a in den
J) Mühe's seltsame annähme s. 163, dafs die südl. vorläge wiederum
eine „anglische" vorläge gehabt habe, lasse ich unberücksichtigt.
118 w. HEUSER,
starken prtt., in gange und in fram auftritt, sonst aber o —
und zwar fast ohne schwanken — , ein gesetz, das sich bislang
dir beobachtnng entzogen hat, das aber schon in dem altmerc.
Rushworth-Matthaens deutlich zu erkennen und noch in der
Gawain-grappe des 14. saec. nachzuweisen ist.
A. R. Titus-ms.: Soweit ich ans der unglaublich ungeschickt und
unübersichtlich angelegten dissertation Mühe's ersehe, findet sich:
Prt. Sg. stanc 59, 5; 81, 13: swanc 65a 6, 11; 105, 17; dranc 89a G;
fand 19a 3: clamb S7. 26: wrang 64a 24: bigan 16,6; dagegen bigonüß,
27; 60a 5; (ü), 18; 89a 12: con 14a 22; nom (wohl o) 16,3; fram sehr
zahlreich and ausnahmslos (fra 23a 13). - ingang 28, 14; gangemen 24,22;
gangehus 24.22: dagegen ingong 44,4; 53a 26; gongdahes 101 a 1. —
Sonst regelniäfsig o vor einfachem und gedecktem nasal, ausgenommen;
mangen 40. 22: manglin 33,16; wrang 64 a 24; man 17 a 21 (der einzige
fall! i: wepman 17, 5; lefman 29 a 17; manifald 21a 24; fram es 35a 11 :
hammes 34a 19; &aw eres 70a 23; schamel 44a 12; brandes 90 a 23 ; schände
31.4: ftandes 90a23; tow&es 19al9; tcaro&e 22, 9; 24a28; 90a23; 92a24;
103,10 (fast ebenso oft wie wombe); panc 25, 23; w>OMim84a4. Also
immerhin ein recht geringes schwanken in einem so umfangreichen texte.
Beachte stets am.
Wohunge (OEH. 1 269, Titus-ms.) sehr geeignet, weil kurz und leicht
zugängig: band 273,5; fant 277, 26; wrang 281, 26, 34; swanc 281, 19;
nam 275, 9, 10 (zus. dreimal); dagegen eorn 281, 21; fram 271, 10; 277, 18;
285, 13 (/»•« oft); sonst stets o, ausgenommen wränge Adj. 283, 14 (einziger
fall); Strang 281,20; lamb 273,34; man 271,8,32. Also kein schwanken
im starken Prt., sonst geringes.
Rnshworth Glossen zum Ev. Matthaei (cf. Brown, Gott. Diss. 1901,
der das gesetz nicht erkennt): Prt. bewand 27,59; gelamp 11,1; 13,53;
19,1; blrni 14,32; ongan 16, 22; 26, 37; ingann i, 17; am 27, 48. Da-
gegen gebond 14,3; on-, in-gon(ri) sechsmal; stets con{ri), const (viermal:
11, 27; 16, 23; 25, 12; 26. 72). gangan Vb. 52 mal , gang Sb. 8 mal. Da-
gegen /el5, 21; ut-agongen 15, 22. Sonst regelmässig o mit einigen
ausnahmen, bezeichnend ist www» 1 mal gegen mon(n) 116 mal; fot-scamel
5, 35; /<7w/<- 17, 17 ('zweimal), gepanc 16, 8; standende 20, 3, 6; (o 12 mal)
— panne 27,33; candel- 5, 15, selbst pane, hwanne nur selten. Dagegen
nur from, nicht /Wuh.
v.- Gruppe ist bereits undurchsichtiger, da hier überhaupt für
o +■ nas. bereits oft a eintritt; immerhin ist a im Sg. der starken Prtt.
durchaus herrschend, nicht schwankend. Die All. Poems haben keine aus-
nähme: ran A 646, 1055, B 797, 1269, 1782, C 378; bi-gan B 1337; wan
A 107, B 140; sprang A 13,61, B408(?), C635; swange A 586, 1059; rifraw/c
B l.->i7. 1791 : 8CÄra«Ä; B 850. Stets <■'/». stets /W>, stets ang (aber mony),
gange (gonge) fehlt. Gawayn ist etwas unreiner, hat auch zweimal can
340. 1042 neben 17 mal co?<. Wichtig fram Prp. 461 (sonst fro). De Erken-
walde hat an Prtt. nur sprang 217, wane 301.
DIE ANCREN RIWLE. 119
Als resnltat ergibt sich: Das altnordhumbrische gesetz,
dafs die starken prtt. — vermutlich durch analogiewirkung —
a gegenüber sonstigem o vor nasal zeigen, gilt auch für
das Altmercische in seiner nördlichen form, wie liier zum
ersten mal nachgewiesen wird. Dazu gesellt sich gangan vb.
und gang sb. (nordh. geonga, geong), offenbar durch altnord.
einflufs. con dagegen tritt nur mit o auf, wodurch vielleicht
auch das schwankende verhalten von -gan {-gon) hervorge-
rufen wird.
Genau entsprechend zeigt sich in dem f rühme. Titus-ms.
der A. R. a in den starken prtt., aber o in dem einzigen falle,
den ich für con belegen kann ; auch hier steht gang{e) wenigstens
neben gong, nie zeigt sich song{e) wie in der Katherine-gruppe
und dem ganzen südmerc. dialekt. Hinzu tritt zahlreiches und
ausnahmsloses fram (Rushw. from), vielleicht durch einflufs des
altnord. frä, das ich allerdings in dem A. R.-texte nur einmal
belegen kann, das aber in Woh. häufig ist und später allein-
herrschend wird. Noch in der Gawayn-gruppe in der zweiten
hälfte des 14. saec. ist unser gesetz zu erkennen, obgleich o
vor nasal jetzt bereits schwankend geworden ist und mit a
wechselt, con ist noch immer alleinherrschend, gange ist
durch go, fram durch fro verdrängt, doch findet sich das auf-
fällige fram noch einmal im Gawayn ; für den südmerc. dialekt
ist from in der ganzen me. zeit charakteristisch.
IV. Sprache des Originals.
Die alte Streitfrage, ob die spräche des Originals der A. R.
lateinisch oder englisch war, wird sich, wenn überhaupt, erst
nach Veröffentlichung des sämtlichen zur Verfügung stehenden
materials entscheiden lassen. Da es aber bis dahin noch gute
weile hat, so werden einige vorläufige bemerkungen mit vor-
sichtiger beschränkung hier am platze sein.
Für sicher unrichtig halte ich Mühe's ausführungen, dals
den beiden texten, die er heranzieht, Nero (Morton) und Titus,
verschiedene lat. originale zu gründe lagen, dafs aber bei der
abfassung der lat, vorläge des letzteren die Übersetzung, von
welcher Mortons text stammt, mitbenutzt sei.
Wir wollen absehen von der kompliziertheit und künstelei
dieser auffassung, die durch die verklauselierung herbeige-
führt wird, es scheint schon an sich unmöglich die engl. hss.
120 W, BBÜSEB
zu trennen und auf verschiedene lat. originale zurückzuführen.
Die auffallenden, sich durch das ganze werk hindurchziehenden
rtlichen Übereinstimmungen lassen sich nur durch das zu-
rückgehen samtlicher engl, fassungen, soweit wir sie keimen,
auf eine gemeinsame englische fassnng erklären. Geradezu
schlagend beweist hier die nebeneinanderstellung der excerpte
des Bennet-ms. aus der mitte des 12. Jahrhunderts mit den
entsprechenden stellen des Corp. Chr.-ms. und des Morton'schen
textes. die sehr verschiedenen perioden des 13. Jahrhunderts
angehören. Solche durch Jahrhunderte hindurch gehaltene
Übereinstimmung lälst sich nur aus einer gemeinsamen engl,
vorläge erklären, und schliefst mehrfache Übersetzungen aus
einer oder gar verschiedenen lat. vorlagen aus. Nicht die
abweichungen. sondern die Übereinstimmungen sind in diesem
falle beweisend. Dals ein solcher text im laufe der zeit
allerlei Veränderungen erleidet, hier abstöfst, dort neu auf-
nimmt, ist nur natürlich und läfst sich an fast allen texten
beobachten, die mehrere hss. aus verschiedenen zeiten auf-
weisen. Ja dals der text sich im laufe der Jahrhunderte nicht
schlimmer veränderte, ist sogar recht auffallend. Eine andere
frage ist es, ob der englische urtext nicht seinerseits auf ein
lateinisches original zurückgeht, aber eine frage, die sich
vielleicht überhaupt nie und sicherlich jetzt nicht entscheiden
lassen wird.
Zudem stammt der einzige bekannte lateinische text erst
aus dem 14. Jahrhundert, ist also so spät, dafs er nur mit
vorsieht zu gebrauchen ist. Es scheint, dafs Mühe sich allzu
kritiklos durch die annähme leiten und beeinflussen liels, dafs
die frage nach der ursprünglichen spräche der A. E. von
Bramletie Anglia XV 478 endgültig zu gunsten des Latei-
nischen entschieden sei. Wie gefährlich diese annähme ist,
igt schon der umstand, dals auch Bramlette nur die jüngste
und entartetste englische und eine anscheinend noch spätere
lateinische hs. benutzen konnte.
Bramlette ist es allerdings gelungen, mit glück und ge-
hick die scheinbar schlagenden gründe Mortons dafür, dafs
die lateinische bearbeitung eine Übersetzung aus dem Eng-
lischt- . zu widerlegen; positive zwingende beweise für das
umgekehrte Verhältnis hat er keineswegs erbracht, und die
ganze frage harrt noch immer ihrer lösung, wie sich der
DIE ANCREN RIWLE. 121
amerikanische gelehrte selber nicht verhehlt. Als sicher
können wir dagegen — und zwar auf grund des von Bramlette
gebrachten materials — hinstellen:
1. Die lat. hs. ist, wenn auch keine verstümmelte, so doch
eine abgekürzte kopie, wie sich der Schreiber derselben
durchaus bewufst ist.
2. Sie enthält mehrfach englische Wörter und zweimal
englische Sprüchwörter.
3. Sie enthält die sechs englischen verse auf p. 240 von
Morton's ausgäbe, welche einen lateinischen Spruch von
zwei hexametern übertragen, in lateinischer prosa
wiedergegeben neben den lateinischen versen. Sie
übersetzt also hier die englischen verse, benutzt
mithin zweifellos eine der englischen hss.
Dafs diese späte lateinische hs., selbst wenn sie mehrfach
die richtige oder eine bessere lesart bietet als die englischen
hss., von der nur die jüngste Bramlette zugängig war, zur
„endgültigen" entscheidung der frage zu gunsten eines latei-
nischen Originals nicht geeignet ist, liegt auf der hand. Die
einzige andere lateinische hs. aber, von der wir wissen, ist
bei dem brande der Cottoniana von 1731 zerstört.
Übrigens liegt ja die benutzung von lateinischen ma-
terial — vielleicht verschiedener art — bei einem so mit
Latein durchsetzten denkmal wie die A. R und bei den zeit-
verhältnissen sehr nahe und würde allein schon die meisten
Schwierigkeiten erklären. Sollte aber auch nach Veröffent-
lichung des gesamten vorliegenden oder auffindung neuen
materials das englische werk sich als mehr oder weniger
direkte Übersetzung eines bestimmten lateinischen textes
herausstellen, immer wird es mit seinem kräftigen, warmen
ton, seinem rhythmischen flufs, seinem englisch volkstümlichen
Charakter, der sich zumal in einem beispiellosen sprüchwörter-
reichtum offenbart, seinen platz als das vornehmste, ja
herrschende prosadenkmal des 12. und 13. Jahrhunderts be-
halten, ein denkmal einzig in seiner art, dessen handschriften
die ganze mittelengl. zeit bis zum ende Chaucers umspannen
und bis in das Angelsächsische zurückweisen. Es gibt auch
Übersetzungen, die eine grofse nationale tat bedeuten.
1-2 W. HEUSER, DIE ANCKRN BIWLE.
Bemerkung.
Ich gestatte mir hier zu bemerken, dafs ich auch vou
den Sprüchen Alfreds neuere excerpte (16. saec.) in angel-
sächsischen schriftzeichen gefunden habe, welche offenbar
einer älteren hs. etwa aus der mitte des 12. Jahrhunderts ent-
nommen sind. Ich bringe dieselben im anschlufs an meine
rstehende ausgäbe der Sprüche Alfreds und der übrigen
frühnüttelenglischen — z. t. noch unbekannten — teile des vor
etwa zehn jähren wiedergefundenen ms. Trinity Coli. Cambr.
B. 1 ■!. 39, dessen Veröffentlichung mir durch College-beschlufs
überlassen ist. Auch für die ausgäbe der Sprüche Alfreds,
welche die Clarendon Press in Vorbereitung hat, habe ich diese
excerpte zur Verfügung gestellt.
Göttingen. W. Heuser.
ANGLO SAXONICA.
disme (muscus).
Zu der Prudentiusglosse aus Ms. Auct. F. 3. 6. Bodl. Library,
peregrino puhtere. i. musco. Muscus est mus peregriims, p is
disme, bemerkt Napier, OEG1. 46 3, dafs an der betreffenden
stelle moschus gemeint sei, der ae. glossator aber muscus als
'moos' gefafst haben könne. Wenigstens bedeute disme an
der einzigen andern stelle, wo es, und zwar in der akkusativ-
form disman, bezeugt sei, wahrscheinlich eine pflanze. Nun
ist es ja wahr, dafs Leechdoms III, 10 29 es heilst: Nim
cristallan 7 disman 7 sideivaran 7 cassuc 7 fiuol, und im fol-
genden werden diese aufgezählten ingredienzen des trankes
gegen celfsiden als icijrta bezeichnet, die in Weihwasser gelegt
werden sollen: lege da wyrta ealle in p waiter. Aber der
begriff von wyrt ist doch nicht auf pflanze beschränkt ; zitwer
wenigstens, das nach disme genannt wird, ist, soviel ich weifs,
ein aus aromatischen samenkernen bestehendes gewürz, und
dafs auch disme ein aroma , nämlich moschus sei, wie der
Prudentiusglossator bestimmt genug angibt, haben wir dem-
nach keine veranlassung zu bezweifeln, zumal da disme eine
entsprechung in mhd. tiseme, tysem, tesim und mnd. desem,
dessem, desen, dessen 'bisam, moschus' hat. Siehe Lexer,
Nachtrag p. 374, Schröer, Lat.-Deutsch. Voc. von 1420 : muscus
tesim , Diefenbach, Lat.-Deutsch-Böhm. Voc. von 1470, nehria
ctc muscus .... tysem, und in der von Schiller-Lübben
I, 1510 r' aus Herb. fol. 24 zitierten stelle heifst es: Desem is
muscus in latine. In dem lande to Indya synt cleyne dcrylcen
in grote alse eyckhorneken. Den ivasscn sivel tivyssclien oren
beynen vnde dem büke tivyssclien velle vnde vleysche von orer
121 0. B. SCHLUTTER,
vuchticheyt Wan de swelt type synt, so tvryuen se se up,
dat dar utfluth, dat ys de beste deseem. Das wort reicht bis
in die neuere zeit herein; siehe die nd. Wörterbücher von
Richey, Schütze, Brem.Wtb., Dähnert, auf die Schiller-Lübben
und Grimm vor weisen. In den nd. Scherzgedichten von Joh.
Lanremberg (1652) werden Desemknöpe neben balsambüschen
und rottenkruet (IV, 359) genannt, die nach W. Braune's an-
merkung bisamknöpfe waren und den frauen als art riech-
• Indien dienten, wozu vgl. olfactoriola pisamuaz, Ahd. Gl.
[,596" zu Jesaias 3-n. Luther gibt das nach Hätzer mit
bisemepfel wieder, aber er keimt auch fhesemapfel und thesem
für bisam laut Grimm Wtb. s. v. Kommt nun noch hinzu,
dafs in den as. Prudentiusglossen des Cod. Dusseldorp. F. 1.
die stelle, von der wir ausgegangen sind, so erscheint: pul-
uere. i. muscus des&mo, Ahd. Gl. II, 579 5. Steinmeyer möchte
die erklärung bisamo lesen, da es in den andern glossaren
(11.387", 493»', 497 !6, 515 » 537^, 566 2fi, 574 :t') so erklärt
wird, aber die nd. formen, die wir oben angeführt haben,
sichern as. desemo l) authentizität, und as. clesemo dient neben
mhd. tiseme zur willkommnen bestätigung von ae. disme 'bisam,
moschus'. Es ist möglich, dafs ahd. bisamo auf dieselbe quelle
zurückgeht, auf der ae. disme, mhd. tiseme, as. desemo beruhen.
Diefenbach-Wülker scheinen das anzudeuten, indem sie im
Hoch- u. Niederd. Wtb. der mittl. u. neueren Zeit p. 343 b unter
Desman auf Bisam verweisen und p. 251 b unter Bisam formen
wie thesim, tysem, tesim, iesym, thiesem, deyscheim, tysem,
disoma aufführen. Das p. 343 b verzeichnete desman ist freilich
da nicht zu finden. Ob das hebr. «aioa ;wohlgeruch', das nach
"Weigand letzte quelle ist, grund zu einer nebenform mit. di-
samum neben bisamum geben konnte, mufs ich dahingestellt
sein lassen. Falls das denkbar ist, Heise sich verstehen, wie
ae. disme neben ahd. pisamo als bezeichnung für dieselbe sache
sich zu entwickeln vermochte. Jedenfalls denke ich gezeigt
zu haben, dafs ae. disme nicht die pflanze tansy bezeichnet,
wie Cockayne und (nach ihm) Sweet annehmen.
1) Das zeichen & steht allerdings gewöhnlich für et und demnach hätte
hreiber desetmo geschrieben , aher gemeint ist nach aus weis des an-
geführten sicher desemo. Zu disoma vgl. Ahd. Gl. II, 617 10.
ANGLO 8AXONICA. 125
hortu (bapis).
Nach Kluge ist harz, auf mhd., ahd. harz beruhend, aufser-
halb Deutschlands nicht nachgewiesen und hat keine ver-
wandten im Niederdeutschen, denn das ndd. harts , ndl. hars
sei aus dem Hd. entlehnt. Mich dünkt ein as. verwandter
liegt vor in hart {bitumen), das in den Düsseldorfer Prudentius-
glossen , Ahd. Gl. II, 584 '20 bezeugt ist. Harz als erklärung
von bitumen wird verständlich aus C. G. L. V, 563 n bitumen
gutte alii picula alii resinam dieunt. Dazu cf. Ahd. Gl. I, 315 12.
Der as. verwandte macht auch einen ae. wahrscheinlich, und
wenn ich recht sehe, findet er sich im Harl. Ms. no. 3376 Brit.
Mus.: WW. 192 17 lesen wir bapis .i. hortus l teru. Wülker
druckt hortus als lateinisch, aber wie, wenn es ae. wäre und
für hortu s d. h. hortu saxonice stände? Man beachte, dafs
das Corpusglossar ') (ed. Hesseis , B 54) die erklärung bapis
treuteru hat. Dies gibt vielleicht auch den Schlüssel für das
sonst unbekannte, unverständliche lemma. In -pis scheint pix
mit bekanntem s-x austausche vorzuliegen und dies durch
ae. -teru wiedergegeben zu sein. Ist das richtig, so kann
man weiter folgern, dafs treu den ersten bestandteil ba-
wiedergibt. Vermutungen über dessen etymologischen Zu-
sammenhang unterdrücke ich jetzt. Aufmerksam sei noch
gemacht auf mnd. hart in lutterhurt, das als lutterhard zwei-
mal in Wolf. Ms. 23, 3 fol. 114b und 115 als ingredienz zu
einer salbe genannt wird (Schiller-Lübben II, 756 a).
lierse m. = ahd. hirsi m. ?
Vielleicht gelingt es uns auch, das Vorhandensein eines
ae. Vertreters von ahd. hirsi 'hirse' wahrscheinlich zu machen,
oder zum mindesten zweifei anzuregen, ob wirklich die be-
zeichnung für diese getreideart auf oberdeutsch beschränkt ist,
wie Kluge angibt, und ob es wirklich so ausgemacht ist, wie
es nach Hoops (Waldbäume und Kulturpflanzen im germ.
Altertume p. 598) scheinen möchte, dafs nämlich die Angel-
sachsen keine hirse gebaut hätten. Wenn ich mit meiner
auffassung einer stelle, die ich gleich unterbreiten werde, recht
haben sollte, so wäre nicht nur die existenz eines ae. namens
l) Übereinstimmend mit WW. 357 35 (bapys).
L26 0. B. SCHU7TTER,
für hirse erwiesen, sondern auch geradezu ein Zeugnis für
hirsebau in Altengland beigebracht; denn da wird hirse, so
viel ich sehe, gleichzeitig mit gerste und weizen als acker-
frucht genannt. Die stelle aber findet sieh in dem zaubersegen
für verhextes land und lautet bei Cockayne Leechd. I 402 wie
folgt: JErce. Erce. Erce. eorjnui modor geunne ]>e se alwalda
drihten cecera wexendra and wridendra cacnioidra and el-
niendra sceafta hcnse scirc wwstma. 7 pcere bradan bere
wcestma. 7 Pcere hwitan Jiwcete wcestma. 7 calra eorpan
wcestma. Dafs mit hense nichts anzufangen ist, liegt auf der
band. Cockayne schlug vor, pisse zu lesen, indem er scire für
den genetiv von scir {procuratio, provincia) ansah. Aber dafs
seine Verbesserung nur notbehelf war, sah er selbst ein.
Einmal entfernt sich pisse zu wTeit vom überlieferten hense
und zweitens ist provincia doch nicht dasselbe wie rus. Für
scire erwarten wir unbedingt foldan. Kluge im Lesebuch
zl heries für hense. Die Verbesserung kommt dem über-
lieferten gewifs näher und gibt auch an sich guten sinn.
Aber stellt sie den erwünschten Zusammenhang mit dem fol-
genden her? Die Spezifizierung der ivcestma, deren gedeihen
beschworen werden soll, kann doch nicht mit and beginnen.
Das and vor pcere bradan bere wcestma w^eist doch sicher auf
vorhergehende nennung einer anderen getreideart. Wie nun,
wenn im überlieferten hense nichts zu ändern wräre, als die
so häufige Verwechselung von n und r zu berichtigen, also
herse zu lesen? und wer weifs, ob nicht wirklich so in der
HS. stellt? Und wie, wenn in diesem herse der vermilste
ae. beleg für hirse zu finden wäre? Ae. herse könnte direkt
ahd. hirsi entsprechen und sein genetiv-s wegen des folgenden
scire verloren haben, so dafs also herses herzustellen wräre.
Denkbar ist auch, dafs durch versehen des Schreibers herse
mit scire den platz getauscht hat und herse ebenso nahe mit
icozstma, wie im im folgenden bere und hütete zu verbinden
ist Dann würde sich also mit anwendung der Klugeschen
versabsetzung und einsetzung der alten a für e in pecre und
scire folgende lesung ergeben:
Erce, Erce, Erce, eorpan modor!
geunne pe se alivalda, ece drihten,
cecera wexendra and ivridendra,
eaeniendra and elniendra
ANGLO SAXONICA. 127
sceafta scira liersewcestma
and pcera bradan berewccstma
and pcvra lue 'dun hivcetewccstma
and ealra eorjian wcestma.
Erce, Erce, Erce, erdenmutter!
Der Alhvaltende, ewige kerrgott verleihe dir
Segen wachsender und gedeihender äcker,
Frucktbarkeit und kraft betätigender
Erzeugnisse an glänzenden hirsefrüchten
Und den breiten gerstefrüchten
Und den weifsen weizenfrüchten
Und überhaupt allen erdenf rückten.
Auffallen könnte, dafs ficera vor liersewcestma fehlt. Aber
vielleicht ist mit absieht der artikel nur zu bereivoestma und
hweeteweestma gesetzt, um diese als die wichtigeren Sorten des
getreidebaues erscheinen zu lassen. Mit hirse als der ge-
ringsten wird der anfang der aufzählung gemacht und sie
abgeschlossen mit dem allgemeinen 'und allen erdenfrüchten'.
Freilich, ich bin mir bewufst, die annähme eines ae. herse =
ahd. hirsi wird starkem zweifei begegnen wegen dessen, was
Hoops a.a.O. anführt, namentlich, dafs schon im 16. jakrk.
Turner sie nickt als einheimisch bezeichnete, wie sie auch
jetzt nicht angebaut wird. Aber wir haben ein grieckisekes
zeugnis (welckes Hoops mir mit unreckt auf Tkule zu be-
schränken scheint) dafs hirse in Britannien gebaut wurde, und
sie könnte im laufe einer gewissen ökonomischen entwicklung
durch die besser gedeihenden getreidearten verdrängt worden
sein. Der mangel spracklicker belege kann auf zufall be-
ruken und durck weitere funde gleick dem meinen sick nur
als scheinbar erweisen. Jedenfalls ist der altenglische wort-
sekatz nock keineswegs erseköpft oder in den vorkandenen
lexica auck nur genügend registriert. Hunderte und aber
kunderte karren nock der aufnakme, und darunter so manckes
wort- und kulturgesckicktlick interessante. Die fülle dessen,
was aus den Leeckdoms und andern quellen, namentlick bei
Sweet, nackzutragen wäre, ist ganz besonders grofs. Ick kebe
kier einiges besonders bemerkenswerte keraus und gebe dann
eine allgemeine Zusammenstellung des feblenden, mir weiteres
vorbekaltend. Ick zitiere Lseceboc und Lacnunga nack der
neuausgabe im sechsten bände der Grein -Wülkerscken Biblio-
128 0. B. SCHLUTTER,
thek der aas. Trosa (hsg. von Leonhardi) , das übrige nach
Cockayne's Leechdoms.
äwrwnsian k2;eil werden'.
Dafs meine deutung und Wiederherstellung von der Epinal-
glosse indruticans wrcesgende zu wrcensgende zu recht besteht,
wird durch Leonhardi 14. 12 awrcenst klar erwiesen. Die
stelle lautet: Gif mon sie to unwrcene, wyl an meolce pa ilcan
iri/rt (nämlich hindheohpan), ponne awrcenst ]ru.
arsgang (latruia).
Das von Napier zu 0EG1. 1 3917 bezweifelte arsgang ist
in den Leechdoms nicht weniger als fünfmal bezeugt, und
zwar, man beachte wohl, zweimal in der fehlerhaften form
argang der Brüsseler - Digby Aldhelmglossen. Obwohl ich
darauf schon anderwärts") aufmerksam gemacht habe, so ist
die sache wichtig genug, hier darauf zurückzukommen. Leechd.
I. 4 l8 lesen wir tri]) ]>on ]>e mon purh his argang blöde ut
ymc; p. 82 s lautet das: Eft wiÖ Jjon ]ie man pwrh his argang
blöde utyrne. Für argang bietet da 0 das richtige arsgange,
das auch III, 138 5/ü- lb und III, 140 1S vorliegt (on arsganga,
purh J>ane arsgang, to arsganga). Es erhebt sich hier die
frage: was ist auf die immerhin 'wohlbezeugte' form argang
zu geben? Es möchte fast scheinen, dafs eine bewufste
(scherzhafte?) Verdrehung des als etwas grob erscheinenden
arsgang (ani meatus) zu argang (metalli meatus) vorliegt,
ähnlich wie im modernen Deutsch die abtrittsgrube 'goldgrube'
und die reiniger derselben 'goldgräber' genannt werden.
71/' (uvula)
gibt Sweet als einmal in den glossen vorkommend an und
bezeichnet es als zweifelhaft, dafs es gaumenzäpfchen bedeute.
Die glosse findet sich WW. 291 2 sublingua uf, und da ver-
weist AYülker auf 15728 sublinguium huf, womit schon ein
weiterer beleg gewonnen ist. Denn dafs mit sublingua (-iiim)
das Zäpfchen gemeint sei , ergibt sich aus Ahd. GL III, 433 8
blinguum est (G sublinguiu) id hracho. "Weitere belege liefern
die Leechdoms: III, 10(3 fj heilst es in einem Ad vfam über-
l) In einem für die Modern Language Notes geschriebenen, aber noch
nicht gedruckten artikel.
ANGLO SAXONICA. 1_!'.'
schriebenen paragraphen : pes lace cneft dea/i wyö ]>one Im f.
Durch diese stelle wird das männliche geschleHn des wortes
erwiesen, das Sweet unbezeichnet gelassen hat, und dieses
weiterhin bestätigt durch of ]>an uue p. 138 ende.
Auch fj/rian 'cut' bezeichnet Sweet als nur einmal be-
legt. Der beleg ist wohl Lib. Scint. 124 8 proscindere fyrian,
das Kluge als die lesung der HS. statt scyrian (Rhodes)
nachgewiesen hatte. Ein weiterer ist zu finden bei Napier,
OEG1. 46 49 manus resulcans, Herum aperiens, ongean firigende
hand. Ein ff/ran 'furrow' weist Napier in der anmerkung
zu OEG1. 1, 2492 nach. In den Leechdoms III, 1841» kommt
es in der bedeutung "verschneiden' vor: Laras fyran (verres
castrare).
Dafs feldbeo nicht 'locust', sondern 'wild bee', hummel,
bedeute, habe ich schon früher nachgewiesen. Folgende stellen
aus den Leechdoms lassen darüber gar keinen zweifei: Leon-
hardi p. 94 35 heilst es Eft hrefnes geallan y leaxes y eles y
feldbeon hunig meng tosomne; p. 95 38 meng ivip feldbeon hunig.
feporbyrste 6 vierberstig, viergespalten '.
Leonhardi p. 132 H heilst es: genim ponne cenne sticcan
7 gewyrc hine feöorbyrste. Cockayne III, 24 1S, der fedor byrstc
druckt, übersetzt das : 'take a spoon and form it into a bristle
brush'. Aber ohne zweifei haben wir hier mit dem alten
fepor zu tun, das in prifedor (triquadrum) des Epinal und
drifeoäor (triquadrim) des Corpus vorliegt, und byrste gehört
zu berstan; geivyrc hine feporbyrste meint also: mache ihn
vierspaltig. Das stimmt auch zum folgenden; denn der heiligen
namen, die auf das holz geschrieben werden sollen, sind vier:
Matheus . marcus . lucas . iohannis; augenscheinlich je ein
name für je eine spalte.
exe, ex f. 'gehirn'.
Auf dieses wort hat schon Leonhardi p. 220 zu Lorica 39
cerebro cxon (H) aufmerksam gemacht. Er verweist auf WW.
202 yi cerebrum brcegen uel exe, das ohne zweifei der Lorica
entstammt, und erwähnt, dafs eine form exe sich auch in den
Lacnunga finde, wo es heifse: se drcenc is god . . . ivid seondtou
exe. Es ist ihm da ein versehen untergelaufen, denn die stelle
ist Leonhardi p. 150 23 und da lieifst es ivid seondre exe.
Auglia. N. F. XVIII. (j
130 0. B. SCHLUTTER,
Cockayne nahm Verderb von exle an und übersetzte dem-
gemaüs cfor a flowing armpit'. Aber an exe ist nicht zu
rütteln: gemeint ist 'for the sinking of the braiir, wie aus
einer stelle hervorgeht, wo die nominativform ex bezeugt ist;
Leonhardi p. IlM " >- cihoh ]>at heafod ny]>erweard, o&dcet seo
sy gesoht Hier nimmt Cockayne ex - cex 'achse', und
übersetzt demgemäfs 'hang- liis liead down tili the (vertical)
axis be reached', indem er gesoht zu sscan stellt. Aber aus
dem zusammenhange ist ganz klar, dafs es sich um das gehirn
handeil . dessen sich sacken oder senken durch niederwärts-
hängen des kopfes bewirkt und so dem kopfschmerz gesteuert
werden soll Seo ex ist unzweifelhaft der nominativ zu der
starken feminm-dativform exe, die wir oben angeführt haben;
die schwache dativform liegt vor in der Loricaglosse exon
(eerebro). Wie gesoht aufzufassen sei, wird sich aus dem zu
ermittelnden Wortlaute der lat. vorläge erst mit Sicherheit er-
geben. Anscheinend ist es eine der isolierten formen, die
Sir vers Gr. § 407 A. 19 berührt. Bei der gelegenheit sei darauf
aufmerksam gemacht, dafs das dort angesetzte *dceccean auf
einem druckfehler bei Bouterwek, ZfdA. 9, 441 a beruht. Mone
p. 301 '■'•'' hat richtig beteehte (tradidit), und so steht auch in
der Digby hs. laut Napier 1. 1479, der freilich des fehlers bei
Bouterwek nicht erwähnung tut. Zu mid geweehtü (obliqua),
ibid. 1. 5350, bemerkt Napier, dafs bei Bouterwek (ZfdA. 9, 527")
die bessere lesart mid wolicum stehe. Aber allem anscheine
nach ist das nur eine der eingeschmuggelten emendationen
des Herausgebers, gegen die schon Dietrich im 11. bände der
ZfdA. protest erhoben hatte. Denn Mone p. 439 74 hat mid?
bewehtum. Das fragezeichen bedeutet wohl, dafs ihm die in
der hs. stehende form verdächtig erschien; aber sie stimmt
zu geweehtü in der Digby hs. Napier stellt letzteres im
Index zu geweecan. Doch geweehtü dürfte = geivehtnm sein
und mit dem bewehtum der Brüssler hs. auf isoliertes geweht,
beweht (pbliquus) zurückzuführen sein, das zu wöh gehört.
II" r das Verhältnis des von Bouterwek gegebenen textes zur
ha hat Hausknecht im G. bände dieser Zeitschrift pp. 96 — 103
eine kullation veröffentlicht. Aber dieselbe ist durchaus nicht
erschöpfend, und wie Napier zu einzelnen stellen bemerkt,
anch Dicht immer genau. Auf den Mone'schen abdruck nimmt
er gar keinen bezug. Und doch stimmt Mone gegenüber
ANGLO SAXONICA. 131
Bouterwek im grofseo und ganzen mit der hs. iiberein, jeden-
falls gibt er im allgemeinen die handschriftlichen lesungen
getreuer wieder als jener, soweit sich das aus Hausknechts
kollation erkennen läfst und der vergleich mit Xapier's ab-
druck der Digby hs. einen schlufs ermöglicht. Vieles bleibt
trotzdem noch unklar; eine erneute vergleichung der Brüsseler
hs. ist daher dringend geboten. Ich hoffe, ich werde zeit und
gelegenheit zu dieser vergleichung gewinnen. Mittlerweile
gedenke ich auf einiges hinzuweisen, wo ich glaube, dafs wir
Mone unbedenklich folgen können.
hcelan (rast rare).
In den Prognostics, Leechd. III, 186 21/22 heilst es vom
siebenten monat, dafs er gut ist, um darin blöd lastan lac
niman ') . ton tun . hcelan. Cocka}rne übersetzt das zuletzt er-
scheinende verb mit 'heal', obwohl er im glossar selbst be-
merkt, dafs es lateinisch castrare wiedergebe. Es scheint also,
er hat an ein hcelan 'castrieren' nicht geglaubt. Es wird
aber bestätigt durch das Niederdeutsche und Oberdeutsche.
Diefenbach Nov. Gloss. p. 78 b zitiert aus einem nl.-lat. Wtb.
heißen neben boutcn, vtwerpen dem re als Übersetzung von
castrare. So auch im Teuthonista heylen neben boeten, lubben
ruynen. Schiller -Lübben unter heim, heilen zitiert ferner
castrare, heim alze dat ve (2 voc. W.) und aus Diefenbach:
helen also men deme quecke doyt, und unter üthelen : en ut-
(jehelt perd, eunuchus, spado (Voc. W.). Aus oberdeutschen
quellen zitiert Grimm Wtb. IV2, 825 heilen (evirare) aus Maaler;
häla heilst in Vorarlberg widder, stiere, hengste castrieren,
und in der Schweiz wie im Elsafs ist es nach den Idiotica
ein für das verschneiden gewöhnliche bezeichnung. Auch in
Thüringen heifst nach Stieler der schweineverschneider ein
Heiler. Das wort ist nach Grimm durchaus verschieden von
heilen (sanare). Im Schweizer Idioticon wird an den älteren
castrierprozefs durch brennen erinnert und Verknüpfung mit
der wurzel hei- gesucht, die in hei/'s vorliegt.
Ein ungewöhnliches wort für eingeweide innefara, inne-
fora ist mehrfach in den Leechdoms bezeugt, Leonhardi p. 50 26
pone rop y inneforan y wambe y mayan ]>a geond blawaö\
!) Wohl auf dem wege vou lacnian aus lacnian verderbt; cf. III, 108 7.
L32 0. B. SCHLUTTER,
ibid. p. 69 '• wird von einem mittel wi]> wambecodi j wi\>
inneforan sare gesprochen, während es p. 49 2S be wambe coöc
- innefaran sare heilst, p. 73 9 wird erwähnt die haut die
einhüllt pa wambe y }>a innefaran; i>. 7 I-- werden äpfel, nüsse
und erbsen als aufblähend rop ; smaüpearme wambe ; inne-
foran - »i(i(Kni aufgeführt Leechd. LH, 20418 begegnet die
form infam. Von einem der im träume seine behausung in
Überschwemmungsgefahr sieht, für den bedeutet das his in-
faran frascendnei
lifrig '/um geliefern d. h. /um gerinnen geneigt'.
Leonhardi p. 7-"> |s ist die rede von einem tränke, der die
milz kuriert ~ aweg adod \> picce ~ lifrigi ld<><l Cockayne
übersetzt das.- 'and will du away the thick and livery blood'
nnd in einer anmerkung zu livery erklärt er das als 'such
as flows through the liver'. Man beachte alter das vorher-
gehende picce. Mich dünkt, das weist darauf hin. dai's lifrig
eher 'clotted' ist, also zu nhd. geliefern gerinnen gehört
(Grimm Wtb. EVI. n, 3024), das auch schon imid. vorliegt in
leveren (lebbich, libberich machen) Schiller-Lübben II, 679 b.
gegymian " abkehlen *.
Leonhardi 93 -^ heilst es: 117// fron gif mon sie gegymeä
7 taaut Inen ]>(.>■ he libban mazge. Das übersetzt Cockayne
II "»05: In case a man be overlooked, and tokens whether he
may live. Aber wa> Leonhardi 107 38 eingehender über den
fall angegeben wird: gif man sie gegijmed j fu hine gelacnian
scyle, geseoh /> he sie toweard, ponne f>i ingange, Jioune mceg
he libban etc.. scheint mir wenig dazu zu stimmen, als ob es
Bich um eine Verzauberungskrankheit handele. Erstens einmal
sind derartige krankheiten nicht absolut lebensgefährlich und
zweitens, was im folgenden über die behandlung des kranken
gesagt wird, zeigt, dai's von einer körperverwundung die rede
ist Nachdem der arzt ausgefunden. dai's patient noch lebens-
fähig ist und dm behandlung sieh also lohnt, werden Vor-
schriften darüber gegeben, und darunter eine, wie die wunde
zuheilen sei: j> dolh ret mid ealdan spiee, was Cockayne ganz
richtig mit 'comfort the wound with old lard' wiedergibt.
Eine solche Verwundung mufs natürlich auf etwas anderes als
looking' zurückgehen, t'oekayne hat gegymed jedenfalls
ANGLO SAXONK'A. L33
zu gyman gezogen, es gehört aber wohl zu dem gymmian
(iugülare), das in den Brüsseler-Digby Aldhelmglossen bezeugt
ist: ZfdA. 9495h iugulaturas to gymienne . occisurs . !) perfos-
snras. unter zeile: to gymmienne = Napier < >EG1. 1, 3799 iugu-
laturas ./. perfossuros to gymmienne. Dieses gymmian, das
Napier als fehlend bei Sweet besternt, wird wohl auch au
unserer stelle vorliegen. Hängt es mit güman (fauces) Eadw. Ps.
68 ■* zusammen? Dann würde es also Verletzung des Schlundes
durch aufschneiden der kehle bedeuten, und es ist leicht ver-
ständlich, wie eine solche Verletzung als so lebensgefährlich
scheinen mufste. dafs dem arzte, ehe er an die behandlung
geh»', empfohlen wird. sich, zu vergewissern, ob der patient
aussieht habe, die Verwundung zu überstehen.
gehnycned 'gerunzelt '.
unter den Symptomen, die dem ausbruch von sidansär
vorausgehen, wird auch gehnycned neb aufgeführt, Leonhardi
p. 7736. Cockayne II, 259 übersetzt dies 'the face twitched'.
Mir scheint "wrinkled" würde angemessener sein. Ich bringe
das wort mit gecnyclede (obuncans) WW. 458 :!3 zusammen, das
sich zu gecnycc (nexas) im Durham Ritual stellt. Ob die
Epinal-Erfurt-Corpusglosse genicldae, genyccilde, genyclede (ob-
uncans), die doch wohl auch hierher zu stellen ist, c bez. li
verloren hat? Das nebeneinandergehen von geknyclian (geh-
nijcnian) und gecnyclian wäre analog dem von cnoll und hnoll.
burse, burs f. 'bauclmetz, gekröse'.
Nach Leonhardi p. 189, 72 ist das Lorica-wort marsem in
H erklärt durch sweotan 7 burse, in C durch bursan, das aller
Wahrscheinlichkeit nach auf rasur von siveotan steht. Lemma
wie Interpretation sind ihm unklar, sweota solle nach Bosw.-
Toller scrotum bedeuten. Für burse [burs) verweise ich auf
das thüringische bors m. bauchnetz der Schweine, auch das
gekröse, welches gewiegt und zur weilswurst verwandt wird
1 llertel p. 71), und dazu stellt sich börsel m., bei Grimm II 245
aus Garg. 81 a angeführt : Jcopf und lerösz, uter, gehenk sampi
den netzen und börsel; sowie barsa nezzi Ahd. Gl. II [,165 l2
und das von Jostes, ZfdWtfg. II, 164 angeführte borsen (adipem)
aus Bas. Ps. 16 1(l: sie haut beschlossen iren borsen (veisi) =
•) Moue: occisuros.
1 'i 0. B. SCHLUTTEE, ANGLO SAXONIOA.
adipem suum concluserunt Sweota (sweote) erinnert an ne.
sweetbread 'kalbsmilch, gekröse', das auf sweotebrßde beruhen
könnte und zu deutsch Schweder -kalbsmilch' (woneben auch
bei Gutzkow Schweser), Grimm Wtb. IX, 2386, mit ae. swedekn
(pinguis) bei Napier 0EG1. 27, 32 (wo swcedelyne pingues) ge-
hören dürfte. Dazu swede (bucella) in den Hamburger mndd.
Glossen (Jhrb. d. V. f. ndd. Spr. 1875, s. 21)? cf. hcagospind.
Bemerkung: Ich benutze die gelegenheit einige ver-
sehen in meiner replik (Anglia N. F. XIV) zu verbessern.
S. 288, 12 lies toracem; s. 290, 39 statt sich lies Steinmeyer;
s. 292, 3 fehlt [Scfilutter] ; s. 292, 20 lies Schleuse; s. 294, 5 lies
xoIXvqIq; s. 294, 7 lies EallerMchen; s. 294, 12 stänflör; s. 295
anm. 1 tilge 230; s. 296, 23 statt die glossierung lies das lemma;
s. 296, 30 tilge die klammer; s. 297, 29 nach arcem fehlt auf-
sunehmen', s. 298, 29 statt der lies des; s. 300 anm. 1, 4 f. lies
obwohl schon 1877 Leo sie in seinem glossare verwertet und
Hall smar llip} daraus entnommen hatte; s. 303, 3 lies bredit;
s. 308, 8 lies fullae; s. 303, 20 lies inuolücldis; s. 303, 15 lies
giddiness; s. 304, 34 lies neben healsbeorg ein Itcalsgold;
s. 306,33 lies gegn; s. 309, 18 lies vmannaü', s. 309, 35 lies
öeofv; s. 311. 5 lies Epinal-Corpus. — Weitere berichtigungen
und zusätze zu dem von mir in der Anglia veröffentlichten
hoffe ich nächster zeit bringen zu können. Einstweilen beachte
folgendes weitere aus den Leechdoms : ariendt; U3trima(glumula
avenae); bt r.xuicudimntilatus); ?bölian (bullire); bigleofian (resci);
breojian: byliht; clynipe = clympre] cilivearm; civicbeamen; deeg-
mc&lm.; eceddrenc; fearren; fefrig: fefrian; feowereege = feoivcr-
<c<i feÖerecged\ ferpa (cutis); fhesceht; flöotan, äfleotan (des-
pumare); frefriendf.; frcondhjie; g<elsa (cupidus appetitor); grin-
■ ■< : grindingtöp] heleleaf; hrüÖ = hrüda (squama); olfendi.;
tittig (über): wrcette = ahd. rezza (rubia tinetoria); ivrcettercad;
idubind m. = wudubindel m.; wyrteceddrenc — oxumelle m.
Aus den ältesten Glossaren: *cehherge, pl. cehrian (quisquiliae)-,
fättwlg = edtelg (rediviva sepurpura); weard (sandix); ivrctbasu
= wrcettebasu. Belege und erörterung im nächsten hefte.
WOLFENBÜTTEL. < >. ! '.. SCHLUTTER
NACHTRAGE
ZUM «ENGLISCHEN INDEFINITÜM". II.
(Vgl. Anglia XXIX pp. 542 ff.)
§ 05. Pleonastisclies other. Zwischen ae. (afrz.) und me.
füge ein: firme. ]>u art me mare ]>en fader, mare pen moder;
broder , suster, oöre frend, narn naivölt ageines te to teilen
OEH. I p. 275, and bilteugen it [seil. Jie strete] mid palmes and
mid oöre riche ivedes ib. II p. 89.
§ 69. Other im sinne eines abstrakten neutrums (3) mit
negiertem unbestimmtem artikel. Füge an den schlufs des
ne. absclmittes: mod. the play is a "Lustspiel", and none otlwr
Acad. 21. Nov. 1903 p. 568.
§ 75. Other als attribut eines substantivisch gebrauchten
pronominaladjektivs. Zwischen die ae. und me. belege füge
ein: frme. and pat Wime [Jie] heold to Ms liues ende, and oöre
inanie, pe swo ledden here lif OEH. II p. 85.
§ 79. Sinn als geschlechtiges Substantiv mit abhängigem
partitivem genitiv. An den schlufs der ae. belege setze : Cristes
pegena sunt scede etc. Wulfst. p. 257, 9 ; fyr cymö sume ]>issa
luerfesta ofer manna bearn ib. p. 205, 6, ein ausdruck der gleich-
zusetzen ist dem mod. one of these days !
§ 86. Sunt bei gegenüberstellung I (geschlechtig); an den
schlufs des ae. belegs füge: Anra gelnvylc heefö syndrige gyfe
frum Gode, sinne furöor ponne sume Reg. Ben. (AE.) XL aus
Vnaqueque proprium donum liabet ex Deo, alia sie, alia vero sie.
§ 93 IV. Sume als apposition zum mengebegrift* (prono-
men). Füge an deu schlufs der ae. belege : Is swide lyt monna
öift ne sy mid öwm sumum besmiten L. E. I 31.
Ibid. V. Sum im singular bei kollektiven und abstrakten.
Setze an den schlufs der ae. belege : nu iville ic . . . hit eow
136 E. EINENKEL, NACHTRÄGE ZUM "ENGL. INDKKIXITUM". II.
sunt asecgan Wulfst p. 7. II. Füge danach ein: spae. ])a lett
sinn I onc Jure faren to heora agene lande, and sunt lie heold
on pisum lande ofer winter Sax. Chron. 1085.
§ 95. An den schlufs des £ setze die anmerkung: Selten
und eigentümlich ist seine bindung mit dem synonymen some
(sieh § 89): me. And but thou wolte this lady swete Sende me
grace to slepe and mete In my slepe sonn nrtayne sweuen
B. of. Dnch. v. 119.
§ L06. Greschlechtig substantiviertes eenig in pluralem
sinne. Nach dem ersten frme. beleg füge ein: and lokede, gif
hert (uii understoden oder bisohten h'nn OKI I. II p. 121.
§ HO. Any im sinne eines selbständigen adverbialen
akkusativs. Auch Storm (Engl. Philologie II 899) bringt einen
beleg aus dem mod. Nordamerikanischen bei: It ivorit lielp me
any Beecher Stowe I 147.
('brigens ist der gebrauch keine amerikanische original -
schöpfung, sondern geht, wie so vieles andere amerikanische,
auf jetzt vergessene insularenglische ausdrucksweisen zurück.
Vergl. ne. she did not write any Field., Tom Jones (Tauclin.)
II 307 = "sie schrieb überhaupt nicht".
§ 117. Aenig in Verbindung mit dem possessiv als mit-
attribut eines beliebigen regens zum ausdruck eines partitiven
Verhältnisses. Zwischen die ae. und ne. belege füge ein: spae.
peet Thorfynn mac Tltore beo swa freo on eallan dinyes, ])eo
beo myne on Alnerdall, swa cenyy mann beo, oder ic oder cenyy
myne wassenas Drei nordh. Urk. in Herrigs Arch. 111 p. 276.
Daus wassenas ein gen. pl. sei, wie Brandl ib. p. 278 bemerkt,
ist also ein irrtum.
Halm: im Januar 1907. Eugen Einenkel.
THE DEVELOPMENT
OF ENGLISH SENTIMENTAL COMEDY IN THE
EIGHTEENTH CENTURY.
CHAPTER I.
LITERARY AND SOCIAL TENDENCIES
WHICH INFLUENCED
EIGHTEENTH - CENTURY DRAMA.
I. Sentimentalism.
IL Lack of Tragedy.
III. Shakspereau Revival.
IV. Effect upon Restoration Coniedy of Reaction in Morals
and Taste. (Collier, Court -Influence, Executive of
the Law.)
weakness of drama Except for the work of Goldsmith and
in tha Sheridan, in the department of drama the
achievement of the eighteenth Century was
far froni magniflcent. Nor was it that the age was unprolific
in attempts at dramatic art, the nimiber of plays produced
being a very considerable one; but rather, tliat the main
stream of Eomantic drama, the glory of the Elizabethan Age,
was now divided and spending itself in shallow, side Channels
soon to disappear entirely. Frigid, classical tragedies such as
"Cato" and "Irene", melodramas of the character of Lillo's "George
Barnwell" and Moore's "Gamester", boisterous farces of the
type of "High Life below Stairs", mimetic displays as afforded
by the creations of Foote, comic operas, burlesques, satirical
pieces of a political cast *) and the comedies of the sentimental
') Fielding's "Pasquin" and "Political Pegister", for exaniple.
Aaglia. N. P. XVIII. 10
138 0SB0RN WATERHOUSE,
school, amply testify to the feebleness of eighteenth- Century
dramatic arl and justify us in regarding it as rapidly declining.
sentimental comedy In his criticism of the French drama
Diderot recognised between tragedy and
DEVELOPMENT of . .. „ . ■,.
ath Century comedy two in I ermediate species: "comedie
comedy of manners. larmoyante et tragedie bourgeoise". New
in France 'comedie larmoyante' and 'tragedie bourgeoise' not
infrequently approached each other exceedingly closely in
character: between their Englisb representatives the difference
was still less niarked. The dramatists themselves divided their
plays (according to the evidence of their title -pages) into
tragedies and comedies; bat, since the greater number of their
so-called comedies are entirely lacking in the comic spirit and
often possess a uniformly serious and tragic tone throughout,
this Classification nmst have been solely based upon the nature
of the denouement, which is invariably of a sudden character
and reserved until almost the last scene of the last act. Since
the greater number of their plays were designated comedies,
and since their tragedies differed from these in but little except
the character of the denouement, the term 'Sentimental Comedy'
may for purposes of reference be allowed to embrace the
English representatives of both 'comedie larmoyante' and
'tragedie bourgeoise'. This 'genre bätard', as Voltaire termed
it. the characters of which are virtuous persons moving in the
more ordinary walks of life, unhappy and victimized by fate,
the tone of which is generally serious, didactic and (in its
later representatives) morbidly sentimental, was a development
of the later. seventeenth- Century 'comedy of manners', con-
siderably modified however, in many ways, by the literary and
social atmosphere of the first sixty years of the eighteenth.
sehtimentalism The social and literary phenomenon of
as reflected 'sentimentalism' was one great formative
IN
eighteenth Century factor influencing the drama, and upon
literature. ^^ phenomenon sentimental comedy itself
reacted; for the public taste impressed literary and dramatic
writers whose works in turn satisfied and developed that
taste. As a natural reaction from the cynicism, gaiety and
trivolity of the latter decades of the seventeenth Century,
there is gradually developed a greater seriousness, involving
reflectioD and introspection, while mere intellectual acumen,
DEVELOPMENT OF ENGLISH SENTIMENTAL COM KI) Y ETC. 139
accompanied by an Inhibition of emotional expression, becomes
gradually replaced by sentimental affectation. Grief is now
regarded as a luxury: passion as an amiable quality; and
moreover, if these eniotions are not experienced, and if tears
do not flow spontaneously, they mnst be affected and assumed.
Sterne's picture of Maria of Moulines, in the "Sentimental
Journey", in which lie describes her sorrowful attitude, her
goat, her pipe, her song, and then proceeds to teil us of bis
own pocket-handkerchief, already too much steeped in tears to
be of use, no doubt makes quite a theatrical impression; but
it is only too characteristic of the hypocritical emotion of the
time. A pretence to virtue and sensibility supersedes that
vicious 'abandon' and unconventional, if not indelicate, freedom
of speech, which a generation earlier was regarded as the
mark of a fine lady; and she now out of vanity, by coddling
her virtues, indulges in much prudential and verbal morality
too often unsnpported by generous impulses. Such an attitude
of niind also naturally resnlted in conversation becoming laden
with moral apothegms, casuistical arguments and religious
formulae. There is yet another very characteristic feature
of eighteenth- Century 'sentimentalism', a feature, too, which
links it very closely to the Komantic Movement: it is the
affectation of love-possion. To us who have been stirred by
the passionate outbursts of a Byron, it seems weak and insipid
indeed; but, remembering its historical position, as an advance
upon preceding cold formalism and passionless poetry, and as
a precursor of the outbreak of passion in the succeeding
Century, we should not despise it.
"sentiment" Although already in the early years of the
&. eighteenth Century the word 'sentimental' was
'sentimental foeginning to acquire , in some circles, an evil
significance, it had by no means then become such a con-
temptuous term as it is at the present day. Sterne indeed and
many of his contemporaries, regarded it as a term of un-
qualified approbation, whereas now it is impossible to use it
without conveying a suspicion of mawkishness, effeminacy and
affectation. 'Sentiment' in its modern significance almost
implies an affected as opposed to a true pathos; but we
do know that in Sterne's time its significance was not ex-
clusive of real pathos and passion, and further, that it embraced
10*
11<> 0SB0RN WATERHOTJSE,
far more fully than it does at tlie present day the elements
of thought and reflection. A pemsal of Johnson's lexicon
definition of the term, of the quotations which he there gives
and of other contemporary passages employing the epithet, will
sufnYiently convince one that such was the Interpretation
placed apoD it by eighteenth-century men of letters. It will
be well therefore, in thinking of the sentimental eomedies of
that age, to scrupulously avoid reading into the term those
modern opprobrious interpretations which, when the term was
lirst applied to that species of drama, were never intended.
true &. false. 'When society is in the mood for tears, and
sentiment. when pathetic or pseudo-pathetic literary works
rapidly gain popularity, the temptation for an author to de-
liberately pander to this populär taste is a very real and
strong one: accordingly we must expect to find, in the
eighteenth Century as at other times, sentiment both true and
false; sentiment which is the spontaneous expression of a
truly tender and loving heart and sentiment which the sen-
sitive and hypocrital author, in his desire to attain popularity,
deliberately affects. But even much of this Sentiment', which
to us seems so unreal, we are fain to believe may be truly
genuine in intent; and can be explained by the fact that the
too self-conscious author has, in caressing his own exaggerated
'sensibilities', entirely lost sight of that true and real Pro-
portion which always exists between the Claims of the object
of our sympathy and the nature and vehemence of the ex-
pression of emotion thereby called forth.
steele &. sterne. The sentimental writings of Sterne and Steele
often stand in stränge contrast to each other; we do not mean
however by this to imply that the writings of Steele invariably
Lear an unmistakable impress of absolute sincerity which the
works of Sterne rarely if ever possess ; but we pref er to believe,
in spite of the undoubted laxity of Sterne's moral code, that
much of his pseudo-pathos and false passion was involuntary;
that much again was a manifestation of his crotchet or
humour; and that it was not frequently a deliberate attempt
V) play on the fine 'sensibilities' of his readers.
their love-letters. We naturally expect billets-doux, of which
both Sterne and Steele wrote a great number, to be highly-
coloured with .sentiment and to reveal their author's tenderest
DEVELOPMENT Ol BNGLISH SENTIMENTAL COMEDY ETC. 111
thouglits and highest aspirations. Steele's were almost all
addressed to Ins wife, 'My Dear Prue', while Sterne, on the
contrary, rarely favoured the partner of bis dornest ic life with
such erotic missives, but bestowed them one and all lipon a
host of other fair ones. Granting, that Steele's homely epistlea
to 'My Dear Prue' are extravagant and amusing prattle, and
even that they suggest at times a slavish worship on the part
of Steele, yet we strongly feel beneath the genial, jovial humour,
and perhaps servile woman-worship, the presence of a sentiment
of pure, loving and tender regard, which is abseilt froni the
elegant and graceful, but self-conscious letters of Sterne:
indeed the latter. in spite of their elegance and grace, in
spite of their employment of epithets and figures most suited
to the expression of passion, yet fail to conceal the writer's
shallow heart.
steele's essays. W'hen the sentiment takes the form of pathos
the slightest false note produces a jarring discord. On very
rare occasions, such as in his description of the death of
Yorick or of Le Fevre, Sterne can be genuinely pathethic;
but more frequently his attempts in the direction of pathos
utterly break down and make us feel, in some instances in-
clined to smile at him, in others, angry and disgusted with
him. The unaffected, tender pathos of some of Steele's con-
tributions to the "Tatler" and "Spectator", renders them work
of supreme excellence: here we need only refer to one1) of
the most touching of his Tatler essays, than which it would
be difficult to find a more excellent example of literary art of
its own kind. It is an account of "The Memories of his
Childhood". He teils us of "the first sense of sorrow" which
he ever knew — occasioned by the death of his father.
Although he was but five years of age, too young to fully
comprehend the meaning of what had happened, yet the calm,
dignified sorrow of his mother made upon him a profound
impression. The unostentatious and natural details of the
picture are filled in with equal simplicity. How infinitely
superior is tliis description, simple, unaffected and of Sterling
truth, to Sterne's obviously theatrical arrangement of Maria
of Moulines with her goat, her pipe and his own own pocket-
») Tatler, 167.
OSBORN WATBRHOUSE
h&ndkerchief already steeped in tears! And finally, wben
Sterne, who we must remember is endeavnuring to be pathetie,
becom.es amusingly hyper-sentimental by adding: "'And where
will von dry it Maria?' Baid I, ' I "11 dry it in niybosom' said she,
"twill do me good'. 'And is your lieart still so warm Maria?'
said 1". caii we any longer wonder at Thackeray exclaiming,
"Psha! I will not give von a pin for such poltroonery!"?
Steele's character was a very chivalrous one and bis
Standard of morality exceptionally lofty. His tlionghts natur-
ally led bim to two principles, wbicb bis pen was never tired
of vindicating and bononring: the dignity. beanty and wortb
oi woman and tbe sanctity of tbe most intimate relations of
family life. In tbe Tatler and Spectator essays, lie pleads for
woman to be regarded, not merely as a being valued only in
so far as she contributes to man's ease and pleasure, bnt
rather as man's equal, possessing a like intellect and soul, and,
wben brought into tbe more tender relations of life, even as
man's superior. Of one lad}', Steele said: "To love her is a
liberal education", and again, speaking tbrougb Young Bookwit.
in tbe "Lving Lover". beremarks: "I don't know bow to ex-
press mysell: but a woman, metbinks, is sometbing between
us and angels ". In such sentiments as tbese, on tbe character
and wortb of woman, Steele is speaking a Century in advance
of his age.
The Spectator and Tatler essays are not witbout their
love-stories, wbich are most usually the work of Steele, wliile
in the more sentimental touches in the portrait of Sir Roger
de Coverley, involved in his relations with the widow, we
can also trace his pencil.
sterme & the Doubtless it wonld be out of place to fnlly
sentimental discuss here tbe differences between the false
journey. sentiment wbich Sterne, wben in a subjective
mood, so frequently displays and those genuine touches of
pathos evident in some of his objective, dramatic Sketches, into
wbicb tbe wbimpering Sterne does not obtrude bis tearful
pereonality; but. it is pertinent to notice that, whereas in
"Tristram Shandy" tbe sentiment occupies quite a secondary
and snbordinate position, in the "Sentimental .Journey" it is
avowedly made the primary interest, and renders the book one
of the mosl characteristic embodiments of such a mood of
DEVELOPMENT OK ENGLI8H SENTIMENTAL COMEDY ETC. 143
thought and feeling. It is moreover of special interest too,
when we remember the wonderful influence whicli it exerted
upon European fiction; for not only was it translated by
Italians, Spaniards, Germans, Dutclnnen and Poles, but also
many times by Frenchmen. who as a nation have ever highly
esteemed and praised it and regarded it as Sterne's 'chef-
d'o?uvre'. The sentimental scenes are rarely unduly prolonged
or manifestly inartistically treated, never maudlin, and indeed
they exliibit a mucli finer taste, a much more genial tone than
those of most contemporary sentimental writers. Tender and
moral reflections. touches of sympathy and pathos, a never-
failing tender regard for the gentler sex and a sjncere ap-
preciation of the good qualities of his French neighbours,
which impelled him to excuse and extenuate whatever might
appear to their dishonour, render the book one of the most
genial, good-natured and simple-hearted works it is possible
to find.
richardson. With Pamela, Richardson created the novel of
sentimental analysis. AVhat was his artistic purpose and
method? He aimed, not to immortalise the humours of such
characters as Walter Shandy, My Uncle Toby and Corporal
Trim, nor yet to give us a comedy of manners such as we
find in ;;Tom Jones" or "Humphry Clinker", but rather to
portray, after the manner of a patient engraver, the successive
emotional states of the souls of his heroines. He strives after
and succeeds in turning the gaze inwards and, therefore, con-
fines his painting of externa! surroundings to the baldest outline;
but depicts the hopes, the fears, the joys, the sorrows, the
thoughts. the passions, aye even the dreams of his heroines. in
the minutest detail with never-failing patience and unerring
exactitude. In thus sacrificing truth to nature by so limiting
his horizon the novelist gains additional intensity and detail
of sentimental analysis.
Such a mode of treatment has of necessity a certain effect
upon the characterization. The central figures scrutinise their
own feelings most keenly and become self-conscious to a degree;
they place far more reliance upon their emotional states than
upon rational judgments, and seem haunted by a chronic inertia,
helplessness and indecision. which render them incapable of
prompt and ef ficient action : but on occasions when their virtue
1 1 \ 0SB0RN V\ \ rERHOUSE,
is being put to tlie hazard, however, Richardson's heroines seem
intuitively to avoid the wrong and to do tlie right. Such
characters, to whom personal feelings exaggerated by self-
contemplation have become more real than the practical social
relations of mankind, are often totally blind to the true and
eternal realities of life.
With characters of such a type, whose morality is
aegative rather than positive, Drudentially passive rather than
altruistically active, there is essentially bound up a certain
element of sententious casuistry, Throughout "Pamela",
"Clarissa" and "Sir Charles Grandison", are displayed many
subtle argnments as to the probity of certain courses of conduct
(often trivial), many devotional expressions and religious sen-
timents, and everywhere a holy horror and mortal dread of
the slightest lapse from the path ofvirtue, as marked out by
the narrowest code of a Puritanical morality.
Richardson's avowed aim was a moral one; but, sincere
as it undoubtedly was. we are sometimes led to question,
whether his morbid sentimentalism did not induce in the
reading public a false attitude towards feeling, resulting in
an inability to carry out conceived purposes, and hence in
moral degeneration ; an evil effect stronger and far more wide-
reaching than the feeble influence for good, exerted by those
edifying moral maxims and precepts with which his writings
are interspersed.
Certain circumstances in connection with the publication
of "Clarissa" throw considerable light upon the sentimental
ement, in that they give us some conception of the degree
of sensibility then possessed by Richardson's readers. A certain
Lady Bradshaigh, from whom Bichardson received correspond-
ence, was most powerfully affected by the book; again and
again, as the work was in progress, did she earnestly implore
Ji'ichardson to rescue his heroine from her tragic fate, and,
although the former portions of the book had plunged her
into an agony of sorrow, she could not refrain from reading
it to the bitter end. For days she wept and then read the
book once more. Lady Bradshaigh, although perhaps an ex-
treme, was not an isolated case; for, Bichardson received
shoals of letters earnestly beseeching him to avert the
catastrophe which now seemed inevitable; and the number
DEVELOPMENT OF ENGLISH SENTIMENTAL QOMEDY ETC. 1 I :>
of people, who, with the solicitude which \ve are wont to
bestow upon a dying friend, watclied Clarissa sink into tlie
grave was by no raeans a small one.
golosmith. So muck more healthy, pure and nianly, is the
sentiment of the " Vicar of Wakefield" than that of Richardson
and Sterne, that we scarcely seem to regard Goldsmith as a
sentimentalist at all. The morbid self-comtemplation of hyper-
sensitive characters with their hyperbolical troubles and narrow
code of morality gives place to generous conceptions, a contact
with reality and a manly Christianity, without there being any
loss of true pathos.
poetry. Although the great, eighteenth-century. prose works
most characteristically reflect the spirit of 'sentimentalism',
the poetry of the period also bears the impress of the move-
ment. The poetry of Tope is not usually open to the suspicion
of sentiment, whether it be in the form of passion or pathos,
and Ins wärmest utterances (exclusive of his satirical invective)
are to be found in "Eloisa to Abelard" and "The Klegy to
the Memory of an Unfortunate Lady". The latter is almost
the only poem in which Pope essays the pathetic; but,
eminently beautiful as many of the verses are, they still fail
to move us and leave an Impression suspicious of insincerity.
savouring rather of sentimental rhetoric than of true pathos.
In painting a conflict of passions, in " Eloisa to Abelard", the
poet shows admirable skill in psychological analysis; but, the
poem, in spite of being füll of a diction suited to the ex-
pression of passion, lacks that convincing earnestness which
always characterizes heart-felt emotion; while the repeated
intrusion of the inevitable, epigrammatic aphorism still further
suggests the absence of deep personal feeling. Eighteenth-
century pastoral, with its artificiality of setting and insincerity
of sentiment, has often been singled out for special censure.
In this form of poetic sinfulness Pope and Philips (of namby-
pamby notoriety) were the most distinguished, if not the worst
offenders. The pure, sensuous passion and native simplicity
of the mediseval ballad, "The Not-browne Mayde", are entirely
lost in Priors characteristically Augustan Version, "Henry and
Emma": reminding us perhaps of the hale and hearty country
lad Coming up to London to be prenticed, who, having lost
his rustic yet dignifled simplicity and healthy vigour, soon
1 16 OSBOBN WATERHOÜSE,
will ape the fops of the town and adopt their periwig and
snuff-box. The one-time problematical Ossian fragments, with
their romantic indefiniteness of impression, have a truly mystic
quality which embraces a weird feeling of reverence and awe
for nature, mingled with a semi-barbaric thougli not strongly
passionate love-sentiment. Pathos and tender passion pervade
Gk>ldsmith's bailad of "Edwin and Angelina", while "The
»erted Zulage" is the expression of that sorrowful regret,
with which the sight of a forsaken hamlet could not fail to
inspire a trne poet, and which liad formed the theme of a
lovely English lyric ten centuries earlier — "The Ruin".
We have here briefly passed in review those portions of
onr ondramatic literature which most characteristically bear
traces of 'sentimentalism'. a phenomenon which had an all-
important directive influence lipon the cnrrent of eighteenth-
century drama. We must later consider another important
movement which was much more conscious and purposive in
character tlian the former, and the effects of which can be
directly and readily traced in plays of the time; wre refer to
the attempt to reform the morals and manners of the nation.
Before speaking directly of this movement, let ns consider
the State of comedy and tragedy before its advent and dnring
the earlier years of its progress.
lack of tragedy. By the Licensing Act of 1737, the Per-
formance of stage-plays was limited to two houses, Covent-
Garden and Drnry Lane; a study of the repertoire of these
two theatres, therefore, will supply us with a fair estimate of
the State of the drama at the time. For this purpose
Mr. Seccombe1) quotes statistics for the season 1769 — 1770,
which clearly shew that in tragedy the stage was almost
entirely dependent upon Shaksperean plays. Of these, "Hamlet",
"King Lear". "Othello", "Macbeth", and "Romeo and Juliet",
appear to have been the most often represented. The re-
mainder of their tragic repertoire consisted of an occasional
Performance of a tragedy of Dryden's, or Congreve's "Mourning
Bride", or Southerne's -'Oroonoko*': while of eighteenth-century,
tragic drama, Rowe's "Fair Penitent" and Addison's "Cato"
were The sole representatives. From this it is evident, that
'; Age of Johnson, i). 200.
DEVELOPMENT OF ENGLISH SENTIMENTAL COMEDY KTC. 147
the stage-poets were unable to produce tragedies sufficiently
numerous and worthy to satisfy the public demand for the
portrayal of life in its sadder and more serious aspects: the
managers were, therefore, compelled to rely upon the revival
of Shaksperean and otLer pre-Augustan tragedies. Again
this lack of tragedy gave opportunity for the introduction of
serious and pathetic scenes into comedy, an opportunity wliich
many of the play-wrights willingly embraced; until, in the
so-called comedies (really martyrologies) of Kelly, we find that
the serious and pathetic reign supreme. Can we tlien justly
censure the critic who declared that tliese sentimental play-
wrights composed 'serious comedies' because they lacked the
ability to write either true tragedy or true comedy?
the shaksperean The Romantic Revival generally, and the
revival. revival of Shaksperean and the Elizabethan
drama particulary, also had influence lipon the development
of eighteenth-century comedy. During the Restoration period
Ben Jonson had been almost universally preferred before his
greater contemporary, while many of Shakspere's greatest
works had either been banished the stage or only presented
in monstrously garbled versions. Whereas from 1623 to 1664
the public had been satisfied with two meagre editions,
together not exceeding a thousand copies, before the middle
of the succeediug Century Rowe, Pope, Theobald, Hanmer and
Warburton, had all furnished critical editions. The combined
influences of the Shaksperean club, consisting of ladies of
noble rank, of Garrick who appeared seven years later, and
of other Shaksperean advocates, succeeded in reinstating
versions as near the Originals as critical scholarship could then
supply. "King John", "Hen. IV." 2., "Hen. V." and "Hen. VI." 1.,
were soon revived, while the "Merchant of Venice" was restored
after an eclipse of a hundred years, and "All's Well" for the
first time since Shakspere's death.
The first decade of the eighteenth cen-
CHARACTERISTICS , . , . e._ .
of the tury bnngs us to the close ot the eleverest
later, restoration an(^ ^vittiest school of comedy of which the
COMEDY. /
English stage can boast; the tradition of
which was carried on by a number of minor dramatists until
it finally expired with the work of Sheridan. The later,
Restoration comedy, itself a continuation of the Jonsonian
1 18 OSBORN WATERHOUSE,
tradition, had lost infinitely in character-interest and depended
mach for its effecl apoo it's plot-structure, its satire directed
against the 'travers' of society, and its portrayal of the
manners oi the age. The greater nnmber of the characters
tliere portrayed, although not divorced from the real life of
the time to such an extent as to destroy their appeal to their
audiences. are fundamentally, nevertheless, incarnations of
humonrs, since each individual, or rather type, has one par-
ticular trait of character predominantly operative in his or
her conduct. A mere perusal of the 'dramatis personae' of
some of these plays makes us immediately conscious of the
leading feature in each person's character; for, we naturally
pect Sir Novelty Fashion (lately made Lord Foppington) to
devoutly worship his own unimpeachable personal appearance,
Maskwell to be an under-hand, double-dealing scoundrel, and
sir John Brüte to swear. dice, wench. get drunk and neglect,
if not ill-treat. his wife.
The comedies of AVycherley and his three distinguished
'confreres', give us a not too faithful picture of the morals and
manners of that "most deeply corrupted part of a corrupted
society"1) — the Court Party; a conspicuous but by no
raeans representative section of the nation. \Ye find Condensed
and accentuated in these comedies the essential spirit of
fashiohable life dnring the Anti-Puritan reaction; during which
period. religion and virtue were openly scoffed at, marriage
was only too often looked upon as a convenient cloak for in-
fidelity. and the idea of a man loving and honouring his wife
was regarded as too bourgeois to be contemplated. According
to the tacitly recognised moral code of this society, the two
worst sins which a man could commit were to be dull and
to be virtuous: the ideal gentleman. therefore. must be witty,
gallantly impudent. heartless and profligate. In the Resto-
ration comedy then. which professes to portray such a State
of society. we must not be surprised to find the conversational
dialogue füll of brilliant wit and repartee. accompanied by
scathing sarcasm and morose cynirism: the Speech of the
women far from prudish; and the central or subsidiary issues
of the plot turning upon an illicit intrigue. "We find ourselves",
'; Macaulay: Essay cm :'The Comic Dramatists of the ReBtoration".
DEVELOPMENT OF ENGLI8II SENTIMENTAL COMEDY ETC. 149
says Macaulay, ') "in a world in which the ladies are like
very profligate, impudent and unfeeling men, and in wliich
the men are too bad for any place but Pandiemonium or
Norfolk Island. We are surronnded by foreheads of bronze,
hearts like tlie nether millstone and tongues set on fire
of Hell".
A comedy in which the characters are types must by its
very nature be an exaggeration of particular features of the
society wliich it professes to portray ; and, therefore, the world
which it presents to us, is to a certain extent a conventional
one. The personalities which were most striking and which,
in their desire to cater for their audiences, the dramatists
seized upon with the greatest avidity, were debauched wits
and faithless sponses ; while the more prosaic, but nevertheless
more virtuous figures, the redeeming features of conteniporary
society, were too tame — as the taste then was — for dramatic
representation. It is evident therefore, that this school of
dramatists, not only did not take into account those sections
of the nation wliich eagerly devoured "The Pilgrim's Progress"
or flocked to the feet of a Barrow, a South or a Stillingfleet,
but that they also failed to present us with a true or adequate
picture of their own particular province, Macaulay's "most
deeply corrupted part of a corrupted society".
the reaction ^he w^ dissoluteness of the Resto-
in morals and taste. ration period came as a reaction when
references of the the absurd restraints of Commonwealth
DRAMATISTS THEMSELVES. ^^ ^ ^^ . ^ ^ ^ ^^
this reaction, that the theatre-going public tolerated, nay even
applauded (as the popularity of these comedies undoubtedly
testifies), dramatic Performances in which they were represented
as morally worse than they actually were. But before the
Revolution, however, this movement of dissipation had spent
itself, and many signs of a reformation in morals and taste
began to appear. The dramatists, conscious that their sins
were not universally approved of, began to make uneasy and
sometimes sneering references to this change which was Coming
over public taste. Let us take one example quite typical of
a multitude of others; it shall be from Wycherley's "Piain
l) Essay on "The Comic Dramatists of the Restoration".
150 OSBORN WATEBHOUSE,
Dealer"*. The scene1) is Olivia's liouse. where Olivia, Eliza,
Novel and Lord Plausible, are engaged in a conversation in
which the modesty of one of Wycherley's own plays, "The
Country Wife" is called in question and discussed. Wycherley,
in introdncing this scene, embraces an opportunity for ex-
pressing Ins unqualified contempt for those censorious stric-
tures which liad been placed upon his dramatic writings, and
naively allows a1 leasl the nunierical balance of opinion to
weigh against the objector; for, Eliza and Plausible both
contend that such cavilling betrays immodesty in the auditor
rat her than in the author, and entirely disagree with Olivia
who is left the sole objector. She, still unconvinced, clings
firmly to her former opinion and concludes by remarking:
Olivia: "Tlien you would have a woman of honour, with
passive looks, ears and tongue, undergo all the
hideous obscenity she hears at nasty plays. 0!
hideous! Cousin! This cannot be your opinion.
But you are one of those who have the confidence to
pardon the filthy play." (i. e. "The Country Wife").
the court influence. The Court influence during the two
preceding reigns had been both powerful and pernicious; but
now under William, and later under Anne, we find it being
exerted for good. It was the hope and expectation of the
people, that, upon accession to the throne, William would
attempt to redress the evils and irregularities of the two
preceding reigns: thus two powerful forces, the influences
both of the Court party and of the niajority of the nation,
were now to work towards a common end — the Information
of the national morals and manners. In 1080 William sent
a circular letter to all the bishops, commanding them to preach
against such prevailing forms of immorality as dicing, swearing,
drinking and the keeping of courtesans, and earnestly ex-
horting them to exercise with the utmost rigour their ecclesias-
tical prerogative, wherever it touched questions of morality.
A "Society for the Reformation of Manners" was formed. In
later years Queen Anne endeavoured to further this reform
by all the means, direct and indirect, which lay in her power.
With this end in view, she patronised the "Reforming »Society",
•) Act EL Sc. 1.
DEVELOPMENT OF ENGLISH SENTIMENTAL COMEDY ETC. 151
kept her court as free from scandal as she was able, and
repeatedly issued proclamations, wherein slie expressed her
severe disapproval of, the immorality of stage plays, the ad-
mission behind the scenes of members of the audience, and
the wearing of masks by ladies at these Performances.
the essayists. But perhaps one of the inost effective forces
was that gentle correction, administered in such an attractive
form, through tlie pages of "The Spectator" and "The Tatler"
by Addison and Steele; whose ambition it was, be it said to
their eternal lionour, "To enliven morality with wit and to
temper wit with morality; to recover (people) ont of that
desperate State of vice and folly into which the Age is fallen."
jeremy collier. These are but a few of the many indications
of the reforming forces at work ; it now remains to notice the
severest and most direct blow which has ever been aimed at
the English stage. In 1698 Jeremy Collier published Ins
"Short View of the Immorality and Profaneness of the English
Stage". Dean Swift1) has spoken of the degraded condition
of the stage as among the foremost causes of the corruption
of the age: Jeremy Collier expressed the same thought with
equal conviction and strenuousness, when he stated the object
and origin of his work in the following terms: — "Being
convinced, that nothing has gone further in debauching the
age than the stage-poets and play-house, I thought I could
not employ 1113' time better than by writing against them."
In the first chapter Collier amply sustains, and Supports
with numerous apposite quotations and references, the Charge
that the immodesty of the stage is intolerable and wholly
without precedent. Classical drama in its most licentious
representatives, is pronounced pure in comparison with Eesto-
ration comedy, and the English stage is characterised as, "A
new world of vice found out and planted with all the in-
dustry imaginable."
In the second chapter he discourses upon "the Prof anhVy of
the Stage", treating the subject under the two sub-divisions:
"Cursing and Swearing" and "The Abuse of Holy Scripture".
Oaths and curses, complains the indignant clergyman, are often
used as an embellishment of the dialogue and to enliven the
>) "Project for the Advancement of Learning".
152 OSBORN WATEBHOÜSE,
bamer passages: they are to be equally condemned both as
ungentlemanly and irreligious. The second part of this chapter
[s one of the weakesl portions of an otherwise most powerful
liiere of destructive criticism; for it is here tliat Collier fails
to distingnish between the heinous sins of profanity, which
these dramatists did undoubtedly comrait, and the slight
suspicions of irreverence to which at other times they are
open: he pronounces maledictions of equal weight npon them
both. Mr. Cosse, in his life of Congreve, gives us four in-
cidents, adduced by Collier, as examples of stage-profanity.
"Wildblood, in Dryden's'Mock Astrologer', swears byMahomet;
ai the close of the same play, a stage-devil sneezes because he
has been too long out of the fire; Dorax, in 'Don Sebastian',
refuses to trust Heaven with her revenge, and Valentine, in
'Love for Love', raving in bis assumed madness, exclaims,
•1 am TruthV Feeble as this stroke of the non-juror's attack
undoubtedly was, Congreve's attempted parry in self-defence
was still more powerless, and Dryden, whose citadel of fame
had been so rudely assaulted by the irate parson, feit the
insufficiency of his stronghold and wisely abstained from
retaliation. "If Mr. Collier be my enemy", said Dryden,1) in
the preface to his Fables, "let him triumph. If he be my
friend. as I have given him no personal occasion to be other-
wise. he will be glad of my repentance."
A complaint, that the stage-poets in their plays repeatedly
abnse the clergy, forms the theme of chapter three of Collier's
work.
In the fourth chapter, however, Collier finds the joints in
the harness: he attacks the Eestoration drama in its most
vulnerable place; "The Stage-poets", says Collier, "make their
principal personages vicious and reward them at the end of
the play."' In this passage Collier with the searching light
of truth, has penetrated to the very heart of the question;
Eor the immoral influence of these Restoration comedies really
consists in their association of vice with beauty and reward,
and of virtue with ugliness and deformity. In almost every
play of the period, the vivacious, witty, profligate, lying, gallant,
who at least deserves to be hanged, is, in his infamous designs
l) Vol -l p. 272 Diyden'8 Essays. (Ed. Ker.)
DEVELOPMENT OF ENGLISH SENTIMENTAL COMEDY ETC. lö'<
upon a chaste, jealous, fool of a husband, repeatedly rewarded
with success.
A searching and detailed censure of Dryden's "Amphitryon"
and "King Arthur", D'Urfey's "Don Quixote" and Yanbrugh's
"Relapse", in the fifth chapter, brings fitly to a close this,
sometimes passionate, sometimes witty, always skilful I'uritan
manifesto.
The publication of such a pamphlet naturally created a
treniendous furore. and gave rise to one of thefiercest pamphlet-
strifes wliich England has ever known; bnt, having on bis
side tbe support of several rising dramatists, the public
acknowledgment. by some of the most eminent offenders, of
the justness of bis rebuke, the prestige of the Court and the
active influence of the executive of the law, the weight of
public opinion. and, finally, the interests of truth, religion and
morality, Collier drove bis lesson home with deadly precision
and produced a inost powerful, far-reaching and immediate
effect. Two years later "The Way of the World" appeared;
into the prologue of wliich Congreve, no doubt still smarting
from the angry parson's lash, could not refrain from inserting
a vindictive gibe, which, however, serves to indicate, that the
reforming party had already made some impression lipon the
tone of society.
"Some plot we think he has and some new thouglit:
Some humour, too, no farce; but, that's a fault.
Satire he thinks you ought not to expect;
For so reformed a town who dares correct?"
action of the Executive From stm another quarter, the wild
ofthe licenses which actors, playwrights and
stage-managers had been wont to enjoy.
began to be limited more and more. Encouraged and supported
by Royal commands and proclamations, the executive of the
law began to exercise its prerogative more rigorously and
conscientiously than heretofore; actors were frequently prose-
cuted for the use of obscene language on the stage, and the
Master of the Revels, or rather Chancellor to whom the censor-
ship of plays had now reverted, insisted upun their Submission
to bis judgment, prior to the distribution of the parts.
The story of the seventeenth-century 'comedy of manners'.
is one more addition to the tale of instances which exeinplii'y
Anglia. N. b\ XVIII. H
154 OSBORN WATERHOUSE,
the general principle, tliat. although art should be judged by
sesthetic rather t hau ethical canons, still it cannot afford to
neglect iis moral responsibility. Upon the Restoration dram-
atists, who, in their eagemess to pander to the vicious tastes
of a fleeting age, scouted the lawful Claims of inorality, a just
Nemesis lias fallen: for their works, admirable in many respects,
are now only read by literary students and eonnoisseurs, having
become sealed books to thai wider, reading public whose deliglit
is in pure literature.
The manifest progress of the reformiug movement soon
rendered it patent tliat the theatre must be either cleansed
or closed.
conclusion ^ e nave n°ticed tliat in this school of comedy
of the most frequent and most successful plot-motives
have turned upon assignations and intrigues, while
half the 'comic humour' Las arisen in the pursuit of uncertain
pleasuie and idle gallantry. Hazlitt, who strangely ignores
the moral significance of such a source of comedy, speaks of
it in most praiseworthy terms: "It is the life and soul of
"Wycherley . Congreve, Vanbrugh and Farquhar's plays. It
makes Horner decent and Millaniant divine." Such a subject,
"tliat can only be glanced at indirectly, that is a sort of
iVtrbidden ground to the imagination, except under severe
ie.>irictiuns which are constantly broken through, possesses
almost endless resources for comic invention and intrigue."
The effect of the reforming influences at work was to eliminate
from the stage this source of comedy ; what line of development
comedy then took. how the drama was not only purified
but also sermonized and sentimentalized , "the stage turned
pulpit and the play-house conventicle", is to be seen from
a study of the plays of Congreve's, Vanbrugh's and Farquhars
successors. .Such a study will be attempted in succeeding
chapters.
DEVELOPMENT OF BNGLISB 8ENTIMENTAL COMEDY ETC. 155
CHAPTEB II.
THE DEVELOPMENT of SENTIMENTAL COMEDY
AS SEEN IN
VANBRUGH'S "iESOP"
AND IN THE PLAYS OF
CIBBER and STEELE.
I. "Aesop" — sentimental and comic elements — relation to Boursault.
II. Cibber and Steele — position of plays in development of sentimental
comedy — their moral purpose.
III. Cibbers plays.
IV. Steele's plays.
A füll and detailed, analytical study of English Sentimental
Comedy, can best be made from a consideration of the plays
of such dramatists as Kelly, Cumberland and Holcroft, where
the differentia of the new "genre" are seen to be most pro-
nounced; but if we are in search of examples which shall be
most instructive in respect to the development of sentimental
comedy, \ve shall find the works of Cibber and Steele to meet
our requirements most adequately. These plays are best re-
garded as comedies of transition from the school of Congreve
to that of Cumberland: they are comparatively purged of those
objectionable features which Collier had so vehemently and
eloquently anathematized , and they have not yet contracted
that malady of effeminate sentiment which renders the later
comedy so insipid to modern taste. The aim of the present
chapter is to show how didactic and sentimental interests crept
into comedy, made increasing encroachments, and, finally, in
Kelly and Holcroft, completety ousted humour and the comic
spirit from their rightful place.
vanbrugh-s "/esop". The first signs of this sentimentalizing of
the comedy of manners appear in a play produced in 1697.
In that year, a few months before the appearance of Colliers
pamphlet, Vanbrugh gave to the public ".Esop", a play widely
differing in character from any other which either he or his
11*
&
156 OSBOBN WATBBHOUSE,
three distingnished contemporaries hadproduced. In the Pro-
logue the dramatist already takes as into his confidence : —
"Gallants! we never yel produced a play
With greater fears than this we act to day;
Harren of all the graces of the stage,
Barren of all that entertains this age,
No hero. no romance. no plot, no show,
No rape, no baudy, no intrigue, no beau:
There's nothing in't with which we nsed to please ye,
With down-right dull Instructions were to tease ye:
The stage turns pulpit and the world's so fickle,
The play-house in a whim turns conventicle. "
oescription This play by Vanbrugh belongs to the back-
of play. waters of English literature rather than to the
main stream, and therefore it may not be out of place to give
a brief description of it liere. It is really a very slightly
constructed sentimental drama, interspersed with an abundant
variety of satiric humoresques, episodic in character and
didactic in purpose; so slight, indeed, is the bond of union
between the main-plot and the episodes, that the removal of
the latter wonld in no way impair the unity of the action,
while any one of the humorous episodes would form (per se)
an admirable dramatic Vignette.
sentimentalisk. The central "motif " of that portion of ^h]sop
which we have termed the 'sentimental drama' element, is
one which is repeatedly found in the serious comedies of a
few years later date — the conflict between a father's
matrimonial plans for his child and that child's own inclina-
tions. It snpplies Steele with the plot of his "Conscious Lovers".
The father of Euphronia, Learchus, is most anxious to pre-
serve an intimate friendship with iEsop, an aged, decrepit,
and deformed philosopher, from whose acquaintance he sees
that substantial material benefits will accrue. With this end
in view, he is determined that his young and beautiful daughter,
who is already deeply in love with a handsome, young gallant,
narned Ooronces, shall marry this hideous sage. The heartless
attempts of Learchus to persuade or intiuiidate Euphronia,
the mental agony. which t he contemplation of such a hateful
and almo>t criminal union gives rise to, and the Situation, in
which this handsome girl, driven almost to distraction, sadly
DEVELOPMENT Ol" ENGLISB SENTIMENTAL COMEDY ETC. 15<
prepares for her nuptial fate, furnish the dramatist with scenes
truly "attendrissantes", while the lovers' expressions of their
passion and lamentations of their cruel fate, also powerfully
appeal to our s}rmpathy.
Comic. By far the most interesting portions of this play,
however, are those liumorous dramatic Sketches with which
the sentimental plot is interspersed : they consist entirely of
interne ws between the old philosopher .Esop and certain
individuals, conceived as füll of subtle hnmour and drawn in
Vanbrugh's best style. Hobson and Humphrey, two burly
f anners who are dissatisfied with the taxes, Quaint, a Welsh
genealogist, Hortensia, a conceited blue-stocking, and Sir
rolidorus Hogstye, a conntry squire, insnfferably puffed up
with self-importance. are among the best of these liumorous
creations. To point the moral, answer their grievances, and
reprove their follies, iEsop concludes by reciting to each an
appropriate apologue, couched in most elegant verse.
boursault. Now Vanbrugh's "J3sop" was very far from
being an entirely original work; but was in a very marked
degree an adaptation of "Esope ä la Ville" — a play produced
in 1690 by the French dramatist Boursault. The whole of
the sentimental love-plot, and all those tender and pathetic
incidents and situations which arise out of it, previous to the
end of the fourth act, are drawn directly from this French
original; it was this play, too, which suggested to Yanbrugh
the device of conveying moral Instruction by means of reciting
fables ; for which purpose, Boursault employed , " le loup et
l'agneau", *'le renard et le corbeau", "la grenouille et le bopuf"
and other of La Font a ine's creations.
extent of vanbrugh's But we can find (in the French play)
BEBT- no counterpart of that rieh comedy, snpplied
by the sprightly wit of Doris, the thoroughly English hnmour
of Sir Polidorus Hogstye, and those masterly satiric portraits
of Quaint, Hortensia, Hobson and Humphrey; comic figures
which agreeably enliven what would otherwise be a dismal,
sentimental story. Of this Boursault was incapable; and the
presence of this masterly comedy is evidence of Vanbrugh's
authorship as infallible as the sight of his sign-manual upon
the manuscript. Upon carefully comparing JSsop with its
French archetype, we can clearly see that the central theme,
OSBORN WATERHOUSE,
so fruit fnl in touching scenes, the virtuous and distressed
Heroine, the sentimental and unpractical hero. the at'fected
ezpressions and mora] maxims, in fine. all those eharacteristies.
whieh link "iEsop" to the comedies of the sentimental school,
have their source in the foreigD model; whereas, the truly
eomic element, wherein we see Vanbrugh's individuality and
whieh links the work to the earlier type of comedy, is entirely
uew and original.
This experinieiit of Vanbrugh's in the sentimental and
didactic vein. does not appear to liave been a serious attempt to
moralize the stage; since "The Provoked Wife", "The False
Friend", "The Confederacy" and "The Mistake"', none of whieh
was in any (langer of being "damned for its piety", were
all subsequent to .Ksop in point of date: bnt this nniqne play
was probably a novelty thrown off in the hope that it might
enjoy the same popularity whieh had been aecorded to its
French original. On the stage however the work utterly
failed.
cibber and steele; Two other authors . however, Steele
their nioral purpose. and Colley cibber , both of whom were
fnlly in sympathy with the spirit of Collier's pamphlet, made
a distinet profession of writing with a definite moral pnrpose.
The sincerity of Steele, in declaring his moral aim, has never
been called in question, but Colley Cibber has been only too
often nnjiistly snspected of hypoerisy. Althongh the morality
of Cibbers plays is not always of the most robust character,
it is poles asunder from the immoral and cynieal tone of
Wycherley; and. in spite of the dastardly and malignant blasts
of Pope in the Dunciad, I prefer to regard as sincere those
Statements of his moral purpose whieh Cibber makes with
becoming modesty in the 'Apology' for his life. "I cannot
allow". says Cibber, "the most taking play to be intrinsically
good. or to be work upon whieh a man of sense and probity
should value himself. when they do not as well 'prodesse' as
•delectare* — give proiit with delight. The 'utile dulei' was
of old equally the point, and has always been my aim, however
wide of the mark I may liave shot my arrow. If then to have
ayoided this imputation (i. e. of immorality and profaneness),
or rathf^r u> have had the interests of honour and virtue
always in view. ean give meril to a play. I am content that
DEVELOPMENT OF ENGLISH SENTIMENTAL COMEDY ETC. 159
my readers sliould tliink sucli merit all that mine have to
boast of." Steele, whose conceptions of morality were on a
far loftier plane than those of most of his contemporaries, and
whose excessive frankness has lecl us to attribute to him
peccadilloes more serious and more numerous than he committed,
took np even a more determined position than Cibber, spoke
most eloquently against the prevailing immorality of the stage,
and repeatedly declared his pnrpose of reform. The dedication.s
prefaces, and prologues to "The Lying Lover" and "TheCon-
scious Lovers", are especially instructive in reference to his
attitude to this moral question. In the dedication of the former
play to the Duke of Ormond, Steele plainly teils us that, "The
design of it is to banish out of conversation all entertainment.
which does not proceed from simplicity of mind, good-nature,
friendship and honour"; and agaiu, inspired with the grandeur
of his theme, he gives us in the Prologue to "The Conscious
Lovers", the following eloquent passage:
"Your aid most humbly sought, then, Britons, lend,
And liberal mirth like liberal men defend.
Xo more let ribaldry, with license writ,
Usurp the name of eloquence or wit;
No more let lawless force uncensured go,
The lewd dull gleanings of a Smithfield Show.
'Tis yours with breeding to refine the age,
To chasten wit and moral ise the stage.
Ye modest, wise and good, ye fair, ye brave,
To-night the champion of your virtues save;
Uedeem from long contempt the comic name,
And judge politely for your country's fame. "
THE POSITION of the WORKS of The S0UrCe °f COmedy which
steele and cibber in the dramatists of the Orange school
RELAT.0N to SENTIMENTAL COMEDY. gQ ^^ ^ ^ ^^ ^ im_
agination trespasses upon grounds forbidden in the interests of
morality, is of course unavailable for a professedly moral writer.
Cibber and Steele, persistently pursuing their moral purpose
but lacking in comic power and incapable of sustained comic
effort, not infrequently forsake the legitimate method of comedy,
and, instead of appealing to our sense of humour by covering
vice and folly with ridicule, call to their aid the tragic emotions
of pity and fear. Voltaire stigmatized the work of La Chaussee,
OSBORN WATERHOUSE
medie larmoyante', as "ungenrebätard"; but, since he himself
had introduced tender and pathetic scenes into several of his
comedies, he was compelled to admil having written, at least,
'comedie attendrissante'. New these comedies of Steele and
Cibber, occupying a medial position both in style and chronology
between the comedies of tlie Orange and Sentimental schools,
form the English analogue to what Voltaire imderstood by
•oomedie attendrissante'. The encroaehment of sentimental,
pathetic and tragic Lnterests lipon the truly comic spirit is
gradnal; bin. in these transitional plays, it is quite discernible.
and moreover, when laier we come to such a play as KellyV
"Word to the AYise". we are unable to find from prologne to
epilogue the slightest suspicion of hnmonr. It is in these
transitional comedies that we find the increasingly frequent
appearance, in a le>s prunounced form, of those distinctive
featnres which characterize the work of the later school; they
may not appear combined in any Single drama, but, upon
examination of the works of Kelly and Cumberland, we shall
find little that had not stolen int»; previous plays.
cibber. Probably few men-of-letters in the eighteenth
Century had a more intimate working arqiiaintance with the
theatre than Colley Cibber, much of whose dramatic work was
undertaken in a very practica! spirit. and directly designed to
bring in an immediate and adequate remuneration. The list
oi bis dramatic writings is a comparatively long one; but,
sinee niany of them are somewhat servile imitations or rather
close adaptations. it would be both tedious and profitless tu
>peak of them "in extenso'. Three have, therefore. been singled
out for refereii<-e: "Love Makes the Man", "She Would and
She Would Not" and "The Careless Husband", produced re-
spectively in the years 1700, L702 and 1704. The choice has
fallen upon these three, because they are less servilely
imitative Than the rest of Cibber's plays, the most readily
accessible, and the best suited to illustrate our present subject.
The plot of "Love Makes the Man'', an intricate, romantic
intrigue, largely based upon wThe Custom of the Country" and
"The Kider Brother", byßeaumonl and Fletcher, offera many
-triking situations. The opening scene, strongin • \ is comica'.
introduces Antonio's two sons, euch in a characteristic fashion:
the former, Carlos, "who breaks his fast with Aristotle, dines
DEVELOPMENT OK ENGLISfl SENTIMENTAL COMEDY ETC. 161
with Tully, drinks tea at Helicon, sups with Seneca, then
walks a turn or two in the Milk}' Way, and, after six hours
Conference with the stars, sleeps with Old Erra Pater", arrives
to briefly greet his father, and can scarce spare a monient
from his hours of study: Sancho, his witty yet faithful valet,
immediately follows with thirteen waggon-loads of books.
The younger brother, of the same 'genus' as Lord Foppington,
has come post-haste lipon the fleetest of horses, and begs to
be excused a nioment, in order to perform a most important
business duty: — to make his choice between several varieties
of "jessamines d'orangerie". Such an antithesis between two
characters forms a spring from which flow numberless rills of
comedy. The comic interest, as it should do, dominates the
play; but scenes of a sentimental and pathetic type are not
absent, Carlos, the book-worm, enraptured by the beauty of
Angelica, immediately divests himself of his absent - minded
mien and wonted taciturnity, forgets his darlings Aristotle,
Cicero and Seneca, and, when Antonio and Clodio are expecting
him to sign away his patrimony for a shelf of new books, as
they liad prearranged, he, to their amazement, breaks out into
a declaration of passion for Angelica. To us his expressions
seem sufficiently empty and rhetorical, and the somewhat vola-
tile sentiment evaporates still further upon quotation.
Carlos: "Pardon a strangers freedom, lady. [salutes her]
Dissolving softness ! Oh the drowning joy ! Happy,
happy, he that sips eternally such nectar down, that
unconfined may lave and wanton there in sateless
draughts of ever-springing beauty."
(etc. ad nauseam.)
About the middle of the play the scene changes; Carlos,
prompted by the practical ready-wit of Don Lewis, has eloped
with Angelica on board ship ; but, the vessel sustaining wreckage
during a storm, Carlos and Don Lewis are separated from their
lady friend and cast ashore. A certain wealthy lady of high
rank, Lady Louisa, who has accidentally encountered the two
refugees, contrives to have them kidnapped in order that she
may off er her wealth and person to the younger of the pair;
but Carlos, who has been indulging in somewhat lachrymose
complaints to Fortune for depriving him of his lady-love. is
certainly in no fit mood to be successfully wooed by a new
08B0BN WATEBHOUBE,
mistress, and accordingly, politely bu1 finnly rejects the lady's
öfters. In a later scene, füll of sentimental interest, Angelica,
who liad previously entered the Service of the Lady Louisa,
encounters her lost lover Carlos, and. as may be imagined, they
are not wanting in verbal and other more expressive marks
of mntual tenderness and Love.
The two firsf scenes of the fifth act, have the intensity
of tragedy. Clodio, having slain in a duel (so it is thought)
Elvira's brother, is compelled to flee before the officers of the
police, and rnshing into the first available place of refuge, is
discovered by Klvira in her house; who, not knowing the cause
of bis flight and thinking that perhaps her own hot-headed
brother might some tiine be in similar straits, takes compassion
lipon him, and vows she will conceal him. Clodio, mistaking
compassion for love. has the temerity to pay the lady Ins
addresses. When the news of her brother's death is made
known . Elvira is horrified to think that she has been har-
bouring her brother's murderer, and yet, true to her vow, she
will not divulge to the officers of the law the murderer's
whereabuts; but rather determines, by simulating a passion
for Clodio and encouraging his visits, to wreak upon him
vengeance by other means. Clodio meets his Opponent, who
was not killed but only slightly wounded, travelling in disguise,
and nnwittingly makes him the bearer of a billet-doux to
Elyira. The brother finds his sister in deep mourning, but
she. when he declares himself to be a messenger from Clodio,
solemnly assures him that her mourning weeds are but the
semblance of grief, and protests that she is passionately in
love with Clodio. The bitterness of the brother's cup of sorrow
cannot be appreciated.
The following scene is of even a more tragic nature. The
rise of the curtain discovers Louisa surrounded by her ruffianly
bravoes, while before her stand Angelica and Carlos securely
bonnd. In revenge for Carlos* rejection of her addresses, the
Lady Louisa is determined to inflict upon her victini the most
torturing pnnishment which she can devise, and, therefore,
commands her bravoes to strangle Angelica before his very
ey«
Lady Lonisa. BNow let me see you smile, and rudely throw
me from your arms; now scorn my love, my
DEVELOPMENT OF ENGLISH 8ENTIMENTAL COMEDY ETC. L63
passion and my fortune; now let your squeamish
virtue fly me as a disease to modesty and teil her
now your shameful tale of my intemperance!"
Carlos. "Oh! cruelty of fate! that could betray such in-
nocence!"
Louisa. "What! not a word to soften yet thy obstinate
aversiou! Thon wretched fool. thus to provoke
thy ruin — End her. (to the bravoes)."
Carlos, in an agony of fear, implores the lady's mercy, and
Strange as it may seem, Louisa, at length relenting, ceases to
pursue her revenge and ends by pronouncing a hearty benedic-
tion lipon the union of this romantic pair of lovers.
Cibber's next play, "She Would and She Would Not", has
a bristling Spanish plot , but somewhat less sentimental interest
than '"Love Makes the Man". Trappanto, a master of the art
of lying, a worthy half-cousin of Steele's lying lover, Young
Bookwit, admirably sustains the comic scenes. Hypolita, wlio
although really in love with Don Philip has repeatedly rejected
his proposals from a feeling of self-pride, is now in dire ex-
tremities for she discovers that he, despairing of obtaining
her love, is about to marrv another. Her somewhat romantic
schemes for frustrating this marriage and securing Don Philip
for herseif, in which she and her maid travel in male attire,
often bring her into embarrassing and even perilous situations.
In "The Careless Husband", the pathetic and sentimental
interests have encroached still further upon the domain of the
comic. The plot embraces two theines which are admirably
adapted for the introduction of pathetic situations, tender
expressions and moral teaching; the themes of conjugal fidelity
and honourable love. The careless husband, Sir Charles Easy,
a hero of the Tom Jones type, is engaged in clandestine and
desultory amours with Lady Grave-Airs and his wife's woman,
Mrs. Edging; but his indulgent and forgiving wife, who is
fully aware of these, her husband's weaknesses, never on any
occasion betrays that she has the least suspicion of his in-
fidelity. On one occasion. Mrs. Edging, piqued at her master's
late neglect of her and having discovered in his pocket a
letter from Lady Grave-Airs, immediately conveyed the same
to Lady Easy, who, not only resolutely refused to read it.
but soundly rated her woman for such an impertinence. A
164
OSBOKX WATEBHOUSE,
ad incidentj which Cibber assures us is taken £rom actua]
lifo, manifests a still more pronounced indulgence on the part
of sir Charles' forgiving wife. Lady Easy, having discovered
her husband minus his periwig, and Mrs. Edging asleep in
two arm-chairs, in lier own bed- Chamber, places her own
Steinkirk kerchief upon his head, in order that he may not
catch cold and that he may know he has been discovered,
and tlien quietly retires. üpoo awaking, Sir Charles discovers
the Steinkirk, recognises it as his wife's, and, deeply affected
by her delicate considerateness for his feelings and such
persistent tenderness, repents of his follies and determinedly
resolves to affectionately return lier constant love. A tender
scene ensues. sir Charles betakes himself to his wife's
apartment, commands her maid to retire, and throwing him-
self upon her mercy, with true repentance confesses all his
sins. while she most considerately imagines extenuating cir-
cumstances for them all.
Sir Charles. "Your will then be your reason; and since
I see von are so generously tender of re-
proaching nie, it is fit I should be easy in
my gratitude and make what ought to be
my shame my joy. Let nie therefore be
l'leased to teil you now, your conduct has
waked nie to a sense of your disquiet past,
and resolution never to disturb it more.
And (not that I offer it as a merit, but
yet in blind compliance to my will) let me
beg you would immediately discharge your
woman."
Lady Easy. uAlas! I think not of her — 0! my dear,
distract me not with this excess of goodness!
(Weeping)."
Sir Charles. uNay praise nie not lesl 1 reflect how little
I have deserved it. I see you are in pain
to give me this eonfusion. Come, I will not
shock your softness by my untimely blush
for what is past : but rather, soothe you to a
pleasure at my sense of joy for my recovered
happiness to come. Give, then, to my new-
born love what happiness von please, it cannot
DEVELOPMENT OF ENGLI8H SENTIMENTAL COMEDY ETC. 165
shall not be too kind. 0! it caimot be too
soft, for what my soul swells up with emula-
tion to deserve — Receive me tlien entire at
last, and take what yet no woman ever trnly
had, my conquered lieart. "
The two, Lady Betty Modish, an admirable coquette, Lord
Morelove, an impulsive sentimental beau, and Lord Foppington,
a married coxcomb, are the chief supporters of the comic scenes.
Although Lady Betty is secretly in love with Lord Morelove,
her greatest delight is to snub him on all possible occasions,
encourage the addresses of Foppington, and thereby give him
agonies of mental torture. The extravagant and sentimental
declarations of passion which Morelove makes, but serve to
encourage Ijady Betty in her coquetry. Sir Charles and
Lady Easy, having narrowly observed the Situation and dis-
covered the real State of Lady Betty's heart, promise him
success if he will only act under their direction; which,
Morelove, despairing of the success of his own plans, promptly
agrees to do. Their plan of Operations is that Morelove, in
the presence of Lady Betty must always assume an utter
indifference to her charms, snub and rail with the best of
them, and pay undivided attention to Lady Grave-Airs. His
many f utile attempts to assume a gay nonchalance, which
invariably develop into sentimental and ranting declarations
of his love, often delivered in the most absurd attitudes, make
him appear to us truly ridiculous; but, we certainly suspect
that when "The Careless Husband" was first put upon the
stage, Morelove would have friends in the audience sufficiently
in sympathy with him, not only to refrain from laughing at
him, but even to pity him.
In Lady Easy, Cibber has portrayed a character quite
different from the heartless coquettes which are found in the
Restoration comedies : a woman of fine sensibility and capable
of true sympathy. Such an antithesis is strikingly revealed
in a conversation which opens the second act, in which Lady
Easy passes from general observations upon human conduct
to a particular, yet gentle, censure of Lady Betty's somewhat
fashionable principles. In this really exemplary character,
we see delicate feeling quite free from overstrained sensibility,
and in her conversation, we find expressed a variety of
166 OSBORN WATERHOUSE,
agreeable moral sentiments, unalloyed by any suspicion of
i ntation or hypocris] .
Jeremy Collier complained, "thal the play-wrights made
their principal personales vicious and rewarded them at the
tinl of the play". Mural justice demands that they should
be punished; but Gibber, as away out of the dithVulty, adopts
a device common also to Mrs. Centlivre and Steele, whereby
he also solves the plot: he frequently makes liis wicked
acters repent and reform in the fifth act. In "The Careless
Susband", this device is perhaps more conspicuous than in
Cibber's former plays; for, Sir Charles Easy, having repented
of liis sins, craves Eorgiveness from his wife, Lady Betty,
fearfu] lest she should lose the love of Lord Morelove, openly
acknowledges her feelings towards hini, and Lady Grave-Airs,
conveniently laking up the same point of view as Sir Charles,
obligingly consents to their intrigue behig broken off.
steele. rPhe man who writes with a purpose, which
tempts him to use a form of persuasion unsuited to the
particular artistic form in which it is to be expressed, may
very readily be led astray. Steele's desire to reform the
stage. led him to umvittingly open out (in "the Concious
Lovers") a vein of "serious comedy", which althongh singularly
prolific, only served to hasten on the drama to its doom. In
introdncing into his plays tender scenes and moral sentiments,
that shrewd exploiter of public taste, Colley Cibber, had been
prndently sparing: in his first comedy, Steele's sins were also
eqnally light. It was written, as he himself teils us, with
the purpose of re-instating him in the esteem of his military
ipanions, who, since his publication of the "Christian Hero",
had adopted an attitude of unfriendly coolness, if not hostility,
towards him. The comedy is certainly well calculated to
please. The humour of those scenes, in which Sable instructs
his mercenary mourners and Puzzle, with his clerk, prepares
the testamentary documents necessitated by Lord Brumpton's
decease, is delightfully fresh, and his trenchant, but genial
satire, falls on well-deserving objects; while the fine humanity
of that little sketch, wherein Lord Hardy passes in review
an impromptu Company, hastily collected by corporal Trim,
(we beg pardon. Count Trimuntz, in the German arm)) reveals
beneath the humour a deep and tender pathos.
DEVELOPMENT OF ENGLISII SENTIMENTAL COMEDY ETC. 167
"The Funeral", althougli lively and entertaining, as an
acting-play is not entirely free from fanlts: two of which are
fairly obvious. The central Situation of the plot is certainly
farcical; for it is improbable in the highest degree that
Lord Brxunpton should lie dead in the house, and thal Lady
Brumpton should simultaneously carry on intrigues and amours
without discovery. ') The central characters, which musl
support the maiu interest of the drama, seem to act from
abstract ethical principles rather than from emotional impulses,
and are thus, 'ipso facto', of an emasculate variety and lacking
in real human interest.
But it is the sentimental portions which are at present
of primary interest to us. The fifth act supplies us with a
little sentimental touch quite in the spirit of the starling and
other kindred episodes in Sterne's "Sentimental Journey".
Although this blank verse elegy upon the death of a squirrel,
is perhaps as much in keeping with the character of Steele,
as with that of Lady Brumpton. it is a stroke of the pencil
which admirably emphasizes the mockery of Lady Brumpton's
mourning, and adds considerable point to the satire upon the
fashionable widow. After Lady Brumpton has expressed her
grief, her waiting-woman Tattle-aid endeavours to console her.
Tattleaid. "Alas. Alas! we are all mortal. Consider, madam,
my lord's dead too."
Widow. "Ay, but our animal friends do wholly die; an
husband, or relation, after death is reward ed or
tormented; that's some consolation."
In the closing scene Lord Hardy charges Lady Brumpton
with the murder of her husband, in proof of which assertion
he is about to open the coffin in which he believes his father
to be enclosed.
Lady Hardy. "How shall I view a breathless lump of
clay, him whose high veins conveyed to me
this vital force and motion. I caiinot bear
that sight — I am as fixed and motionless
as he — "
') This was a point attacked in, "A comparison between the two stages"
— a critique of Steele's couiedy, put in the form of fiction. Süllen and tho
Critic are made to discuss t his tjuestion.
168 OSBORN WATERHOUSE,
The coffin is opened: Lady Sharlol appears, and Lord Hardy
iinds time to atter two more verses betöre he really recognises
liis lady-love,
"Art thou the ghastly shape my mind had formed?
Art thou the cold iiianiniate — bright maid?"
Is aol this more than a Little absurd? When, the scene
continuing, Leid Hardy greets bis lady-love in another dozen
erses, telling of bis fancy fired with love and containing
sentimental references to the moon, the spring-, the daisies,
and the blies: and when Lady Sharlot replies with another
score, in whieh she informs bim of the pleasure it has given
her to have won bim withont the aid of "empty shows,
gorgeous attire, or studied negligence", the Situation, although
inteiided to be impressive, becomes not only unnatural but
ludierous.
Steele's didactic tendency is seen throughout the play.
We have already said mnch of the exalted opinion in which
- ele held woman: this idea colours the present play in the
manifest preference which the writer shows for Lady Harriet,
\vh<»m he holds up as an example, over Lady Brumpton, whom
he attacks and satirises. Not infrequently the conversation
tnrns upon moral topics, and the dramatist gives us criticisms
on life in the nature of practical advice. In Lord Brumptoirs
advice. to bis son, which may have been suggested by similar
sentiments in "Hamlet", we have a 'resume' of Steele's moral
philosophy.
"But be thou honest, firm, impartial;
Let neither love, nor hate, nor fiction move":
such a maxim Steele recommended by practice as well as
precept, and in "Punctual be thou in payments", we can thank
him for a piece of wisdom which an only too sad experience
had taught him The fifth scene was no doubt specially
written as an express protest against the pernicious practice
of duelling. and that this was not the only scene thus
designed, Steele himself assures us; for. in speaking of "The
< krascious Lovers" he remarks. BI do not make any difficulty
to acknowledge, that the whole was writ for the sake of
the scene of the fonrth act, wherein Mr. Bevil evades a
qnarrel with bis friend. and hope that it may have some
enYct ujion the Goths and Vandals, that frequent the
DEVELOPMENT OF ENGLISH SENTIMENTAL COMEDY ETC. 1G1>
theatres, or a more polite audience may sui>i>ly their
absence. "
In speaking of Steele's plays, Hazlitt says, "It is almost
a misnomer to call them comedies; they are rather homilies
in dialogue ". Although this Charge, if made against the wliole
of Steele's plays, is somewhat too sweeping, it most fittingly
applies to the fit'tli act of "The Lying Lover". This last act,
which was probahly the portion disapproved of by the audience,
is entirely out of harmony with the remaining scenes of the
play: its discordant features are still further heightened by
the blank -verse of the Speeches, and altogether it has the
appearance of a tag. To make characters in tragical situations
utt er moral sentiments, and generalizations upon human conduct,
or analyse and explain their feelings, is undramatic; for they,
in actual life, rather experience strong emotions often too
deep for expression in words. There is about such scenes an
air of rellection rather than of action, which renders the
characters most provokingly passive and little better than
speaking lay-figures. The scene in which Young Bookwit,
awaking from bis debauch, finds himself in prison on the
Charge of murder, with only Latine to console him, his pre-
tentious rather than naturally affectionate interview with his
father, and Latine's somewhat cheap heroism, which prompts
him to take the murder upon himself, are out of place in
comedy, supply but poor tragedy, and betray Steele's sentimen-
talism in its ugliest aspect.
Steele was fully aware of the unsuitability of such scenes
for comedy; since, in the preface and epilogue to the play,
he makes instructive references to the same, which clearly
show us the point of view from which he regarded his work,
and throw considerable light upon the attitude of the public
to sentimental comedy. Speaking ' of Young Bookwit in the
Xewgate scene, Steele remarks, "The anguish he there ex-
presses and the mutual sorrow between an only child and
a tender father in that distress, are, perhaps, an injury to
the rules of comedy, but I am sure they are a justice to those
of morality. And passages of such a nature being so frequently
applauded on the stage, it is high time, that we should no
longer draw occasions of mirth from those images which the
religion of our country teils us we ought to tremble at with
Auglia. N. F. XVIII. 12
170 OSHORN WATEBHOUSE
horror." Hence, it Ls clear thal Steele was fully prepared,
by introducing tender and pathetic scenes, to sacrifice artistic
feeling- in the interests of bis moral purpose, and also re-
cognised thal public taste was, in a large measure, in sympathy
with them. Perhaps, however, Steele misjudged the size of
the dose; for although
"Our too adventurous author soared to night
AImivc the little praise mirth to excite;
Ami diese with pity to chastise delight,"1)
the play was no1 a success; bnt. as the author himself acknow-
ledged, was "damned for its piety".
Tlu- "Tender Busband", the leading 'motif of which is
similar to and may have been Buggested by that of Cibber's
areless Eusband", eontains cruite a flavour of that wickedness
which Hazlitt terms, " the privilege of the good old style of
comedy'*. The play eontains some excellent comedy and at
least two characters who were destined to become still more
famous: Humphry Gubbins and Biddy Tipkin, worthy pro-
totypes of Tony Lumpkin and Lydia Languish; while Sir
Harry Gubbins is a worthy fore- runner of Squire Western.
High-flown romantic sentiment having got füll possession of
Biddy's brain, consequent upon reading Oorondates and other
romances, nothing will satisfy her bnt a lover who will employ
disguise, Serenade, and all the other methods of wooing
appropriate to romance. The sermonizing in "The Tender
Husband", was much less obtrusive than in its predecessor,
.1 lact which was probably due to the fate of the latter: this
third play of Steele's enjoyed a five-nights run, but was not
a success.
When speaking of Steele's first play, we considered at
some length several of the more important sentimental scenes;
for such characteristics occuring exceptionally, and at such an
3S an enhanced inteiest: but to pursue a
similar method of procedure in reference to "The Conscious
Lov. rs", would be tedious and not particularly instructive; for
Qtimental scenes have now become. not the exception but the
iule. In this play we have already got a full-blown sentimental
medy, since the interest is an absorbingly sentimental one,
'; Epilogue to "Lying Lover".
DEVELOPMENT OF ENGUSH SENTIMENTAL COMEDY ETC. 171
and the comic occupies quite a subordinate position; any
detailed treatnient liere would therefore of necessity anticipate
the thought of the succeeding chapter. The conception of
the plot is wholly designed to claim our compassion and
sympathy for the hero and heroine, who are represented as
the victims of social and other prejudices. Bevil is never
rightly understood; all his generous aetions are evilly conslrued
by friend and foe alike. He is placed in such a Situation
fchat his filial obedience and honour as a gentleman come into
direct contiict ; his honourable intentions and generous conduct
towards Indiana brand hini as a libertine in the eyes of Old
Sealand, by Isabella they are treated as seductive wiles de-
signed to accomplish the violation of Indiana's chastity, and
his unwillingness to meet Myrtle with the rapier is regarded
by him as clear evidence of cowardice and treachery.
Thus we already have comedy which possesses two of
the chief criteria propounded by Diderot; the inculcation of a
high morality and the exhibition of exemplary characters
beset by the temptations incidental to a particular social
"Status". The hero and heroine are brought through every
trial unspotted; the duel problem for which the whole plajr
was written is cleverly solved; Cimberton, when he discovers
that Indiana is to share Lucinda's fortune, immediately leaves
the scene, and, since Indiana is discovered to be Sealand's
daughter. Bevil is enabled to perform at the same time and
equally well the claims of filial obedience and of honour. The
comic element supplied by the scenes between Tom and Phyllis
is slight, but exceedingly fine humour, and agreeably relieves
the somewhat fostid atmosphere of sentiment.
During- the preceding twenty years the public taste for
sentimental comedy had evidently increased, since the appear-
ance of "The Lying Lover" on 'the stage in 1703 had been an
utter failure, whereas in 1722, "The Conscious Lovers", a far
more sentimental and didactic play than its predecessors, enjoyed
a lim of eighteen consecutive nights and eight further Per-
formances: such a career for a new play was then regarded
as highly successful.
Leaving "The Conscious Lovers" behind us. almost fifty
years passed away before the plays of Kelly and Cumberland
were produced; during- which years vital literary changes and
12*
172 WATERHOÜSE, DEVELOPMENT OF BNOLISB SENTIMENTAL ETC.
momentuous impulses came into force. In France, La Chaussee
had given us the greater numberof bis "comedies larmoyantes";
in Kurland the novel with all its Latent possibilities liad
sprang into füll and vigorous being; Rowe, Theobald, and
other editors had supplied the study. Garrick the stage, with
shakspere's chief plays in an approximately pure and un-
mutilated Version; while Walpole's "Otranto" and Percy's
"Reliques" had opened out new vistas down which to peer
into the sylvan shades of the medieval past. Some of these
influences made a directly traceable impression upon the
comedy of the period; but others, permeating and moulding
the sesthetic and spiritual life of poets and people alike,
moving silently, yet deeply and powerfully, escape the scrutiny
of the keenest critic.
(Fortsetzung- und schlufs im nächsten hefte.)
Posen. Osborn Watekiiouse.
FRAGMENTE
VON UNBEKANNTEN SPIELMANNSLIEDERN
DES 14. JAHRHUNDERTS,
AUS MS. RAWL. D. 913.
Das ms. Rawl. D. 913 in der Bodleiana zu Oxford, eine
Sammlung; von zusammengebundenen blättern und fragmenten
verschiedener art, enthält auf dem ersten blatt. das allem an-
schein nach, soweit Schreibung und spräche schliefsen lassen,
der ersten liälfte des 14. Jahrhunderts angehört, eine reihe
von bruchstücken , die sich ohne mühe als anfange oder
Strophen altfranz. und besonders me. lieder erkennen lassen.
Wir haben offenbar die notizen eines Spielmannes vor uns,
kaum wohl, nach der flüchtigen und unvollständigen art der
aufzeichnung zu schliefsen, ein blatt eines spielmannsbuches.
Bei unsrer sehr mangelhaften kenntnis des volkstümlichen
spielmannsliedes, namentlich der älteren zeit, scheint mir die
Veröffentlichung dieser fragmente dringend geboten, obgleich
zu der lückenhaftigkeit der aufzeichnung noch die Schwierig-
keit tritt, die sehr kleine und zierliche, oft ganz vergilbte
und mit schmutz bedeckte schrift zu entziffern, die mehrfach
auch nach anwendung chemischer mittel noch unlesbar blieb.
Die stücke sind anscheinend von ein und demselben
Schreiber eingetragen, wie das merkwürdige ~f> (= ])) beweist.
Sie sind im allgemeinen von einander durch Zwischenräume,
zuweilen auch, wie bei nr. 2 und 3, durch zeichen (striche am
ende) geschieden, aber in sich fortlaufend geschrieben. Ich
habe versabteilung versucht, bin aber mehrfach unsicher,
auch betreffs der Zusammengehörigkeit mancher partieen, vgl.
besonders nr. 8.
\
17 I W. HEUBER,
[cli hisse die verschiedenen stücke in der reihenfolge des
ms. folgen. ')
1. Of euerykune tre,
of eueryk[u]ne tre
pe hawe-J>om blowet suotes
of euerykune tre
My Lemmon sse ssal boe
my lemmon sse ssal boe
iv fairest of er[J>k]inne
my lemon sse ssal boe
2. |v godemon on is weie —
:'.. [chaue a mantel i-maket of cloth —
i. (Ne sey [ suchaman a Jordan wa| | w[ater] h[
[toj gogestrale pany-les
Rück- ."). [Amly tenetz vous ioyous
z si morra lui gelous
Amy tenetz vous ioyous
si morra luy gelous
Amy qwant vous turneies3)
vn douz retard moy donetz
Amy quani vous torneiez
vn douz regard moy donetz
Amy tenetz vous ioioua
si mwrra lui gelous
Amy quant vous ssoufterez3)
de vostre amye penceretz . bis .
\n\y tenetz vous ioyous
i si mwrra lui gelous
Amy si vous tenetz gai
vostre amye su serrai . bis .
Amy tenetz vous ioyous
si mttrra lui gelous
B. ( fre alom alom alom
bele compamie2) auom
Ore alom alom alom
bele companie auom
U rgegeben. ) I rrikla/r und teil-
ar.
FRAGMENTE VON UNBEKANNTEN SPIELMANNSLIEDERN ETC. 17">
Ore est temps dalier a dyner
Ore est temps da Her a dyner
Ore alom alom alom
bele companie auom
7. Icliam of Irlaimde
ant of the holy londe
of irlande
gode sire pray ich je ')
for of saynte charite
come ant daunce wyt nie
in irlaunde.
S. 2) Maiden in the mor lay
in the mor lay
seuenyst fülle senenis[t] fülle
Maiden in the mor lay
in the mor lay
seuenistes fülle am a day
Welle wat3) hire mete
wat was hire mete
pe primerole ant the
pe primerole ant the
Welle was hire mete
Wat was hire mete
the pnmerole ant the violet
Welle wat was hire dryng
pe chelde water of [pe] welle spring
Welle was hire bonr
Wat was hire bonr
pe rede rose ante lilie flow
b. Wer per ouper in Jus conn
ale or wy[n] '
isch hit wolde bugge
to lern»; 011 myn
Welle wo was so hardy
forte make my lef al blody
') Lies pe. ') Im ms. fortlaufend geschrieben, ohne deutlich er-
nbare abtrenn/ung, dennoch vielleicht in zicei oder mehr teile zu scheiden,
da Zusammenhang unklar. So im Ms.!
I 76 W. HEUSER,
laut lie were pe kyngessone
of normaundy
gel icholde a-wreke boe
for lemman lnyn
Welle wo was nie tho
wo was nie tho
|v man that leset pat he louit
hym is al-so
>)N| ]ne lerde
ne no more-) [in] can
Imt crist ich [Iure biteche]
J\it was my lemrnan.
9. AI nist by [pe] rose rose
al nist bi the rose i lay
[?darf ich noust pe] rose stele
ant [? set ich] bar pe flour a[wa]y
10. 3)A1 gold Ionet is pin her
[al gold] Ionet is pin her
] pin Iankyn [ ] Iankyn leman [?dere].
11. »)[ 1 dronken
dronken dronken y-dronken
] is tabart atte wyne
hay | | säst er walter peter
pe5) dronke al depe
a[nt] iclmlle eke
st endet alle stille stille stille stille
stondet alle stille
stille as any stuii
jtrip]pe a Intel wit p\ fol
ant let pi body go.
ist auf den ersten blick ersichtlich, dafs wir liier
liedern von einem volkstümlichen Charakter gegenübertreten,
wie sie in der ganzen me. literatur selten, sehr selten sind,
wie sie aber in der älteren periode einzig durch das Kukuks-
Diesedt .kaumlesbar 2) ?mire 3) New. reihe
:eic?ien ') :. t. nicht lesbar 5) lies je
FRAGMENTE VON UNBEKANNTEN SPIELMANNSLIEDEBN ETC. 177
lied mit seiner immerhin verhältnismälsig schon recht künst-
lichen oder kunstvollen melodie vertreten werden. Denn die
lieder der mit unseren fragmenten ungefähr gleichzeitigen hs.
Harl. 2253 sind ihnen gegenüber reflektierende erzeugnisse
der kunstdichtung geistlicher, politischer und weltlicher art.
Es steht dahin, ob selbst die weltlichen lieder der von
ßöddeker herausgegebenen Sammlung für den gesanglichen
Vortrag gebraucht waren. Für unsere lieder ist dies ganz
zweifellos schon durch die art der aufzeichnung mit ihren
stetigen Wiederholungen, die nur bei musikalischem Vortrag
verständlich sind. Dazu kommt der Charakter und die anläge
des textes, ohne eine spur von reflexion, melodisch und sangbar,
das gesellschafts-, trink-, tanz- und liebeslied einfachster art,
aber zum lesen oder vorlesen fast allzu einfach und daher
kaum geeignet, inhaltlich, locker und leicht gebaut und darum
oft schwer verständlich, wie so häufig beim Volkslied, das
im augenblick entsteht und im augenblick verweht. Welchen
wert diese fragmente, so lückenhaft und kümmerlich sie über-
liefert sein mögen, für unsere kenntnis des englischen Volks-
liedes oder volkstümlichen liedes haben, kann nicht zweifelhaft
sein. Wir haben hier das älteste erhaltene trinft- und
tanzlied der englischen zunge vor uns, einer gattung, die
sicherlich bis in die älteste zeit zurückgeht und die dennoch
erst von späteren perioden der aufzeichnung würdig erachtet
wurde. Erst das ms. Sloane 2593 (ed. Wright War ton Club)
aus dem ende des 14. oder dem anfange des 15. Jahrhunderts
überlieferte uns bislang die ältesten bekannten trinklieder,
während das tanzlied in der eigentlichen me. literatur über-
haupt nicht anzutreffen ist. Auch für das vereinzelte auftreten
desselben unter unseren fragmenten ist wohl an franz. einflufs
zu denken, da das volkstümliche tanzlied in der afranz. lite-
ratur häufig ist, während das selten auftretende trinklied des
13. und 14. jahrh. dort bezeichnender weise stets auf eng-
lischem boden entstanden zu sein scheint. Ansprechend und
ungekünstelt, von einfachstem Inhalt und dennoch das echt
englische naturgefühl überall hervortreten lassend, sind auch
die übrigen fragmente. So das frühlingsbild. wo das liebchen,
die schönste auf erden, mit dem hagedorn, der am süfsesten
von allen bäumen blüht, verglichen wird. Ebenso das liebes-
lied von Jonet mit dem goldenen haar und ihrem getreuen
\Y. BEUSER,
Jankyn, das sich im ms. eng anschliefst an das vorhergehende
mit seinem zweideutigen Wortspiel von der rose, die der liebste
nicht stehlen durfte und deren blute er doch von dannen trug1
(wenn ich richtig ergänzl habe). Endlich das duftige liedchen
von dem mägdlein, das sieben nacht' und einen tag im moore
lag, die Schlüsselblume und das Veilchen ihre speise, das kalte
wasser aus der quelle ihr trank, die rote rose und die lilien-
blnme ihr gemach. Geradevon diesem schönsten unserer frag-
mente scheint der anfang ganz erhalten zu sein; ob auch
das folgende dazu gehörl und in sich zusammenhängt, wie
die art der aufzeichnung vermuten läfst, bleibt recht unklar.
Die beiden afranz. lieder gehören derselben art an wie die
mittelenglischen, sind aber verhältnismäfsig besser überliefert
al< die meisten der letzteren.
üher den versbau imsrer liedchen zu urteilen, ist bei dem
fragmentarischen Charakter derselben kaum möglich. Zuweilen
wenigstens liegen offenbar paarweise gereimte langzeilen vor
(8b, ?8a), wie sie die grundlage der englischen volkstümlichen
ballade und auch des kukuksliedes aus dem 13. Jahrhundert
bilden. Vielleicht spielen auch altfranz. versmafse hinein,
liegt doch franz. einflufs bei spielmannsliedern dieser zeit und
dieser art sehr nahe.
Der dialekt des Schreibers ist zweifellos südlich, wie aus
dem ganzen lautstande und der formenbildung hervorgeht,
zumal aus u = ae. ij, oe = ae. co, dem präfix i-, Verbindungen
wie ichaue, icham, ichulde, icholde (cf. isch 8).
I »ie genauere bestimmung macht allerdings Schwierigkeiten,
da die Schreibung nicht konsequent und rein ist, sondern ver-
schiedenartige formen nebeneinander enthält. So findet sich
neben sächsisch-kentischem a + nas. (lemman, com) mercisches
o (lemmon, godemon, conti sb.). während sse (= she) 1 und
chelde 8 auf den Südosten zu deuten scheinen. Wahrscheinlich
rein äufserliche mischung verschiedener südlicher dialekt-
formen vor; der spielmann oder Schreiber trug wohl lieder aus
allerlei gegenden zusammen und nahm sich nicht die mühe,
sie einheitlich umzuschreiben.
Dies liegt um so näher, als sich auch spuren unenglischer
Schreibungen finden, wie sie bei den zweisprachigen Schreibern
französischer oder englischer herkunft so häufig sind; von
einem solchen aber mufs unser blatt mit seinem gemischten
FRAGMENTE VON UNBEKANNTEN SPIELMANNSLIEDERN ETC. 179
inhalt notwendig- herrühren. So findet sich die charakteristische
Verwechslung- von ]> und g in ge(—J>e) 7, J>e (== ge) 11; das
dem franz. munde nicht liegende /// wird, wie so oft in der
älteren zeit, durch st ersetzt, cf. seuenist 8, nist 9, und ähnlich
erklärt sich paut (=J>au) 8; hierzu stellt sich vielleicht auch
konsequentes t für auslaut th in tonloser silbe, cf. leset 8,
louit 8, bloivct 1, stondet 11 (auch icit 7. 11).
Die auf franz. einflufs weisenden Verwechslungen und Un-
reinheiten sind nur noch der ersten liälfte des 14. Jahrhunderts
eigentümlich, sie hören auf mit der völlig-en assimilierung- der
fremden Volkselemente. Auf die erste liälfte des 14. Jahr-
hunderts deutet aber ebenso auch der g-esamteharakter der
Schreibung (cf. ss = sh, oc = eo, ante 8 = and pe) und das
äufsere der schriftzüge.
Göttingen. W. Heuser.
DUX MOKAUU
EINZELROLLE AUS EINEM VERLORENEN DRAMA
DES 14. JAHRHUNDERTS.
§ 1. Handschrift und text.
Bei dem außerordentlich regen interesse, das man den
anfangen des englischen dramas entgegenbringt, wird die mit-
teilung eines noch unbekannten dramatischen fragmentes nicht
unwillkommen sein, welches eine völlig einzigartige Stellung
in der gesamten dramatischen literatur des englischen mittel-
alters einnimmt. Es liefert uns den einzigen fall, wo die rolle
einer einzelnen person eines dramas, und zwar anscheinend in
sich vollständig, isoliert erhalten ist. Es liefert uns zugleich
das einzige beispiel eines Stoffes von echt dramatischem und
allgemein menschlichem interesse, der gleich weit entfernt ist
von den typischen gestalten der bibeldramen wie von den
künstlichen abstraktionen und allegorieen der moralitäten, ein
denkmal, das. wenn es vollständig erhalten wäre, sich wahr-
scheinlich als das einzige englische mirakelspiel im Stile der
französischen Marienmirakel herausstellen dürfte.
I »as denkmal findet sich auf einer bislang noch nicht be-
nutzten pergamentrolle der Bodleiana, die in Madan's Cata-
logue of Additional Mss. unter nr. 30519 folgendermafsen be-
schrieben wird:
»519, In English, on parchment: written in the 14th
cent.: a roll 4 ft. 2 in. x 33 , — 4 in., in two pieces, in a
cloth box 5r; B x V/2 sq.u. in. : in parts almost illegible. A roll
of English poems, apparently songs : those on the recto are
secular. those on the verso religious. The first on the recto
headed 'Dm Moraud' {Duke Vagabond) and is thirty-six
lines, beginning 'Emperoures & kynges bekende'.
W. HEUSER. DUX BIOBAüD. 181
This interesting roll is written on a margin (cut off)
of an Assize Roll for Norfolk and Suffolk of the second half
of the 13th Century, a small part of which is left.
Referenced in 1892 or 1893.
Now Ms. Eng. Poet, f. 2 (R).
Der text der ursprünglichen assisenrolle oder vielmehr das.
was davon noch sichtbar ist, beginnt mit den worten :
ffugitiuo> um 7 amerciamentor^m Coram W. de Ormesby
Transgms/'s in Com. Norffö 7 Suffe usw.
Dadurch ist die rolle in East Anglia sicher lokalisiert, wie
auch die Schreibung des englischen textes bestätigt; Ormesby
liegt bekanntlich in Norfolk.
[D]ux Moraud.
I. a) Emperoures 7 kynges be kende,
Erlys 7 barunnys bolde,
Bachelerys 7 knytes to mende,
Sueyeres 7 jemew to holde,
5 Knauys 7 pagys to sende,
So parfyt pat aryn to be solde,
I prey £Ow lordynges so hende,
No yangelynges se mak in Jus folde.
to day;
10 Als se are louely in fas,
Set 30W alle semly in plas,
7 I xal with outyw falas
Schewe resouiws here to goure pay.
b) Welthys I weide at niy wylle,
15 In werd I am knowy^ ful wyde,
I aue hert 7 hynd vp on hille,
I am gay on grounde for to glyde;
Semly per I syt vp on sille,
My wyf 7 my mene by my syde.
20 I gow tende me tylle,
Or ellys I xal bäte jowre pWde
Wyt dynt,
1 Das regelmüfsige seichen für and im ms. ist 7, mit strich.
15 Ms. word?
182 W. HEUSER,
7 per for 1 warne ^ow infere
pat je mak neyper criyng ne bere.
25 ü je do, witÄ outy« duere,
Strokes at ioyt xal 1 niynt.
c) l>uk Morawd 1 hot be name,
Korteyser lord may be none.
Wo! Eer pun rengnyt my Eame,
30 To be comly korownyl from one.
T geue gode gyftys with game
7 saue iche lordj'nges fro föne,
Me bowyn boJ>e wylde 7 tarne.
Quepir« so ]>ei rydyn er gone
35 ore scheppe.
I am dowty in dede,
I am worly in wede,
I am semly on stede,
Xo weleny to me wyl I kyppe.
40 II. Dam. do now jn wylle
]'i wyage to fulfylle,
To pe wyl I be beyne.
For loue I pe pray:
Rap pe faste in }n way,
45 7 cum hom sone ageyne.
III. Thorow pe grace of pat ich kyngk
pat formyt vs alle w«tÄ wonne,
I xal me kepyn from Hondywg
7 als from blame 7 synne
50 with gras.
[esn, als ]»(>/( me wrowtes
7 w/iA woundys sorc me bowtes,
Saue me fro wykyt thowtes,
Iesu. fayr in fas !
55 IV. Fare wel, my worlych wyf,
Fare wel, loue In lond,
Fare, pou semlyest lyf.
Fare, pou bappy in bond !
_•: morawd. benami 28 benom 30 fromone ■'.[ ergone
DUX MORAUD. 183
V. M.iydy// so louely 7 komly of syte,
GO I prey pe for loue, pou wyl lystyw to ine;
To hei *; my resun I prey pe wel tythe,
Loue so deryw nie most schewe to pe;
ßiy loue to J'i body is castyw so brytli.
My wyl nie most aue of J^e.
65 pou art louely to leyky« 7 brythesl w/t// ryth,
I loue pe in thowt, pou semly of ble.
)>oh maydyw pat moryst p\ niertliis with mytli
be name,
Derne dedys nie most do be day 7 be nyth
70 Be pe worthiest woimdyw, wyttliest wyt —
[p]e sope tale I teile with outyw ony blame.
VI. My fere so graciouse in gras,
Thanc pou xalt auen of me,
For pou art louely in fas
75 7 perto brytli berende of ble.
\u\v wyl I makyw solas,
For my deryw loue xalt pou be.
Kys me now par amour in plas,
Als pou art worly to se
SO In syte.
Damysel, fayrest to fonde,
Als pou art semly to stonde,
Rap we vs to wendyw in honde
To pi cliambyr pat is so louely of lythe.
85 VII. A! I am wondy» in gret dolour,
With danger 7 tene I am bownde.
To me pou geue tent par amour,
7 lystne quat I sey pis stouwde!
p[«/J traytowr xal be-wrey vs pis oure,
90 I teile pe semly on grownde;
pan xul we aue no socowr,
But carys to vs xal be fownde.
GO tome 01 weltythe G2 me most = unpersönl. konstruktion
me mehrfach 66 Ms. leue 07 Vb. moiya = tanzen 68 bename 7ü h in
wytthest undeutlich 71 Itelle 75 ljerendeofble 89 von 88 durch einen
überklebten leinwandstreifen getrennt, doch gehören die 13 verse offenbar
zusammen und bilden eine vollständige Strophe.
1- I \Y. HEUSER
I-wys.
I ne may neuer be fawe,
95 Ty] pat traytowr be slaw
pat is so rebel in sawe,
Sorow[e] mot ay to her kys.
\ 111. [Aues] pou now slayne be ]n fay
pe fol pat dede vs Jv</ tene?
100 IX. A! now am I mery Jus stouwd,
l'a/1 che is browt to pat ded,
For che suld a wreyd vs on growwd,
pat ilke old schrewed qued,
To sorowe che xuld vs a foimd —
105 J>at [adde] ben to vs an ewyl red;
In care for soj^e is che wownd,
per for I am mery to led
7 gay.
Damysel, louely of chere,
110 Mak we meiy liere,
For care, with outyn duere,
Is went away for ay.
X. a) [A]! aue I be-goty« Jus stownd
A sehyld so louely of pe.
115 I am [In] sorowe wownd,
For care me most fle.
I prey pe in welt[h] now wownd.
] myth I se,
b) [Damisel], fayr 7 bryt,
120 Go out of my syt,
For thowt I am ny selawe!
[7 slo] it in present —
pat i[s m]y commaundemewt —
Fast bry[n]g it of dawe!
1 2 5 For al }?is lond I wold nowt.
pat lordes of }ns lond ad yt thowt.
pat I ad synd be pe.
For sorow 7 care pat we xuld drywe
94 before 97 herkya 102 awreyd 104 afound 97, 115 PaorowB
X a undb im ms. fortlaufend 117 li undeutlich 11!) Damisel? 126 adyt
DUX MORAUD. 185
\Ye xuld leden lyf ful rywe
130 7 per on ay to be.
per for I prey pe,
For loue of me,
Slo yt witÄ l'in hond!
[And al] we bew in pes
135 W*tÄ outyn ony lees
7 auyw merth in lond.
XL [ ] syng
|?er I sytte louely in thowr,
I thank pe, louely )ung,
140 [for ]nges J?is oure
For pat parfyt tydyng;
[I geue pe allys] 7 bour,
[For pou] wiik outjn lesyng
[Pottyst m]e fro schäm 7 dolowr.
145 XII. In to [ ] I wyl wend.
To a place bo]>e fer 7 hend.
[ ]•
I>us it [ ] mend
j mete witA [ ] frend
150 [ ].
Verso der XIII. Betyd me god or ille,
rulle' In to [contre fle I wvlle]
[ 1
But I prey pe f>is oure.
155 My der swet pa>- amowre,
[Tak it to ]
I xal no [onore stondj
But sertes I xal f[ond]
With outyn [ to com]
1G0 XIV. [Ha] godday, worlych wyth !
Ha godday, louely in lyth!
pou xal [sittyn] semly in syth.
[So] comly [ ].
134 ?And al? 138 lies towrr 147 [with godJV 150 das
folgende (XlUtmdXIV) stark verwischt und beschmutzt, fast unleserlich!
152 unsicher 157 strich im ms.! 159 fehlt etwas? to com überschrieben
1(50 So teile ich dem inholt nach ab; im ms. steht der scheidende strich
zwei zeilen weiter oben!
Anglia. N.F. XVIII. 13
186 W. HEUSER,
XV. I am mvtlit'iil 7 mery markvd in nivnd.
165 1 am llour fayresl [bje fryt for to fair.
1 am fayresl in fas ferly to fynd,
1 am loueliche in lond iyttest in lare,
i am comly 7 curteys 7 crafty of kynd,
I am comly casty« i'ro knottes of care
170 I am lordly to leyky« lyt vndyr lynd,
i am semly to syttuw syttes so sare,
I wy] pres me in pnde!
Quan alle \>o lordes of pis lond are gadered infere,
I am llour of he;» alle with outy« duere,
17.". 7 ellys 1 were woxyd of blamys ryt lieir.
Bat I be ryal in rayis forto ryde.
XVI. A ! now 1 here
A belle ryngant ful nere,
gendyr in pe kyrk.
180 peper I wyl fair,
For I am in gret care,
per sum god ded to work.
XML A synful kaytyf I am,
Synfully I aue wrowt blam
lv". Be gret tyme of my lyfe.
Now, Cryst, äst pou me bowt;
For-geue me pat blam pat I aue worwt,
7 mak me suw-quat bly]»e!
For in J>is werd may be none,
190 pat euer tok lyt with flesch 7 bone,
pat auyt so gret blam.
But I aue gras 7 help of pe,
I am lost fro pe so fre,
In helle to be be nanjij.
195 A prcst now nie most aue,
If [I] xal be saue
Agaymis Cryst of mytli,
164 Ms. uiankydV 171 so Ms.'. 17"- lies vcxyd ? 178 falnere
179 p-'f w Ms.\ &st mit stri<h' lies auest? 187 laue l'j-1 m
hat' cht 195 aprest
DUX MORAUD.
187
200
205
To teile hym my blam
\<af 1 aue wrowt be na///.
pat is my thowt now ty[tlij
to day!
Iesu, heuene flowr,
Pot ine from dolour,
7 geue nie gras jus oure!
A prest to auyw I say.
210
215
220
22ü
XVIII. A! blyssyd be pon ay,
pat pou com to-day
To here my dedly syn!
Quylys we are infeiv,
I wyl schrywe me here,
For now wil I be-gyn.
I aue led my lyf
In sorow 7 in stryf,
With cursydnessys 7 care;
^et is more in my thwt.
Synnws I aue wrowt
Be my doute;- in lare.
7 chyld che bar be me,
Quyk was fayr 7 fre
BoJ>e in body 7 fas,
7 I myt neuer be fawe,
Tyl we had hym sclawe —
I sey pe sope cas!
£et more I wyl teile now.
My wyf per che sclow
Thowr egment me.
7 pus is my lyf spend —
Lord omnipotent,
Grant nie my synnws to fle.
230 XIX. I wyl blely, my leue frend,
Do peuawns bope fer 7 hend,
To saue my sowie fro wra[ J.
221 befawe 226 Ms. egmet mi'f lies e^iii of me?
13'
W. HEUSER,
XX. Bey] douter, louely of syt.
Heyl louely leuende to-day,
235 Crysl pat is mytty in myt
Saue 1'' ermor 7 ay!
XXI. Lat be, my douter dere,
Lal be, louely m lere,
I aue for-saky« liere
240 My bl am 7 my syu.
My syu I aue forsake,
7 to penawns I aue me take,
For pat wykkyd wrake,
Now is time to blyw.
245 7 |?er for I prey pe.
Sertes wttÄ herte fre,
]v// J?o« mak now me
To falle in uomor blam!
Now wyl I don away
250 My tresorys rych 7 gay,
[7] traueylyu I wyl ay
For my wykyt fam.
XXII. Now my lyf wyl pase
Fro me Jus ilk stonde,
255 I am smetyw in pe fas
With carful strokes 7 rownde.
Jesu ful of gras
For-geue pe }?is trespas
J?a£ J?om ast don to me,
260 7 geue pe gras to blyn
Of pat wykyd syn
Quylk pou ast don so fre.
My t yiin- comyt faste to,
pat I xal pas 30 w fro,
-bö In ojür plas to duelle.
In manus tuas dotnhiel
Ie.su haue nwcy on me,
7 saue my sowie fro helle!
236 ermor (= euermor) 251 ? 7 (tmdeuÜ.) 2'A Ms. i'k
p übergt cforiefa n 262 sofre
DUX MOKAUD. 180
Bemerkungen.
Zu dem text bemerke ich: Die abkürzungen sind aufge-
löst, aber durch kursiven druck kenntlich gemacht. Die eigen-
namen habe ich mit grofsem anfangsbuchstaben versehen. Die
rolle hat für p und g dasselbe zeichen y, das ich, wie üblich,
in ersterem falle durch l> wiedergebe. Nie findet sich ein
punkt auf y, sei es vokalisch oder konsonantisch. Für / drucke
ich i, nicht j. Leider sind mehrere stellen der rolle , einen
bedeutenden teil derselben umfassend, überklebt, so zumal eine
lange stelle auf dem unteren teile der Vorderseite von v. 106 —
149, wo nur etwa */s der zeilen am rande frei ist. Die les-
barkeit ist durch das überkleben erschwert. In der mitte der
Vorderseite, zwischen v. 88 und 89, findet sich ein daumenbreiter
leinwandstreifen mit der nummer des ms. übergeklebt, offenbar
zum zusammenhalten der verschiedenen stücke der rolle. Auf
der rückseite ist der entsprechende räum freigelassen, zwischen
v. 252 und 253.
Die verse habe ich fortlaufend gezählt und zitiere danach.
Ebenso sind die verschiedenen, durch Zwischenraum oder strich
im ms. gekennzeichneten abt eilungen, die in sich in ununter-
brochener rede fortlaufen, mit römischen Ziffern versehen.
§ 2. Die gediente sind teile eines dramas.
Es ist schon an sich nicht wahrscheinlich, dafs wir auf
ein und derselben rolle von mäfsigem umfange eine reihe bunt
zusammengewürfelter gediente teils geistlichen, teils weltlichen
inhalts haben, wie der katalog es andeutet. Auch geht die
Zusammengehörigkeit schon ganz äulserlich hervor durch die
gemeinsame Überschrift "DuxMoraud", welcher name sich auf
der Vorderseite im texte wiederfindet, während die sonst etwa
zu erwartenden einzelüberschriften fehlen. Andrerseits ist es
ausgeschlossen, dafs die verschiedenen durch striche und ab-
stände getrennten teile der rolle Strophen eines einheitlichen
geschlossenen gedientes seien, schon äufserlich durch die Ver-
schiedenheit der metrischen form, die kreuzreime, schweifreim-
strophe und kunstvollere strophenarten in buntem gemisch
aufweist und bald diese, bald jene zahl von versen enthält.
Sachlich aber würden Inhalt und Verständnis unüberwindliche
Schwierigkeiten bereiten, denn so, wie sie vorliegen, ergeben
190 W. HEUSER,
die einzelnen teile überhaupt keinen zusammenhängenden sinn,
sondern stehen unvermittelt neben einander.
Die Schwierigkeit löst sich, wenn wir betrachten, dafs
stets eine person spricht, wie das fortwährende I beweist, dafs
sie mit anderen spricht, wie ans dem häufigen J>on , ]>i etc.
hervorgeht. Die sprechende person nennt sich selber v. 27:
Dul; Morawd is mi namc , die angeredeten personell werden
als dam, douter, my leue frend bezeichnet. Wir haben also
nicht erzählende oder beschreibende gedichte vor uns, sondern
dialog. also teile eines dramas. 'Wie aus dem Zusammenhang
hervorgeht, ist die sprechende person stets dieselbe, nämlich
eben jener Duke Morawd, dessen name die Überschrift des
ganzen bildet. Wir haben mithin hier den völlig einzig in
der nie. literatur dastehenden fall, dafs uns die rolle einer
einzelnen person eines dramas isoliert überliefert ist.
So erklärt sich sofort die wechselnde zahl der zusammen-
gehörigen verse durch die verschiedene länge der reden
Morauds. So erklärt sich der Wechsel des versmafses, der
dem me. drama eigentümlich ist, wie auch die sämtlichen hier
gebrauchten vers- und strophenarten sich dort wiederfinden.
So erklärt sich endlich das unvermittelte nebeneinander der
verschiedenen teile, die an sich tatsächlich unvollständig sind,
in Wirklichkeit aber verbunden durch die wechselreden der
angeredeten personell.
Es erübrigt noch, den inhalt der in den einzelnen teilen
dargestellten handlung herauszuschälen, der den roten faden
zum Verständnis liefern und den behaupteten dramatischen
Charakter des ganzen unzweifelhaft machen muls.
Die dargestellte handlung ist unzweifelhaft der incest
zwischen vater und tochter, verbunden mit dem mord der
betrogenen gattin und mutter, dem morde des kindes, das
die frucht der unnatürlichen gemeinschaft bildet, und endlich
dem morde des reuigen vaters durch die verlassene und ver-
zweifelte tochter. Unsere rolle schliefst natürlich mit dem
tode ihres trägers. ob damit auch das drama, können wir nicht
wissen, doch dürfen wir vermuten, dafs es bis zur umkehr oder
zum Untergänge der " incestuous daughter " weiter führte,
genau so wie die den stoff behandelnden legenden die schöne
Sünderin zum mittelpunkte haben und mit ihrer wunderbaren
errettung schliefsen.
DUX MOKAUD. 101
Inhalt :
1. Drei vollständige 13-zeilige Strophen ohne abstand im ms.
a) Anrede an das — anscheinend vornehme ■ — publikum
mit der malinung „heute in diesem gehege keine
gangelynges" zu machen , und mit dem versprechen,
den znhörern für ihr geld „gespräche", l) also ein
drama vorzuführen (schewe resounes here to goure pay).
b) n. c) Dnk Morawd in seiner macht und Herrlichkeit,
mit weib und gefolge an seiner seite, führt sich
ein, wobei das publikum nochmals ermahnt wird.
2. Er redet seiner gattin (dam) zu einer reise freundlich und
dringend zu.
3. Er bittet Christus um kraft gegen Versuchung und sünde.
4. Er verabschiedet sein „ ivorlych wyf" mit freund] ichen Worten.
5. Er erklärt seiner tochter seine liebe.
6. Er will ihr dank gewähren und fordert sie auf, mit ihm
in ihre kammer zu gehn.
7. Er befindet sich in grolser sorge und kann nicht eher
ruhe finden, bis „pat traytowr Juä is so rebel in scurc"
(offenbar die entrüstete gattin, die alles entdeckt und
bittere Verwünschungen ausgestofsen hat) erschlagen sei.
8. Nur zwei verse: Er fragt die tochter, ob sie die störerin
erschlagen habe (fie fol pat decle vs pat tene).
9. Er freut sich über den mord, da jene sie angeklagt haben
würde (for che suld a ivreyd vs).
10. Er ist wiederum in angst und sorge, diesmal wegen des
eben geborenen kindes, und er heilst die junge mutter
es mit eigener band erschlagen.
11. Er fühlt sich froh und erleichtert, als sie ihm „frohe nach-
richt-' bringt (natürlich von der vollbrachten tat).
12. Grösstenteils unlesbar: Er ist anscheinend wieder in not
(wie das getötete kind fortzuschaffen sei).
13. Zum teil unlesbar : Er befiehlt anscheinend seiner tochter,
es fortzuschleppen.
14. Er begrüfst die (zurückkehrende) tochter mit freude.
15. Er fühlt sich wieder auf der höhe des glückes.
16. Er hört ein glöcklein in der nahen kirche läuten und will
hineilen, dort etwas gutes zu tun.
') Ich nehme resounes hier in dem voii Shakespeare gebrauchten sinne.
192 W. HEUSER,
17. Er wird von reue ergriffen und will einem priester beichten.
18 Er beichtet seine Sünden: den incest mit der eigenen
tochter, den mord des kindes und seiner ehegattin (in
dieser reihenf olge !).
19. Kr will die (inzwischen auferlegte) bufse auf sich nehmen.
20. Kr begrüfst seine tochter.
21. Er wehrt sie (und ihre liebkosungen) ab, da er seine
sünde verlassen habe und bufse tun wolle.
22. Kr spricht - - zu tode getroffen — seine letzten worte:
möge Jesus ihr die tat verzeihn, die sie ihm getan.
Die fehlenden glieder. welche den monolog zur wechsel-
rede machen und die einzelnen zusammenhangslosen gediente
zu geschlossener dramatischer einheit zusammenfügen, ergeben
sich von selbst. Es sind die antworten der tochter auf das
heifse werben, die blutigen befehle, die reuigen selbstanklagen
des vaters. die scheideworte der mutter, deren abwesenheit
das sündige paar zusammenführt, und ihre Verwünschungen,
als sie dasselbe nach ihrer rückkehr ertappt, endlich der milde
Zuspruch des priesters, der dem reuigen sünder Vergebung
seiner schuld verheifst.
Ein dramatischer abschlufs ist für unser modernes gefühl
nicht erreicht, noch weniger aber im sinne des mittelalters
vorhanden, denn der der Versuchung erliegende, schwankende
und reuige, aber immer schwache vater stirbt, ohne durch
eigene bufse oder göttliches wunder Vergebung zu erlangen,
und die schöne Sünderin mit der ehernen stirn, die nie zurück-
schreckende ausführende band einer langen reihe von ver-
brechen, steht auf der höhe, nicht am ende ihrer laufbalm.
Ihr ausgang liefse sich sehr verschieden gestalten, dem mittel-
alter lag hier nur eine auffassung und lösung, die errettung
der vom teufel getriebenen durch ein göttliches wunder. Dafs
dieser ausgang und kein anderer tatsächlich anzunehmen ist,
wird bewiesen durch mehrfache Überlieferung des Stoffes in
der frommen erzählungsliteratur des mittelalters, die alle bis
auf eine in der gestalt der tochter, nicht in der des vaters,
ihren rnittelpunkt. durch sie auch ihren versöhnenden ab-
schlufs haben.
Der name Duk Moraud, der übrigens sonst nirgends auf-
tritt, dürfte also nur die überlieferte einzelrolle charakterisieren,
DUX MORAUD. 193
sclieint aber zur bezeichnung des ganzen dramas nicht aus-
reichend.
Zugleich ergibt sich hierdurch art und Charakter des
erschlossenen dramas; es mufs ein mirakelspiel im engeren
sinne, etwa im stile der französischen Marienmirakel, gewesen
sein, eine gattung, die sonst in der literatur des englischen
mittelalters überhaupt nicht vertreten ist, oder doch nur in
verschwommener mischung mit allen möglichen anderen zügen
wie später in der vereinzelt dastehenden Magdalen erscheint.
In Frankreich war das dramatisierte Marienwunder bereits
im 13. jahrh. durch Eustebuef's Theophilus eröffnet worden,
und nach längerer pause folgt ihm — in einer hs. des 15. Jahr-
hunderts überliefert, aber wohl bis in die mitte des 14. zu-
rückreichend — eine grofse Sammlung, die „Quarante Miracles
de Nostre Dame par personnages", die aus allen möglichen
quellen schöpft und selbst ganz weltliche Stoffe verarbeitet.
Auch andere mirakel und heiligenlegenden — ohne beziehung
zur Jungfrau Maria — treten in Frankreich zumal vom 15.
Jahrhundert ab häufig genug auf, und dieselbe zeit ruft dort
die dramatisierung der Christusgeschichte wie überhaupt die
grofsen mysteriencyclen hervor, die also in Frankreich erst
eine spätere entwicklung darstellen. Es ist interessant, dafs
auch unser englisches mirakelspiel — wenigstens der Über-
lieferung nach — zeitlich den cyclischen spielen voraufgeht,
die sämtlich in verhältnismäfsig späten hss. auf uns ge-
kommen sind.
Das spiel von Dux Moraud und der „mcestuous üaughter"
füllt somit eine wesentliche lücke in unserer kenntnis von der
entwicklung des englischen dramas und zeigt, dafs dieselbe in
beiden hindern vielleicht noch mehr parallelen aufweist, als
man bisher angenommen hat.
'ol
Es ist beachtenswert, wie eng die berührung mit dem
weltlichen drama moderner auffassung in unsrem fragmente
aus dem 14. Jahrhundert, das vor der eigentlichen entfaltung
des dramas in England liegt, bereits ist, wie leicht der Über-
gang zum echten drama bei ungestörter entwicklung gewesen
wäre, ein Übergang, der zwrei Jahrhunderte später mit dem
gründlichen umwege von den mysterien über die moralitäten
vollzogen wurde.
Unser stoff ist voll von dramatischer Spannung und an
194 W. HF.L'SEK.
sicli weltlich, wenn ihm auch zum schluls ein geistliches
Zipfelchen angehängt sein mag. das uns verloren gegangen ist.
Das grausige thema von der blutschande, wenn auch anderer
art. spielt bereits mit in Oedipus' tragischem Schicksal; die
^.polloniussage, welche das verbrechen in gleicher form wie
unser fragment darstellt, kommt in Shakespeare's Perikles zur
dramatischen Verwendung: und auch die Gregoriussage des
mittelalters ist voll von dramatischen motiven. Vater, mutter
und t< tclit er scheinen, so weit wir urteilen können, in scharfer
Charakteristik hervorzutreten, jedenfalls ist Morauds stolzes
machtgefühl. seine seelennot und immer wache furcht vor ent-
laryung fast greifbar zur anschauuug gebracht, Die schuld
entsteht wie unter dem drucke eines unausweichbaren Verhäng-
nisses — nach der legende der tücke des teufeis — , die hand-
lung einwickelt sich folgerichtig von verbrechen zu verbrechen
bis zum höhepunkt. dem untergange des einen schuldigen teiles
durch den anderen, der wie ein gestelltes tier in der not handelt.
Die abwicklung dagegen können wir nur aus anderem ma-
terial erschlielsen. Welch wirkungsvolle bilder bieten sich auch
hier: die stolze buhlerin mit ihren genossinnen in der kirche,
wo die ganze Stadt der predigt des ehrwürdigen bischofs
lauscht, selbst in der kirche frevelhaften sinnes. bis plötzlich
ein frommes wort in ihre seele fällt und deren ..ketten'' zer-
bricht Einfach, plötzlich und unvermutet ist die umkehr, wie
-ie auch in dem Theophilusspiele durch das eine wörtchen:
Bevertere hervorgerufen wird, nicht einmal der apparat der
Marienmirakel. wo die heilige Jungfrau mit ihrem engelgeleit
als ..dea ex machina" erscheint, tritt in unserem legendenstoffe
in iätigkeit. Sie betet, beichtet und stirbt — eine stimme von
oben verkündet dem in andächtiger fiirbitte knieenden volke
ihre erlösung. Das mittelalt er liebte es ja hülsende buhlerinnen
auf der bühne zu sehen, wie die französischen und das eng-
lische spiel Ann der schönen Sünderin Magdalena beweisen.
sicher sich auch der dramatische charakter unseres
fraginente> im allgemeinen und di»' spezielle gattung, der es
augehört, erschlielsen lassen, so unsicher sind wir — wie ge-
wöhnlich — in bezug auf die äufseren umstände. Wir wissen
nicht, wann. wo. von wem es aufgeführt wurde. Die ein-
leitendeu Strophen la^-sni ein gewähltes publikum voraussetzen,
wenn auch dasselbe wohl schwerlich kaiser (plural!) und könige
DDX MORAUD. 195
enthalten haben wird, wie nach dem wortlaul anzunehmen
wäre. Ist die stelle wörtlich zu nehmen, so könnte man
höchstens an den besuch des kaisers Sigismund am englischen
hofe im jähre 1413 denken, wenn auch die von Collier I p. 29
angenommenen dramatischen Vorführungen zu seinen ehren auf
misverständnis beruhen (cf. Chambers II 397); vorher hat nie ein
deutscher kaiser englischen boden betreten. Collier (I p. 26) und
Chambers (Ip. 395) erwähnen übrigens dramatische aufführungen
bei gelegenheit des besuches des kaisers Manuel von Konstanti-
nopel 1401, wo „/In- man of London maden a gret mommyng
to lajm of XII al dermcn and there sons". Doch würde ja,
wenn der katalog recht hat. die niederschrift unseres denk-
mals vor diesen ereignissen liegen. Vielleicht liegt hier
nur eine höfliche phrase vor. Die auffuhrung scheint gegen
bezahlung (pay) in einem für das publikum eingefriedigten
platze (folde) stattgefunden zu haben, ob durch berufsschau-
spieler, die damals kaum schon existierten, oder durch irgend
eine gilde oder Privatgesellschaft, lälst sich nicht sagen. Im
anfang sitzt Moraud mit gattin und gefolge auf einem „sille",
nachher fehlt jede anspielung. Die anrede an das publikum
mufs von Moraud selber, als träger der männlichen hauptrolle,
übernommen sein. Weder von dem spiel noch auch von dem
namen Moraud habe ich irgendwelche erwälmung gefunden.
§ 3. Vers und spräche.
Stil, versbau und spräche zeigen unser denkmal im engsten
Zusammenhang mit dem me. drama zur zeit seiner ersten blute.
Das anfangsstadium, wie es sich in dem ältesten erhaltenen
englischen spiele „The Harro wing of the Hell" ') darstellt, ist
überwunden. An stelle der schmucklosen reimpaare sind kunst-
volle Strophen getreten, die daivstellung ist reicher und dra-
matisch bewegter, die spräche pathetischer und gewandter, sie
weist einen reichtum von stehenden meist alliterierenden for-
mein auf, der auf eine reiche und ausgebildete tradition
schliefsen lälst. Alle diese merkmale teilt unser denkmal mit
einer späteren periode, wo uns eine fülle dramatischer er-
J) Da wir es nur mit dem ernsten drama zu tun haben, wird hier
von dem Interludium de Clerico et Puella aus dem 13. Jahrhundert abge-
sehen, das übrigens ebenfalls reimpaare aufweist.
L96 W. HEUSER.
Zeugnisse verwandten Charakters von allen seilen entgegentritt;
die berührungen sind besonders nahe mit den Towneley und
Eegge Plays, swie mit der ältesten und ehrwürdigsten aller
moralitäten, dem (1astell of Perseverance ; seinem äufseren
Charakter nach ist es gerade/u ein Vorläufer dieser sämtlich
erst in späteren hss. überlieferten spiele.
I >ie abwechslungsreichen Strophen unseres denkmals be-
ruhen, wie in den verwandten spielen, auf kreuzreim oder
schweifreim oder auf einer Verbindung von beiden. Die kunst-
vollste form, die mehrfach vollständig durchgeführt erscheint,
ist die aus dem me. drama so bekannte 13-zeilige strophe mit
der reimstellung ababababcdddc, wobei cl oft 1 -hebiger
Bobvers ist. Sonst scheinen 6- oder 8-zeilige schweifreim-
ophen besonders beliebt (aaabcccb, aabccb), reimpaare
fehlen ganz, also überall strophische gliederung. Ein völlig
klares bild läfst sich natürlich nicht gewinnen, da das drama
nicht vollständig erhalten ist, sondern nur eine rolle desselben,
mit den übrigen partieen fehlen also überall Zwischenglieder
und strophenteile.
Die verse selbst sind ebenfalls recht verschieden gebaut
und oft schwer zu bestimmen. So finden sich in str. 5 und 15
noch richtige langzeilen, im übrigen lassen sich die meisten
verse — in schweif- wie in kreuzreimen — am bequemsten
: '.-hebig und 3-taktig lesen, wenn auch daneben 4-taktige verse
stehen. Der 3-taktige rhythmus ist recht wohllautend, aber
im Me. nicht häufig; am meisten verwandtes dürfte sich in
den Town. Myst. finden. Jedenfalls liegt wohl hier wie dort
die 7-taktige langzeile zu gründe, die in halbverse aufgelöst
wurde, wobei die erste vershälfte leicht verkürzt und so der
zweiten angeglichen werden mochte. Kurz, vers- und strophen-
bau bieten ganz dasselbe bunte bild, das das me. drama über-
haupt kennzeichnet, besonders das frühere; in den York und
ehester Plays zeigen sich festere und gleichmäfsigere formen,
und es verschwindet die charakteristische 13-zeilige strophe.
Die alliteration spielt in unserem denkmal wie fast
überall im me. drama eine grofse rolle, während sie dem
ältesten in reimpaaren überlieferten spiele noch ziemlich fehlt.
Alliterierende formein ziehen sich durch den ganzen text und
ben ihm jenen schwungvollen, gehobenen stil, der dieser
dichtungsart eigentümlich ist. Ks wäre ein leichtes, die meisten
DUX MORAUD. 197
dieser formelhaften ausdrücke auch aus den verwandten denk-
mälern zu belegen, so ausdrücke wie:
'Inwty in dede, worly iu wede, semly ou stede;
uorlych with, louely iu lytli, semely in syth;
woundyn in wo; lyth vndyr lynd etc. etc.
Im allgemeinen hat die ausdrucksweise hier wie dort viel ver-
wandtes, man vergleiche das viermal wiederholte Fare well str.IV
und Strophe XV, bei der acht verse mit I am beginnen, um uns
Moraud sein glück vorführen zu lassen ; der häufige gebrauch der
interjektion a ist für alle diese denkmäler fast charakteristisch.
Die ganze spräche zeigt dichterischen schwung, und trotz
aller formelhaftigkeit wird sie nicht eintönig. Sie ist dabei
durchaus in edlerem tone gehalten, der niemals mit groben
späfsen wechselt oder auch nur zu derber, gewöhnlicher aus-
drucksweise herabsinkt, wie es bei der art des Stoffes nicht zu
verwundern wäre und wie es selbst für die bibeldramen fast
charakteristisch ist. Sollte etwa der vornehmere ton mit dem
vornehmen publikum in beziehung stehen, das uns die anfangs-
strophen vermuten lassen ?
Sogar der dialekt unseres denkmals verknüpft es mit
einem bedeutenden teile des nie. dramas und ist ein neuer
beweis dafür, wie wichtig gerade das östliche mittelland,
speziell Norfolk und Suffolk, für diesen zweig der englischen
literatur geworden ist. Dafs unsere rolle nach diesen graf-
schaften gehört, wissen wir schon aus äufseren anzeichen, denn
sie ist von einer dort gebrauchten assisenrolle abgeschnitten,
dafs sie speziell den dialekt von Norfolk repräsentiert, geht
aus dialektischen merkmalen unwiderleglich hervor. Dahin
gehören vor allen die formen xal, xulde für normales shal,
shulde, in Verbindung mit qio- für wh-, das an sich noch nicht
beweisend wäre. Beide anzeichen aber sind zugleich die
characteristica eines sehr beträchtlichen teiles des me. dramas,
das in Norfolk und nachbarschaft eine hochburg besessen haben
mufs. Sie erscheinen in den sogenannten Coventry-, besser
Hegge-Plays, in den Macro-Moralities, in Mary Magdalen. In
dieselbe oder eine benachbarte gegend gehören, aus äufseren
uniständen, das Book of Brome und das spiel vom Sakrament
(Croxton), trotzdem sie jene eigentümlichkeiten der Schreibung
nicht zeigen. Da unser denkmal älter ist als jene, tritt der
dialekt schärfer hervor. Das prt. prs. hat noch -ende (her-
198 W. HEUSER,
endt 75, leucndt 284) neben -am/ (ri/ngani 178); -w in Ver-
bindungen wird besonders vor vokal und h gern gehalten; für
^/ findel sich nach dunklem vokal stets t, nach y sowohl /
wie ///-. in tonlosen endungen wird /// zu t (cf. auyt 191. roiynyt
29, <.■>/;/// 263); w für r ist nicht selten; ded sb. (= death) 101,
?a>(/ ( world) . omj/ für am/ ist herrschend. Auffallend ist
konsequentes fehlen von 7/ in satztieftonigem aue. Spezifisch
:vntümlich ist aber dem Norfolk-dialekte che 101, 102, 104,
10ö. 218, 225 (für she), das ich nur noch — und zwar zahl-
reich • aus Th. Wright's Songs and Carols aus dem ms. Sloane
2593 (Warton Club 1856) nachweisen kann, das lokale an-
spielungen auf Lynn in Norfolk enthält und wohl dem anfang
des 15. jahrh. angehört. Noch niemals beachtet ist meines
wissens das tonlose ivol 29 neben betontem wel, das ich nur
in Norfolk (auch in Gen. und Ex.) nachweisen kann, zumal aber
wiederum in dem ms. Sloane 2593. Der ganze Sprachcharakter
scheint mir mehr auf den ausgang des 14. Jahrhunderts hin-
zuweisen als auf einen früheren abschnitt, vgl. besonders e für
i- in offener silbe: mery 110 etc., smetyn 255, geae 87, 187 etc.
(auffallend scheppe 35); auch das auslaut. -e scheint nicht mehr
fest. Andrerseits ist eine ältere form erhalten in auyt 191,
auch quy(T)h 219, 262 (= ivhich) dürfte in späteren Norfolk-
denkmälern kaum noch vorkommen.
Nicht blofs die Schreibung, sondern auch die reime unseres
denkmals weisen auf das östliche mittelland, wenn man den
reimen Jcende (ae. y) : mende (y) : sende : hende in Strophe I
neben mynd, Icynd : l str. XV trauen darf, doch könnte die ein-
leitende Strophe hinzugefügt sein. Auch duere sb. 25, 111, 174
(= zweifei) scheint gerade dieser gegend anzugehören und
findet sich besonders oft in den Hegge Plays, doch auch in
den Town. Myst. Auffallend ist dagegen mehrfaches lare
(=■■ ae. lär) i. r. : ä 167, 217, sare : ä 171; kyrk (: worlc) 179
dagegen hat auch für East Anglia nichts auffallendes.
S 4. Verbreitung des Stoffes in der erzählenden
literatur des mittelalters.
Über die Verbreitung der erzählung von der blutschän-
derischen tochter in der mittelalterlichen literatur hat zuletzt
und am ausführlichsten gehandelt Zupitza, Archiv 82 p. 204, wo
er auf das an verschiedenen orten <rbg>\)<-]\t' material hinweist.
DUX MORAUD. 199
Am bekanntesten und wichtigsten ist das ine. gedieht
„The tale of an incestuous daughter", das zuerst Hartshorne
in seinen Ancient Metrical Tales, sodann Horstmann nach
ms. Cambr. Ff V 48 mit den Varianten von ms. Ashmole 61 in
seinen Altengl. Leg. N. F. (1881), sodann nach ms. Rawl. 108
im Archiv 79 p. 421 veröffentlicht hat.
Auf diesem englischen gedieht beruht, wie Zupitza a. a. o.
nachweist, eine isländische prosaerzählung, nämlich das 39. stück
in den Islendzk ^ventyri, ed. Gering 1888.
Eine englische prosafassung findet sich in der englischen bear-
beitung der Gesta Eomanorum, ed. Herrtage (E.E.T.S. XXXIII)
p. 390 , und dieselbe geschiente erscheint nach Madden (cf.
Herrtage p. 504) in einer lat. hs. der Gesta Romanorum, nämlich
ms. Harl. 406, wo Jacobus de Vitriaco als quelle genannt wird.
Eine weitere lat, fassung hat Madden ebenda in Herolt's
Promptuarium Exempl. M. XX nachgewiesen (bei Herrtage
falsch XXX. was Zupitza nicht bemerkt), wo auf Petrus de
Amore verwiesen wird. Eine vielfach abweichende lat. fassung
aus der Scala coeli hat Gering a. a. o. II 395 abgedruckt.
Gering macht bd. II 108 auch auf Thomas Cantipratanus
p. 473/4 aufmerksam, was Zupitza nicht erwähnt, obgleich wir
hier sicherlich die älteste (XIII. jahrh.) und vielleicht die ur-
sprünglichste fassung vor uns haben.
Ich kann hinzufügen, dafs nach Gröber's Grdrils II p. 929
sich offenbar eine weitere noch ungedruckte fassung findet in
Yie des peres nr. 67, einer afranz. prosaübersetzung der lat.
Yitae patrum, unter dem titel: La pecheresse qui estrangla
3 enfans.
Sowohl das me. gedieht (hss. des 15. jahrh.) wie die prosa-
fassung in der englischen bearbeitung der Gesta ist später als
unser fragment, ebenso Herolt's Promptuarium und die Scala
coeli. Dagegen ist die von Tti. Cantipratanus überlieferte
fassung älter und scheint an ein zeitgenössisches ereignis an-
zuknüpfen, hat aber ganz und gar das vergehen und die er-
lösung des vaters zum mittelpunkte und erwähnt die tochter
nur nebenbei. Auch die anderen fassungen weichen unter sich
stark ab, legen aber sämtlich das hauptgewicht auf die er-
lüsuug der tochter. Die Scala coeli erwähnt nur kurz den
incest, die ermordung der mutter und des vaters; Herolt's
Promptuarium läfst ebenfalls den kindesmord aus, nur dort
200 W. HEUSER.
findet sich eine alte beraterin der tochter und die ermordimg
von nuitter und vater durch gift. Die beiden englischen
tassungen machen den teufel zum anstifter des Verbrechens.
Die prosaversion führt die entdeckung des Verbrechens durch
die mutter in eigentümlicher und abweichender weise aus,
begründet die abwendung des vaters von der tochter durch
ihre verbrechen, läfst ihn sie aus dem hause weisen und dafür
in der nacht den tod durch ihre axt erleiden; sie kennt, wie
das Moraud-fragment, nur die geburt eines kindes, das zuerst,
also vor der mutter. ermordet wird. Das englische gedieht
läfst die tochter drei kinder gebären und ermorden, dann erst
den muttermord begehen.
Das Moraud-fragment endlich kennt, wie bereits bemerkt,
nur ein kind, läfst dasselbe aber später getötet werden als
die mutter, obgleich Moraud nachher dem priester gegenüber
die ermordung des kindes vor dem muttermorde erwähnt.
Die beiden englischen Versionen stehen dem Moraud-
fragment offenbar am nächsten, decken sich aber in der dar-
stellung der ereignisse weder mit diesem, noch unter sich;
allein dem drama gehört die reise der mutter an, die wir aus
Moraud's worten erschliefsen mufsten.
Ich drucke hierunter das gesamte einschlägige material,
soweit es zugängig ist, ab.
1. The tale of an incestuous daughter.
Abgedruckt von Horstmann, Altengl. Legenden Neue Folge
(1881) p. 334 ff. nach ms. Cambr. Ff V 48 mit den Varianten
der besseren hs. Ashm. 61 , die aber fragment ist und erst bei
v. 118 des ersteren ms. beginnt: dafür hat sie zum schlufs drei
Strophen angefügt. Im jähre 1887 druckte Horstmann das
gedieht im Arch. 79 p. 421 aus einer dritten hs., ms. Rawl. 118,
ab, welche zwei einleitende Strophen vorsetzt, die in der Cambr.
Version fehlen, und eine der zusatzstrophen von Ashm. am
>'lilusse hat. Da diese hs. im allgemeinen durchaus mit Ashm.
gegen Cambr. geht und vollständig ist, habe ich sie hier zu
i'Tunde gelegt. Sie scheint nicht blofs die beste, sondern auch
die älteste der drei hss. zu sein, stammt aber auch aus dem
XV. jahrh.. da sie Capgrave's St. Katharina anscheinend von
derselben hand enthält (cf. Arch. 79 p. 419 anm.). Sie geht
auf eine südliche vorläge zurück (cf. häufiges f-präfix im P. p.) ;
DUX MORATJD. 201
sie selbst zeigt, was besonders interessant ist, Norfolker dialekt
mit ähnlichen eigentümlichkeiten (wol für tieftoniges wel, qu-
= ivh-, aber nicht xal) wie unsere dramatischen fragmente.
Sollte auch Cambr. auf eine vorläge von ähnlicher oder nörd-
licher dialektfärbimg zurückgehen? Auffallend ist whilce (=
quike) v. 17 3 (Horstm., wo ivh- für qu- offenbar durch falsche
analogie eingesetzt ist (cf. when = quen).
Ich lasse die einleitenden drei Strophen fort, von denen
sich nur die letzte, aber stark abweichend und mit anderen
reimwörtern auch in Cambr. findet, und beginne mit dem
eigentlichen text, also mit str. 4; ebenso ist das, was auf den
tod des vaters folgt, also die zweite gröfsere hälfte der legende,
fortgeblieben, da es für unser dramatisches fragment nicht
mehr in betracht kommt.
Ms. Rawl. 118,
mit den Varianten der Cambr. hs., ausnahmsweise auch der Ashm. hs.
1. In pe byshopriche of gyane
A mane per was of myche niayne
And riche of lond & lede.
A wyfe he had gent & fre,
5 pe fayrest womane pat myth be,
And fülle of almes-dede.
2. A dowter pei had hem be-twene,
pe fayrest woman pat mythe bene.
Makyd of fleshe & bloode.
10 But on hard chaunce hire was lent,
Or she out of pis world went;
But alle it turnyd to good.
3. Sweche a dede she had I-wrought,
In dedly synne she -was I-brought
15 With-outen any oper böte,
And swech a grace god hire lent
pat she come wele to amendment —
God leue pat we so mote.
1 C. stellt die beiden cerse um 4 He hade a wyffe gentille & fre
5 best 7 betwen hem twoo 8 The fayrest pat myjt on erthe goo
10 A fülle harde grace 15 In wanhope with-out böte 18 graunte.
muwjte
Anglia. N. F. XVIII. 14
202 W. HEUSER.
l. l»e fend of helle ageyne skylle
20 Put in to hire sweche wille
Here faderes loue to wynne;
Also temptyd was |?is mane
His owne dowter for to taue.
To do dedly synne.
25 5. What helnithe lenger to say?
|^ei come bothe to-geder on a day
In to a priuy stede;
Of loue he besouth his douter sarne,
And she nold not hyme warne,
30 porow J>e fendys rede.
6. fror he ne mythe hire noth for-goo,
Of loue he be-south his douter soo
His wille as for to haue.
In holy scripture as mene it fynd,
35 Vp-on his douter ageyne kynd
He gate a wol fayre knaue.
7. J'e tyrae come thorow goddis grace
J>at pe child I-bore was:
Hire hert was fülle sore;
t0 For she nold pat man wist it none,
Sehe brake pe childys necke-bone —
Hire synnes were pe more!
8. £ete she coud neuer blynne,
But leuyd euer forthe in dedly synne,
45 In boke as we haue hard.
pe boke wittnessithe apertly,
III knaue-childerin she had hym by,
And alle she heme forfard.
9. So preuyly to-geder pei wrought
50 pat mane on lyue ne wyst it nought
^'here-abouthe )^ei sede.
20 a harde wylle 25 pe fende tempted hym on a day 2G pe
maydeu pe sothe to Bay 28 Hur fadur prayed Lir of luf derne
t'adur with his doujtur did his wille 32 They jede to-gedur
priuelv & stille 3 pey were wondui wylde 34 churche as clerkys
i knave childe 37 Str. feJüi in C. 43 get pei wolde not of pal b.
45 In romana aa we rede 46 Holy churche berys wytnesse sadde
47 be hym ehe hadde 48 she jmtte to dede. 50 pat noman perceyued
hem Lought
DUX MORAUD. 203
Vp-one a day hire moder came,
And to-gedyr she heme name
And fownd heme with dede.
55 10. „Alias", she sayd, „pat £e weryne borne!
Lyue & soule je hane forlorne,
Day with-outene ende.
Je ben I-tauthe to pe fend of helle,
With Äoue wille I no lenger dwelle,
G0 ffro soue wille I now wend."
11. pe good mane be-gane to say:
„I-wis, she wille us be-tray
& brynge us in mekille wrake."
„Sertis", quod hire douter J?ore,
G5 „Sehe ne shalle sey no more,
& I may hire ouertake."
12. And l'orow pe fendys entysment.
Al'ter hire moder she is Iwent
Anone into pe halle,
70 And with a knyfe to hire she stirte
And smote hire modyr to pe herte,
To dethe she gane falle.
13. And whane jus dede was Idone
Sehe toke pe body swythe sone
75 & leyd it in a chist,
And beryed it Jwrow here boJ>ers rede,
As she had I-be fayre dede,
f»at no man it newyst.
14. Jete she coud neuer blynne,
80 But leuyd euer forthe in dedly synne,
Be day & eke be nythe. —
pe good mane with good entent
To holy ehyrehe he is I-went
£>orow grace of god almythe.
52 con gon 53 Fülle priuely hir-self allon 54 in pe dede
50 Fülle wele I wot je ar f. 58 Je ar pe deuels of helle rest der str.
fehlt in C. 61 Alasse he seyde now am I woo 62 I wot she wille
bewrye vs tco 63 Gret sorow con he make 64 Nay seid Ins dou^tuv
so inot 1 the 65 So shalle hit not be 70 A knyfe in hir hande she
hent fnl smerte 72 pat ded down can she f. 74 They 77 sodenly
had he 78 odnr wiste 79 ^et wolde f>ei not lefe her foly 80 in lechury
82 Alle un a duy to churche he went 83 With goode wille and gode intent
14*
204 W. HEUSER,
15. Oii knes he feile beforne pe rode
And thoughl wele & vnderstode,
His Bynne he wold forsake;
li he mythe haue Eorseuenans
Ami for his synnes do penauns,
90 Shrift he wold take.
16. Quan alle pe folke was out of chirche goone.
\ presl to hynie he called anoiie.
Stille witlioutene stryue.
He told alle to-geder end & orde
95 How he had done. iche a worde,
And alle to-geder his lyue.
17. pe presl sayd: ..hast J^ou good wille.
Of j'i dedis )>ou hast done ille
Shrift for to take?
LOO paA ]'ou ne shalt with ]n douter dele,
At bed, at bord, at niete ne at mele,
Hire j'ou most forsake.
18. If l'ou wolt penauns fonde.
Take Jü wey into holylond.
105 )>er god was qwicke & dede."
,,"sis forsothe. sere", seyd he.
.. W'iiile my lyue lest me,
I wille done after p\ rede."
19. pe prest so}'lyd h}'me of his synnys;
11<» pe good mane went home to his Innis,
per his douter was.
His douter had here niete I-made,
She bad lryme sytte & make hym glade,
And mad hym fayre solas.
L15 20. „Do way, douter, swech J?ing,
1 kepe no niore of pi pleyng,
My shrift I haue take,
85 He bethongt byra & vndurstode 86 In bow synfulle life be ^ede
legeans 90 tbou^t to t. '.>2 pe man folowed pe nreest anon
94 He tolde pe preest bis synnes ychou 95 How he and bis doujtur bad don
96 was beiden ber life 98 For pi Bynne 100 be pi d. lye 101 Nor
touebe bir v.itb no vilauy 102 pi synnes pon m. f. 103 wilt vndurstonde
101 pou most into 105 whik 106 Ms. ^if 109 VVhen he was sbryven
110 He w. 112 bis in. 113 She bad bir fadur in. b. g. 117 fehlt in C.
DUX MOKAUD. 205
|\at Ine shalle with the nomore dele,
At mete, at bord, at bed ne at mele;
120 My synne I haue forsake."
21. „A", she seyd, „wickyd mane,
Hast pou here-aboute I-gane?"
Wele euyl it shalle pe lyke.
pou liast made me my moder to sie,
125 And my fayre sones alle thre,
And now pou wilt me swike."
22. She seyd: „sythin it is soo,
On anoder way it shal goo
Or to-morowyne prime.
130 pou hast me brought in alle pis gyle,
Wele, I wille qwite pe pi qwile,
Whane I may se my tyme.
23. And whan ]>e nythe was comyn anon,
pe good man was to his bedde I-goone.
135 His rest forto take;
ffor erly he wold with pe day
In pylgrymage wend his way,
ffor his synnes sake.
24. And porow pe fendys entysynge
140 His douter pouthe anoper pinge.
Wele wers for to doo:
And whane hire fader on slepe was,
She went here peder a wole gode pas
And cutte his prote a-too.
118 fehlt in C, hier beginnt Ashm. (= A.), das ganz zu R. stimmt
119 At niete iiur at no mele 121 She seid fadur vvyckud man
122 Haste pou tolde pe prest oure synnes ychan 123 Fülle ille pou
shalt hit like 124 pou made me fürst my thre childur to sloo
125 And my dere modur also 126 To pe hert forto smyte 127 pou
wotte welle pat hit is soo 128 And opur-gats 129 at prime, at
fehlt in A. 130 ille 131 And I shalle ful wele haue my wille
133 When it was tyme of pe nyjt 134 pe godenian was to bed di^t
136 pe gode man thou^t when hit was day 139 A. egynge 141 Hir
fadur for to sloo 143 She hyed to hym a gret pas 144 And karve
his hart in-twoo A. kerue.
206 \v. HEUSER,
2. The Gesta Romanorum
ed. Eerrtage E.E.T.S. Extra S. XXXIII (187«»).
V. IAX1I Of a repentanl harlot,], p. 300
Some tyme there was a man in spayne, that had be Ins wyfe
a fayre doughter, and no moo childryn; wlierfore he louyd it
mekill. And cheryshed ii .afterward, wlien she was ofXIIIl,on
or fiftene yere of age, the deuyll, that is Eneinye to mankynde,
thal perceyued, that he louyd wele tliis childe, and temptid
hyin to do fleshly synne with his doughter. Atte laste he
brought hem bothe to-gedre to the dede of synne. and fullfilled
it in dede: and tlian afterwarde she was with childe . and
when the modre wiste it. she askid whose it was: but she
wolde not teil here. The modire thratte hire, and seide, she
shnld a-bye, but she tolde hire. she nolde not. Then the
modire pleasid here, and gafe her good drynke, and made
here merye; and when she was wele merie, she askid who
was the fadire? she seide. „my fadire". „thy Fadire"! she
sayde, ..oute on the. stronge strompette! were thou delyuered,
thou shuldyste neuer dwelle in my house lengere . goddis Curse
haue thou. and myne!" and with in few dayes after she was
delyuered of a fayre knave childe . and that tyme the fadir
was oute . and alse sone as she was oute of here bedde, she toke
the childe. and wrothe in sondre the necke, and wente, and
beried it in the dunge-hille . sone after that, the fadir come
home. and asked, whethere it were a man or a woman? he seide,
..lette me se it" . she seide, „it is dede" . he askyd „how?" she
seide. ..I haue slayne it, and beryed it in the donge-hille. „alas!"
he saide, ..that Euer thou was borne, thoughe thou and I be
synfull wrechis, the childe myght haue bene a seynte in heuyn,
and now it is loste for Euer! alas the while!" The modire
Cursed and waried the doughtere ofte sithes, for here folye.
the doughter sawe she myght not be in pease, and on a nyght
she Blowe hire modire, for she thought the better to be in
pease . and on the morowe, when the fadre wyste that she
had slayne her modre, he was a sorye man, and seide, „a! thou
Cursyd wreche, go oute of my house, for thou shall neuer
a-byde with me more" . she sawe that she was forsakyn of
here fadere, and at Euyii. when here fadre was in bedde on
slepe, she toke an axe, and kjiled here fadre. etc.
DUX MORAUD. 20*3
3. Herolt's Promptuarium Exempl. M. XX
(Ilerolt war ein deutscher Dominikaner, der anfang des 15. jahrh. schrieb)
Filia quedam iutoxicauit patrem y matrem .
Exemplum . XX .
Legitur quod quidam miles habuit filiam pulcerrimam z peccauit
cum ea : quod quidem scelus mater eius per signa euidentia
sciuit z perpendit . sed parcens confusioni proprie filie noluii
propalare. Puella autem sciens peccatum suum cognitum matri
sue . de consilio cuiusdam antique vetule veneno matrem snam
interfecit. Pater autem advertens tantum scelus horrens .
filiam omnino dimisit tarne ipse eodem modo veneno ab ea est
interemptus. Parentibus eius sie occisis . illa in desperationem
cadens . donec a quodam audiuit predicare . quod omnia peccata
quantumeunque enormia in conspectu diuine misericordie nihil
essent ; quando ') ea homo cum contritione confiteretur z doleret.
Ipsa autem ad eum accedens causa2) confessionis . pre des-
peratione non valebat peccata eius confiteri. Et facta sibi ab
eo consolatione . cum maria lacrimarum effusione peccata sua
veraciter est confessa . iudicans se omni pena z confusione esse
dignam. Facta autem confessione z iniuneta ei penitentia3)
salutari . ipsa cum ancilla sua intrauit ecclesiam. Et pro-
sternens se in oratione fleuit intantum amare cum lacrimis z
dolore . quod statim mortua est inuenta. Cum autem confessor
eius in predicatione vt pro ea dominum rogarent populum
ammoneret . audiuit vocem dicentem sibi . quod ipse z populus
potius eius orationibus indigerent. Ita quod intellexit eaiu
per lacrimarum inundationem esse baptisatam . et ad patriam
euolasse sine omni purgatorij pena. Hoc petrus de amore
über ij.
4. Scala coeli fol. 48 v-
(cf. Gering bd. II p. 395 ; die erziihluug kann ich in dem alten drucke
der Göttinger univ.-bibl. nicht finden.)
liefert Jacobus de Vitriaco, quod quaedam juveneula fuit,
quae peccans carnaliter cum patre suo, reprehenderetur a
matre. Cumque interfecisset matrem, et hoc seivisset pater ac
propter hoc molestaret eam, dum dormiret interfectus est a
filia et facta meretrix publica . etc. etc.
*) q.n 2) cä 8) pnia
_ - W. HEUSER, DÜX MORAUD.
5. Thomas Cantipratanus p. 473/4
(aus Brabant, schrieb L268 oder L269 sein Liber apum).1)
De quodam, qui vehementissime contritus exspirauit.
All hoc, etsi supervacue, prohandum quiddam, quod nostro
tempore in Galliae partibus aeeidit, fidelissima relatione tra-
dituni. non silebo. Ad illuni venerabilem virum magistrum
Petrum de Corboel, Senonensem Archiepiscopum, quidam pec-
cator, qui propriam filiam violenter oppresserat , confessionis
gratia venit.
(Hier am rand< : Est 72. in tabulis Democharis, & obijt 1221).
Confessus igitur in maxima & mirabili contritione & lacry-
mis: quaesiuit, si vmquam possei vllo dolore vel poena a
Domino veniani impetrare. Cui praesnl: Ita, inqnit, indubi-
banter, si tanti mali poenitentiam subire volueris. Et ille
vehementer exclamans: Yolo. inquit, etiamsi mille mortes me
sustinere volueris. Collacrymatus ergo infelici immo iam feli-
cissimo peccatori. El ego, inqnit. septennem tantum tibi
poenitentiae poenam impono. Tunc ille: Quid est. ait, quod
aitentiam mihi Üagitiosissimo septennem tantum iniungis,
qui si viuerem vsque in finem mundi, tantum facinus poenis
innumerabilibus diluere non valerem? Cui praesul: Vade,
inqnit, & tres dies tantum in pane & aqua ieiuna. Tunc
amplius ille plorans & contundens se, rogabat vt poenitentiam
iiiiungeret salutarem. Supra modum ergo admiratus, & ex-
hilaratus antistes, tandem diflinitiue praeeepit homini, vt abiret,
& vnnm tantum Pater noster diceret, sciretque pro certo peo
eatum iam sibi esse dimissum. Xec mora, dirum ille emittens
ejulatum. & in lerram proeidens exspirauit. Xec dubia fides
sicut I »eo dignus Episcopus (p. 474) postea praedicauit,
quin idem poenitens sine vlla alia pnrgatorij poena, validissima
tantum contritione purgatus. ad gloriam euolauerit.
') Nach der ausgäbe von 1627.
ttinokn. W. Heuser.
A REPLY TO DR. SOMMER
concerning the relations of Malory's "Morte D'Arthur"
awl the MüMle English romance, •• Lo Morte Arthur", preserved in the
Harleian MS. 2252.
In a recent communication to "Anglia" (Vol. XXIX, pp.
529 ff.) Dr. Sommer states (p. 533) : " The quotations from
'Studies, etc.' given above show beyond a doubt that I never
for a moment had the notion: — the Harl. MS. romance was
Malory's source for the last two books of his compilation."
The last two books of Malory, I will remind the reader,
are tlie twentieth and twenty-first.
Now compare Avitli the words just quoted the following
flatly contradictory Statement on p. 11 of these "Studies",
where Dr. Sommer is giving a summary of sources of the
"Morte Darthur": "The twentieth and twenty-first books are
a prose-rendering of the English metrical romance 'Le Morte
Arthur ' as given in the Harl. MS. 2252 ; the ' Lancelot ' may
occasionally also have been used." (I may say that the
"Lancelot" referred to is the Old French prose - romance,
"Lancelot du Lac").
Further comment on the coirtradiction here involved is,
I believe, unnecessary. Only I will add that the passages
cited by Dr. Sommer giving what I have already stated in
my article in "Anglia" XXIII, 67 ff. was the correct view of
the relations of Malory and the Harleian romance simply
prove, when contrasted with the second of the passages quoted
above, that Dr. Sommer "betrayed an inconsistency of view",
as I put it in the original article, or "wavered", as it is
expressed in the Introduction to my edition of the Middle
English poem for the Early English Text Society. It really
210 J. DOUGLAS HltUCE
oughl not to have been necessary for nie to say what l have
just had to say. Eor, though the reader of Dr. Sommer's
communication may not have suspected it. I had already cited
in the firsl tliree pages of niy article in "Anglia" not only
the above-quoted paragraph from p. 11 of the "Studies" but
these other passages expressing the correct view, which
Dr. Sommer n<>w brings forward with such a parade, as if
they had escaped my attention.
With regard to Dr. Sommer's indebtedness to Branscheid
for the erroneous view expressed on page 11 of his "Studies"
about the relation of Malory's twentieth and twenty-first books
to the Harleian romance and to EUis for the still further
erroneous view of the relation of the Old French prose
"Lancelot" to this same Harleian romance (more particularly,
the. first part of it), I can only say that the same errors he
is guilty of are to be found in the works of these earlier
scholars with which he was, of course, well-acquainted, as
citations in his "Studies" prove. It seemed most probable,
therefore, that he simply took over these views from his
predecessors. At least, I had as much right to draw this
inference from the premises, as Dr. Sommer has to infer that
I adopted from htm the conclusion that only one leaf is missing
in the Harleian MS. — although I am thoroughly familiär
with the manuscript, and have made the dosest and most
detailed study of the sources of the romance in question.
As regards the phrasing of my statement, viz: that Dr.
Sommer's notion that the Old French Vulgate- Lancelot
constitutes the source of the Harleian "Morte Arthur" down
to the gap "seems a partial and ill-considered adoption of
Ellis' erroneous view, cited above, with regard to the relation
of our poem and the old French romance", I believe that a
few words will be sufficient to show that this is justified.
It shonld be remembered that in Ellis' opinion the Harleian
romance follows "with tolerable exactness" the Old French
prose romance of "Lancelot du Lac" — in other words, that
this latter is the source of the Harleian romance. Now, I
k of Dr. Sommer's "partial" adoption of this view, because
in his "Studies" he accepts the Old French "Lancelot" as
the source of the Harleian romance as far as the gap in the
MS. but not after, whereas: Ellis makes no limitations in his
A BEPLY TO DK. SOMMEE. -1 1
Statement. It is true tliat Dr. Sommer cites in his communica-
tion a passage in his "Studies" (p. 220) to show tliat he did
not regard the "Lancelot" as asource for theHarleian romance.
If the reader will turn to this passage, however, he will find
nothing about the eighteenth book, taken separately, bnt an
utterly confused Statement abont the source of the "Mast portion
of Maloiy's compilation" where no distinction is made between
the sources of Book X V III and Books XX and XXI. [ have
to come back to this passage in another connection. however,
so I will now pass on to the proofs of my assertion. —
A.ccordingly in confirmation of my Statement I will call the
attention of the reader to the following passages on the subject
in band in the section of Dr. Sommer's "Studies" devoted to
the discussion of the relations of Malory's "Morte Dartlnir"
and the Harleian romance. Tiere is what he says — in
language. the reader will remark, as explicit as it is given
human language to be:
•The Vulgate -Lancelot (P. L.) is the source for the
first part [i. e. of the Harleian romance], 11. 1 — 1181 up to the
gap " (p. 249). This Statement is repeated p. 275.
It should be explained that " P. L. " Stands for the
printed "Lancelot" — more particnlarly, the edition printed
at Paris in 1513.
And again: "A minute examination of the first pari of
the MH. [i. e. the Harleian romance] discloses several points
which do not agree with P. L. but they are of very secondary
importance, and can be explained, without exception, as the
poet's modifications of the source, in order to adapt his material
to the exigencies of his metre; thus in his tendency to avoid
proper names, he gives no names for the localities where the
events he relates take place." (p. 250).
Now, in my article in "Anglia" (pp. 88 ff.) I have shown
that the view expressed in the two passages just quoted is
totally wrong. The Vulgate- Lancelot is not the source
of any part of the Harleian romance. Indeed, the latter part
(from the words "can be explained" on) of the Statement in
the second of the quoted passages is simply preposterous , as
any one may convince himself by comparing the part of the
Harleian romance in question with any of the British Mu-
212 .1. DOUGLAS IUUVK
semn Mss. of the Old French "Lancelot" or the eaiiy prints
of thal work.
Alter what I have said in the fifth section of my article
in "Anglia" 1 do nol believe it is necessary for me to add
anythlng in justification of the second of my epithets — "ill-
considered ".
With regard to Dr. Sommer's next point, I can only
reaffirm my convictjpn that "the simüarities and occasional
eoincidences of phraseology which one observes in comparing
Malory [i e. his last two books] and the Middle English
metrical romance [i. e. in the pari corresponding to these last
two books] are only snch as mnst occur where two writers
are following the same original''. I had shown in the first
section of my article in "Anglia", with more thoronghness
than had been done before, that the Harleian romance was
not the source of Malory 's "Morte Darthnr" bnt that Malory
and the anthor of that romance drew from a common original.
Well, that beiug the case. it is very unlikely that Malory in
translating this French original should have turned aside from
time to time to cull perfectly ordinary phrases from the
Harleian romance. This would not be a very probable pro-
ceeding in any age but least of all in the Middle Ages, when
men were not mnch concerned abont phrase-picking. Dr. Sommer
excitedly berates Dr. Mead and myself for overlooking the
phrases which Malory in his fifth book borrows from the
alliterative "Morte Arthure " of the Lincoln MS. But surely
it ought nol to be necessary to point out the difference
between the two cases, for here in his fifth book, as is
generali}* accepted. .Malory was nsing the alliterative romance
real source for his narrative. What more natural then,
when he was following the story of a book written in his
own language. than that he should have taken over from
thi< book an occasional phrase? As Dr. Mead had already
discussed these eoincidences of phraseology between Malory
and the Harleian romance in what 1 regarded as a satisfactory
mann^r 1 did not think it worth my while to turn aside from
the special objeet of my article — the investigation of sources,
properly speaking — to add anything to his discussion. Now,
\>r. Sommer in his presenl communication presents no new
argument on the subjeet, so the question Stands exaetiy where
A REPLY TO DB. SOMMER. 213
it was, aud I will accordingly leave it to any Student who
feels an interest in the matter, to read, on the one hand, what
Dr. Sommer Las said with regard to these parallels and, on
the other, the comments of Dr. Mead and myself on the same,
and form Ins own conclusions.
Let us take up now the portion of Dr. Sommers communica-
tion (p. 535) which begins with thewords, "There is only one
more point to consider". The Situation here is just this: In
bis " Studies " Dr. Sommer made the mistake of supposing that
a part of Malory's eighteenth book was drawn from the same
source as bis twentieth and twenty-first books. Well, in the
second section of my article in "Anglia" I showed that this
was erroneous, and so effectively it seems, that Dr. Sommer,
now in returning to the subject, wishes bis readers to believe
that he never held such a view. But let us look at this
matter a little more closely: — Yvhen Dr. Sommer was writing
the summary of the sources of the "Morte Darthur" he supposed,
as the Statement which I have quoted from p. 11 of his
"Studies" shows, that the source of the twentieth and twenty-
first books was the Harleian romance itself and so on p. 10
of these "Studies" he sa}rs: "The eighteenth book follows
apparently two versions: the "Lancelot" (i.e. the Old French
Yulgate - Lancelot) and the English metrical romance "Le Morte
Arthur" as represented by Harl. MS. 2252." Let us go on,
however, with what Dr. Sommer has to say on the subject in
his present communication. First of all , he quotes (p. 535)
from "pages XVI. and XVII." of the Introduction to my edition
of the Harleian romance these words : " In fact whilst differing
markedly from Marlory, as the above enumeration sufficiently
shows, the relation of{M.H) to the Vulgate- Lancelot is just
the same as that of the whole preceding portion of the romance
down to 1318" etc. — Now, if the reader will refer to p. XVII.
of my Introduction, from which page the whole of the above
passage is taken, he will not find the words I have italicised.
They are inserted by Dr. Sommer and are calculated to obscure
what the context will make piain to any one, viz: — that I
am speaking here merely of 11. 1318 — 1671 in their relation to
the Vulgate-Lancelot and not of the Harleian romance from
1. 1318 to the end. Endeavoring to clear his skirts of the
error with regard to the source of Malory's eighteenth book,
2] 1 .T. DOUGLAS BRUCE,
Dr. Sommer proceeds with a reference to p, -'20 of his "Studies"
and gives this acconnl of whal he there says: "After declaring
that the eighteenth bock is nol derived from P. L. [i. e. the
Vnlgate-Lancelot] to which its source was intimately related
and that this source is either derived from P. L. or boih
fron a common originaV\ etc. (the italics are Dr. Sommer's).
Now this acconnl of what is actnally said there is entirely
misleading, for, as a matter of fact. in the passage in question
Dr. Sommer does no1 mention specifically the eighteenth book
at all. passing over in silence any distinction in respect to
source thal might exist between it and the twentieth and
twenty-first books. But to make no such distinction is not
only inconsistent with the view which he has expressed on
p. 10 of bis " Studies" (quoted above), that the Old French
Vnlgate-Lancelot was a source of this eighteenth book, but
it is fundamentally erroneous, as I have shown in the second
section of my article in "Anglia" — to which place I will
refer the reader who is interested in the subject.
As regards the table on p. 221 of his "Studies" which
Dr. Summer reproduces in his communication (p. 536) I will
now comment on this along with his self-complacent Solution
of what he calls the " enigma *'. Dr. Sommer says (p. 5:57) :
"Whilst I stated, quite correctly at the beginning of Book
Will, pp. 220— 221 that this corresponded to lines 1672—
3969 I, unfortunately, confused the figures in the references
at the beginning of Book XX. on pages 249 and 251, viz.,
those referring to the gap in the Harl. MS. i. e. 1318— 3969,
with those referring to the two portions derived from different
sources. 1672 — 3969, and with regrettable consistency, I re-
peated these erroneous figures on p. 275 in another reference
when speaking of a hypothetical ''Suite de Lancelot". — As
a matter of fact. in this table (the " Statement" is confined
entirely to the figures in the table) Dr. Sommer does equate
correctly Book XVIII. of the -'Morte Darthur" with 11.1—
1671 of the Harleian romance. ') But what of that? Who
'j I may point out incidentally that Dr. Sommer does not reproduce
in liis communication the note whicli in the "Studies" (p. 221) U appended
to tht,- figures ul<;t7" of this table. He there refers to a series ofso-called
endationi" \x\A nolent transpositions of the text of the Earleiao
A REPLY TO DR. SOMMER. 215
• >
has ever asserted that Dr. Sommer (or any one eise) disputed
that the narrative of Malory's eighteenth book corresponded
in a general way to that covered by 11. 1 — 1671 of the HarleiaD
romance? It is the question of actual source that is al
issue and here with a " regrettable consistency" Dr. Sommer
has misstated the facts of the case wlierever he has mentioned
the subject. On pp. 220— 221 of his "Studies", as I have
already said, to the confusion of his readers, he makes no
specific mention of the source of Book XV11I as distinguished
from that of Books XX and XXI, although, of course, it should
have been kept apart from the last two. Now let us see what
Dr. Sommer means by confusing " figures". On p. 249 he says:
. . . . " for the remainder of the poem, 11. 1318 — 3969, from the
gap to the end, the poet used the same source as did Mjalory]
for the two last books of his rifacimento". Does the distinct
statement "from the gap to the end" here come under the
head of "confusing figures"? And on p. 275 when he says,
"The last portion (11.1318—3969) of the English metrical
romance 'Le Mort Arthur' (Harl. MS. 2252) represents the
conclusion of the 'Suite de Lancelot'" and a few lines below
refers to the "second part (11. 1318—3969)", is tliis again simply
a mere confusion of figures ? If so, it is certainly carried out
with such "regrettable consistency" that the same figures turn
up. wherever the subject is mentioned in the book. I will
enrich Dr. Sommer's illustrations of tliis "regrettable con-
sistency" with an other example apart from those I have
already cited and the one on p. 251, viz., on p. 250, "The second
part of MH. [i. e. the Harleian romance] 11. 1318—3969" etc.
It is, moreover, tliis mistaken conception ') as to the point
where Malory and the Harleian romance begin to use a
common original which, as I have already said, leads Dr.
Sommer to suppose a double source for Malory's eighteenth
book in the passage quoted above from p. 10 of his "Studies"
romance which iu the third sectiou of my article in l'Anglia'' I have
shown to he wholly uncalled for. His view about the binding of the MS.,
alluded to in the beginning of his comraunication, is connected with tliis
erroneous theory.
J) In the third and fourth sections of iny article in •'Anglia" I have
exposed in detail the grave errors into which tliis misconception of Dr.
Sommer's has led him.
216 .1. DOUGLAS BEDCE, A Kl'.ri.Y TO DR SOMMER.
wlien he says: ••The eighteenth book follows apparently two
rersions: the 'Lancelot' [i e. Old French Vulgate- Lancelot]
and the English metrical romance fLe Morte Arthur' as re-
presented by EarL MS. 2252." Now, this Statement, I repeat,
as far as the Barleian romance is concerned, I have shown to
be Calse in the second section of my article in "Anglia".
AUer the above I hone thaf ii is qoI necessary for nie
to commenl od Dr. Sommer's orbane insinuations that I have
nol read liis discussion of the tniestions a( issue. These phrases,
oi conrse, merely denote one of those ebullitions of disgust,
such as we haye all feil on finding that some worker in the
same field as onrselves does not accept our conclusions — only
b1 of ns have had the g-ood taste to suppress them.
Unfvebsiti of Tkxnkss! e. .1. Douglas Brück.
A NEWLY DISCOVERED
MANUSCRIPT OF THE POEMA MORALE.
INTRODUCTION.
§ 1. In November 1904 the Fitzwilliam Museum, Cam-
bridge, received a valuable bequest of manuscripts, books and
objects of art from the late Frank McClean M. A., F. R. S.,
F. R. A. S. etc. of Trinity College, Cambridge, and Tunbridge
Wells. In a MS. of this Collection, the so-called Nuneaton
Codex, now MS. McClean 123, I found a bitherto unknown
copy of the Poema Morale.
§ 2. MS, 123 (= M) is a small folio written on vellum
by a French scribe, 1G7 mm. x 262 mm., and bound in the
original marocco-covered boards.
§ 3. The contents of the MS. is briefly as follows: —
(1) ff . 1 — 7b [T]ractatus m lingua romana secundum dominum liohcr-
tum Grosseteste Uncholiensem episcopum de principio creacionis
>ii und/,
beg. qui bien pence ben puet dire
ends La uerge sun creatur
811 lines in two columns.
(2) ff. 7b — 9a Prose-treatise on the Pater Noster,
beg. pres ceo deuez sauer quels sunt . . .
ends vus serra done tut sauz demander. Amen.
229 lines in two columns.
f. 9»» blank.
(3) ff. 10 a— 27 b The Gospel of Nichodemus,
beg. Nz le honor de la t?-mite
ends Deu le me otrie le nz raarie. Amen.
2193 11. in two columns.
ff. 28, 29 blank.
Anglia. N. F. XVIII. 15
Jl- AÜXA C. 1WIKS.
(A) ff.90»— 65b Besbiary of Wxüiam le Trouvers
with thirty sevon outline drawings.
beg. QVi beu comence e ben define
on ils e luv ingement attendrunt. Amen.
4200 11. in two colunins.
,;,i ff. 66*— 105* The Apocalypse in Latin «ml French,
oditod in Romania XXV. 17 ff.
f. 105>> blank.
(6) ff. 106» — 107 » Officium beate uirginis
with nmsic on a five-line staff.
ff. 107 b — 108 blank.
(7i f. L09" Seint A>t*ti>i escrist erst oreisun,
beg. Dens propicius esto
ends In nomine patria et filii et spiriti saneti. Amen.
25 lines.
f. 109b blank.
(8) ff. 110a — 113» TreaUse on tiie Pater Noster,
beg. Apres ceo deuez sauer
ends par sa seynte conteniplacion
329 11. in 2 columns.
ff. 113 b, 114 a blank.
(9) f. 114 b The names of the Symbols p p g -i-
(10) ff. 115» — 120» The Poema Monde.
337 lines.
ff. 121, 122 fly-leaves.
§ 4. The MS. has been noticed by Paul Meyer in his
edition of the 'Version Anglo-Normande de l'Apocalypse ', Rom.
XXV. 180 f. (1896), but curiously enough he altogether omits
to mention the Poema Morale which no doubt aecounts for
its having remained unknown up to the present date.
§ 5. M. Meyer gives the date of the MS. as 'vers l'an
1300'; Dr. Montague James places it similarly ;about 1300,
perhaps a little earlier'. This date refers to nos 1, 3, 6, 9, 10,
the remaining parts are in a somewhat later liand.
§ 6. The MS. was in the XV Century in the possession
of the convent of Nuneaton, Warwickshire, cf. f. 9 'Iste über
constat Nomine Margarete Sylemoun et disciplas suas. Et
post mortem suaw couentu de XunEtourc' (V2 XV cent.); f. 1
'Iste über constat Alicia Scheyntoun and per ea conventu'
Cxv centuryj. Another owner was Mohn Eyton Kt' (xvi Cen-
tury; f. 113b, and aecording to a pencil-note on f. 1 the volume
A NEWLY DISCO VERED MANUSCUIPT OF THE POEMA MORALE. 2 IM
was a 'Gift of M*8 Lacy to John Gibson, 8 Oct. 1853'. It
afterwards came into the possession of Quaritch, tlie well-
known Piccadilly bookseller, who in liis order sold it to
Mr. McClean.
§ 7. The poem is written in long lines, 32 lines to the
page. The initial letter of each line is somewhat larger and
sliglitly separated from the rest of the line, and as a rule
faintly touched with red. The coloured initials intended to
stand at the head of the poem and of its subdivisions, have,
however, not been inserted, but they are as usual indicated
by letters of a smaller size in the margin. Spaces for these
initials occur at 11. 1, (3), 21, 33, 99, 149, 207 as indicated in
the text.
It is notewortly that the scribe uses the Anglo-Saxon y>
for u u (w). That the specifically English signs \>, p, 5, v were
unfamiliar to him is shown by his noting them down on the
page facing the first page of the poem, clearly for the sake
of easy reference.
§ 8. The dialect of M is Kentish with a strong inter-
mixtnre of more westerly forms as can be seen from the
following characteristics. Cf. Morsbach, Me. Gram. §§ 9, 132.
(1) OE. y, y appears (a) as e in agelte]) 279, bei]) 140,
euel(e) 19, 26, 59, 87, 98, 115 (twice), 122, 164 (twice), 215,
feile 310, uellep 278, felp 277, forgelt 286, ileste 212, kenne 321,
kennes 78, mankenne 292, 300, lefte 11, misdede (pt.pl.) 95,
nele 117, 283, 298, nelle 147, neste 96, 211, 232, netep 223,
senne 123, 274, 291, sennes 226, senegede 244, 261, univenne
192, vnlied 153.
(b) as u in agulte]) 194, agult 11, 87, gnlt 158, gulte 199,
gultes 256, 284, gulte]) 85, bugge 61, dude 2, 181, 193, 249,
251, 253, 318, misdude 93, hülle 309, kunne 184, sunne 183,
186. 191, 282, für 72, 235, 237. M. lias further muchel
throughout, which, however, is probably, to be explained from
OE. *>mucel, cf. Morsbach, op. cit §§ 130. a. 4, 133. a. 2.
(c) as i (y) in fiinche 46, ]nnche]> 221, pinc]> 314, of])inc]j
126, mankinne 271, yuerrede 98.
15*
M
: e
i
: e
u
: u
220 ANNA 0. TAI BS,
The porportion ofthe forms with e : w : i(y) is tlierefore
aa 40 : 26 : 6.
The <>-forms proponderate in the rhymes, viz.
e : e Ufte (OE. ////'/) : sce/fc (OE. scea/T) 77—8.
It is noteworthy that M Is the only MS. where this rhyme
is pure, cf. T S3 — 1 lof'lc : tafle. J Ixfte : Schafte, L lifie :
sce/Ye, D sea/fc •. /c/>c, E fo/Ye : scefte, e /«//e : sceafte.
neste : »feste 212 — 3.
sttnne : umvenne 191 — 2, fewWe : /eKe 309 — 10.
mankinne : sen»e 271 — 2.
s?<»7?c : Tcunne 183—4.
(2) The WS. breaking ea, <a before 1 -f- cons. appears
as ic. initially gc in Melde (OE. heäldan) : chielde 217 — 8,
jeWe (OE. e«M) : biMelde 265 — 6, jeWe : seWe 43—4, dTcZ(?e :
yhelde 278—8 but
eZd 6. eldi 4, yhelde (inf.) 278, wefrfe (inf.) : ?7*eiWe (part.)
52—3.
(3) OE. ea appears before non-palatals as ie, je- in lien
(OE. lern) 58, gedi (OE. eo<%) 213, ge}-lcte (OE. ea£e) 70,
144, 243.
(4) OE. initial hw appears as hu, hw in huat 88, 232,
hui che 132. huile 226, /«ro 320, eise where as wh.
(5) OE. /* initially before a vowel and in the combinations
fl, fr lias as a rule become u (v) e. g. vele 11, 192, normet 25,
«Ze 146, uram 98, 220 (twice). The proportion of f : u (v) =
22 : 64.
§ 9. The two first lines of the text printed below form
no part of the Poema Morale, they are in fact merely the
first stanza of the sermonizing poem Sinners Beware, printed
in An Old English Miscellany (EETS. Orig. Ser. no. 49), p. 72.
(f. Brandl in Panl's Grd.2 II § 13.
The probable explanation is that both poems occurred in
the original from which our present text was copied, and
that by some oversight on the part of the scribe he began
to transcribe the wrong poem and subsequently made no
A NEWLY DISCOVERED MANUSCRIPT OF TUE POEMA MORALE. 221
attempt to correct liis mistake. In MS. 29 ! sus College,
Oxford, for instance, the Poeina Morale is immediately followed
by 'Synners Beware', see EP^TS. no. 49. pp. 58, 72.
It is, of course, also possible to assume that the lines
were placed as a suitable 'motto' at the head of the poem.
Relation of M to the remaining MSS. of the
Poema Morale.
§ 10. Six MSS. of the Moral Ode were previously,
known, viz.
(1) D = MS. Digby. A. 4, Bodleian Library, Oxford, partly
printed by Hickes in his Thesaurus l 222, edited
by Zupitza, Anglia I 5 ff. It differs from all others
in being written in short-lined stanzas.
(2) E = MS. Egerton 613, ff. 7—12'. edited by Furnivall
Early English Poems and Lives of Saints (Phil.
Soc. Trans. 1858), by Morris Old English Homilies,
First Series, 11,288—295, and 175—183 (EETS.
no. 34).
(3) e = MS. Egerton 613, ff. 64—70", practically the same
text as E but in a different hand. Printed in
Zupitza's Altenglisches Übungsbuch.
(4) J = MS. 29 Jesus College, Oxford, ff. 242—247 now
deposited in the Bodleian , printed by Morris An
Old English Miscellany pp. 58—71 (EETS. 49),
reprinted by him in Speciniens of Early English,
2nd ed.. p. 194 ff. .
(5) L = MS. Larabeth 487, ff. 59 b— 65 -\ printed by Morris
in Old Engl Homilies, First Series, II, 159 — 175
(EETS. no. 34). This MS. contains the first 270
lines alone.
(6) T = MS. Trinity College, Cambridge, B. 14. 52, ff. 2—10.
printed by Morris Old Engl Homilies, Second
Series, 220—232 (EETS. no. 53) 1873, reprinted
in his Specimens, p. 195 ff.
222 \NNA C. PAUES,
A critical edition of the poem 1ms been published by Hermann
Lewin, Das Mittelenglische Poema Mordle, Halle 1881. Cf.
Engl sind. V 4iii». Anglia IV. Anz. 88, Egge. Mod. Lang. Notes
L887, no. 1. coL 11.
§ 11. Concerning the dates of the above MSS. Zupitza
(Anglia I 5 f.) places I> at the beginning of the XIII Century,
for the dating of tlie others he quotes the opinion of Wanley
and the respective editors, whose Statements I find, however,
to be in some need of correction.
Xo date at all is assigned to E by either Furnivall or
Morris, and concerning e Furnivall merely refers to it as a
later copy. Lewin says concerning E and e. 'Beide dürften
im anfange des 13. jhdts. entstanden sein."
The experts of the British Museum Dr. Warner and Mr.
J. A. Herbert, who have kindly given me their opinion on this
point. assign both E and e to the XIII Century and hold e
to be the earUer of the two, and neither of tliem to be written
especially early in the XIII Century.
MS. ,T Morris (EETS. no. 53 p. viii) states to have been
written 'about 1246 — 1250". It is, however, possibie to give
a more accurate date, for which I am indebted to Mr. E. W.
B. Nicholson, the Bodley Librarian. He writes concerning
MS. J, - From f. 217 to the end of the volume is apparently
all in one band, and was certainly written about the same
tirae. It contains a history of Tobias which mentions the
then Prior of St. Mary Kenilworth (Gwilleyme): this fixes
the date of composition at 1276 — 9, and I believe that to be
approximately the date of the writing'.
The same late date would consequently also be assigned
to the remaining poems printed by Morris in An Old English
Misceüany pp. 37— 57, 72—191 from our MS. J. fol. 217 IT.,
viz. from f. 217 — 242 The Passion of our Lord, f. 248 Sinners
. f. 251 b ff. The Woman of Samaria, A Linie Ron, and
varions other minor poems, f. 262 The Proverbs of Alfred,
f. 271 ff. The XI Pains of Hell and other short religious
poems.
A NEWLY DISCOVERBD M ^NUSCRIPT OF THE I'OEMA MOKALE. 223
T Wanley places 'circa tempora Henrici II ant Ricardi I'
(Catal. p. 169), that is, between 1154 and L199; Morris holds
that it is later than L but older than .1 (EETS. 58 p. viii
note); Zupitza {op. cit. p. 6) that is was probably written
not long- after 1200. Dr. Montague James in his Catalogue
of tlie Western MSS. in Trinity College, Cambridge, places
T in tlie XIII Century, and he has further specified this
Statement by assigning it to the early years of the Century
in question, tlms confirming Zupitza's view.
L is placed by Wanley p. 266 in the reign of Richard I
(1187—99); Morris (EETS., 53, p. vm) holds it to be older
than T. Dr. Montague James, who has kindly given me
his opinion on the subject, considers it to be late XII or
early XIII Century, thus confirming Wanley's and Morris's
opinions.
§ 12. The relationship of these MSS. has been established
by Zupitza in his above-mentioned edition of D (Anglia I 32 ff.)
in the following way: —
(U)
(Y)
(Z)
(X)
(W)
E
T D
A comparison between M and these previously known MSS.
shows that it does not agree with (U) as represendet by (Y)
or (Z) but must have descended from a different original: —
(a) In the characteristic readings which differentiate (Y)
and (Z), M agrees twice with (Z) (11. 18, 295), five times with
22 I
ANNA ('. PACES,
(Y) (11.34, 58. 241, 257), in one case witli neither (1.71); in
the remaining seven cases noted byZupitza the corresponding
lines are missing. (Cf. Anglia I 32.)
(D)
M
i). 3 mai
michte
1. 18 mai
17,8 for
dm.
„ 34 om.
30, 3 workes
swinches
„ 58 suinches
36,2 ful
Bwa
„ 71 wel
37. 1 no ping uorhole
noht forholcn
uihud
stanza om.
66.2 on oöer
enne dei oöer
line om.
77. 4 hidden
wrojen
15 )5
125, 1 lease inen
lease
1. 241 lese
128. 3 nien
sonde
stanza om.
135. 1 attliche
laöliche
1. 257 lodlich
135. 4 engles
on heuene
„ 258 in heuene
143. 1 and
om.
stanza om.
144, 3 vor naht hi solden
for nis noper inne helle
» r>
bidde per
156, 2 wiö purste
wid ehele wid
purst
j) ))
160. 1 were
we were
1. 295 were
(b) M bas four lines which do not occur in (U) viz.
07 — 8:
fIeSD Crist, seinte Marie sone, us alle helpe & rede.
l& eueremore 37scilde us, uram euele ynerrede.
and 217—18:
'pe hadde pis worldes ejte, & faste gunne hielde.
l& hi nolde belpe J?ar, of pe hungri ne pe chielde.
Of these 97—8, occurring at the end of a section, strongly
suggest the ordinär}7 colophon of the pious scribe, and are
probably spurious, but as for 217 — 8 there seems no reason
to doubt their originality.
(c) The order of lines in M differs widely from that
observed in the MSS. of (U), as can be seen by a glance at the
text, where the figures in italics to the right of the text
represent the order of lines in rl\ which is followed with few
exceptions by all the other MSS.
The reason for these curions deviations from the usual
order can of course only be conjectured. They can scarcely
A NEWLY DISCOVERED MANUSCBIPT OF TUE POEMA MOEALE. 225
be put down to the copyist; he would no doubt have found
it easier to go straight on than systematically to reverse the
order of his original. Considering the great popularity of
the Poema Morale it is far more likely tliat the ininiediate
original of our text, or at all events a copy not far removed
from it, was taken down from memory. This would also
account for the fact that not less than seventy lines are
missing of the ordinary number found for instance in T, viz.
11. 13, 14, 27, 28, 57, 58. 76, 77, 80, 117, 118, 151, 152, 155,
156, 169, 170, 183, 184, 197, 198, 203, 204, 207, 208, 255, 256,
265, 266, 277, 278, 289, 290, 293—302, 325, 326, 327, 330, 331,
332, 369—379, 382, 387—392, 394—6 of MS. T. It might
also account for the addition of the first stanza of 'Sinners
Beware' (cf. § 9), and for a very considerable number of verbal
changes introduced, e. g.
M 88 Huat sculle we come to dorne
T 94 Hwat sulle we seggen oöer don
M 124 To longe he abit, pat suo abit, to bidde Cristes ore.
T 130 For-pi he is sot pe swo abit to habben godes ore
M 135 pat siggep pe, pat were par, & wite hit mid iwisse.
T 141 pat habbep isaid pe come panne pit wiste mid iwisse.
M 136 uor ore nihte blisse.
T 142 for seue nihte blisse.
M 139 & so hi bep of pe dere
T 145 swo is of wilde diere
M 152 his workes & his dede.
T 160 his word and ec his dade.
M 172 Ne brecf) neuere eft Iesus helle for ham, to bringe harn ut of bende.
T 182 BrecÖ nafre eft Crist helle dure for [toj lesen hem of bende.
M 174 Himself he polede def for us, wel dere he us bojte
T 186 Hirn seif he polede deaft for hem wel diere he hes bohte.
M 175—6 Half-lines transposed
M 210 & je hit habbep ihurd rede.
T 228 par me hit mai rede.
226
ANNA C. TAUES,
§ L3. From the above it is apparent that tlie ultimate
original of }I can hardly have been (U); we therefore assume
it to have been (V), in which case (U) and (V) must have
had a common source (S). Zupitza's pedigree of the MSS.
(see § 12) would therefore be carried one step further back
and assume the following shape: —
(S)
(ü)
(V)
00
I
(X)
(W,
(Z)
E
■I
T D
M
Of the intervening links between M and (V) nothing can
be said Y\ith certainty beyond the fact that they must have
been numerous, possibly orally transmitted, in order to produce
tlie many variations from tlie prototype which is more closely
jireserved in the MSS. of group (ü).
A NEWLTJ DISCOVEEED MANÜ8CR1PT OF THE l'OEMA MOKALE. 227
TEXT.
f- H5a pe holi gostes miste, us alle helpe & (liste, us wissie &
us teche,
Y-scilde us fram pe unwi^te, bi daie & bi niste, pat
penchep us bipeche.
Ich am eider pane ich was of wintre & of lore; *(T)
Ich eldi more pane ich dude, mi wit aste beo pe more.
5 To longe ich habbe child ibeo, of wordes & of dede;
pes ich beo of wintres eld, to sung ich am of rede.
Vnnet lif ich habbe ilad & set me pincp ich lede; 5
Whane ich me bipenche wel, sore ich me a-drede.
Mest what pat ich habbe ido is idelnes & chilse;
10 To late ich habbe me bipost, bute me Crist do milse.
Vele idele wordes ich habbe ispeke, sippe ich speke cupe.
& feie sunge dede ido, & pat me rewep nupe. 10
AI to muchel ich habbe a-gult, of wrke & of worde;
AI to muchel ich habbe ispend, to litel ileid on horde. 12
15 Ich miste bet habbe ido, zet ich hadde pe selpe, 1,5
Nu ich wolde, & ich ne mai, for elde ne for unhelpe.
Eide me is istolen up-on, er pan ich hit wiste.
J)at ich ne mal me iseo bifore, uor smiche ne for miste.
Ars we beoj' to donne god, of euel al to priste,
20 More eie stondep man of man, pane him do of Criste. 20
pe wel ne dep ]>e while he mai, sore hit scal him rewe,
AVliane hi sculle mowe & ripe, her pat hi er sewe.
Dop al to gode pat ze muse, pe while se bep aliue;
Ne truste noman to muchel, to childe ne to wiue.
25 Man pat hine selue uorset uor wiue o]>er uor childe,
He scal come in euele stede, bute god him beo milde. 26
x) The figures in italics on the right side of the text indicate the
corresponding lines of T.
In printing the text I have followed the usnal principles, viz. (a) Con-
tractions and abbreviations have been expanded, the letters supplied being
printed in italics. (b) Brackets have been nsed to denote the addition of
a -word or a letter, the original reading being in every case given in the
foot-notes. (c) Proper names have been indicated by capitals, whereas in
the MS. they are written with small letters except when standing at the
beginning of a line. (d) The pnnctation is my own. (e) All other deviations
from the MS. have been carefnlly noted in the foot-notes.
ANNA C. PAÜESj
Ne beo [>e leuere |?ane p\ seif, pi mei ne ]ü mojje; 29(T)
Sot is |>at is ojre mannes frend betere pane Iris oje.
Ne tröste wif to hure were, ne were to Iris wiue;
30 ßiuore him do wel euerich man. pe while he is aliue.
Vor he is1) Avis, |>at hine bipanch, pe while ]>at he mot
libbe,
So sone wllej? hine nordete f>e uremde & l>e sibbe.
pe wel ne de]1 pe wlril he mai, ne scal he whane he1) 35
wolde;
Manies mannes sor yswinch habbe)> ofte unholde.
35 Ne scolde noman don auirst. ne sclakie wel to done;
Vor mani man bihotej> wel, & hit fordet wel sone.
Ae jrilke man pat wie beo siker to liabbe godes blisse,
Do wel himself pe while he mai, Joanne haue}? he mid 40
3' wisse.
Iris riebe men wene]? beo siker jwj walles & pmz diche;
40 Ac )-»e de]> his ejte in sikere stede, he hit sent to
heueneriche.
Vor )>ar ne darf he ben afered of fure ne of peue.
par ne mai hit him binime pe lof>e ne pe leue.
par ne darf he habbe care of junge ne of selde.
pider we sende}? & us seif berej? to litel & to selde. 46
45 pider je scolde alle don. wolde je me yleue; a>
par ne nrijte hit us binime king ne no scerreue. :,o
pider we scolde bere & draje, ofte & wel ylome; 47
par ne miste me hit us binime mid none wronge dorne, ts
AI pat faireste ]?at man hauej?, to gode he hit scolde 51
sende ;
50 par he hit miste finde eft. & habbe euere bute ende. 52
pe man pe his ejte wel wile wite, pe while he mai weide, 55
£eue he uor godes loue, Joanne bep hi wel ihelde. v;
pe man pat ani god dop her uor habbe godes ore,
par he hit scal finde eft an hundredfelde more. 54
55 pe man pat def» her mest to gode & alj?re lest to lope, 61
Aiper to litel & to muchel liit scal him Junche bope,
Whane me scal ure wurkes weje to uore pe heuenkinge,
& jeue us ure suinches lien after ure ernijnjgge.2) 64
') above the line in the original scribe's band.
2j Ms. ernigge.
A NEWLT DISCOVERED MANUSCRIPT OF THE POEMA MORALE. 229
Xe scal non euel beo unbo^t ne no god unjulde; 59(T)
60 Euel we dop al to muchel, god lasse pane we scolde. 60
Ac euerich man mid pan pe he haue)1, mai bugge godes 65
riche ;
pe pe more haue)? & pe pat lasse, bope iliche.
Ase wel p'on mid his penie, alse pe oper mid his punde
(pis is pat alpre beste wäre, pat euere was ifunde);
f. UGa 65 & pe pat ne mai namore do, mid is gode ponke
Also wel so he pat hauep of goldes feie monke. 70
Vor ofte god kan more ponc him pat him gefp lasse,
Jef his workes & his weses is milse & rijtwisnesse.
Litel loc is gode lef, pat cum)' of gode wille,
70 & sep-lete muchel jeue of him pat his herte is ille.
Heuene & erpe he ouersiep: his ejene bep wel briste, 75
Sonne & mone, sterre & für is pestre to-genes his liste. (0?«T)
He wot & walt what dop & quepep, alle quike wijte. 78
Nis no louerd, suich is Crist, no king suich is ure dritte. 79
75 Heuene & erpe god almigti halt al in his honde. si
He dep al pat his wille is, a watere & a londe.
He scuppep pe fish in pe seo, pe fojel bi pe lefte.
He wot alle kennes Jung, he scop alle scefte.
& he is ord bute ord, & ende bute ende. 85
80 He is one in eueriche stede, wende whider pu wende
He is boue & he is binepe, biuore & bihinde;
pe man pat godeswille dep, oueral he hine mai finde.
Eche rune god ihurp, god wot ache dede;
He purssiep aches mannes ponc. What scal us to rede? 90
85 We pat brekep godes i[hjest') & gultep suo ylome,
What sculle we sigge oper do atte heje dorne?
We pat her habbep agult, & euel lif her ladde,
Huat sculle we come to dorne, par angles bep adradde?
What sculle we bere us biuore, mid wham sculle we 95
yqueme,
90 We pat non god ne habbep ydo pe heuenliche deme?
par sculle beo deueles suo feie, & wullep us forwreie;
Xe habbep hi noping fordete, her pat hy ysege.
AI pat we misdude her, hi hit us wllep cupe pare
Bute we hit habbe her ibet, pe while pat we her were. 100
l) Ms. isest.
S.'O ANNA C. TAUES.
95 AI hi habbep in hure write, ]>at we misdede liere; ioi(T)
pe^ we lii neste ne ') isege, hi were ure yfere. 102
f.llöb Iesu Crist seinte Marie sone us alle helpe & rede. (owiT)
& eueremore yscilde us, uram euele yuerrede. {om T)
What sculle horlinges do, pe suike & pe forsuorene? 10s
100 Awi. so feie beop icliped, so uewe beop ycorene.
A wi, what scolde lii bijete, what scolde hi yborene,
pat sculle beo to depe ydo, & eueremore uorlorene?
Ä.C euerich man him selue scal bic[l]ipie 7) & eke deine,
AI bis workes & his po^t par to he scal teme. 10s
105 Euerich man him selue scal deme to d[e]ape:t) Oper n:>
to liue.
pe witnesse of his workes, to oper pan him scal driue. ne
Nis no witnesse al so muchel, so is pe mannes herte; 113
pe man pat saip pat he is lame, himself he wot pe smerte. iu
Xe mai 110 man deme pane man also rigte; 109
110 Xot non his workes so wel, so wot ure dritte.
Euerich man himself wot best his workes & his wille:
Ac pe pat wot lest saip ofte mest, & pe pat al wot is stille. 112
Ac Crist ne demep nanne man after his ginni[n]gge, 4) 119
Ac al scal beo his lif iteld, suich is his endiwgge.
115 £ef his ende is euel al, hit is euel, & god, gef god beop
his ende.
Iesu Crist leue pat ure ende beo god, & witie pat he
us lende.
Ac pe pat nele neuere no god do, ne god lif her lede,
Ere dep & dorne come to his dore, sore he mai adrede,
pat he ne mu^e panne bidde ore, uor pat itit ilome. 125
120 Yor-pi he is wis pat ore bit, & bet biuore dorne.
Vor whane dep & dorne comep to his dore, to late he
biddep ore,
To late he letep euele workes, pat ne may hi do namore.
Whane senne let pe, & pu najt hi, & pu ne mijt do
namore ;
To longe he abit, pat suo abit, to bidde Cristes ore. 1.30
125 Ac napeles we hit ileuep, uor dritten seif hit sede:
Of whiche time pat man ofpincp his misdede,
Oper raper oper later, milse he scal ymete;
5 Ms. ne ne. "*) Ms. bichipie; DTe biclepien, J bi-cleopien,
L bickjfie, E Jrirdqpiean. 8; Ms. rtrape. *) Ms. ginnigge.
A NEWLY DISCOVERED MANUSCRIPT OF TUE POEMA MORALE. 231
Ac who-so noping her nauep ibet . muchel he hauep to
bete,
f. 117 a Ac mani man saip, '\Vho recj> of pine, )>at scal habbe j:r,(T)
ende ?
130 Ne recche ich. beo ich a domesdai ilesed ut of bende'.
0, lite wot he what is pine, & lite pine he knowep,
Huiche pine pe sonle polep, hu biter wind par blowep.
Vor hadde he par ibeo, tuo bare tide,
Vor al pat gold of midelerd, pe pridde he nolde abide. uo
135 pat siggep pe, pat were par, & wite hit mid iwisse:
Wo wrpe pe sorge of seueger, uor ore nigte blisse.
Vor ore blisse )>at ende haue}?, endeles pine:
Betere is wori wateres drinch , pane atter ime[n]gd *)
mid wine.
Suines brede bep wel suete, & so hi bep of pe dere; nr,
140 AI to dere he hi beip, pat gefp par-uor his suere.
Vul wombe mai listliche speke of liunger & of uaste;
Suo mai of pine pat not, what hie is, pat euere scal ilaste.
Hadde he yfonded one stunde, he wolde sigge a-noper;
Jep-lete him were wif & child, suster vader & broper t50
145 Eueremore her in wo, & in pine wonie, 153
Wip pan pe he niigte helle pine ule & ysconie. 154
Vor of pat pine pat par beo]?, nelle ich 30 noping lege. 291
Nis hit bute game & gleo her pat pat flesh mai drege 292
Of pe dorne we2) wllep speke, of whan ich go er i:,7
seide,
150 At pan daie & pan dorne, Crist us helpe & rede.
par we muge beo afered, & harde us adrede;
par euerich man ysiep biuore his workes & his dede. igo
AI scal beo par vnhed, her pat we hele, 3)
AI scal beo par unwrige, her pat man luge & stele.
155 par we sculle aches mannes lif iknowe ase ure oge.
par sculle eueni[n]gges 4) beo pe hege & pe löge.
Ne scal him nagt scamie par, ne darf he him adrede, 165
He pe ofpugte her his gult, & bette his misdede.
J) Ms. imegd.
2) ich, crossed out, precedes.
J) Ms. unhele, with uu crossed tbrougb and expunged.
4) Ms. eueuigges.
232 ANNA C. PAUES,
Hirn ne scamep ne him ne grame)', pat scal beo i-bore^e ;
160 Ä.C pe opre habbep scame & grame & opre feie soreje. i68(T)
L117b AI Jiat euere vsprungen is of Adam & of Eue, 175
To pe dorne hi sculle come, forsop, se hit yleue. 176
Hi senile habbe hardne dorn, pat her were harde, /;/
pe euele beide poure men & euele la^e arerde.
165 Euerich after pan pe be haue)' ido, he scal par beo
ydemed.
^"elle blipe mai he beo, pat gode her haue)? iquemed. 174
po pat gode iserued habbe)', after hare miste, 177
Hi sculle to heueneriche fare. uorp mid ure dritte.
De opre pat pe deueles worc habbe)? ido, & par inne
beop ifunde,
170 Hi sculle falle adun mid him into hel[l]e2) gründe. iso
& pare hi sculle wonie eueremore bute ende;
Ne breep neuere eft Iesus helle for harn, to bringe harn i,\j
ut of bende.
Enes ure louerd helle brac, his frend he ut brogte; i85
Himself he polede dep for us, wel dere he us bo^te. isg
175 Xolde hit fader do for pe sune, ne suster uor pe broper, jss
Ne hit moje uor pe mei, ne noman uor oper. is7
Ynnepe we ^euep for his loue a stecche of ure brede; 191
Lite we penchep pat he scal deine, pe quickewe & pe dede. 192
Vre louerd uor his freies, ipined was on pe rode. is9
180 Vre bendes he unbond, & bo3te us mid his blöde. 190
3Iuchel he dudefor ure loue, gef we hit wolde understonde. 193
Ac pat pe ure eldringes misdede, we hit habbep wel 194
harde on honde. l)
& lite penchep ani man, hu lite was pe sunne, 205
purs whan we poliep alle dep, pe come of Adammes 206
kunne.
185 Dep com in pis midelerd pur$ pes deueles onde; 195
Sunne & sorege & i-suinch3j, a watere & a londe. t96
purst & hunger, chele & bete, eche & unhelpe, 200
J)ur3 dep com in pis midelerd, & manie opre unselpe.
Elles nere no man died, ne sike ne unsele, 202
190 Ac miste libbe eueremore in blisse & in hele.
Adam & his off spreng uor ore bare sunne 211
l) above the line. 2; Ms. hele. s; Ms. in suinch.
A NEWLY DISCOVERED MANUSCRIPT OF TUE POEMA MORALE. 233
Were uele lmndred wintre in helle pine & in unwenne.2i2(T)
f. 118a & suppe god dude so muchel wreche') uor ore misdede, 209
We, pat so ylome & ofte agultep her, wel sore we maie 210
a-drede.
195 & pe f>at ledep hare lif mid werre & mid y-wronge, 213
Bute hit godes milse do, hi sculle beo par wel longe.
Godes wisdom is wel muchel & so bep his mi^te; 210
Nis his mi^te no lasse pane was po bi pan ilke wi^te.
Mure he one mai uorjeue, pane al uolk gulte kunne;
200 pe selue deuel miste habbe milse, sef he hit hadde bigunne.
pe man pe godes milse isecp, iwis he hit scal finde;
Ac helle king is oreles wip pan pat he mai binde. 220
pe pat dep his wille best, wrst he hauep mede:
His bap scal beo wallinde pich, his bed berninde glede.
205 Wrst he dep2) his godewines, pane his fülle uende.
Iesu Crist us iscilde alle fram suiche euele frende.
Neuere in helle ich ne com, ne neuere come ne recche, 225
pas ich al pes worldes wele, par inne 3) wende uecche.
Ac pej ich wlle so teile, ase wise men me seide,
210 & on boc hit is iwrite, & se hit habbep ihurd rede.
& ich hit wlle teile us, pat hit er neste,
& warni us wip unureme, jef $e me wllep ileste. 230
Vnderstondep nu to me, sedi men & areje4),
& ich ou wille teile of helle pine, & warni us wip härme.
215 In helle is hunger & purst, wel euele tuo iuere;
pos pine sculle polie par, pat were nipinges here, 234
pe hadde pis worldes ejte, & faste gunne hielde, (omT)
& hi nolde helpe par, of pe hungri ne pe chielde. (ow T)
par is woniwge & wop in eueriche strete, 235
220 Hi uarep uram hete to pe chele, uram chele to pe hete.
Whane hi beop in hete, pe- chele ham pinchep blisse;
Whane hi beop in pe chele, of par hete hi habbep misse. 238
Netep hi neuere whaper ham dop wrs, to neuere none 240
ywisse ;
Aiper ham do]1 wo inos, ne habbep hi none lisse. 239
f. 118b 225 Hi walkep euere & sechep reste, ac hi ne muje ymete, 241
Vor pan pe hi nolde pe huile hi miste hure sennes bete.
*) above tbe line. ') he dep twice. s) inne preceded by
erasure of one letter m (?). 4) arme in the other Mss.
Anglia. N. F. XVIII. IQ
- -"'I ANNA C. PAUKS.
lli sechej? reste ]\ir noD nis, & tu ne muge non |?ar finde;
Ar walke)' weri vp <8 dun. suo water du)' mid ]>e winde.
E>os beof Jv ]>at were her of ponke unstedeuaste, 245(T)
230 l>e J'e biliete Jesu Crist, & nolde him ylaste,
pe pat god wrc bigunne, & fulendi hit nolde,
& were her & while J\ir. & neste lmat hi wolde.
Dar is pat pich |?at euere walp, J'at sculle pe beo inne,
pe )>at ladde hure lif. mid werre & mid ywinne. 850
235 Dar is |>at für J'at is lmndredfelde hatter J'ane vre:
Xot hit noj'er aquenche, Auene strem ne Sture.
pal is pat für ]'at euere barn)', J'at noj'ing ne mot
aquenche.
pe sculle beo inne J'e were lef poure men to suenche, 254
& J'e J'e louede reuing & stale & unmetliche drunke, 857
240 & ec in J'es deueles work suo blepeliche swonke;
pe J'e were so lese, p&t me ne mi^te harn yleue,
Med-gerne domesman & wrongewise reue; 260
pe J'e was oj're mannes wiues lef, his ojen ^ejMete,
& senesede bluj'eliche on drunke & 011 ete;
245 pe pat poure men binome & leide in hare liorde,
& litel lete of godes liest & of godes worde; 264
pe pe were ge[t]seres') of pisse world e[s]te2), 271
& dude al pat pe lope gost hem ti^te do & teste; 272
pe pe was opre mannes god leuere J'ane him scolde, 267
250 & were al to gredi of selure & of golde;
& vnrijftjwisnesse 3) dude par hi scolde beo holde,
Lete what hi scolde do, & dude pat hi ne scolde; 270
pe pat in alle wise pe deuele her iquemde, 273
po beop in helle mid him uor-done & uordemde,
255 Bute pe pat o[f]pu3te4) sore hure misdede.
& hure gultes gunne bete & betere lif lede. 276
f. 119a par beo}? lodlich fend in stronge raketeje, w;
pos beo}> pe pat were mid gode in heuene swij'e he^e.
par beop grisliche fend & aterliche wijte,
260 pe sculle pe wrecche saule iseo, f»at senesede mid isijte. 286
Neuere sunne f>ar ne scinp ne mone ne sturre, 279
Euere par is muchel godes hate & muchel godes erre. 280
Euere J'ar is muchel smich & pusternesse & eie,
') Ms. -• -res. *) Ms. este: ailtte TJ, echte LEe, e$te 1).
■) Mb. uuri^wisiiesse. A) Ms. ofpujte.
A NEWLY DISCOVERED MANUSCRIPT OE THE POEMA MORALE. 235
Ne com ]?ar neuere o}?er ligt, £>ane of pe suarte \eye. 282(T)
2G5 £»ar is pe lo^e Sathanas & Belzebuc pe selde, 287
Welle sore hi muje ben afered, J?at suiche sculle bihielde. 288
Scilde him euerich man wi}> pe helle pine, .503
Warni euerich man his frend, & suo ich wille do mine.
& pe j»at scilde harn ne cunne, Jus harn wile teche, 305
270 I>is word may aiper, sef hi sculle, beo lichames & saule
leche.
Lete we pat god forbet alle mankinne;
Do we J?at god us het & werie us wip senne.
Louie god mid herte & mid al ure miste.
& vre nexte al suo us seif, suo us het ure dritte. 310
275 AI pat me redep & sine]? biuore godes borde,
AI hit hongep & halt bi pe ilke tuam worde.
& alle godes läse he fei]?, pe niwe läse & pe gelde,
pe pis läse uelle]? & can hi wel yhelde.
Ac strong hie is to yhelde, so ofte we ageltep alle; 315
280 Strong hit is to stonde longe & li^t hit is to falle.
Ac Crist us seue his miste, stonde pat we mote,
& of alle ure sunne, leue us come to böte.
We wilniep after worldes wel, J?at lange nele ileste.
& leggep muchel ure suinch, in ping unstedeuaste. 320
285 Suonke we uor godes loue, alse we dop uor ejte,
Nere we noping suo ofte forgelt ne bi[k]ejte. »)
& jef we seruede gode, alsuo we dop ermi[n]gges, 2)
We miste in heuene habbe al so muche ase erles oper 324
kinges.
f. 119b Vor almisti godes loue, wüte we us werie, 337
290 Wip pe wrecche worldes wele, pat hie us ne derie.
Mid almesse, mid ibede, werie us wip senne,
Mid pe wepne pat god almijti bitejte alle mankenne. 340
We scolde us bipenche, ofte & wel ylome, 328
What we bej?, to whan we sculle, & whar of we come; 329
295 Jef [we]3) were wisemen, pus we scolde penche, .5.33
& bute we wrpe us iwar, pe uorld us wie adrenche.
*) Ms. bipegte (?) the third letter beiiig raore like a p than anything
eise, bi-keihte T, bikagte D, bicauhte Ee, by-ßouhte J.
*) Ms. ermigges.
») EeJ.
10*
236 ANNA C. PAUES,
Mest manne hie sene]1 drineh of one duole scenche;
He scal Mm cunne scilde wel, ;ef liie him nele screnche.3.?6(T)
Lete we pe brode strete & )>ane wei bene, ui
300 \hit let pat nisende del to helle of mankenne & mor ase «)
ich wene.
Ninie we |>ane narewe pap & )>ane wey grene,
I)ar for]1 far]1 wel litel folc, & J>at is )>e worlde on-sene.
pe brode stret is ure wil, he is us \op to lete; 345
pe J>at fol^e]1 al hare wil. hi fare]> mid J'e ilke strete.
305 Hi muse listliche go mid )>ar nij>er-helde
purjut pe godlese wode in to J'e bare felde.
pe narewe pap is godes beste, ac pare uorp uarep wel
uewe ;
& pis beop pe pat scildep harn her wip euerich unpewe. 350
pos go]> ajenes pe he^e clif, agenes pe heje hülle,
310 Hi lete)' al hure oje wil godes hesne to feile.
Go we alle in pilke pap, & he us wule bringe
Mid pe uewe uaire men biuore pe heuenkinge.
par is blissene niest mid anglene songe, 355
pe pat is uele hundred wintre par, ne f»incl? hit hi na^t 356
longe.
315 Mai non hunger ne no wane beo in godesriche, 359
par beop wonie[n]gges -) feie & ech oper unliebe. 360
Sum par hauep lasse murepe & sum par haue]? more;
Euere after pat pat he dude 3) her, of pat pe he bisuanc 362
sore.
& pe pat haue}? lest, he4) hauep suo muche, pat he ne 357
bit nawmore;
320 Hwo se let pe blisse uor ]>es, hit scal him rewe sore. 358
f. 120a Ne scal par beo noper bred ne win, ne opre kenne este; 363
God scal beo eueriches lif, blisse, & eke reste.
Ne scal par beo noper fos ne grei, eunig ne ermine, 365
O-kerne ne martrin, beuer ne sabeline.
325 Ne scal par beo noper schat ne scrud, ne worldes wele
none,
AI pe blisse J?at me us bihot, al hit scal beo god one. 368
God is suo mer & suo muchel in his godnesse, 393
■) Ms. past: mo ich wene JDEe, me mm wene T. 2) Ms. woniegges.
2) Ms. b dude. «) Ms. he he.
A NEWLY DISCOVERED MANUSCKIPT OF THE l'OEMA MORALE. 237
J.)at he mai & wule beo anglene blisse. 380(T)
Ac J?e$ ne beo]? ure e^ene alle iliclie brigte. 381
330 He in ]>is worlde nere na^t alle of one mijte, 3S3
par ne sculle nagt liabbe god al mid one Avijte.
Hi sculle more of him wite pe louede hine more,
& biknowe & byseo bis mil.se & bis ore. :;sa
To J^are blisse us bringe god l?at riesele}? ay bute ende, 397
335 "Whane he ure saule unbint of lichamliche bende.
Crist us leue lede suich lif & habbe suicchne ende,
pat we mote to him come, whane we henne wende. 100
Amen.
Newnham College, Cambridge.
Anna C. Paues.
NACHTRAG
zu s. 13 ff.
Mittelenglische betonungen wie bdchn haben bereits die-
jenigen angesetzt, welche dem stabreimvers sieben oder acht
hebungen zuschreiben; so Trautmann, Angl. 18, 85 ff. (cöntre,
'. töurndyed, prdyfre), Kuhnke, Die alliterierende Lang-
zeile in Sir Gawain, 1900, s. 26 ff. (riuel, merudyl) und andere.
I »alier stammt die lehre Kaluza's Histor. Gram. II 11, dafs
während der ganzen mittelenglischen zeit pitce mit 'stärkerem
nebenton' gesprochen wurde. In so weitgehender fassung ist
dieser satz m. e. falsch, weil er auf irrtümlichen Voraus-
setzungen beruht. Es ist nicht richtig, dafs solche zweisilbigen
romanischen Wörter 'im alliterationsvers zwei hebungen tragen
können'. Nur die imaginären hebungen der schule Trautmann-
Kaluza stehen auf ihren schlufssilben , nicht (oder doch sehr
selten) diejenigen, welche über allen zweifei erhaben sind.
Im reimend -alliterierenden vers ist die Verwendung dieser
Wörter allerdings etwas anders, aber aus besonderen gründen
(oben s. 14, vgl. Paul's Grundrifs'2 II, 2 s. 171): wir haben allen
anlafs, den brauch des reinen alliterationsverses als den nor-
malen, den tatsächlichen sprachzustand widerspiegelnden an-
zusehen.
Graz, 2. Februar 1907. Karl Luick.
AXGLO-SAXONICA.
F^ffltig 'fieberisch'.
Zur bezeichnung von 'fieberisch' hatte der Angelsachse
nach Sweet's Dictionary s. 55 ,: nur die Zusammensetzung pepop-
feoc, oder vielmehr pepopfeoc, wie gedruckt steht. Hall hat
peppig; es ist bezeugt im Herbarium. Lcd. I 782,i: Gip he Sonne
fi pebptg etc. Für 'fiebern' kennt Sweet gar keine ae. be-
zeichnung. ebensowenig Hall und Bosworth-Toller; aber
peppiatt (febrescere)
ist fünfmal im ersten bände der Leechdoms bezeugt: Im Her-
barium, Lcd. I 122 15 byffe pypre feap fyle öpmcau
on pine . 7 pepepgmöum nuo peapmum pcerepe; ibid. 138 3 — 4
fiS pepepaf genim byffe ylctexx pypre leap begypb zo pam
pepepgenfcan ; ibid. 212 13 pam poltgeu6au 7 Jam pepepgen6an;
ibid. 22019 §yp he pepopgeube fy; ibid. 226 2T Piö pepopgeufce.
peopepecge (quadratus).
Unter den Zusammensetzungen mit peopep "vier' fehlt bei
Sweet. Dictionary s. 57 a das adjektiv p^opepecge aus dem
Herbarium . Lcd. 1 306 ' : heo op hype manega bogaf afenöep
•; \>a lauge 7 peopepecge. Auch Hall und B.-T. ermangeln es.
Ebenso fehlt auch allen dreien
peopepecgeö (quadratus)
aus dem Herbarium, Lcd. 1290 21 heo hapap peopep ecgeöne
fcelan.
Unter den Zusammensetzungen mit pt^ep- = peopep fehlt
ebenso
2 10 0. B. SCHLUTTKR.
petfeftecgeo (quadratus)
aus Chams MS. Cott Vit eil. E xvm., fol. 13 b, Lcd. I 386"1'-
KU setze den ganzen zaubersegen her, wie ihn Cockayne druckt.
|nf if |nuau yppe ro bore.
[Sing] ymb \>m yppe <elce a-pen tum co helpe . AGIOS .
AGIOS . AGIOS . [gemm cpegen] . . . lanre fnccan pe$epec-
gebe . •/ pjnc on o.-g$epue fnccan [be] hp<elcepe ecge : an
parep nofcep . o^ enbe . v lec pone [fncc]an bä be[ppvcenu]e
on \>a plope . v pone o$[e]nne ON opep \>axn oSnum
frtcc[d]n. Ich vermute, die klammern bezeichnen was in der
hs. nicht lesbar ist, Cockayne aber ergänzen zu können ge-
glaubt hat. während die punkte andeuten, was er nicht er-
gänzen konnte. Wenn die zahl der punkte sich auf die ent-
sprechende zahl unleserlicher buchstaben bezieht, so könnte
man . . . lanre fnccan vielleicht zu \>T planre fnccan er-
gänzen auf grund von WW. 106 17 pastinatum plantsticca,
was Sweet, Dictionary s. 136 b kaum richtig als 'a gardening
tool. dibble (?)' bedeutend anführt. Tastinatwm ist ein be-
hacktes, für die pflanzung von Weinreben bereit gemachtes
stück land. Der glossator aber hat es anscheinend als reben-
pfahl verstanden. Ein solcher viereckiger rebenpfahl ist viel-
leicht in dem segen gemeint, wenn wir das vorhandene richtig
zu pin planre fnccan ergänzt haben. In dem folgenden weifs
ich nicht, ob statt Cockayne's [be] nicht besser [on egg] zu
ergänzen wäre ; ecg scheint hier die eine ecke bildende fläche
zu bedeuten; \>ä löst Cockayne in b°n.<? auf, aber es ist doch
baue = bone; das pone nach ler dürfte für pofie = botine
stehen. ON mag zu on pobe pifan zu ergänzen sein.
Ich lese also das ganze mit annähme und Umänderung von
Cockayne's ergänzungen so:
Sing ymb pm yppe celce cepen mm ro hetpe : l)AGIOS .
bAGIOS . l)AGIOS . gemm rpegeu pxnplanre fnccan peoen-
ecgebe . •/ ppir on cegoepne fnccan on ceghp<elcene eege an
pauep nofrep öS en5e *; ler ponne fnccan baue beppiueixne
on pa plope *? pone oöenne on pooe pifau opep \>am oöpum
fnccan.
Einen • zeltpflock'
piSepfncca (clawus tentorii),
der also auch viereckig war, habe ich aus \V\Y. in den Engl.
Studien nachgewiesen. Nur Hall hat ptrepfncca 'tent-nail'.
ANGLO-SAXONICA. 241
yce m. (bufo).
Nach Sweet, Dictionary 215 a ist yce 'toad' nur feminin.
Als maskulin kann ich es aus dem Lnecboc belegen. Leonhardi
p. 27 6 heilst es p ilce nämlicli (meppef Popper leap) bip
tiyrrol icef flire oppe huufcer. "Weder Hall noch Sweet kennen
apleoran 'abschäumen, abrahmen'
B.-T. hat es ohne beleg. Es erscheint zweimal im L?eceboo.
Leonhardi p. 29 36: apleor f pam op clceue = 95 l3.
Das simplex
pleoran 'abschäumen, abrahmen'
ist fünfmal belegt: Leonhardi p. 30 5 pleou op f> ;^atn; 30 '■'
pteor f> Tpaxa op; 32 24 pleor fimle i> pam op; 86 ,3 pleou f
pam 7 f poü fymle op; 127 ,5 pleoce [mou] f> fmepu. Es ist
daher wunderbar, dafs man im NED. den ae. beleg für fleet
1 abrahmen ' vermifst. Sweet's Dictionary s. 60 B kennt nur das
starke pleorati 'float, sail, swim'. Ebenso Hall und B.-T.
ppeonölipe (amicabilis).
LTpe als zweiten bestandteil kennt Sweet nur in cumlipe
und milctipe. Zusammengesetzt mit ppeoub erscheint es
in den Prognostics, Lcd. III 158 19: fe bi$ §66 7 ppenbliSe
(ppeonbUpe T). Auch Hall und B.-T. entbehren das wort.
äptenfc f., ppeppienö f.
Äpievtb und ppeppienö werden bei Sweet nur als masculina
bezeichnet. Als feminina sind sie belegt in den Historical
Fragments, die Cockayne im dritten bände der Leechdoms
abdruckt. Lcd. III 430 1_* heilst es: l)eo pcef pubepena •;
freopcUba . äpigenb . 7 ealpa eapmpa . 7 gefpmcenbpa ppeppienb.
plcefcehc • fleischig'.
Unter ptcefc führt Sweet keine ableitung auf, die ; fleischig'
ausdrückt. Aber plosfcehr ist belegt im Laeceboc, Leonhardi,
p. 66 35 on pam plcefcehuum fuopum. B.-T. ohne beleg.
clympe schwf. 'klumpen'.
Sweet's Dictionary hat nur clymppe f. 'lump of metal'.
Aber clympe = ne. clump erscheint in I1EPJ AIAASEQN,
Lcd. III 134 p>1 : pypc panne fpa gpeare clymppmt peopup etc.
Im folgenden wird auf einen dieser clympan mit clyne bezug
242 0. R. SC1ILUTTEU
genommen, wozu vgl. Napier zu 0EG1. 1,492 über die bedeu-
tung von ctyne als rundliche masse, während Sweet sie auf
metallmasse beschränkt
bcegm&l m. 'tagmafs'.
Nach Sweet's Dictionary ist bcegmcel nur neutrum. Als
masculin ist es belegt in Codex M, Lcd. III 256 22: 7 eac gepiffe
baegtaaeX (JA bcegmcelaf) uf f,->a rcecaö. Nach Sweet bedeutet
das wort nur *dial'. Cockayne übersetzt 'day measurements'.
(-Jar nicht verzeichnet bei Sweet ist das siebenmal belegte,
aber auch von Hall und B.-T. übersehene masculin
o?cumeU<? = eceböpenc.
Leonhardi p. 45 36 lesen wir fcpxuce beronican ou bam
fuftpetura1) ojcumelle, f>*) eceb&jtenc p<? pe ce\i bepopau
pjncon; ibid. p. 67:i0: Dam mouuum fceal [monj fellan oxum^Ue
mib ßcebice; ibid. p. 7432-33: hau mou fceal fellau eceb o\\
pam fiipepuau Ic^ceooma \>e harre1 ojcumeUe; ibid. p. 74 3s:
hu JSu hone oxumelle pypceatt fct-alr; ibid. p. 75 ,b: inen; \>a
gooan pypra pib o^umettt hone fuJH-puan eceööpmtc; ibid.
p. 76 30: hlap ou hacum pcerepe 7 o^umelle; ibid. p. 86 ;': pypce
htm o?cumc4h fu§<?pn<? ecebbpenc eceoef 7 humgef 7 pceuepef
gemang.
Ecebbpeuc, das ebensowenig bei Sweet, Hall oder B.-T.
verzeichnetist. kommt noch 86 ' ; vor: f><ef eccebbptnicef. Aus
Lcd. II 172" hat nur B.-T.
pypreceobpenc
= Leonh. p. 52 B: be patn fub^pnan pypr eceboeuce au 7
rpenog cpcepra. Nur B.-T. kennt bpeoban (perdere); aber
bpeoban (tabesccre)
finden wir in Laceboc, Leonhardi p. 51 19 gip lungen bpeobe.
Ks fehlt Hall, Sweet, die nur äbpeoban verzeichnen, obwohl das
simplex schon aus dem bpiubib (fatescit) des Leidensis zu be-
legen war und Steinmeyer damit ahd. brödi verglichen hatte.
Es begegnet auch im Regius Psalter iL 4 ,6 bpuSun (tabuerunt).
Bei dieser Gelegenheit sei darauf aufmerksam gemacht, dafs
die liste von nachtragen zu Bosworth- Toller und Sweet, die
: ) Ich habe das unsinnige komma des drnckes beseitigt. Cockayne
druckt bäm und o^cümeUe. Vgl. oximell bei Levins 57 26.
2) \f ausgefallen? Doch scheint 1p auch = i. e. vorzukommen.
ANGLO-SAXONICA. 243
Röder als anhang zu seiner ausgäbe des Regius Psalters gibt,
den gewinn für das ae. Wörterbuch aus diesem dokumente bei
weitem nicht erschöpft. Eine umfangreichere Sammlung habe
ich prof. Hoops für die Engl. Studien vorgelegt und die ganz
besonders grofse zahl dichterischer ausdrücke wie gtcelgeblatib
(pruina), l^afp^hran (mentiri), ppeamihr (fortitudo) etc. her-
vorgehoben. Hier möchte ich noch auf die akzente hinweisen, die
Eöder im anhang hätte zusammenstellen sollen. Ich habe mir
folgende notiert: üf Ps. 23; 43»«; 82»3; 123«; 66 3"; G&; 7
13' 3; 10'0; 21™; 26"; 303; 33'*; 36"; 5020; 522; 55"; 59"
682; 703; 1077. 11725. i42b; h. I2; 5"; oem 5"; müt 6"
tm'neH. 519; ryn6"; fdp 122; 682T; bcel 155; per 17"; 1738
30»; 37"; \a\z 17:t«; pec 17y; bau 21"; 30"; ätilican 2121
gehac 2126; 60°; i& 24«; 86"; 704; 11818"; göb 442; 522
1171; 118,iV; gobum 2413; göbe 33"; gepic 3315; fec 33i5
pyp 38*; gelte 49"; rofeebe 49*; beo 50 -!; f<£ 65 ,;; 71 s
88i3-26; 10623; 1133; jj. 4»»; feb6837; H. 62; Idc 71'°
apleafmffe 726; upahebban 745; bega7613; geböu 105;!';; roflar
106"; btfcophab 108»; pdr 138"; fpeb 138 15; itiga 142 2.
bylihr 'voll beulen'.
Kein adj. zu byle 'boil' verzeichnet Sweet's Dictionary.
Im Laeceboc, Leonhardi p. 51 39 lesen wir 7 gtp men bilyhee
fie ymb botte peapm ;and if boils come 011 a man about the
gut' (Cockayne). Auch Hall und B.-T. entbehren das wort.
betnaneub 'verstümmelt'.
Einer entlehnung aus lat. maneus begegnen wir in den
Prognostics, Lcd. III 214 20, die Sweet auch nicht verzeichnet :
gip pu gefihfz; heapmar (so!) pine bemmicube gob ge[racna$].
Hall und B.-T. haben es auch nicht,
btgleoptan (vesci).
Ein interessantes zeitwort zu den von Sweet allein ver-
zeichneten Substantiven bileopa, bileopen 'sustenance' tritt
auf in TIEPI AIAAaE<>N, Lcd. III 104 *: molibef . f pe hceceS
gpmbtg ') rej?; pope hy gpmbep ce\ f man bygleopab (vescitur).
Auch Hall hat das wort nicht ; B.-T. hat biUbbmi mit belegen
für bilibbüp; big Upimi ist belegt in der Malchuslegende, Grein-
*) wohl = gpmbTg = gpmbmg.
244 0. B. SCHLUTTEB
Walker III 2053"; big U^edt» Bl. Hom. 213 2«; big leopab
ibid. 57°; tylipigea« Epist. Alex. 29 723. Aufmerksamkeit ver-
dient noch in dem angeführten satze
*&v
gtnnbmg cöb 'mahlzahn',
das Sweet und Hall !) ebensowenig verzeichnen wie
Staub c?t?e (molitor),
das in den Prognostics Lcd. III 178 « vorkommt. Es heilst da,
dafs der vier nachte alte mond gut ist für den Ackermann
seinen pflüg (ful) hervorzuholen 7 b<?m gjnnbepe cpeojm.
Sie verzeichnen nur grnnfceröb 'molar' und gpfr^a 'baker' als
entsprechungen. 0 Letzteres beruht auf WW. 141 4 gpifrpa
(pistor), und es will mich bedünken, dafs das endungs-a da
ursprünglichem e entspricht, also wol gpfu(e)]2e anzusetzen
sein dürfte. Und die bedeutung ist doch nicht sowohl 'bäcker'
als vielmehr 'grützmacher'; pistor qui pinsit i. e. pilotundit
nach C. G. L. V 379 5; vgl. auch pistores; ueteres non molitores,
sed pistores dicebant quasi pinsatores a pindendis2) granis
frumenti etc. (C. G. L. V 233 34). Demnach stände der gptfrepe
dem gjnuberie sehr nahe.
gcelfa {cupidus appetitor).
GceXfa verzeichnet Sweet als abstrakt mit der bedeutung
•wantonness, pride'. Als nomen agentis erscheint das wort
in den Prognostics, Lcd. III15815; von einem der geboren
wird, wenn der mond 26 nachte alt ist, heilst es fe bit> peojtcef
gcetfa *he will be greedy of work', wie es Cockayne übersetzt.
Hierbei sei auf gahan (hixuriari) , Lib. Scint. 87 l0 verwiesen,
das bei Sweet, Hall und B.-T. fehlt.
olpenb f.
Ein femininales olpenb begegnet in den Prognostics, Lcd.
III 166: botine ba olpenba mycel gol6 oöbei?a$ bau cezxnezzum
(d. h. cemerrum nach Cock.). Auf die form hat schon Jordan
in seinen ae. Säugetieren p. 130 und 131 aufmerksam gemacht.
"Warum er auf s. 131 das feminin als fraglich hinstellt, nach-
dem er auf s. 130 nach Palander ahd. olbenta f. zum ver-
>) B.-T. gibt g]2iube|26 und gjnnb-röbaf aus Somuer.
2) Götz verbessert tundendis.
ANGLO-SAXONTCA. 245
gleiche herangezogen, ist mir unerfindlich. Natürlich wäre es
leicht genug, an obiger stelle ausfall des abkürzungsstriches
über a anzunehmen, so dafs also olpenöan vorläge; aber diesen
Standpunkt nimmt ja Jordan nicht ein. Wozu also der zweifei ?
Dieser zweifei wäre bei weitem eher angebracht gewesen für
das fügefpeap;5 ' Schweineschwarte ', das er p. 196 ') auf grund
der Corpusglosse 2146 uistüla fuge? fpeajzö als compositum von
füge 'sau' anführt, und so in die fufsstapfen von Sweet tritt,
obwohl ich das bedenkliche von Sweet's Standpunkte klar
genug dargetan hatte. So sei denn noch einmal mit allem
nachdrucke darauf hingewiesen, dafs die annähme, in der be-
treffenden glosse sei von 'sauschwarte' die rede, so lange in
der luft schwebt, bis Jordan nachgewiesen hat, dafs uishda
dies bedeuten könne. Wir kennen es in der bedeutung
schwegelpfeife, Orgelpfeife, und das legt die Vermutung nahe,
der ich ausdruck gegeben, dafs fistularius das eigentliche
lemma sei und die ae. Interpretation fuge fpeap;ö auf urspr.
fuegef yeayzb zurückzuführen. Dafs meine Vermutung Holt-
hausen's volle billigung gefunden, hat auf Jordan augenschein-
lich keinen eindruck gemacht. Das gleiche gilt für das an-
gebliche 'schlafmaus' bedeutende egle, das Jordan p. 80 als
ersten ae. Vertreter der Myoxidae nach dem vorgange von
Sweet anführt. Bestätigt soll diese annähme durch das me.
a dormows (glis) , WW. 700 20 werden. Aber diese glosse be-
stätigt nichts weiter als die wohlbekannte tatsache, dafs glis
eine art maus bedeuten kann. Ob in der Epinal-Erfurt-Corpus-
Leidenglosse glis eglae (egilae egle) der glossator glis so ver-
standen habe, wie Jordan will, ist eine ganz andere wohl zu
erwägende frage ; seine blofse behauptung genügt nicht ; jeden-
falls ist er uns den beweis für die richtigkeit seiner behaup-
tung schuldig geblieben. Keiner der belege auch, die er weiter
anführt, hält die probe aus. WW. 41312 zeigt die lat. er-
klärung fonfyr (= furfur) doch deutlich, dafs glis als granne
gefafst wurde, und was den dritten beleg gliribus eglum
(WW. 41428; 533 33) anlangt, so erweist er erst recht die ver-
fehl theit von Jordan's annähme. Denn, wie er aus WW. 533 33
leicht hätte ersehen können, stammt diese glosse aus Aldhelm
(ed. Giles) p. 210 ende: praua seges gliribus densescit acerbis;
l) p. XII stellt er ef nachträglich als unsicher hin.
240 0. B. SCIILUTTER,
und da ist klärlicb von stachlichem unkraut die rede, das der
glossator, der eglum setzte, als 'acheln' bezeichnete. Glogger
war also durchaus auf dem richtigen wage, als er in erwei-
terung meiner auffassung glis 'distel' und glis (glix) 'pferde-
schwanz' in einem kommentar zum Leidensis zur vergleichung
heranzog. Sein (bez. mein) Standpunkt wird ausdrücklich ge-
billigt von Binz im Literaturblatt, Februar 1905 p. 67 und es
ist mir unverständlich, wie Kern in seiner besprechung des
Gloggerschen Werkes (Engl. Stud. 36. 1. p. 114) den Verfasser
um gerade deswillen tadeln konnte, weswegen er ihn hätte
loben sollen. Die glosse gliribus eglum spricht, wie gesagt,
für statt gegen Glogger und Kerns verweis auf Jordan p. 81
und die nachträgliche bemerkung in der einleitung p. XII ist
vergeblich. Wenn Jordan an letztgenannter stelle erklärt, er
halte trotz meinen ausfahrungen es mit Sweet's deutung von
egle als dormousc, so kann ich nur sagen : Jeder hat das recht
seiner Überzeugung; aber für die andern bedarf es der beweise
für die richtigkeit. Ich leugne durchaus nicht, dafs egle auch
als name für die Spitzmaus gegolten haben könne; aber die
vorhandenen belege sprechen alle für die beschränkung der
bezeichnimg auf die achel oder achelartiges unkraut. Auch
die ahd. Aldhelmglossen zeugen in dem sinne. Ahd. Gl. II 23 Vi
lesen wir gliribus geradezu als aristis lateinisch erklärt und
die ahd. glossatoren setzen der eine aherum im anschluls an
aristis, der andere Jdeddun. Weiter, als erklärung zu aristis
Ahd. Gl. II 22 22 lesen wir aganon , und dies bezieht sich auf
eine der angeführten ganz ähnliche stelle in De Octo Princi-
palibus Vitiis, Aldhelm p. 204 :!l: unde seges spissa spurcis
suecreseit aristis. Bei der gelegenheit sei auf eine von Stein-
mej'er nicht als ae. markierte glosse in den Aldhelmglossen
aufmerksam gemacht. Ahd. Gl. II 12 32 lesen wir uilibine
brogene, was sich auf eulmine Aldhelm p. 145 2 (conspicit et
geminas vernanti eulmine rirgas) nach Steinmeyer bezieht.
Das interpretament bezeichnet er als ihm unverständlich.
Aber es ist identisch mit dem feminin bttogne (frons) nebst
gibpogne (virgultum), das wir aus dem Durham Ritual kennen.
Es gehört wohl zu mhd. brogen "sich erheben, sich in die höhe
richten, grofs tun. prunken', was seinerseits wieder Verknüpfung
mit ne. brag und mhd. brangen = nhd. prangen nahe legt,
wie denn auch mhd. brangen und brogen zusammen erscheinen;
ANGL0-8AX0NICA. 247
so im Renner 24014 nach Lexer I 359. So wird wohl auch
ae. bögidn {iactare) zu boh zweig-' gehören. P]s ist belegt bei
Napier OEG. 27 ;!0 [ne] udroyarcnt i. iactarent i. ne Loden,
aber nicht im index vertreten, wo nur bögnm "incolere' er-
scheint, ^'ie das Substantiv bö(s)ung (ostentut io) mifsver-
standen worden ist, wird in der anmerkung zu 1, 51G3 aus-
geführt. Wie brogene, das Ahd. Gl. II 13 :! noch einmal ver-
derbt zu drogone (ribine = vimine) wiederkehrt, so dürfte auch
das auf Aldhelm p. 168 l3 gehende lodix lofta (d. h. Uta =
lotha Ahd. Gl. II 12 36) ae. sein und sich mit lodix lorha im
Ep. Ef. 600 = lo$a Corpus 1237 decken. Hervorragende be-
achtung verdient der merkwürdige zusatz ict gluten, den Stein-
meyer nicht vollständig gibt. Er lautet vollständig bei Hagen
(Genn. Stud. II 299) idest glitten quodlibct unde ferrum uel Quod-
libet metallum cowpaginatur. Daraus geht hervor, dafs der
glossator, der diese zusatzerklärung schrieb, ae. louha nicht
verstand, sondern an deutsch lot (lütmetall) dachte. Dadurch
scheint deutsch lot, das nach Kluge althochdeutsch unbezeugt
ist, auch für die ahd. zeit erwiesen. Doch zurück zu den
Leechdoms. S. 186 seines buches vermutet Jordan, aus dem
Vorhandensein eines nie. hindchele (ambrosia), WW. 556 23, sei
auf ein ae. luuMxela zu schliefsen. Jedenfalls hat ein he?leleap
bestanden, wie aus hele leapef mopan Leonhardi p. 129,s her-
vorgeht. Sweet führt
helel^ap
nicht auf. Cockayne übersetzt es mit oleasder.
Weder Sweet noch auch Jordan unter peapp, p. 168, wo
nur peappUc, führen das adjektiv
peappen (taurinas)
an, das Lcd. I 368 mit ziemlicher Sicherheit aus dem über-
lieferten pt?appe meapg zu gewinnen ist, peappe ist doch wohl
eher feappe als peappef (Cock.). Ein anderes -en adj., das
Sweet auch nicht aufführt, liegt vor in
cpicbeamen :
Leonhardi p. 127 26 lesen wir rtn5 cpicbeamenum friccau.
Eine ae. entlehnung aus lat. buüire ' sieden ' ist vielleicht
bezeugt in bot, das wir Leonhardi p. 129 2 finden: fc<ep epic
piS bonuö bot m meolc 7 bige pcgpUce. Cockayne übersetzt
248 0. B. SCTILUTTEH
das • shave up some ivy with it (soll heifsen: as a remedy
l"]- it); theo boil in milk and partake warily'. AVenn diese
Übersetzung- berechtigt ist. dann müfsten wir
behau 'boil'
ansetzen. Das gäbe bool (murenula) ans lat. bulla eine neue
stütze. Doch scheint an der stelle etwas nicht in Ordnung" zu
sein; denn gleich nach payXxce folgt 7 feo$ ealte öa in meolce
7 hpitum pa meolc gepen mifc eyflybbt? ') 7 Sige hy. Ist ein
satz ausgefallen, der die zu siedenden kräuter angab?
Unter den bei Jordan p. 174 angegebenen Zusammen-
setzungen mit cü vermisse ich das zweimal bezeugte, aber
auch von Sweet, Hall und B.-T. nicht beachtete
cüpeajtm ' kuhwarm '.
Leonhardi p. 108 4 geluec fcenc pulne cu y>ea\zxn)ze meolce,
p. 109 29 apjnng \m\ih c\a<$ on cu peajnvu? meolce.
puoubmo m. = puoubinöel m.
Ne. Koodbine erscheint im Altenglischen nur durch die
feminina ini6ubm5<?, pufcubinMe vertreten, wenigstens nach
dem was Sweet's Dictionary p. 213 b aufweist. Als masculina
sind beide im Lseceboc bezeugt: Leonhardi p. 12 2, 94 -6 wird
puoubm5t?f teap unter den ingredienzen für eine augensalbe
aufgeführt; puoubitib^f leap begegnet wieder p. 992s-33; dafür
heilst es puöubm6<?lf leap auf s. II2.
Ftzceüce führt Sweet im Dictionary p. 212 b zwar auf, aber
mit der unbestimmten erklärung 'a plant'. Ich denke, wir
können getrost sagen, dafs es eine färberpflanze ist, und zwar
die rubea tinctoria. Dies geht einmal hervor aus der Zu-
sammensetzung
p\zcezze)zeab 'ritzerot',
die Leonhardi p. 94 21 begegnet und sich mit deutschen ritzerot
(bair. und in der Wetterau) vergleicht und zweitens aus dem
pperbafu (rubeum) des Leidensis, das Kluge aus ppcecu als
•kunstbraun' erklären will unter Zustimmung von Hesseis im
Leiden si.s. Den richtigen Standpunkt nimmt m. e. Glogger ein
l) So die herausgeber für cyfbybbt? der bs.
ANGLO-SAXONICA. 249
in seinem kommentar zum Leidensis p. 40, den aucli ich früher
vertreten habe. Es ist ganz klar, dafs an der betreffenden
Estherstelle (4'») mit purpura uuylocbafu, coccus uuyjntibafo,
rubeum uuperbafo drei arten von rotem färbestoff aufgezählt
werden. Das erste bezeichnet den aus der purpurschnecke, das
zweite den aus der Cochenille, das dritte den aus der wildröte
gewonnenen farbstoff, also zwei arten aus dem tier-, eine aus
dem pflanzenreich. Es ist bezeichnend, dafs in dem sympathie-
mittel für kopfschmerz, Leonhardi p. 94 ' - ppcecre figuriert, die
in ein rotes tuen (on fieabne pp:ce6e) getan und um den köpf
gebunden werden soll. Das zusammengesetzte adjektiv ypazzze-
\ieab kommt, wie erwähnt, auf derselben seite vor; Leonhardi
freilich druckt bmö \>a mopan ymb f heapoö mib peeue jze<ibe
\>\itebe, aber das ist wohl nur druckfehler; Cockayne (Lcd. II
306 t8 bietet deutlich: mib \>\ice-ce \ieabe \>ytocba. Hier ist also
wieder farbensympathie : gegen das rote (blutansammlung) hilft
rotes, fxicezze (pp:eu) entspricht, soviel ich sehe, genau dem ahd.
farbnamen rezza, das verschiedentlich zur erklärung von coccus,
murex, sandix, uuarantia erscheint: Ahd. Gl. I 303 39 coccinion
rezza = III 332 17; ibid. I 325 " coecum rezza; ibid. I 325 19
in coeco bistineto Jcerezzetemo ; ibid. II 377 49 murex rezza; ibid.
IV 347 37 murice rezza; ibid. III 237 61 feciniam = pheeniceum
rezze. Zu uuarantia rezza (III 517 35) vgl. ibid. IV 228 - und
Lcd. I 376 ivarantiae pper. Näher dem ritze- in ritzerot
kommt ibid. III 504 15 murix riza; ibid. III 619 44 sandix ri : za.
Dazu stellt sich als entsprechung das ae. py^tr {sandix), das
WW. 277 31 ; 281 29 bezeugt ist. Als synonym von yab er-
scheint py|2ü WW. 513 14: sandix py^r obbe yab, wodurch
zugleich der verdacht beseitigt wird, als sei pyjzr an obiger
stelle nichts anderes als 'würz'. Gehört zu diesem ae. pype
(sandix) das ahd. wirzbrun (spadix), Ahd. Gl. III 684 36 ? Ein
weiterer beleg für pyr*u (sandix) dürfte aus Napier's OEG1.
56 40 tmbta meöepyjzr zu erkennen sein. Iinbia ist, wie Napier
angibt, 'madder' laut WW. 135 15; vnebevy\iz; erklärt sich
daher als mißverständliche zusammenziehung von mebpe d. h.
mceb]te und py^r, die beide 'waid' bedeuten.
Hier möge auch erwähnt werden das ae. uueap.5 (sandix),
das in den ältesten glossaren bezeugt ist : Ep. Ef . 950 = Cp.
1783, wozu wohl scandix uued, Ahd. IV 208 51, aus dem so
vieles altenglische enthaltende Cod. seminarii Trevirensis R.
Anglia. N. F. XVIII. 17
£50 0. B. ÖCHLUTTÄB,
in. 13, womit vgl. Ahd. Gl. 111 67945 sandix rrcuth und ibid.
111 676 5 sacföc d. h. südix wehte. Sweet hat dem pea^ö
'waid' keinen besondem platz in seinem Dictionary gegeben,
wohl weil er es in OET.4861' zu peanb 'guardian' gestellt
hat Belüge will uuaö oder uuealb ändern. Ich sehe zur
änderung keine Veranlassung. Es gehört doch wohl zu Goth.
wiedüa fwaid' ungefähr wie aordh. meapb (merces) zu goth.
iu'cdö. Liegt es auch im nordh. pojtb vor, das Luk. 644 als
Erklärung von rubus 'dornbusch' erscheint? der glossator
mag an rvbeum 'röte' gedacht haben, feajtb (sandix) könnte
sich zu p3b (sandix) vielleicht so verhalten wie heoftfcufp«&pe
« pronuba) zu häbfpcepe (pronuba), wenn Pogatscher mit seiner
erklärung dieser worte recht hat. Über goth. wizdila im
Mittellatein vgl. den interessanten aufsatz Gundermann's in
ZfdWfg. VIII. lieft 1 und 2 p. 114. Aus den glossen erwähnt
er CG. L. III 583 4S isalis A. uuas dus (d. h. uuasdus) unde
tingunt persum: eine weitere stütze für die echtheit von ae.
pea\tb (sandix). Er macht auch auf die bei Du Gange aufge-
führten mit. formen guesdium, wesdia, ivesdum (afrz. guesde =
nfrz. guede) aufmerksam, die eine entsprechung von ahd. ivest
ist, das Ahd. Gl. III 522 ;ft neben alwort und loeschwurt die er-
klärung von borit bildet und ein weiteres zeugnis für ae. peapb
(sandix) ist. Borit (d. h. borith) ist herba fullonum nach WW.
361 2 (cf. ibid. 10832); daher der name weschwurt, der zu dem
ae. aus Greg. Dial. nachgewiesenen pcefcefrp.e (fullo) stimmt.
Hier wäre eine möglichkeit für Jordan, die von mir oben be-
rührte Corpusglosse 2146 uistüla fuge fpeap.6 anzuknüpfen.
Angenommen, dai's u den p - laut hier darstellt, könnte man
in uisüda lateinische Schreibung von gothisch ivizdila^) sehen
und fuge fpeapfc als fuge rpeap.6 d. h. fuge yeayib saxonice fassen.
Dann läge also • sau 'waid vor, und es wäre nachzuweisen, wie
die pflanze zu dieser bezeichnung kam, ob das füge- besagen
soll, dafs der wildwachsende waid gemeint sei, dessen wurzeln
die schweine gern nachspürten, oder was sonst. Vgl. gaudeo
d. h. guadea uoode or madwr und candeo d. h. guadea wylde
madur WW. 586*; 570". Vgl. auch WW. 556".
1) Gundermann a. a. o. p. 115 sieht in icizdüa eine Zusammensetzung'
aus • 'waid' und stila- ' Stengel' (= herba), und beruft sich dafür
auf das in den glossaren häufige weitkraul und weituurz.
ANGLO-SAXONICA. 251
Wie ich in uueajib (sanclix) Kluge gegenüber die Über-
lieferung verteidigen möchte, so auch in
aehjnan (quisquiliae).
Dies ist die lesung von Epinal 840, die durcli des Erfurt
tu-rtphan bestätigt wird. Wenn nun Corpus 1696 das gewöhn-
liche aegtiati bietet, so ist damit noch lange nicht die not-
wendigkeit geboten, die Epinal-Erfurt-überlieferung als falsch
anzusehen und nach der des Corpus zu ändern. Corpus bietet
auch sonst abweichende lesungen. ./Ehjnan gehört m. e. zu
ce1ahe\t, ec\)i (aristo) und stellt sich zu lat. acus, aceris
wie ahd. ah(glunia) zu acus, acus. Wie aristo, sich nicht auf
das beschränkt, was wir heute unter ähre verstehen (siehe
oben), so gilt dasselbe von ae. cehheyi. Die ableitung cehhejzge
(acus, spicarum quisquiliae) wird gebildet sein wie -pA\e\zge
(sinus), das ich einst unnötiger weise angefochten habe.
Hierher kann auch temejzge (fauilla) gehören = ah. eimuria,
und bei der gelegenheit sei wieder auf ametnan (concremare)
aufmerksam gemacht, das im ms. Harl. no. 3376, Brit. Mus.,
W\V. 208 l2 bezeugt ist: conflagrat .i. conburet, he amej2db,
concreniat. Zu ctrhhejzge , pl. cehjnan vgl. ferner hjnngiae
(fibitla) Ep. 410, wo Erf. das gewöhnliche hjnngde hat; plicu
(perna) Ep. 804 gegen phccx (perna) Ep. 774, b\]zc\ae (populus)
Ep. 792 gegen bette (beta) Ep. 132 ; vgl. aucli froefcid (emissa-
rius), Napier OEG. 53 3S, gegen froefcd (amisarius) Erf.3 1142;
dazu wohl auch ricid (ricinus) Erf.2 1130 gegen sonst nicht
bezeugtes, aber durch ne. tick vorausgesetztes *nccd. Im an-
schlufs hieran erwähne ich aus Lcd. I 112' (i (Herbarium)
rvcrig Jzitze'.
piS circid \a\t wipa be beo$ melce 7 roSunbene getutn
5a ylcdn pyjtre (nämlich im\:o\zr]tebbe = prosetpinaca). Vgl.
dazu gepoc (iugum) und pocig (catena), über welche später.
Im Nordhumbrischen haben wir äcih (zizania), bofih (prae-
sepium) gegenüber angesetztem böf = deutsch banse und are1).
Eine Zusammensetzung mit der umlautform cere
•ö
*) Dies bringt Binz jetzt mit mhd. eis 'gesehwiir' zusammen, das
nach ihm auch in ahd. anuc-eiz, mhd. anv-e/z 'erh.se' vorliegt.
17*
252 O. B. SCHLUTTEU.
cfecpimo iiaferkleie'
haben wir nach Cockayne, Lcd. III 292 ende. Derselbe über-
setzt das in einem rezept, pi€ paucka (am rande geschrieben
von einer band A. I>. L200) vorkommende erpunau 6ufr mit
•ilnst of oat brau'. In diesem rezepte kommt auch unplifc
vor. das Kluge unter Unschlitt im etym. Wtb. erwähnt, wovon
später.
I Moses Sqnmo (glumula avenacea) stellt sich zu röj>)ama
(gingiua), das ich einsl mit unrecht angefochten habe. Bei
Sweel vermisse ich die nebenform c$\>\ieoma, die z. b. Lcd.I6G22
vorkommt Direkt steht peoma im sinne von rand als rinde,
Umhüllung, in der glosse WW. 380 ' cartilago fe peomd |?cef
bpcegenef, was sich wohl auf die weiche, knorpliche beschaff en-
heit der schädeldecke beim neugeborenen kinde bezieht. Einen
grund, dieses peoma von jama, jzeomd zu trennen und mit
Sweet, Dictionary p. 140 b peoma 'membrane' ligament anzu-
setzen, sehe ich nicht.
Ebenso unnötig wie ich röl^ntid (-jteotrid), habe ich einst
angefochten das von Sweet, OET. p. 542 :l unter relg 'dye'
aufgeführte, aber unerklärt gelassene aer-raelg (rediua) des
I orpus 1732. Jetzt sehe ich. wie in MLN. gezeigt, dafs
efcrcelg (rediviva sc. Purpura)
anzusetzen ist. was ' wiederauffärbung' bedeutet. Ein relg
'dyeing' begegnet in Lcd. III 178. Es heilst da auf der vor-
letzten zeile, dafs es bei 14 nachte altem monde gut ist celc
cirlge ro dngmnauuif cepefc, was Cockayne richtig wiedergibt
durch 'for beginning dyeing'. Die angeführte Corpusglosse
stammt aus Aldhelm ed. Giles p. 19:!0, worüber später.
htzüöa, hjtüS m. 'räude'.
Das dem deutschen räude entsprechende wort ist nach
Kluge zwar im Altnordischen (hrüär), aber nicht im Alteng-
Lischeu belegt. Wenn ich nicht irre, liegt ein ae. h|zürh in
dem verderbten pi5 b\iyce (ad alopeciaa) vor, das wir in der
Mediana de Quadrupedibus , Lcd. I 368 ' lesen. Ich vermute
bpyce ist versehen für hyiyze = \\\iyzhe (vgl. Cp. 2113 eojtö-
mara vermis und Cp. 429 pddu callis), dativ zu h^ürh (alo-
pecia). Das versehen erklärt sich leicht durch die ähnlichkeit
von b und h, sowie c und z und durch den einflui's des gleich
ANGLO-SAXONICA. L'."»:!
folgenden bp^ce 'gebrechen, bresthafte stelle'. Überliefert ist
fiS bpyce (ad alopecias) }pea\t\ie\ gop pea\tta lege ou pone
bpyce. Dies, denke ich, mufs heifsen fiS h]tyre : peappef ^otz
peapm lege ou |?one bjry'ce. Wegen c für rh vgl. Sievers,
Ags. Gr. § 357 A. 1. Noch besser als hpüS Täude' ist UpüSa
•räude' bezeugt. WW. 161, 14 lesen wir scamma in Jiomine
fe pufct= ou \>am meu. I »iese glosse verwertet Hall in seinem
Dictionary p. 251 b zu dem eintrage püöi- I sm ? scabbiness,
sedb. Aus versehen ist zu püöe I der verweis auf WW. 134 2
gestellt, der zu püfce II 'nie' gehört; aber die erklärung ist
sicher richtig. Statt pü6e müssen wir aber wohl hpüSa an-
setzen. E steht öfters in diesen glossen für a. worüber Napier
in OEG. handelt; ö nicht minder oft für S. Auch der ausfall
von anlautendem h ist bezeugt. Das lat, lemma scamma geht
wohl auf scuama = squama ;das schuppige, schurlichte ' zu-
rück, vgl. CGL. I1I31834 Xejctq scuama. Also lepra, leprositas
ist mit scamma gemeint.
peppa 'haut', 'feil'.
Ein sehr interessantes wort begegnet in dem Laeceboc
unter den rezepten pip robpocenum heapoc? Leonhardi p. 8 u.
Zum besseren Verständnis gebe ich den ganzen Paragraphen
zeile 8 — 16: Fvp pon \\can epu gentm bmipypr 7 au-opldpau
7 oolhpuuau 7 pufcmttepci? 7 bputipypu 7 beromean, öo eolle
pd pypra uo pyprbpence 7 menge peep pitf pa fmülan clipan
7 cenraupxan 7 pegbpeeoatt, ealpa fpipufr beuomcmi 7 gip f>
bpcegeu urfige, gemm cegef f geolupe 7 meng lyhpon ') pi$
humg 7 apyl oa pun6e, 7 mio acumban befpeSe 7 poplcec
fpa potme, 7 epr ymb ppy bagaf gefpeer pa punbe . 7 51p fe
hala pep-pe pille habban peabne hpmg ymb pd puube. pire
pu ponne fj pu hie ue meahr gehcelau.
Cockayne, Lcd. II 23, übersetzt den letzten teil von gip
an so : ; if the hale sound part will have a red ring about the
wound. know thou then that thou mayest not heal it'. In
seiner anmerkung zu part sagt er, der sinn von peppe sei
zweifelhaft und verweist auf das glossar. Im glossar p. 384 a
heilst es : peppe, masc, sound part ? Lb. 1. 1 . 15 • Vrdbus pepuh ',
G1.M.M. p. 160b, 20. LeafpepSuef ;falseprobity', P.A.59b. But
l) Beachte U für rh.
25 I 0. B. SCHLUTTER.
there is also a syllable p6|t<5 in 'peotupejtS, torax1 Grl.C, fchat is
i-hn, §, from perhaps Lorica, p. LXX1I. Cf. Gl. rieop. fol.85b,
and pelupejiS cenkmpellio , Gl. Cleop. fol. 26 b, which appears
to be an altered form of centipedem. In these two words it
is possible tliat peptie may signify ring which would suit Lb.
well. So Fleocett&jM pepC, ('. E. 289, line 26, a ring offloating
oncs."
■kaynes Verknüpfung von nnserm pe]z\><5 mit peptvc
(jn-obitt). U?afpejrtmef d. h. leaffephcnef {i))i])rol>itus) ans der
Cora pastoralis and pleotrenöjto pejtö d. h. peftö (exercitus) ans
ihr Helene können wir füglich bei seite lassen. Aber der
hinweis auf vvoIufl-kS (thorax) der Lorica und pelupettti
(centumpellio) des Harl. Ms. 3376 ist sicher erwägenswert,
nur hätte er nicht 'ring' erklären sollen. Denn wie centwm-
pettis1) (so ist zu lesen WW. 117 33 für centumpellio) deutlich
angibt, bedeutet das peftS in der Loricaglosse 'feil', 'haut' und
in Übereinstimmung damit habe ich die einschlägigen glossen
im Journal of Germanic Philology V 4 2) und in dieser Zeit-
schrift gedeutet, und ich darf mich wohl der hoffnung hin-
geben, dafs ich damit das richtige getroffen habe. In der
Lseceboc-stelle haben wir es augenscheinlich mit dem schwachen
maskulin pept>a 'feil, haut' zu tun (indem -e wie so oft -a
vertritt). Jedenfalls ergibt sich bei dieser auffassung ganz
trefflicher sinn: 'Wenn die heile haut (sc. hinter dem bruche)
einen rings um die bruchsteile laufenden ring zeigt, so wisse,
dafs du die wunde nicht heilen kannst.' Ist nun das \ie\i\xx
(perzbe) der Leechdoms die schwache maskulinform des -petztf
in peolupefrö (toracem) der Loricaglosse 66 und der damit eng
verbundenen glossen peolupe|z^ (torax). Corpus 2035 = pe?lo-
y:ea]zzh (pelup|ie?ch d. h. F^lujrrzerh = pelupeprh) Epinal-
Erfurt 1027. zu denen sich direkt das ahd. ailefart'6) (omasus*))
i) Vgl. WW. 203"; 3807. Centumcilio gehört zu cibum 'lid'; vgl.
auch WW. 203 13 centipiUium .i. Omentum fiim = filmen. Zu -piüium vgl.
paUhan.
b wiea darauf hin, dafs peclu^^^S in Wirklichkeit alternativ-
• zu fol gen rl ein toleam ]tedba ist und dafs \zeaba = ne. (dial.) read
'the manifold" ist
3) Pas r des ahd. Wortes bestätigt das r des
*) Verl. im Ortus Vocabnlornm : omasus .i. tripa vel ventriculus qui
• ■ i. A trype or a podyngt or a wesatmi or hagges;
Catholicum Anglicum p.3S2a: (h masus); p.272a apaumche(oma
ANGLO-SAXONICA. 255
von Ahd. Gl. ITT 321 T- stellt, so erliebt sich die frage: In
welchem Verhältnisse steht ae.jjejzj>, peppa ahd. fort 'haut,
feil' zu me. velde "feil, haut', das unzweifelhaft in dem von
mir nachgewiesenen felvelde (scruta, exta ./. tripe) von \V\Y.
610 3S vorliegt und, wie wir gleich sehen werden, auch noch
anderwärts bezeugt ist. Palsgrave hat nach dem zitate von
Herrtage in Cath. Angl. p. 35 anm. 2: 1 blyndefelde one, I
covcr his syght. Je //<>/■/<■ les yculx. Dies erscheint als to
Blindfeyld velare im Cath. Angl. p. 35 a neben Blyndfelle in
A = velo To hyllyn or blyndfellyn (Medulla), das auch in
me liinc blindfellede . . his eien weren .... schendlac i-blinfellcd
von Ancren Eiwle p. 100 und in of }>aim thut er blynfelde
.... the folkes malces pam blynfelde (De Deguilevilles' Pil-
grimage, MS. Johns Coli. Camb. fol. 117) vorliegt, die alle
von Herrtage zitiert werden. Das blyndfelle von MS. A des
Cath. Angl. = blyndfellyn (Medulla) hat seinen ae. Vertreter
in gebluibpelUütt von Bibl. d. ags. Prosa III, 8 27,i. Ne. blind-
fold scheint angleichung an fold (plicare) von me. bliudfeldc
(velare) und dieses me. fehle 'hülle, haut' dürfte seinen ae.
Vertreter in *pelp haben, das aus der glosse delento fruto
op piceum pelbe WW. 218 :u zu erschliefsen ist, zu der ZfdA.
9, 408'' defruto (gl. vino . medona) £pelbe . ? pippe und Napier
OEG. 1, 114 defruto .i. uino pe^ele1), pel5e pyppe2) gehört.
Ich habe über diese glossen in den Engl. St. jüngst gehandelt
und in erweiterung von Napier's nachweis von peall (defrutum)
Zusammenhang mit pcell (palliam) vermutungsweise geäufsert,
wozu pelp (dat. pelöe) passen würde. Es scheint also die
dicke haut auf zähflüssigem oder auch schalem, abgestan-
denen getränke da gemeint zu sein. Vgl. dazu, was Herrtage,
< !ath. Angl. p. 244 anm. 7 unter to Mowle (mueidare) aus
Cooper anfühlt: mueeo. To be filthie, vinewed or hoare ; to bc
palled or dead as wine y' hath lost the verdure. Jlucor.
Filth, veneiving etc. Mucidus. Filthie; venewed hoarie, palled.
Mucidum vinum. A palled wine or deade. Beachte fiUli,
(m ii cor) 'schimmelhaut, kahm'; es haben sich da augenschein-
lich ae. pylp (impuritas) und pelp {pcllis) gemischt. Im
n Ans pe pele (pelle). Merlona = medona 'Met'?
a) Aus py pe[lle]? Siehe Engl. Stud.
256 0. B. M'iu.rrrER,
Deutschen wird r<//,s> (pellis) bezeugl durch das manchuelt
(tusatcortes d. h. bl&ttermagen) des deutsch-preufsischen Voca-
bulars aus dem 15. Jahrhundert Wie in ne. blind fohl (aus
nie. blind fehle), so scheint, auch im neudeutschen manigfalt
(pmasus, psalter) angleichung von velt (pellis) an falte (plica)
stattgefunden zu haben. Ae. h^U> = mild, velt verhält sich zu
gr. m'/.Ti, wie ae. pelt = ahd. nihd. feil zu gr. -ri'X/.u, l&t.pellis.
Ae. pepj> (pepfxi) ahd. /örf, fert (pellis) dürften auf altem
l-r-austausche beruhen. Ein beispiel von r für l ist im
Begius-psalur 79 w: exterminauit fornam l awyrtwarude =
atcyrtwcUude, wenn da nicht druckfehler vorliegt.
Kine merkwürdige form hamacgüf) verzeichnet B.-T. aus
den Prognostics. Lcd. III 184 2:t: fe |>e geliS |ta$e he hamacgab.
Kr weifs nichts damit anzufangen trotz Cockayne's Übersetzung
'He who takes to bed will quickly be up again'. Mich dünkt,
es ist ziemlich klar, dafs
ämagian (recouvalescere)
anzusetzen ist, das sich zu magtmt (praevalere) im Eegius-
und Kadwine-rsalter 135 stellt. Das da belegte rnagubt? (pre-
vahti) hat ahd. entsprechung in yimageta (convalui), Ahd. Gl.
Mogura führt als fehlend in den Wtbb. an Napier,
Contributions etc. p. 84. Er hätte auch magan (posse) als
fehlend angeben können, das zweimal im Lib. Scint 46 6 und
belegt ist. Nur Hall gibt magan als bezeugt an aus
De Consuet. Monach. 337. Derselbe und B.-T. geben auch den
bei Sweet fehlenden Infinitiv ägan (possidere). Zu den belegen
bei B.-T. füge hinzu Lib. Scint, 59"', 100'>, 1382, 180". In
keinem der Wtbb. findet sich
gemagman (convalescere),
das in Greg. Dial. ed. Hecht 338 ao vorkommt: \><e\ ghceleb i
gemanofc = sanatus est atque concaluit. Die liste von Wörtern
aus diesem dokument, die Napier in seinen Contributions gibt,
über hundert, kann noch reichlich vermehrt werden, was ich
demnächst zu tun gedenke, da Hecht mit seinen eigenen, in
i) Bewahrt im nhd. feäerfelä = federbett (Logau)? Auch bair. jradm.
Haberfeld Treiben dürfte auf nicht mehr verstandenes Haberfeld = pellis
■it. gharnda avenacea zurückgehen. Vgl. ae. ceap (pjalea), ne. to ehaff
• i pcrion. Jaekel, Zfdl'b. 3'J*, setzt halcrfeld = haberfell = bocksfeli.
Herein
kam
gegangen Spinne-
wicht,
Hatte
sein
zanmzeng in der
hand ;
Sagte ,
dafs
du
sein hengest
wärest.
Anlegt
er
dem
halse sein
seil,
ANGLO-SAXONICA. 257
der vorrede erwähnten nächträgen zum Wth. noch immer
zögert. Ne. harne 'kummet' beruht nach Schröer auf toll, haam.
Ich denke, das trifft nur zu für die form luium. Dagegen
dürfte Juane ae. Ursprungs sein und auf
hama (camus)
zurückgehen, das in dem Zauberspruch pi$ peoph, Lcd. III421-
belegt. aber nocli nirgends verzeichnet ist. Ich lese die ersten
fünf zeilen so:
hep com ingangau, m fpibep-
pthc 0 ;
hcepbe lum Inf haman ou
hanba ;
cpceS |> pu hif hceucgefü
p<epe:
legep [h]e hif reage an ')
fpeopan,
onguunan lum op pcem taube Fort begannen sie reiten vom
Upan. lande.
Im folgenden bereitet der satz Schwierigkeiten, der bei Cockayne
so lautet: ha ougunuau htm pä colian. In der anmerkung
zu pä heilst es: interlined Sah. Das liest sich beinahe, als
ob C. für 'interlined Sah' der hs. pa gesetzt hätte. Weiter
unten bemerkt er zu Scem vor ablegan abweichend: <$öe is
interlined. Wülker druckt : pa onguunan lum pa [Sah] colian,
woraus hervorzugehen scheint, dafs Sah als nach pa nachzu-
tragen von der hs. bezeichnet wird. Ist dem so, dann könnte
man vermuten, dafs ein irrtum bezüglich der stelle wo nach-
zutragen sei, vorgekommen ist und Sah vor, statt nach pa
einzusetzen sei; Sahpa coltan könnte auf f hap acolian be-
ruhen und onguunan hurt aus'ongatiu au lum verderbt sein.
Zu ha|> (calor) vgl. WW. 317 2:f-24 cauma fpaloS; siccitas
bpugaS oSSe hcep d. h. cauma fpaloS oSSe luep; siccHn<
SpugaS. Dieses h<£p 'hitze' fehlet bei Hall, B.-T. und auch
Sweet, der nur hcepa 'not weather' kennt. Ebenso fehlt bei
ihm und B.-T. pophcepeb (exaslns) aus WW. 234 \ Hall führt
es auf mit der bedeutung 'laid waste, devasted, despoiled',
indem er nicht beachtete, dals an der angeführten stelle zwei
') Ms. m gangau; fpibep pihc; lege pe; reagean.
258
0. B. SCIILUTTEK.
jsen: exutus spoliatus und exustus popfpcelb, (soph<ef>eb zu-
sammengemengt sind. Doch zurück zum Zauberspruche Ich
möchte vorschlagen, den rest so zu lesen und zu erklären:
Sonn fpa hy of )\i-m lanbe
i'onicui
\\\ en;auu ,\u hnn \" ha|>
acelian.
Im com mgangatt beopef fpe-
ofrai;.
i\i gecenbabe heo . 7 atfaf
^xa-r Uct>'i:i* Inf ^ö? ablegatt
bejnaii ne mofre ne [m-m (>e
Inf ^alboi;
begyran mihre, o\>\>e \>e |nf
ongalati cuf>e
amen y\a~.
s.iwie sie fort vom lande
kamen,
Da begann bei ihm der brand
sich zu kühlen.
Da kam hereingegangen Tieres
Schwester.
Da vollendete sie1) und schwor
eide,
Dafs nie mehr dies übel dem
kranken
Schaden dürfe noch dem der
den Spruch
Sich verschaffen könne, oder
dem der den Spruch
Zu sprechen verstände. Amen,
so gescheh es.
Im anschlufs an das oben nachgewiesene hcep (cauma)
sei wieder auf
härti (cauterium)
aufmerksam gemacht , das Ep. YJ. 177 = Cp. 352 (aam) be-
zeugt ist und das Sweet OET. p. 590 a fälschlich unter am
•weaver's reed' stellt. Ich habe vor jähren Götz die glosse
als auf Euseb.-Eufinus hist. eccles. VIII13 bezüglich angegeben,
wo wir cauterio lesen, und Ld. 19; 100 verglichen. Hesseis, in
- iner Leidenausgabe p. 77, macht denselben vergleich. Be-
züglich der Identifizierung von haam mit dam 'weaver's reed'
meint er, wenn sie richtig sei, so müfsten die lesungen von
Ep. Kf. verderbt sein. Ich sehe nicht, wie sie richtig sein
kann. Ich halte Epinal's haam für allein richtig; pam im
Erfurt erklärt sich als versehen unter dem einflusse des f im
vorhergehenden ferrtm; aain im Corpus hat sein anlautendes
h verloren, wie Ep. Ei 235 = Cp. 535 aac (color) auf haar
(calor) beruhen dürfte, das ich auf calor Oros. V7U beziehe.
l'h halte haam für eine m-ableitung zu der germ. wurzel, die
') Nürnlich die begonnene heilnng.
ANGLO-SAXONICA. 259
in ihrer einfachsten form in ahd. hei (ccmma) vorliegt. I >i»-
urlesung der gruppe der Epinalglosse dürfte gewesen sein:
cauterio .i. ferrum ad ustionem haam. Hierher gehört auch
Ep. 227 cautemm mear[c\iscrn. Das von Sweet, Dict. p.33b
aufgeführte ceoitpmg-Tfett ist niclit. wie er erklärt, 'branding-
iron', sondern 'carfing-ison' oder ' markin g-iron', d. h. wohl das
kerbeisen, die kerbzange, womit scliafen etc. ein stück aus
dem obre zum kennzeicken ausgekerbt wurde. Sweet hat sich
durch Rhodes irre führen lassen, der Lib. Scint. p. 239 a nicht
beachtet hat, dafs im text p. 43°- steht ceorfinegisene Der gl()S.
sator hat das versehen cauetcrio für cauterio als cauatorio
gefafst und demnach 'kerbeisen' erklärt.
Lcd. II 176 ist vom magen die rede, in dem sich die üblen
safte sammeln und ihr schlimmes wesen treiben fptpofr cn
f>mn momium l>e lutbbdS fpipt? gemeine 7 fa\KS\tenne magati
(176s). Cockayne übersetzt das 'especially in men who have
a very sensitive and soon sore maw'. Im Glossary p. 403
gibt er \a)tc\t<~\\ durch 'disposed to soreness' wieder, erklärt
aber, dafs sich kein entsprechendes wort im griech. texte finde.
Die erklärung 'disposed to soreness' kehrt bei Sweet und B.-T.
wieder, Hall gibt 'sore, tender' als bedeutung. Es ist aus dem
Zusammenhang klar genug, dafs wir es zu tun haben mit
einem synonym von
gefele 'sensitiv',
welches letztere freilich weder Hall noch Sweet oder B.-T.
registrieren. Aber wie das wort zu erklären sei, das ist die
frage. Nun hat unlängst J. Tedsen in ZfdPh. eine Studie über
den lautstand des Friesischen der Föhringischen mundart ver-
öffentlicht, worin er auch sfö'rfören 'empfindlich' erwähnt und
den ersten bestandteil des worts auf sidr = ae. fäp: und den
zweiten auf Jc'ren 'krähend' zurückführt. Demnach wäre unser
fä\zc\ze\\ (dolore garrulus).
Vergleich mit ahd. chrön (gamdus), ne. croon 'gurgle' ('the
baby croons to himself) dürfte ansetzung von -cp.t?u empfehlen.
Der oben angeführte beleg für gep€le, der sich bei Leon-
hardi p. 53 15 findet, steht nicht allein da. Zwei weitere belege
haben wir ibid. p. 48 40: Lceceöomaf pip \>ce\ze gepelmi hea^-
neffe \>a?\ie Upp:e; ibid. p. 62 10: pip \>ce\ie gepeldn Uea|z6-
260 0. B. SCHLUTTER, ANGLO-SAXONICA.
lu-ffi.- |>c6|26 Uf|ze. Pas compositum ungepöle kommt vor ibid.
p. hp Lcd.D l'J,s. woraus B.-T. es zitiert Audi Sweet
und Hall verzeichnen es, letzterer mit einem unberechtigten
fragezeichen. Zu dem oben s. 242 behandelten ojcumelle möchte
ich hier noch den genetivbeleg ojcumelUf aus Leonhardi p. 6334
Lcd. II ~\~2 ' nachtragen: eoc feealt mon oxumelhf fettan,
f> InS of ecebe 7 op humge gepojihc bjtetic fu|>6|me.
Zum Schlüsse noch einige bemerkungen und berichtigungen
zu meinem artikel im vorigen hefte. Zu hortu (bapis), s. 125,
möchte ich nachtragen resinam hart, reshia hart in den Ham-
burger mndd. Glossen (Jhrb. d. V. f. ndd. Spr. 1875, s. 38) col. 29 5
und 30'3. — Zu argang (latrina). s. 128, bringt Napier in
I "iitrib. to OK. Lexicogr.. Hertford 1906 p. 6 einen neuen beleg
bei aus St. Chrodegang's Eule p. 113, woraus ich zitiere J>cet
meox Jos arganeges. Ebenda druckt Napier auch die belege
aus den Leechdoms ab und zieht seinen zweifei zurück. —
S. 129 26 lies fedorbyrste. — S. 133 trage ich zu burse (marsem)
noch nach das mndd. vaselborse ;een velleken in den lichame,
jieUicida in qua pner in vtero matris inuoluitur, Hör. belg. 710,
zitiert von Schiller-Lübben V 209a. — Zu siveota s. 134 ver-
gleiche noch sicet; summ & cetera, vbi fatnesse im Cathol.
Anglicum p. 371a, ferner varkenswet, das neben reuzcl zur er-
klärung von russel (= ae. rysel) in Molema, Wtb. der Ma. von
Groningen erscheint. Auch vgl. ostfries. Schweterkes 'drüsen
oder milchfleisch an köpf und herzen der kälber (Stürenburg).
— S. 134 -1 lies deofe; ibid. zeile 25 setze Semikolon nach
hrinpan und tilge den längenstrich über deeg.
Wolfenbüttel. 0. B. Schlutter
THE AÜTHENTICITY OF SOME
EXGLISH WORKS ASCRIBED TO WYCLIFFE.
Although a large number of English works have been,
from time to time, printed imder the name of Wycliffe, a
few only have been conclusively proved to be authentic pro-
ductions. This is by no means surprising, as there is scarcely
any extemal evidence in favour of their genuineness. We
have to rely almost entirely on the evidence of subject-matter
and of style. In the case of Wycliffe, however, this is offen
inadequate. As he was the founder of a new school it was but
natural for his disciples, not only to reproduce his views in
their own tracts, but even to imitate his style. Indeed this
could scarcely be avoided, since Wycliffe was the first writer
to employ the English language both in the discussion of
controversial matters in theology and in the popularisation of
religious knowledge. It is therefore often easier and safer to
decide what he did not write than what he did. For while
reseniblance in matter and style in these tracts is not
always a certain evidence in favour of Wycliffe's authorship,
a distinct difference either in matter or in style is fairly
conclusive against it.
Tndoubtedly the best authenticated English works of
Wycliffe are his Sermons. As the editor of these Sermons
(Thomas Arnold) has proved their genuineness (as he says)
"bej'ond all reasonable doubt" it is unnecessary to recapitulate
the evidence here. We shall therefore be on fairly safe
ground if we employ the Sermons more or less as touch-
stones to test the genuineness of other writings ascribed to
Wycliffe.
262 EDMUND D. JONES,
Wycliffe's share even in the Wycliffite Version of the
Bible is still a matter of mach perplexity, but the most
generaüy accepted view is thal Nicolas Hereford translated
most of the Old Testament in the earlier Version and that
Wycliffe himself translated al least a part of the New Testament
in the samt' Version. In support of this view Forshall and
Madden, in their edition of the Wycliffite Bible, point out that
the text of the Gospels in the first version agrees with that
in certain Commentaries on the Gospels, which they
assomed to be earlier works of Wycliffe's. Now T. Arnold
shows conclnsively that Wycliffe was not the author of these
mmentaiies. And since the writer of the Commentaries
Claims in Ins prologues to be the translator of the text, we
are justilied in conclading that Wycliffe did not himself
translate the Gospels in the earlier version. Moreover, when
the translations that are interspersed in Wycliffe's Sermons
are examined they will be found to corroborate this view:
they agree much more closely with the second than with the
first version. This has been noticed by several scholars, but
they have employed it as an argument to prove that what is
now known to be the revised version was the earlier one.
Arguing from an opposite Standpoint Forshall and Madden,
however, do scant justice to this consideration, for they dismiss
it by saying: "The truth is that in these Homilies Wycliffe
translated from the Latin text before him at the time, with
no attempt at great exactness, and the passages which can
be selected from them differ no less, or perhaps more, from
the later than from the earlier text." But granting that
Wycliffe translated from the Latin text, and that his transla-
tion does not verbally correspond in many instances with the
later version, I do not think anyone who examines these
translations carefully can help Coming to the conclusion that
they agree much more closely with the later than with the
earlier version and that they undoubtedly follow the great
principles of translation from Latin as laid down in the Pro-
logue to the later version. We do not find in them any clumsy
participial phrases, nor any attempt at following the Latin
word order — both of which are characteristics of the earlier
Version.
We can therefore be fairly certain that Wycliffe had no
THE AUTHENTICITY OF SOME ENGLISH WOKKS ETC. 2G3
personal share in the earlier translation. Xo doubl it was he
wlio conceived the great idea of translating the whole Bible
into English, but as he was at the time busily occupied in
controversies the probability is that he delegated the woik
to some of his intimate followers. After his expulsion from
Oxford to Lutterworth he would however have more leisure,
and this. we may feel sure, he devoted in great part to ex-
periments in translation in his homilies and to a personal
supervision of the task of revision by his assistant. JohD
Purvey. He it was, doubtless, who laid down the principles
to be followed, leaving the execution of them mainly in the
hands of Purvey. This will account both for the similarity
in style between the translations in the Sermons and those
in the later version, and also for the verbal differences
no ted.
Though 1 limit Wycliffe's share in the translation of the
Bible to (i) organizing the translation of the earlier version
and (ii) personally superintending the revision, I do not think
that this militates against the general tradition that Wycliffe
translated the ßible into English. As he was the originator
of the scheme and the guiding spirit of the new movement
it would be only natural for the work to be attributed to
him — ;'Quod fecit per alium, fecit per se". And this
view is confirmed by an expression in Archbishop Arundel's
memorial to the Pope, in 1412, asking him to condemn
Wyclfffite heresies. Ijj this we find the phrase (quoted by
Lechler) " Joannes Wycfitt novae ad suae malitiae
complementum Scripturarum in linguam maternam translationis
practica adinventa." Now this occurs in a Charge brought
before the highest Church tribunal, and it would certainly be
couched in the strongest terms compatible with the facts (or
supposed facts) in order to secure a conviction. But even
here the writer does not venture to say more than that Wicliffe
"devised the plan".
The Sermons, moreover, present certain characteristics
of style that will enable us to distinguish, with a considerable
amount ol certain ty, which tracts were written by Wycliffe,
and which were not. "Wycliffe's style, in these Sermons is
forcible and straightforward. It lacks compass, and we feel
that the writer occasionally found the language an inadequate
-(> I EDMUND D. JONES,
Instrument for the expression of bis views. Just as the
country was not ripe to receive the teaching of Wycliffe, so
the language was not mature enough, in some respects, to
convey bis message. In the discussion of theological doctrines
he must have found, for instance, tlie primitive State of English
eonjunctions a great hiiidrance to close reasoning. His vocab-
ulary thougli not very wide in ränge is sufficiently varied to
ayoid monotony. and is remarkably free from any admixture
of other dialects. Nowhere in his Sermons is there any
attempt made to introdnce any rhetorical devices: the style
is throughout simple and unadorned.
Coming to details, we observe in these writings a par-
tiality for nonn phrases and gerunds, and a paucity of ad-
jectives and of adverbs. It is to be noticed, too, that Wycliffe
has the habit of omitting the definite article in certain posi-
tions in the middle of his sentences, (e. g. " the lord was wrooth
with excusacioun of these beden foolis"; "the hour of this
soper was tynie of the Incarnacioun " ; "by synne of Adam").
This last characteristic alone is very useful sometimes in
deciding the authenticity of a tract.
Applying these characteristics of style as tests of authen-
ticity I come to the conclusion that the following important
tracts are genuine — De Papa, The seven werkys of
mercy, The ten Commandments, Five questions on
Love. Ave Maria (the one in Arnold's edition), and The
("hurch and her members. The last named tract contains
allusions to current [events that make it necessary to date
it as late as 1384. and it may well have been the last tract
written by Wycliffe. This is made all the more probable if
we examine its contents. It consists of a general survey of
the Situation at the time, and it explains in a reasoned but
strong manner the great principles for which Wycliffe had
been fighting.
De Officio Pastorali and Of Confession are transla-
tions of two of Wycliffe's Latin works. They are therefore
genuine as far as matter goes. but they do not seem
to have been translated by the author. It is, however,
impogsible to speak with any certainty, as their pecnliarities
of diction may be due to the fact that they are translations.
THE AUTHENTICITY OF SOME ENGLI8B WORKS ETC. 265
Still the probability is tliat Wycliffe would leave the transla-
tion of his own works to an assistant.
The tracts Of Dominion and De Blasphemia contra
Fratres lack the ease and lncidity of Wycliffe's style, though
they liave some of its characteristics. Tliere are also indica-
tions in both that they are translations from Latin works.
(The fact that Wycliffe's Latin tract De Blasphemia is not
identical with the latter tract proves nothing: more than
one Latin tract may very well have been written on this
subject).
On the other hand a certain nnmber of tracts copied
from Corpus MS. X (of the authenticity of several of which
Mr. Matthew the editor is himself doubtful) may be, on
evidence of style, ascribed with every confidence to some other
writer or writers. The tract entitled ''Of the leaven of
the Pharisees" is one of these. In this particular instance
we can compare it with a Sermon written by Wycliffe on the
same text. The difference in style is very striking. The
tract, though monotonous in the regulär recurrence of con-
ditional clauses, shows more breadth and suppleness of style
than we find in Wycliffe's genuine writings. A balanced
sentence like the following is very unlike Wycliffe: — "For
he that stelith an oxe or a cowe is a thef, and gretly peyned
by maimus lawe; much more owith he to be ponisched both
of god and man that steliih his owne child that is betere
than alle worldely goodis." Or, again, sentences with a
cumulative effect like the following — " Othere prestis runnen
out of oure lond over grete sees and thorugh londes of enemyes
in peril of here lif, in gret cold, hungur, thrist, stormes, and
tempestis, that is wondir hou tliei may lyve." "Who is that
lord that wolle treuli speke, coste', traveile, and suffre mekely
despit, pursuynge and deth in tyme of nede." Other character-
istics that point in the same direction are the very frequent
use of superlatives, and the recurrence of synonymous word-
couples (e. g. "to holde and meyntene" ; "nedf ul and profitable").
It is to be noted also that Wycliffe's custom of omitting the
article is not found in this tract,
Another tract having the same characteristics and pro-
bably written by the same author is Of Prelates. In this
tract we find such phrases as 'ietten and forbeden", "com-
Anglia. N. F. XVIII. 18
266 EDMUND D. JONES,
mandeth and chargith"; "beste, most perfyt, most esy and
mosf siker"; "vanyte and pride" etc.
To the sainc category belong — though tlie similarity
in style is not always sufficiently great to justify one in
ascribing them to the same author as the two tracts already
mentioned — Of Clerks possessioners, How men ought
to ober prelates, The Office of Curates, The Order
of Priesthood, Three Things destroy this World, The
Clergy may not hold Property, How Satan and his
Children etc.
Equally unlike Wycliffe's style — though for different
reasons — is that of tlie tract, Faith, Hope and Charity.
There is in this tract a tedious repetition of the same words
and the same ideas that betrays not merely a poverty of
vocabnlary bnt also an incapacity of progressive thinking.
The following sentence is typical: — "and herfore shulden
we trowe all the lawe of god and trowe that it is trewe by
every part of it; for if thou trowe myche of it and trowist
that snm is fals, by this hoole of thi scheide art thou deed
to god". Moreover there seems a deliberate straining after
alliteration throughout the tract, and the frequent repetition
of a word and the frequent use of a cognate object greatly
enhance this peculiarity. In a few lines we come across
these instances of alliteration — "the treuthe that men trowen";
" hope to liave in heven " ; " tristeth not to hiis treuthe :' ; " he
sente a lettre to man by moyses his messangere"; "but in
three maneres may mennus feith fayle"; "sum faylen in feith
for defaute of it'*.
This tract is, however, not the only one in which
alliteration is prominent. In Arnold's edition of the Select
English Works of Wycliffe we find certain tracts written in
a Western dialect, two of which, especially, Lincolniensis
and Vita Sacerdotum, have this characteristic. In the
former. for instance, we find such phrases as "dryven with
the devel for to dreche men"; "schall scharply be punyscliid
for prisonynge of pore prestis"; "periles by whom he will
punysche the puple", etc. And in the latter we come across
"blynde bosardes" (these identical words are found also in
Tlie Vision concerning Piers Plowman — Pass X. line
: *• Belial brolles blabur" ("brolles" also occurs several
TUE AUTHENTIC1TY OF SOMB ENGLISH WORKS ETC. 2G7
times in The Vision); "purpose and plesynge"; "bisynes of
begynge" etc. Moreover in both tracts several unusual words
occur. In Lincolniensis we find "quyter" (found also at
least twice in the Old Testament Version but not in the New);
"gedir" (six times also in the Old Testament onry), while in
Vita Sacerdotum the word "streynes" is used (which LS
found ten times in the Old Testament). The occurrence of
these words, coupled with the fact that these tracts are
written in a Western Dialect, leads me to hazard the conjecturo
that tliey were written by Nicolas Hereford. Professor Skeat
has already drawn attention to the prevalence of Western
forms in the Old Testament version supposed to be written
by Hereford, and he infers from the name that Nicolas was
a native of Hereford. It is, however, possible that the phrase,
"dryven with tho devel for to drechemen" in Lincolniensis
may be a reminiscence of the line "that was the dygginge
devel that dreccheth men oft" in Pierce the Ploughman's
Creed (line 504), which is dated about 1394. In that case
this tract could not have been written by either Wycliffe or
Hereford, for Wycliffe was then dead and Hereford had re-
turned to orthodoxy.
The tract called On the Seven deadly sins, written
also in a Western dialect, and copied from the same MS.
as the Lincolniensis anu Vita Sacerdotum, though not
so alliterative as the latter contains a number of words and
alliterative phrases that are unlike Wycliffe's, e. g. "fals in
brygge"; "deffye" (a word used several times in The Vision
concerning Piers the Plowman); "bocher of bestis ...
bocher of his brether"; "fals faytour fayles" (cf. "That fals
is a faytour, a faylere of Werkes" — Vision P.P. Pass. IL
1. 99). Therefore, in spite of the closer resemblance of its
style generally to Wycliffe's, 1 am disposed to assign it to
the same author as the other two tracts. Besides possible
indications in the expressions quoted of the author's familiarity
with the populär literature of the time we find in this tract
an allusion to the "batel of Troye", as well as a fable
narrated at length. All this, together with the frequent
references to knights and the nobility in this and the
other two tracts points to an author of high social
Standing, and, from what we can gather, Nicolas Hereford
JONES, THE A1TI1FN :TH 1TY OV SOME ENGLISH WORKS ETC.
(or as he is sometimes styleä '•Nicolas de Hereford") was
such a person.
There are, however, a few tracts in the case of which
the evidence of style is not conchisive. While in many
respects like Wycliffe's they have certain characteristics of
their own, and it is impossible to knowwhether the similarity
is (hie to an Imitation of Wycliffe's style or whether the
special characteristics of these tracts are dne to their having
been written at different times in Wycliffe's life. To this class
belong The Clergy may not hold property, Tractatns
de pseudo freris. Of feigned contemplative life, and
a few minor tracts.
Barmoi tu.
Edmund D. Jones.
THE DEVELOPMENT
OF ENGLISH SENTIMENTAL COMEDY IN THE
EIGHTEENTH CENTURY.
IL
(HAPTER III.
KELLY, CUMBERLAND and HOLCROFT.
nuhber & inferiority The PlaJTS of Cibber and Steele have
of been regarded as representing a transi-
SENT.MENTAL COMED.ES. ^^ ^^ in ^^ ^ sentimental
interest has been gradually encroaching lipon the comic: to
find sentimental comedy proper we must turn to the works
of Kelly and Cumberlam1, its most notorious exponents, or to
those of other minor playw*ights, such as Hoadly and Holcroft.
This serious "genre" of comedy opened up, to even fourth and
fifth-rate dramatists of comparatively little or no ability, a
particularly easy and profitable way by which to obtain at
least a mediocre success upon the stage. The consequence was.
that diligent but dull play-wrights and stage -hacks. flooded
the theatre with sentimental comedies, either feebly pretending
to originality, or sentimentalized adaptations of ancient and
earlier modern plays; which were one and all characterized
by an absence of good sense, good taste, dramatic insight and
literary skill; profuse in count erfeit emotion mingled with a
not too healthy prudential morality ; and füll of inconsistencies.
and sentimental or sensational incidents.
interest of these The only claiin to notice possessed by
comedies. t]ie niajority of these plays, is their historical
interest in connection with the decadence of comedy and the
phenomenon of sentimentalism ; having little or no intrinsic
Anglia. N. F. XVIII. 19
270 OSBOBN WATESHOUSE,
merit, they have therefore sank Lnto a well-deserved oblivion.
Bin wholly neglected and despised as they are al thepresent
day. Buch plays, appealing to one ephemeral phase of public
taste and satisfying a temporary demand, in spite of , or rather
because of their most significanl blemishes, were much admired
by and exceedingly populär with contemporary audiences. It
ommoD knowledge among literary students tliat Kelly's
"False Delicacy", a comedy much inferior to Goldsmith's
uGtood-natured Man'", when put upon the stage received a
most cordial welcome, whereas the superior play was treated
with comparative neglect; as further evidence in support of
the above Statement, we may ftttingly notice that Holcroft's
"Road to Ruin", a play strong iu sentiment and sensationalism,
inet with the almost fabulous success of a run of a hundred
and eighteen nights at the Yaudeville.
method of treating Richard Cumberlaiid, the author of close
tke subiect. Up011 ]ia]f a ilundred plays, speaks of his
long list of dramas as, "such as I presume no English author
has yet equalled in point of number*'. These dramas, moreover,
little variety in themselves, and do not differ essentially
from those of other contemporary sentimental-comedy writers;
it would, therefore. be impossible within the limits of these
few pages, and of little use, to consider them chronologically
and individually. We shall rather strive to point out their
mosl salient, common characteristics, and at the same time
notice such differences as may be traceable to the individuality
of each authors temperament and genius.
their general dramatic These writers of sentimental dramas
"ETH0D- renounced the dramatic method appro-
priate to comedy, whereby vice and folly are covered with
ridicule. and strove to evoke our sympathy and admiration by
exhibiting modeis of virtue innocently suffering: thus they
thought to moralise the stage. Cumberland, in his most
interesting and enlightening "Memoirs",1) remarks, "I looked
Lnto society for the pnrpose of discovering such as were the
victims of its national, professional, or religious prejudices; in
short, for the suffering characters, which stood in need of an
advocate. and out of these I meditated to select and form
') Iuterestiiig iu spito of tbeir lack of veracity.
DEVELOPMENT OK BNGLI8H 8ENTIMENTAL COMED1 ETC. -71
heroes for my future dramas. of wliicli I would study to make
such favourable and reconciliatory delineations, as iniglit in-
cline the spectators to look upon them with pity and receive
them into their good opinion and esteem." Kelly, in his
preface to ''The School for Wives", declares a precisely similar
purpose; he assures us that he will strain every effort to
remove from two types of character, the Irishman and tlie
lawyer, those unjust stigmas which a malicious public were
constantly placing upon them.
their serious. Writilig with this inoral aiin in view and
T0NE- adopting such a dramatic method, these dram-
atists of necessity lack much of the humour and 'vis comica'
of earlier comedy; for they nmst not place their immaculate
heroines and exemplaiw heroes in equivocal or ridiculous
situations, and vicious characters are almost banished from
the stage: in fine, they cannot afford to make virtue appear
ridiculous, while vice and folly they dare not exhibit. The
pervading. serious tone of most of these plays, renders the
term comedy, when applied to them, almost a misnomer; and
were it not that the plots often threatening to end ill in-
variably end well, we s'^ould be more justified in terming
them domestic tragedies. Occasional, comic glimpses and
humourous touches, however, do steal in, but they are not
frequent. Kelly's "False Delicacy", for example, is agreeably
enlivened by two sprightly characters, Mrs. Harley and Sir
Harry Xewburgh, but the tone of his remaining comedies,
-A Word to the Wise" and "A School for Wives", is con-
sistently and devoutly homiletic. On the other band, Cumber-
land does succeed in infusing some humour into certain of
his characters and much satiricwit into his dialogue; but
they are often so completely overlaid with sentiment and
pathetic incident as to be almost overlooked. Neither dramatist,
however, possesses sufficient power to sustain the comic interest
ihoughout the five acts.
not pictures of The higli life of -'society", the sphere
"society" alone. from wlaic\i Congreve, Vanbrugh, and Farquhar
drew their scenes, was not an available source for these
"reverends peres", the di-amatists of the sentimental school.
It was impossible for them to persistently pursue their moral
purpose, and at the same time put on the stage the gaiety,
19*
272 OSRORN WATERHOUSE.
tlie trivolity. the cynicism and the perverted, if not inverted.
code of morality, exemplified in the fashionable life of 'the
town'. From tliis gay life of Court society, in which the
sole aim of all alike seems to be the pursuit of pleasure and
idle gallantry. in which the only bnsiness of the gentlemen
appears to be the pursuit of the ladies, and where family life
scarce seems to exist . domestic and bnsiness dnties and re-
Lationships are essentially absent. Kelly. Cumberland, and
the rest of the sentimental school, found not their material
in this Court society, but took their characters, ineidents and
situations from the more ordinaiy walks of life, the middle
and lower classes, and sought to eliminate from such a social
order those prejudices. national, social and religious, which. in
their estimation, so grievously marred it. AVe can see faint
traces of the humanitarian movement, in the attempts made
to remove from such despised types as the Jew, the Scotchman,
and the Insuman, those prejudicial disabilities which had
hitherto fallen upon them, and again, in the endeavour to give
to business-men in the City, (hitherto regarded as parvenus)
a rightful and honourable place in society. In short, they
are seeking to obliterate caste distinetions. The bourgeois
character of these comedies is at once seen wlien we look at
the scenes and ineidents which make up their plots; they are
füll of such domestic themes as embrace the relationshipa
existing between father and son, husband and wife, lover and
beloved. the mistress and her domestics, or business ineidents
in which are concerned. master. Steward, clerk.
Many and varied are the homely scenes and
huBm0bUleGtheSmes ineidents taken by these dramatists from compar-
ratively humble life. On some occasions, perhaps,
we are led to the Chambers (in Inns of Court) of a barrister
of such scrupulons integrity as Torrington ]), or taken into
the confidence of dishonest attornej-s like Weasel2) and
Earling3). At another time we see the wretched dwelling of
Sheva. the Jew money-lender, wherein everything betokens
poverty and wietchedness; we are moved with infinite pity
for bim until \\n learn that all this parsimony is but to enable
him to present fabulous sums of money to needy friends.
-cLool for Wives". -j WLeel of Fortune". ') "False Impresüious".
DEVELOPMENT OF ENGLISH SENTIMENTAL COMEDY ETC. 27:'.
Another scene reveals to us Sheva's servant .Tubal who is
listening at tlie key-hole, whereby he gains insight into his
master's affairs and at the same time makes 'sotto voce'
remarks of a humorous cliaracter. The interior working of a
merchant's counting-house. supplies the material for another
scene, and the merchant's son paying his addresses to the
sister of his father's most trusted book-keeper, yet another.
The ' modus operandi ' of Send, the prudent apothecary, " with
his potion and his pül" gives us, for a change, excellent
comedy. while another scene is oecupied with the portrayal
of life in the kitchen, where the hero Algernon, who has
become quite a favourite, had established himself in order to
gain audience of his lady-love. An old, second-liand, book-
seller's shop is the subjeet of a scene in the "West Indian".
Fulmer and his wife, having just obtained unlawful possession
of some valuable jewels, are compelled to leave their stock
of books, and leave their shop, therefore making the sage
remark, that the balm of philosophy contained in the philo-
sophical literature left upon the shelves will no doubt be
sorely needed to heal the ?ngry wounds of the owner of the
missing jewels. To change the scene again; we visit the
humble cottage of a sailor, Billy Bustier, where Mistress Kate
is busy with some household duties, or we enter a cabin on
the sea-shore, formed out of an old, inverted, fishing coble,
which the happy trio, Old Goodwin, Philip and Lucy, proudly
and lovingly call home.
their doikestic. The domestic interest in which these comedies
interest. are so strong is obvious upon the most casual
examination of their themes. " The course of true love never
runs smooth", is the text of each and all. The mutual desire
of a pair of true lovers is being impeded or thwarted, either
by the stubborn Opposition of their respective guardians, or
by some social prejudice or caste distinetion. In " The Wheel
of Fortune", it is Harry Woodville and Emily Tempest who,
suited to each other in every respect except that of rank
and fortune are mutually desirous of a union; but Emily's
father, for reasons of personal advantage, is determined to
marry his young and beautiful danghter to Sir David Daw of
Monmouth Castle, an old, bald-headed, vain, boorish barbarian
of a coxeomb, whom she mortally hates and despises. In
274 OSBORN WATERHOU8E,
Eelly's "Word to the Wise", Dormer welcomes Bastings, as
his tut uro son-in-law: }li>> Dormer's choice rests apon Villars,
her father's Steward. Sophia, in Cumberland's "Brothers", is
promised by her father to Belfield senior: she is courted by
his younger brother and ardently reciprocates his passion.
These are bul a few of such incidents as occur in every play
of the period and could be multiplied ad infinitum.
Or perhaps, the domestic incidents chosen by the dramatist
may centre round the innre intimate relations existing between
husband and wife. Cumberland's "Brothers" gives us an
eminently diverting, ii somewhal extravagant, picture of the
terrible sufferings of Sir Benjamin Dove, the hen-pecked
husband, received at the hands of thal shrewish martinet his
wife. In another play1) by the same author, Mr. and Mrs.
Wrangle, who liave been married against their inclination by
the imperious will of a father, and who are really living in a
state of coinmliial misery and mutual detestation, because they
dare not confess it to their friends and relations. are compelled
to masquerade before theworld in the röle of apair of turtle
doyes, enjoying an ecstatic superabundance of domestic felicity
and matrimonial bliss. Similar harsh relations exist between
Mordent and Lady Anne in Holcroft's "Deserted Daughter*'.
Another frequent "motif" in the play s of the sentimental
school, and one which we have previously seen in Cibbers
Husband", is the reform of a wayward, if not
libertine husband. by the patieut. uncomplaining, forbearance
and kind and considerate attention of his wife. Lady Anne.
in the above-mentioned play by Holcroft, so wins over her
husband Mordent; Sabina Rosny, Lord Sensitive, in "Firsl
Love", and Lady Woodville, her husband, in "The Wheel of
Fortune"'.
tehder ^ pathetic Such domestic themes as compose the
SCENES- plots of these comedies, very naturally lend
themselves to the introduction of tender and touching scenes.
and also aiford ample opportunity for the display of moral
maxims. in character almost verging upon curtain lectures.
Of the latter. more shall be said when speaking of the general
didactic tendency of the plays of the sentimental school. The
V •! »ve".
,
I'K\ BL0PMENT OF ENGLISB SENTIMENTAL COM! Dl ETC. 275
characteristic, dramatic metliod of these comedy-writers, thal
of portraying innocent virtue in distress, would alone give
their plays a pathetic tone; but in addition to this, no senti-
mental comedy of the time is without scenes wherein some
leading character, in whom we should be interested, is placed
in most peculiarly distressful circumstances. Every play is
füll of them: Kelly's " False Delicacy" alone, would readily
snpply at least a dozen : but it must suffice, however, to refer
only to one or two.
The firsl shall be taken from Cumberland's "False Im-
pressions" the martyr-heroine of which is Emily. Eniily is
passionately in love with an eligible gallant named Algernon,
who not only fully reciprocates her passion, but has also had
the good fortune to rescue her on a previous occasion from
a most dishonourable attack. Emily's father, however, re-
solut ely forbids her to marry her benefactor, and furthermore
stupidly insists upon her promising to accept another lover
whom she has not even seen. In addition to this, she at
length discovers this proposed lover to be the very man who
instigated, if not actually made, that dishonourable attack from
which she was opportunely rescued. Holcroft's "Deserted
Daughter" furnishes an equally affecting scene. Joanna, a
noble and virtuous girl, whom her father for private reasons
has not the nioral courage to acknowledge, is unwittingly
conveyed to the house of one, Mrs. Enfield, whum she eventually
discovers to be a common procuress. A precisely similar
Situation occurs in Cumberland's "Fashionable Lover". To
such characters as Joanna and Miss Aubrey, no other Situation
can be so painful; such circumstances wound their feelings
where they are the most sensitive and tender, for that which
fchey cherish most dearly, their 'virtue. is being put to the
hazard.
The scenes in which the hero or heroine is represented
as innocently suffering, are by no means the only incidents
which furnish a sentimental or pathetic interest. The fifth
acts of these plays are rarely without the conversions of the
few wicked characters which the dramatist sparingly allows
himself, whose expressions of repentance and remorse are often
of a touching nature. Or again, perhaps, we are asked to
witness the meeting of parent and child, husband and wife,
276 OSBORN WATBBHODSE,
after a Long period oi Separation, orto listen to an expression
of gratitude for friendly benevolence. On another occasion,
it may be the raptnrous union of a pair of lovers, who have at
leugth sncceeded in removing every barrier, which the dra-
matist seizes, and upon which he expends all his powers of
sentimental analysis and portrayal.
Although to modern readers such scenes as these appear,
some extremely effeminate and sentimental, others quite
ludicrous, and others again even disgusting, we have every
reason to believe tliat these were the portions which gained
for such plays tliat surprising popularity ondoubtedly enjoyed
by them. The public had a passing taste for sentiment: the
dramatists provided for it, and they had their reward: the
novelists Richardson and Sterne also ministered to it, and their
works too gained a similar popularity.
lack of originality. During even a casual perusal of the
plays of Kelly and Cumberland, one cannot fail to observe a
poverty of invention, a lack of originality, and little dexterity
in the manipulation of the intrigue. The dramatists appear
to have experienced great difficulty in devising real action.
since the exposition and the long-winded Speeches of many of
the characters largely fill up their scenes: in this respect
Kelly is the worst offender. At the beginning of the play,
they do not give us rapidly and vividly an exact idea of the
Situation, nor place us at the proper point of view, but leave
us in a state of uninteresting bewilderment, totally unable to
explain the actions of certain characters. until a further re-
velation of facts is made nearer the end of the play.
little variety Moreover these ])lays are most lamentably
in limited in their plot-motifs, since the same
Springs of action occur again and again. Most
frequently the plays do not embrace one progressive action
which is complicated and finally resolved ; but, sometimes the
action seems to halt, at other times delayed portions of the
exposition fill the scene, and what real complication does take
place, is almost invariably based upon such a misunderstanding
as cannot, in consistency with dramatic truth (except in farcej,
persist long. Almost every play of this school is not a comedy,
but a tragedy of errors; so that it would scarcely be hazardous
to venture the Statement, that were all the action arising out
DEVELOPMENT OV EXGUsil SENTIMENTAL COMEDY ETC. 277
of these misunderstandings, mistaken identities, and disguises
removed, little real action would remain. This is particularly
noticeable in such a play as Cumberland's "West Indian".
Belcour, rFhe 'West Indiau, is continually being duped by
Mrs. Fulmer. On une occasion slie lias told him tliat Louisa,
with whoni he is in love, is not really Charles' sister, bnt only
his mistress and passing under the name of sister, upon which
Information Belconr bases his treatment of her, with such
disastrous consequences as may readily be imagined. On
another occasion. having entrusted for delivery to Louisa. some
precious jewels to the same villainous Mrs. Fulmer, who
promptly appropriates them, he proceeds upon the assumption
that they have safely reached their destination, and again is
plunged into a medley of mistakes and misunderstandings.
lack of unity. The plots of many of these comedies in
addition to having little or no unity of design most deplorably
lack any unity of interest. The underplots most frequently
are only slightly and accidentally connected with the main
theme, contribute but little to the main action, and but serve
to dissipate any, central absorbing interest which the opening
of the play may have aroused. The weakness of the play-
wright is seen in the first few scenes which should awaken
this central interest, but which fail to do so, rarely if ever
striking the key-note of the play. The relation between the
characters and the plot is a most unreal one; for we do
not feel the events of the plot to be reactions of the characters
upon their circumstances, but the plan of action seems to have
been conceived and forced, without due consideration of the
characters taking part. In short, we do not see the action
organically evolving itself, but are conscious of some interfering
external force; we are suspiciöus of a performer behind the
scenes pulling the strings of his marionettes.
weak denoüment. By farthe weakest point, however, in
the plot-structure of these sentimental dramas, is the naively
summary and obviously violent way in which the denoüment
is effected. The dramatist makes no serious attempt to untie
the knot: he cuts it. In the flfth act of each play all the
difflculties receive a happy adjustment. which is usually
effected in a violent manner entirely untrue to nature. Here
the libertine husband is conveniently reformed; his short-
278 ' OSHÜKN WATEHHOrSK.
Comings and past sins are complacently forgotten aud for-
given by Ins wife, and a kind of "fee bienfaisante", a wealthy
character who is the personification of good-nature and benev-
olence, most generously removes those barriers which alone
liave prevented tlie union of tlie contracted couple. Varland '),
by exposing- tlie villainy of a lawyer, produces a will whereby
Louisa is provided with a dowry; Penruddock2) settles a
fortune upon Harry Woodville, Sheva3), tlie Jew, upon Miss
Radcliffe, Captain Ironsides4) lipon Belfield -Tun., Sir Oliver
Montrath5) upon Algernon, Cecil6) upon Miss Marchmont,
and so each thereby removes at last the only barrier which
has been impeding the marriage of a pair of happy lovers.
DIRECT & INDIRECT DIDACTICISifl.
"Write moral-pla3rs — the blockhead — why good people
You'll soon expect this house to wear a steeple;
For our fine piece to let you into facts,
Is quite a sermon only preached in Acts."
Such is David Garrick's facetious but by no means injudicial
criticism of Kelly's "False Delicacy", made in his prologue to
the play. Kelly and Ouinberland frequently stated tliat they
lioped to impart usefiü Instruction in their plays: we are
rherefore not surprised to find that they possess a decidedly
didactic tone. Scenes are frequently introduced in order to
expose certain social evils of the time. either by portraying
such situations or events. or by making the dialogue take the
form of a discussion upon such topics. It is quite cliaracteristic
of Cumberland (the same may be said of Kelly in a less
ee) that he seizes with the greatest avidity every
conceivable opportunity for exposing those social evils. The
campaign which Addison, Steele and Cibber had commenced,
and vigorously carried on, was cliiefly directed against the
pernicious practice of duelling, which in eighteenth-century
Europe had become a formidable evil and which at the present
day has scarcely been obliterated. Of the seven plays by
Tumberland to which reference has chiefly been made, five
contain scenes into which a duel is introduced, while the two
remaining ones possess conversations in which it is denominated
West Tndian ". 3) "The Jew". 5) -'False Impressions".
) -:"\Yheel of Fortune". 4) "The Brothers . a) "False Delicacy".
^
DEVELOPMENT OF BNGLISH SENTIMENTAL COMEDT ETC. 271.1
niurder and spoken of in terms of unqualified reproacli and
condemnation. "A Word to tlie Wise" introdnces a similar
scene; in "The Scliool for Wives" tlie duel forms tlie subject
of another somewhat lengtly homily in dialogue; Holcroft in
"The Deserted Daughter" treats of the same subject, while
of contemporary French plays introducing tliis topic, Beau-
marchais' "Le Philosophe sans le savoir" may be mentioned
as a typical example.
To fail to respond to a ch allenge had come to be regarded
as a dishonourable course of action: the. problem. therefore,
before dramatists was how to devise an honourable method
of withdrawal from a meeting by challenge, or at least of
avoiding a fatal termination. Various methods of evasion are
adopted; but in no case, as far as we have examined these
plays. is the duel allowed to terminate fatally. In many cases
the playwright allows one of the combatants to wound his
colleague so seriously that his life is despaired of, and then
expends all his efforts upon depicting the deep and burning
remorse which torments the aggressor. On another occasion
one of the combatants may be represented so skilful in the
use of his rapier as to be able, by a dexterous pass, to entirely
disarm his Opponent. In another instance pistols are the
weapons chosen and the one who has received the challenge.
since he entirely disagrees with the practice but is in honour
bound to meet his Opponent, refuses to cock his weapon; his
Opponent notices this and declares that he will not commit
murder. After this satisfactory explanations follow and they
both, recognising that the whole trouble has arisen out of
a mutual misunderstanding , are equally grateful for the re-
conciliation.
In "The Wheel of Fortune'" it is the folly of gaming,
which in the character of Woodville, Cumberland is anxious
to emphasize, and in "The Choleric Man*', says Mr. Miliar,
"his hits at the game laws" are so pungenL and frequent
" that they remain more deeply imbedded in the memory than
either its plot or its personages. " These comedies also are
füll of long-winded homiletic dialogues, in which the characters
are made to discuss the ethical quality of a certain course of
conduct, and which invariably end in the more virtuous
altercator thoroughly convincing his Opponent, who at last
OSBOKN WATEKIIOUSE,
grudgingly repents. " If a man was to be hanged or niarried,
out came a sentiment. If the butler was drunk or tlie
chambermaid impudent, listen to a sentiment7'; and at the
dose of the play, "forward came every individual aetor and
actress and suspended the fall of the curtain with a sentiment."
failure in character. In the creation of characters, the dram-
atists own more particular province, the comedies of Kelly
and Cumberland most signally failed. This weakness, as far
as can be judged by contemporary accounts of and references
to these plays, does not appear to have met with severe
censure; but we are rather led to believe that psychological
skill in the analysis and portrayal of character was neither
duly appreciated nor demanded by the theatre-going public
of the time. The dramatists had other means of enlisting
the sympathies and interests of tbeir audience; domestic
Problems were intrinsically interesting to them, sentimental
and pathetic scenes appealed to their susceptible if somewhat
shallow-hearted natures. and an abstract treatment of questions
of evil and suffering, made a strong emotional appeal to them.
monotony of the Upon reading consecutively several of these
characters. comedies, one is strongly impressed with the
monotonous recurrence of the same character (if it may be
so called) again and again, and no individual character remains
infixed in the niemory. The great characters of fiction,
Shylock, Falstaff, Don Quixote, Tartuffe, Tom Jones, Mr.
Micawber, have taken as real a place in the public memory
as any real historical personage of a bye-gone age. Others
again. among whom might be mentioned the characters of
Ben Jonson's plays, of the Restoration Comedy writers. of
Goldsmith's and Sheridan's dramas, not having reached such
a wide-spread popularity, meet with reference only among
people of a somewhat higher culture than that possessed by
the public at large. Not even in the latter class do we find
any of the personages of Kelly's and Cumberland's comedies,
which have one and all sunk into a well-merited oblivion.
Strictly speaking we should not call these figures characters
at all ; for they are usually quite devoid of the chief features
which necessarily constitute a dramatic character, and often
are little better than mere " portes-paroles ". If we regard
sentimental comedy as a comedy of types, we are almost
DEVELOPMENT OF ENGLI8H SENTIMENTAL COMEDY ETC. 281
compelled to admit tliat the types have been reduced to two,
the good aud the bad; for O'Flaherty, Penruddock, Macleod
and the remainder of their clan, can be quite algebraically
expressed by x and Mrs. Fulmer, Weasel and Belfield Sen.,
with their companions in villainy, may be similarly designated
by y. Such a broad Statement as this of course can only be
true in generali indeed feeble exceptions are not infrequent.
The dramatists' well-intentioned, though (as it proved) banal
persistence in this attempt to moralize the stage, was in a
very large measure accountable for most of their failnres.
AVe have previously seen that their plots are designed to
specially emphasize some moral truth: their characters are
specially drawn to exemplify virtue, and to fit the plot which
has been designed to work out a pre-conceived moral aim.
abstract natüre of the To portray a character that shall
characters. specially exemplify some moral excellence,
and yet remain true to nature, makes large demands upon the
dramatists genius; but to conceive a character that shall be
blameless, yet life-like, is well-nigh impossible. In their
attempts to put upon the stage virtues personified, Kelly and
Cumberland have robbed their characters of much of their
human interest, and have often given us personages little
better than the abstractions of the old Morality play. In
their desire to portray moral perfection they have lost sight
of the humanity of their characters — humanuni est errare.
In thinking of the moral value of human nature we are
making an abstraction, and to consider that as the sole
element of man's nature is to make a serious mistake; for a
man may have comparatively little or no moral sense, and yet
by sheer intellectual superiority and consciousness of power
gain our interest, if not our sympathy: it is so with Shak-
spere's Eichard III. The intellectual and volitional side of
human character, however, is almost entirely neglected in these
sentimental comedies.
The exceedingly shallow psychology of this school of
drama, appears to be based upon the idea that man's innate
tendency is towards good; for the characters do what is right
by spasmodic impulses, for which no sufficient motive can be
found. What a wealth of interest does the dramatist sacrifice
by so conceiving his characters? Those mental conflicts, in
282 OSBOKN WATERHOUSE.
which passion. or love. or pleasure, combats duty or reason, in
which a man's generous impulses and more highly spiritual
nature are pitted against the allurements of material or
sensual pleasures, in fine. all those delicate and masterly
strokes of portraiture which betoken the highest dramatic
genius, are totally absent. Yirtue and vice, abstract and
absolute, do not exist in human nature, but are manifested in
the excellences and weaknesses, in crotchets and foibles, and
in all those shades of character which are found in such in-
finite variety in human life.
lack of ccntinuity & In order to bring about the desired
consistency. denoüment, it is imperative that on certain
occasions a character should act in a certain definite manner;
but at the same time most of the actions of that character
should ultimately be capable of explanation by a consideration
of its main features and the circumstances under which it is
acting. In the comedies under discussion, however, many of
the actions of the leading personages are either not expressive
of character at all, or are out of keeping with their chief
characteristics as conceived and set forth in former scenes of
the same play. Personages so treated, are essentially quite
devoid of consistency and continuity. The application of so
general a critical Statement of course, must be far from
universal. The antithesis between Mrs. Harley, the sprightly
widow and Lady Betty Lambdon, the typical lady of sensibility,
in Kelly's "False Delicacy", is remarkably well sustained
throughout the play. Cumberland too, often makes an attempt
to create a character who shall be something of a crank, and
not infrequently succeeds, upon its first introduction in infusing
into the person a little Jonsonian 'humour'; but this entirely
disappears upon its third or fourth appearance and the character
is then left as weak and colourless as its fellows.
other failings -^n dramatic figures which lack those fir.st
in essentials, continuity and consistency, it
CHARACTERISATION. ^^ be M]y ^ ^^ f()r q^ ^^^
mark of dramatic genius — the power to portray character
development. The dramatic expression of character - develop-
rnent is most intimately and essentially dependent upon
those finer touches which reveal to us a man's motives for
actions. his intellectual and emotional resources, and whose
-
DEVELOPMENT OF ENGLISII SENTIMENTAL COMEDY ETC. 283
development consists in a fostering of the flner and niore
generous elements in liis nature, and in an inhibition of selfish
and evil Impulses: if the development be in the direction of
degeneration the reverse of this process takes place. In the
comedies of Cumberland and Kelly, however, many of the
actions are unmotived, unrestrained, extraordinary, and, doing
great violence to nature, make excessive demands lipon the
chief characters.
Another feature of the characters of these plays, which
further tends to obliterate their identity, is the violent and
unprepared reformations and conversions which so frequently
take place. The dramatist, in desiring to paint life as it
ought to be, usually finds it necessary in the flfth act of
each play to represent those few wicked characters which he
has grudgingly allowed himself, repentant and reformed. To
portray a complete revolution in character without destroying
its identity requires the most careful preparation and skilful
handling of which dramatic genius is capable : in this however
Kelly and Cumberland entirely fall. In Cumberland's "First
Love", Lord Sensitive, the rake, and Lord Sensitive, the reformed,
are two entirely different personages, and there is no transi-
tional Lord Sensitive to lead us from one to the other. At
a certain point in the fifth act of these plays the villain is
na'ively replaced by an angel; some sudden impulse, a pang
of remorse, or the momentary reminiscence of some past event,
immediately gives birth to a generous resolve which is then
and there fully accomplished with little difficulty. Even a
limited experience of life testifles that such a process is totalty
alien to the natural course whereby, after many failures in
the attempt, conflrmed habits are eventually broken and new
ones slowly established. From the works of Kelly and
Cumberland it would be possible to cite a host of examples
of such indiscriminate revolutions in character, but we nmst
be content with referring to a few.
Lady Cypress, during the flrst four acts of Cumberland's
"False Impressions", is represented asEmily's stein and shrewisli
guardian, and as treating Emily's lover most harshly ; but in the
flfth act, to meet the exigencies of the plot, without any pre-
monitions she immediately relents her previous harsh conduct,
and most unaccountably lavishes her generosity lipon all around.
28 I OSBOKN WATERHOUSE,
In many cases the apparent alteration in conduct cannot
be called in any sense a sincere repentance or reform, although,
as is evident from the new attitude taken up by the other
characterSj the dramatist himself regarded it in such a light.
Let us examine the case of Lord Sensitive in Cumberland's
- First Love", for it is quite typical of very many more. Lady
Ruby is a widow who has recently succeeded to a large fortune,
and to whom Lord Sensitive, having deserted his wife and
left her in Italy, is persistently paying his addresses. In the
fifth act, Lady Ruby, having at length become acquainted
with Lord Sensitive's disgraceful history, contrives a meeting
for him and his wife, who in the course of the play has
arrived in England. Upon this surprise, Lord Sensitive endeav-
ours to extricate himself from such an awkward Situation with
as much grace as possible, and therefore makes an extravagant
declaration of penitence, and once more embraces his forsaken
consort. In short, he saw that all hope of winning Lady
Ruby and her fortune was gone, that his villainy was dis-
covered, and that the only safe and expedient line of conduct
open to him was to assume penitence, and pretend to reform.
A precisely similar event takes place between Belfield Sen.
and his deserted wife Violetta, in "The Brothers".
Another most unaccountable and violent change in char-
acter is seen in the person of Sir Benjamin Dove, in Cumber-
land's "Brothers": a play which is in many respects a most
feeble echo of parts of Shakspere's "Taming of the Shrew"
and "Much Ado". During the greater part of his married
life, Sir Benjamin Dove has servilely obeyed the most tyrannous
mandates of his snappish wife, and led the life of a most
abject slave. On one occasion she compels him to send a
challenge to Captain Ironsides, and they accordingly meet:
but being old friends Sir Benjamin explains his position to the
Captain, treats the matter as a joke, and then vows to his
that, having once asserted his courage, he is determined
to be the absolute monarch of his own house. He now com-
mences to tarne his shrew, and to the end of the play, pomp-
ously, yet amusingly, demands from her that slavish obedience
which she formerly had succeeded in exacting from him. Like
Petruchio he succeeds.
Regarding, as we do, the function of comedy as being
DEVELOPMENT OF ENGLISH SENTIMENTAL COMEDY ETC. 285
"to hold tlie nrirror up to nature", we are compelled to admit
that tlie comedies of Kelly and Cumberland fall far short of
performing tlieir legitimate function; or at least, tlie mirror
wliich tliey held up must liave been a singularly irregulär
and uufaithful one, for the image which it presents to us, is
violently distorted and strikingly unreal. This is an inevitable
result of their dramatic method, for to give us a true picture
they must draw from the life, and not construct a conventional
world intended to exemplify a preconceived moral. In short,
they lost sight of the sesthetic end of art, in too closely con-
sideriug their moral purpose.
THREE CHIEF CHARACTERS IlX tlie PlaVS Under dlSCUSSiOll tliree
the same types of character almost invariably
in each play. appear ; the hero , the dramatist's ideal
of a young man, a kind of eighteenth-century "edition de luxe"
of the mediaeval Sir Galahad, the heroine, whose chief business
seenis to be to get into difficulties, and an elderly man whose
special function is to resolve the complication of the plot. The
former pair are always passionately in love with each other,
are of an entirely unpractical nature, lead a romantic existence,
and make little effort to overcome their difficulties. They
appear to stand apart from the rest of the characters, and are
exceptionally lacking in human interest.
But it is the third of these characters wliich strikes a
discordant note, sufficient of itself to destroy the harmony of
the whole, if there were any such harmony; and it is here
that the dramatist's moral purpose most directly mars his plaj'
as a work of art. He recognises that certain types of character,
such as the Jew, the Irishman, the bookworm and the Scot,
liave been the conspicuous butts of the Comic Muse ; that upon
them the füll weight of stage ridicule has fallen; that such
ridicule has often been in part, or wholly, unjust, the malign
off spring of racial and social prejudices; and therefore, animated
by a most praiseworthy , yet mistaken motive, he determines
to provide an antidote to this pernicious poison which has
been coursing through the veins of public opinion. In order
to achieve this, he considers it to be absolutely necessary to
portray such despised personages, not as they really are, but the
exact antitheses of what they liave been usually represented;
as especially rieh in those moral <iualities (intellectual qualities
Anglla. N. F. XVIII. 20
286 0SU0RN WATERHOUSE,
he fails to recognise) in wliicli they liave been portrayed as
deficient. Since Barabas and Shylock, the name -Tew liad
become synonymous with avarice and cruelty: in Cumberland's
estimation tlie antidote was to paint Sheva the perfection of
mercy, gratitude, and generosity. Now cliaracters wliicli liave
lived lipon the stage and been recognised universally as life-
like, must be really true to nature; for, if their continued
popularity were simply due to tlie fact that tlie dramatist liad
painted them from tlie same prejudicial point of view from
wliicli his audience saw them, as time went on and such
prejudices decayed, these cliaracters would liave ceased to
appeal to us. But Kelly and Cumberland lost sight of their
true artistic purpose, the painting of life, and produced
personified abstractions which we can neither love nor hate,
despise uor imitate.
romantic interest. We liave attempted to trace the devel-
opment of sentimental comedy from the plays of the Restoration
school, themselves a continuation of the Jousonian tradition;
but as this development proceeded, comedy took upon itself
more and niore of romantic interest.
In a previous chapter we liave referred to the revival
of Shaksperean and other Elizabethan comedies, which took
place during the first sixty or seventy years of the eighteenth
Century: the influence of this movement, upon the work of
Cumberland at least, is not difficult to trace. It was this
which gave Sheridan such a splendid opportunity for pillorying
Cumberland, under tlie title of "Sir Fretful Plagiary" in
"The Critic"; and which justified him in speaking of the
sentimentalist as one, "wkose imitations of Shakspere re-
sembled the mimicry of Falstaff's page". Of the true spirit
of Shaksperean drama, with its masterly portraiture of char-
acter, these eighteenth-century comedy writers did not catch
the faultest breath; but only succeeded in absurdly mimicking
those mechanical plot-devices, which their great predecessor
liad carelessly taken from inferior Originals, and so wonderfully
glorified in making use of them. We have already observed
that Cibber, ever a thrifty borrower and adapter, made use
of two of Beaumont and Fletcher's plays, in constructing his
"Love Makes the Man"; that Cumberland, on more than one
occasion. introduces the device of disguising a woman in male
DEVELOPMENT OF ENGLISU SENTIMENTAL COMEDY ETC. 287
attire, when there is absolutely no necessity for it; that
Petruchio suggested Sir Benjamin Dove, and tliat the heroine
and villain in "The Brothers", were perhaps not unindebted
to Hero and Don John of "Much Ado": but, wherever these
Hhaksperean echoes occur, we feel them to be entirely tasteless
and out of place, and are compelled to concur with Sheridan's
wittily expressed, yet none the less just criticism.
The fundamental plot-device of Shakspere's " Comedy of
Errors", is repeated in some form or other in every play by
Cumberland; for, as we have already noticed, almost all the
action of his plays is entirely dependent lipon misunderstandings
and mistakes of identity. In the weakness of their inventive
power, Kelly and Cumberland have not only invariably relied
upon this device, but in the majority of cases have stretched
the mistakes and misunderstandings far beyond the bounds
of probability. A mistake or misunderstanding in real life
does not usually persist very long; but in the comedies under
discussion, the mistakes are invariably prolonged ad ab-
surdum, and moreover, being intermingled with serious and
pathetic incidents, they give to the whole a stränge air of
hetereogeneitj^. In farce we permit them, and the more
absurd the mistakes, the more the fun : but in a drama which
professes to teach by example a serious lesson, they seem
strangely out of place.
Of romantic, as distinguished from farcical incident, the
plays are also füll. In many instances we have personages
introduced who for years have lived across the seas, yet not-
withstanding this, most opportunely arrive to solve some
difficulty when their presence is needed. Or again perhaps,
a disconsolate lover cannot visit his mistress because of the
commands of her guardian, and therefore falls back lipon the
time-honoured device of the romances, and enters her presence
disguised as a servant. On other occasions, Sabina Rosny
and Violetta, deserted brides, most unaccountably arrive in
England just in time to overthrow their husbands' Scheines
of villainy. Now in comedy which claims to portray scenes
from ordinary life, which professes to show how people in
like circumstances to our own should act, it is highly essential
that the heroic and romantic should give place to the realistic
and natural; for the cumulative effect of such romantic
20*
288 OSBORN WATF.RIIOUSE,
incidents as we have referred to in tlie preceding pages, cannot
be other than to stagger our belief.
explanation of their popularity Our criticism of these sentimen-
in the isth Century i&\ comedies up to tliis point lias
of necessity been largely depreciatory; for between them,
with their feeble psychology, their superabundance of mor-
alizing, their abstract treatment of good and evil, and the
modern public, there is no bond of sympathy: the characters
fail to gain our interest and the preaching fatigues us. How
then are we to account for that immense popularity which
these plays undoubtedly enjoyed?
Between the plays and their public there must have
existed some bond of sympathy capable of arousing interest,
which now lias disappeared. That bond of sympathy, which
has left its impress upon our literature and sunk into signif-
icance in our national character, was the peculiar trait of
'sensibility'. It would be an exceedingly long and difficult
task to trace the growth of this attitude of mind out of the
philosophical and religious thought of the seventeenth Century;
but, M. Lanson, who has performed such a task at some
length in relation to French literature, has summarised bis
valuable researches in the following illuminative passage; —
"Voilä par quelle combinaison, par quelle action reciproque
le christianisme, le cartesianisme, la galanterie frangaise, la
Philosophie sensualiste, l'esprit d'analyse scientifique, le scepti-
cisme religieux et la corruption des mceurs aboutirent, au
commencement du xvme siecle, ä ce produit singulier auquel
on applique dans im sens tres special le nom de sensibilite."
This 'sensibility' was the most precious virtue which
these sentimental people prided themselves upon possessing:
Kelly's characters possess it in a more marked degree than
Cimiberland's, and the ladies more than the gentlemen. Many
of the characters themselves refer to it by name, and, from
the contexts in which these references occur, it is clearly
evident that it was esteemed an exceedingly desirable quality :
e.g. (we quote from "False Impressions") "Emily. Dear Madam,
speak more kindly to your nephew, how can you oppress a
youth of bis sensibility."
The ultimate dement of this 'sensibility ' is pure egoism;
for these persons of sensibility do not so much love and
DEVELOPMENT OF ENGLISH SENTIMENTAL COMEDY ETC. 280
sympathize with objects and persons, as love and sympatliize
with themselves, in those objects and persons. The expression
of sympathy aronsed in tliem a pleasurable emotion something
akin to tliat awakened by a beautiful object, and therefore
they delighted to sympatliize with people in distress, because
it gave tliem such self-gratification.
This mental attitude manifested itself in several ways;
the most obvious of which, is the readiness with which the
characters possessing it could shed tears. Misfortunes, great
and small, real and imaginary, and even distress in the
abstract, would awaken violent emotions ; but since the Springs
of feeling were near the surface, they were readily agitated,
soon alla}Ted, and, not being under the control of the will,
rarely if ever resulted in anything beyond spasmodic impulses.
Moreover, emotional expression being regarded as an estimable
quality, little or no attempt was made to conflne it within
reasonable limits, but on the contrary it was too often ostenta-
tious and fictitious.
Again, this 'sensibility' betrays itself in a somewhat
frequent indulgence in morbid introspection. When persons'
emotional states had become objects of absorbing interest to
them, it was quite natural that they should cohtemplate tliem
too closely, and place far too much reliance upon them for
guidance in life. In these plays, a character very frequently
stops to analyse and minutely describe, his or her varying
feelings: e. g. Louisa. *) "Think of him no more! Well I'll
obey; but if a wandering uninvited thought should creep by
chance into my bosom, must I not give the harmless wretch
a shelter? Oh! yes; the great artificer of the human heart
knows every thread he wove into its fabric, nor puts his work
to harder uses than it was made to bear: my wishes then,
my guiltless ones I mean are free: how first they spring
within me at that sentence ! Down, down, ye busy creatures !
Whither would you carry me? Ah! there is one amongst
you, a forward new intruder, that, in the likeness of an
offending generous man, grows into favour with my heart.
Fy, Fy, upon it ! Belcour pursues, insults me ; yet such is the
fatality of my condition, that what should rouse resentment,
!) "West Indiau".
290 OSBORN WATERHOUBE,
only calls up love." The charaeters of these plays, like
Richardson's heroines, fail to see life on all its sides; and by
contemplating tlieir oavü distress considerably magnify it, yet
seek no rational means of alleviating it. They delight in
pitying the nnfortnnate, but never strive to render snbstantial
aid; for they mmli prefer that misery should exist in order
to give them the opportunity of indulging in the lnxnry of
grief. Scarcely any of the charaeters found in these comedies,
except the few villains whom the dramatists would fain have
dispensed with, bnt could not, are eapable of taking a practica!
course of consistent action when critical situations oeenr:
with them. " the native hue of resolution
Is sicklied o'er with the pale cast of thought."
Nor must we regard tlieir generosity, philanthropy, and
benevolence. as the ontcome of an altrnistic temperament or
as the resnlt of a high ideal of dnty; but rat her, as again
springing from their desire for emotional satisfaction. They
were generous and Philanthropie that they might reflect thereon,
and such reflection awakened those pleasurable emotions
which they deliglited to experience: in short, they eultivated
theii' 'sensibility'.
This then.'is the secret of the dramatists' success; they
painted charaeters füll of 'sensibility', that new virtue which
had just become so populär and in which the public deliglited
to indulge, and thereby satisfied the public taste. This was
what an eigliteenth-eentury audience, which cared little for
psychology, keenly demanded: a modern reader asks for
psychology and despises sensibility. Again, the abstract
treatment of evil and distress, in people of sensibility was
eapable of giving pleasure, since it awakened strong emotions :
in our times however, it entirely fails to seize our imagination,
leaves us iey cold, and most often wearies us exceedingly.
And finally, we must remember that to people who had not
yet been wearied by thousands of sentimental novels, domestic
topics, drawn from the life of middle-class society. which then
had not been exhaustively treated, could not fail to come very
near home and prove intrinsically interesting.
their general style. The general style of these plays is very
much akin to the style of their plot and characterization; we
see in it a certain air of affeetation, sentimentality, and
DEVELOPMENT OF ENGLISH SENTIMENTAL COMEDY ETC. 201
unnaturalness. while the dialogue is most unskilfully managed;
for the speeclies of the characters not infrequently developing
into lengthy homilies upon some moral topic, totally unsuited
to the character, obviously directed at the audience, and to us
at least, of little intrinsic interest, thus entirely lose their
dramatic character. There appears everywhere a studied
avoidance of the normal expressions of ordinary mortals, and
an obvious striving after epithets expressive of strong emotion,
which often lead the writer to perpetrate glaring absnrdities.
Such absurdity is seen in the excessive use of apostrophe,
exclamation, and aposiopesis, with which the writer invariably
staccatos his dialogue. Or again perhaps, the hero addresses
his lady-love in the following fashion; "Dissolving softness!
Oh the drowning joy! Happy, happy, he that sips eternally
such nectar down, that unconfined may lave and wanton
there in sateless draughts of ever springing beauty." Another
character speaks of God as " the great artificer of the human
heart", of his father as "the dear author of my life,' and on
two supposedly tragic occasions, exclaims, "I am all surprise"
and "I am dumb with horror". Clearly all this is excessively
affected and absurd. One other noticeable feature more partic-
ularly seen in the works of Cibber and Cumberland, is that
on certain occasions, when the Speeches are intended to be
especially lofty in sentiment and dignified in expression, the
prose seems to fall into a kind of iambic rhythm, not unlike
weak blank-verse.
In this brief and inadequate attempt to survey the work
of Kelly and Cumberland, its chief blemishes, such as lack of
plot-unity, weak denoument, and empty and uninteresting
characterization, have been shown to be due in some measure
to their anxiety to reform the' stage, to the pursuing of a
moral aim rather than an a?sthetic one. For the failure of
their work as comedies were they compensated by the
achievement of their moral aim ? The answer must be largely
negative ; for they cannot in any sense be said to have exerted
a great moral force for good, whereas their work did accelerate
the decadence of the drama. However, we must remember
that at least they banished from the stage the license of the
preceding era, and also made an appreciable effect upon public
opinion in respect to such questions as gaming and the duel.
292 OSBORN WATERHOUBE,
Relation tc french There still remains another topic for
comedie larmoyante. consideration, since any treatment of "En-
glish Sentimental Comedy" would be incomplete without at
least a summary referenee to asimilar and almost contemporary
development of the French drama. The extent of the indebted-
ness of English sentimental comedy to the work of La
Chausee's school is somewhat difficult to estimate, but has
probably been greatly exaggerated. In characterizing Kelly's
plays as "all of the larmoyante sentimental class recently
introduced from France",1) "that charmingly inaccurate
writer", Mr. Gosse, is manifestly conveying by means of his
last phrase far too absolute an idea of the French influence;
for, a much more accurate attitude in which to regard the
relation betweep the English and French schools of Sentimental
Comedy, is to consider them as parallel developments, arising
out of more or less similar influences, and at certain points
inflnencing each other; and although special French plays
have fnrnished plots for Yanbrugh, Cibber, Steele, and the
later comedy- writers , we nmst not be led to overlook the
great reciprocal influence exerted upon the continent by
Richardson's novels, Sterne's "Sentimental Journey", and the
melodramas of Lillo and Moore.
In speaking of Yanbrugh's "/Esop", we remarked that the
English dramatist was entirely indebted to Boursault for the
whole of the sentimental and didactic portions of his play;
but this is an isolated example ; and a little later we find that
sentimental interests had already entered into the works of
Tibber and Steele, culminating in "The Conscious Lovers",
before the earliest representatives of fully-developed, French
"comedie larmoyante" were produced. The majority of La
Chausee's work, chronologically occupies a position between
"The Conscious Lovers" and the plays of Cumberland and
Kelly, and no doubt gave some impulse to the movement,
already started in those comedies of a transitional character
produced by Cibber and Steele. A little later Holcroft visited
Paris and ardently admired and diligently studied the works
') Gosse. "18th Century lit" : Kelly's works consist of 3 comedies, a 3
act farce, a verse tragedy, and a satire on actors, "Thespis'. Mr. Gosse speaks
of his 5 sentimental comedies.
DEVELOPMENT OF ENGLISII SENTIMENTAL COMEDY ETC. 293
of Beaumarchais, who in "Eugenie" and "Deux Amis" had
followed in the wake of La Chaussee.
The course of development of Frencli "comedie larmoyante"
also bears a striking similarity to that of English sentimental
comedy. Boursault, Peron, and Destouches, had led the way
for La Chaussee, while the latter in Ins early work. such as
"Prejuge a la Mode", still retained some comic scenes; but in
Melanide (produced in 1741) these disappeared and "le pa-
thetique regna seul". Voltaire, who scorned this bastard kind,
nevertheless had introduced into "L'Enfant Prodigue", "Xanine",
and "L'Ecossaise", some touching scenes, and so was compelled
to admit having written at least "comedie attendrissante".
From Diderot the new 'genre' received support both by way
of imitation in "Le Fils Natural" and "Le pere de famille",
and also by a critical defence in his "Dissertation sur le
Poeme Dramatique", while Beaumarchais and Sedaine (in his
"Philosophe sans le Savoir") also contributed comedies of this
new type.
Their purposes and dramatic methods too, were strikingly
similar to those of their English contemporaries, except that
the Frencli plays were still niore sentimental and 'larmoyante';
so that we are told, "II ne s'agit plus maintenant de faire
rire les honnetes gens par le spectacle des ridicules de
l'humanite, il faut les emouvoir et par suite les instruire,
par l'etalage constant de la vertu malheureuse." ') The writers
of comedie larmoyante, like their English contemporaries, also
sought to glorify virtue and family life, and to attack the
vices of society. Sedaine, for example, in "Le Philosophe
sans le Savoir", takes up the subject upon which Addison
and Steele, as well as the English sentimental-comedy writers,
were never tired of expatiating — the duel : concerning which
M. Petit de Julleville's history of French literature remarks:
"La Chaussee attaque par l'emotion un ridicule que n'avaient
pas affaibli les traits frequents des poetes comiques et l'elo-
quence d'un Destouches. II reussit."
Such a parallel as is found between the respective
developments of English and French sentimental comedy, is
but another example which brings home to us most forcibly
J) Petit de Julleville. "Hist. de la Litt. France". VI. 590.
294 OSBORN WATERHOUSE,
the trutli of Matthew Arnold's Statement, tliat "the criticism
which alone can nmch help us for the future, is a criticism
which regards Europe as being, for intellectual and spiritual
purposes, one great confederatiou, bound to a Joint action and
working to a common resnlt."
CHAPTER IV.
THE RETURN to a TRUER CONCEPTION of COMEDY.
GOLDSMITH and SHERIDAN.
I. Eivalry of "'False Delicacy" and "The Good-natured Man".
II. Foote.
in. "She Stoops to Conquer".
IV. Sheridan. — "The Critic".
V. Conclusion.
Our treatment of sentimental comedy has largely taken
the form, as it were, of a pathological study in the morbid
anatomy of the body dramatic; and although it should be
none the less interesting or valuable on this account, it is
nevertheless a pleasant relief to find the drama once more
regaining, by virtue of such sanative influences as the re-
freshing breath of Goldsmith's abundant liumour and the
sunny brightness of Sheridan's wit, its wonted vigour of
physique.
Great as the popularit}r of tliese sentimental comedies
had been, they were soon to be dethroned by the works of
Goldsmith and Sheridan; the former of whom was the rirst to
will back the public to a truer taste.
RIVALRY of "FALSE DELICACY" The firSt retUrn t0 humOUr aild
and character in comedy was made when
■THE GOOD-NATURED MAN". ^ ^gg , r^ Good . natured Man»
was produced. Many weeks betöre the appearance of "False
Delicacy" and "The Good-natured Man", it was noised abroad
that Kelly and Goldsmith were respectively about to produce
two plays widely differing in character and in avowed rivalrv:
the one which should appear first would therefore have an
immense advantage. Kellys play was produced by Garrick
DEVELOPMENT OF BNGLISH SENTIMENTAL COMEDY ETC. 295
six days before its more celebrated rival, which appeared
under the management of Colman; whose aggravating delay
Goldsmith, not without just reason, suspected of having been
deliberate, and the result of bis "promise given to Mr. Kelly,
that it sliould not appear tili after bis niglits were over".
Thus Kelly was favoured on every hand; not only had he the
support of Garrick's invaluable experience as a manager,
exceptionally good and willing actors who were interested in
the play, and a splendid prologue contributed by Garrick ; but
the play was of a kind the popularity of which had enormously
increased during the previous quarter of a Century and which
was then at its zenith. "False Delicacy" was played before
large and appreciative audiences for eight nights without
intermission , and was only at length withdrawn because the
management were solemnly pledged against running any new
piece nine nights in succession. The morning after its publica-
tion three thousand copies were sold before two o'clock in
the afternoon, and ten thousand more were disposed of before
the end of the same season. Nor was the fame of the work
confined to London and the provinces, but extended beyond
The Channel; for it was soon to appear in French, German,
and Portuguese versions, of which the Parisian edition had
an immense circulation.
Fortunately Goldsmith was not without supporters; and
it was the sympathy of "The Literary Club" alone, which,
amid almost crushing difticulties, preserved him from despair ;
while nothing less than the dictator's imperative and over-
bearing persistency, which few could resist, was needed to
break down Colman's provoking and stubborn Opposition. For
"The Good Natured Man" Johnson had written a prologue
beginning with the characteristically Johnsonian distich;
"Prest by the load of life, the weary mind
Surveys the general toil of human kind;"
into which the ponderous elocutionary style of Bensley seemed
to throw a melancholy gloom ; Powell also, who acted Honey-
wood, proved a dismal failure, and the play was only just
preserved from the limbo of the stage-damned, by Shuter's
masterly rendering of "Croaker" and Woodward's "Lofty".
The bailiff scene too gave great offence in box and pit alike,
after which Shuter again came to the rescue, and by a splendid
296 OSBOEN WATER IIOUSE,
reading of Croaker's incendiary letter, restored the audience
once more to its former good humour; until at last the theatre,
wliicli for some time had witnessed only sighs, and sobs, and
tears, was made to resound again with full-toned, ringing
peals of hearty laugliter. The play was thus saved, had a
fairly successful run, and in published form was sold sufficiently
rapid ly to be a financial success; but, in comparison with
Kelly 's "False Delicacy", it certainly did not take the town
by storm.
Although Goldsmith's play was not a crowning success,
the very fact that it had struggled through such enormous
difficulties into even mediocre popularity, rendered it patent
that the true comedy of humour and character was capable
of becoming a formidable rival of sentimental drama. The
latter 'genre' however received its death-blow from another
and more insignificant quarter: it was killed by a puppet-show.
foote. It was rumoured about town that the versatile
Foote had another surprising novelty in hand : accordingly, on
the 15th of February 1773, the Hay market Theatre was
crowded to its füllest capacity, with an audience waiting in
breathless excitement for the appearance of the famous farce-
writer and mimic. At length Foote appeared, and informed
them in sarcastically affected and sentimental tones, that " he
had to offer them, a comedy, called 'The Handsome House-
maid, or Piety in Pattens', whieh was to illustrate how a
maid of low degree, by the mere effects of morality and
virtue. raised herseif to riches and honours." "But they would
not", he added, "discover much wit or humour in it; because,
agreeing with the most fashionable of his brother writers,
that any signs of joyful satisfaction were beneath the dignity
of such an assembly as he saw before him, (roars of laugliter
interrupted him here) he had given up the sensual for the
sentimental style." "The puppet-show proceeded" says Mr.
Förster1) "and sentimental comedy never recovered from the
shock of that night."
"she stoops to conquer". Exactly one month later, Goldsmith
produced a still greater dramatic triumph, which at the present
day is one of the most populär of acting plays — "She Stoops
') Life of Goldsmith.
DEVELOPMENT OF ENGLISIl SENTIMENTAL COMEDY ETC. 297
to Conquer". This second comedy had still greater theatrical
obstacles to overcome than its predecessor; for Colman, the
Covent Garden manager, persisted in propagating abroad his
dolefnl predictions of failure, made little effort to control the
actors and actresses who were in open mutiny and refused
tlieir Parts, denied the autlior any new scenery or dresses
wliatever, and rejected four epilogues, only at lengtli to accept
the weakest of the five. The first title of the play, "The
Mistakes of a Night", was feit to be unsatisfactory, and there-
fore almost on the eve of its production, the three friends
Johnson, Reynolds, and Goldsmith, were racking their brains
for a new title, when the author eventually decided in
favour of "She Stoops to Conquer". At length the eventful
15th of March came, Goldsmith however was so mnch troubled
in mind that he coiüd not be prevailed lipon to attend the
Performance ; bnt preferred to stroll in The Mall of St. James'
Park, where a friend eventually succeeded in finding him,
and, upon the plea of necessity, prevailed lipon him to go to
the theatre in time for the fifth act.
From a dinner preceding the Performance, Johnson, Rey-
nolds and other friends, proceeded to the theatre. At that
time there was a court mourning for the King of Sardinia,
accordingly every one of note appeared dressed in black;
even Johnson, when reminded of it by a friend, condescended
for once to adopt the general Convention, so anxious was he
not to offend the audience in any way. In due course the
curtain rises and Woodward, dressed in the deepest mourning,
comes slowly forward, and repeats in simperingly slow and
pathetic tones, Garrick's mock monody on the imminent death
of comedy: with such a satirical prologue the sombre aspect
of the theatre is in strangely ironical harmony.
"Excuse nie Sirs, I pray — I can't yet speak —
I'm crying dow — and have been all the week.
"T is not alone this mourning suit', good masters:
Tve that within' for which there are no plasters!
Pray, would you know the reason why I'm crying?
The Comic Muse, long sick, is now a dying!
And if she goes, my tears will never stop;
For, as a play er, I can't squeeze out one drop:
298 OSBORN WATEKHOUSE,
1 am undone, that's all — sliall lose my bread —
I'd rat her — but that's nothing- — lose 1113' head.'
Wüen the sweet maid is laid lipon the bier
Shuter and I sliall be chief mourners here.
rro her a mawkish drab uf spurious breed
Who deals in Sentimentals, will sncceed!
But why can't I be moral? Let me try: —
My heart thus pressing — fix'd ray face and eye,
With a sententious look that nothing means,
(Faces are blocks in sentimental scenes.)
Thus I begin: — 'All is not gold that glitters',
Pleasures seem sweet, but prove a glass of bitters.
AVhen Ign'rance enters, Folly is at band:
Learning is better far than house and land.
Let not your virtue trip: who trips may stumble,
And Virtue is not Virtue, if she tumble.
I give it up — morals won't do for me;
To make you laugh, I must play tragedy.
One hope remains: — hearing the maid was ill,
A doctor comes this night to show Ins skill :
. To cheer her heart and give your muscles motion
He in Five Draughts prepar'd, presents a potion —
A kind of magic charm — for, be assur'd
If you will swallow it, the maid is cur'd."
Thus the merriment began, and throughout the piece, peal
after peal of hearty laughter made the roof of Covent Garden
ring and ring again. Three persons, however, seemed strangely
out of place with their Dick-Doleful faces, strongly indicative
of scarcely subdued resentment : they were Kelly, Cumberland,
and Macpherson of Ossian notoriety. rrhe evidence of the
contemporary press amply testifies that Cumberland , who
complacently plumed himself upon the invention of sentimental
comedy, was manifestly in mental torment; and entirely ex-
plodes his charmingly aprocryphal account, contained in the
Memoirs, in which he insinuates that Goldsmith's play, no
very praiseworthy work, was nothing less than clapped into
fame, by the industrious efforts of Johnson himself, and other
friends, in the role of claqueurs. To such an extent, however,
had Goldsmith won the sympathy of the public, that Colman,
DEVELOPMENT OF ENGLISII SENTIMENTAL COMEDY ETC. 299
wlio was openly known to liave impeded the production of the
play, was made tlie butt of public displeasure and ridicule,
lled to Bath, and finally liad to appeal to Goldsmith to speak
in Ins vindication.
Tlie contrast between the plays of the sentimental school
and those of Goldsmith is as great as could well be, and the
judgment of succeeding generations, which has allowed the
former to sink into oblivion and has preserved the latter,
testifies to the Sterling worth of the liumorist's work. In
Goldsmith's pla}<s, we notice characteristics in almost every
case quite antithetical to the chief features of the sentimental
dramas; for affectation gives place to natural ease, sensibility
and sermonising to character and humour, and the dramatist,
casting aside any pretence to a didactic aim, strives only to
provoke innocent laughter. Of "She Stoops to Conquer",
Johnson remarked, "I know of no comedy that has so much
exhilarated an audience ; that has answered so much the great
end of comedy, making an audience merry", and we also
know that this was Goldsmith's purpose; for. having noticed
Sir Joshua Keynolds' confidential servant, Northcote, seated
in the gallery, lustily applauding his play, he afterwards took
the liberty of questioning him; "Did it make you laugh?"
queried Goldsmith, "Exceedingly", replied Northcote: "Then
that is all I require", retorted Goldsmith.
We have previously endeavoured to show how lamentably
weak, in respect to character portrayal, the plays of Kelly
and Cumberland were : but such a Charge cannot be preferred
against a Single scene of Goldsmith's comedies. In "The
Good-Natured Man", a certain sentimental interest yet clung
to the person of Honey wood : but,. how healthf ul is the wonderf ul
humour displayed in Croaker, Lofty, and those immortal bailiffs
wno have been fortunately restored again to the play ! "There
has not been of late", said Dr. Johnson, "a character exhibited
on the stage such as that of Croaker. 'False Delicacy' is
totally devoid of character". Still greater, however, are the
characters of "She Stoops to Conquer"; Mario w, Mr. Hard-
castle, Tony Lumpkin, and his friends of the "Three Jolly
Pigeons"; and farcical as much of the incident is, it is in-
variably made subservient to the Interpretation of character,
the consistency and continuity of which are never lost sigkt
300 OSBORN WATERHOTTSE,
of. Marlow with bis peculiar bashfulness in tlie presence of
such Ladies as Miss Hardcastle, bis arrant impudence before
tlie supposed bar-maid, and bis awkward mistakes, is a
splendid comic-character; wbile Tony Lumpkin, tlie grown-
np naugbty-boy , füll of animal spirits and roguery, absurdly
ignorant, yet naturally shrewd, and good-natured above all,
is a favourite who always bas, and always will deligbt tlie
cultured and tbe vulgär alike. Mr. Hardcastle's Instructions
to bis servants, tbe little good-natured gibe and genteel comedy
made by Tony's companion at tbe "Tbree Jolly Pigeons",
who declared tbat although he was sometimes "obligated to
dance a bear" be never did it to any but uthe genteelest of
tunes, 'Water Parted' or tlie 'Minuet in Ariadne'", and many
otber equally comic scenes, furnish tbe purest of disinterested
mirtb quite devoid of any 'arriere pensee'.
Sheridan. Goldsmith has thus taken up tbe thread of comedy
where Farquhar, in "TheBeauxStratagem", had laid it down;
for a similar spirit pervades the work of both dramatists: it
remained for Sheridan to continue the tradition of Congreve.
According to Byron, "tbe best comedy, the best comic opera,
the best farce, the best address and the best oration", are to
be placed to the account of Sheridan, and indeed bis dramatic
works together with Goldsmith's, are sorely needed to confer
distinction upon the drama of the Johnsonian Age. "She
Stoops to Conquer" was produced almost a year before the
appearance of Sheridans earliest plaj7, and therefore, since the
battle against sentimental drama had been fought and won,
the historical interest attacbed to the appearance of these
later comedies, for our present purpose, is much less than in
the case of Goldsmith.
"The Rivals", appearing in 1775, and "The School for
Scandal", in the following year, were both exceptionally
successf ul : indeed, the only contemporary play which could
compete with the latter was Goldsmiths "She Stoops to
Conquer". Sheridan's plays however differ considerably from
those of bis distinguished contemporary; for bis power does
not so much show itself in a deep insight into human
character, but rather in a portrayal of those more super-
ficial and accidental characteristics of a personality which
DEVELOPMENT OF ENGLISII SENTIMENTAL COMEDY ETC. 301
express tliemselves in manners: it is seen in Mrs. Malaprop's
"derangement of epitaphs", Lydia's romantic ideas and ex-
pressions, and Sir Anthony's fits of anger, for here the deeper
Springs of human action remain undisturbed.
Nor again does Sheridan excel in the subtle development
and interweaving of the threads of liis plot, since most of his
great scenes can be removed from their context, with com-
paratively little violence done to their meaning: and further,
their individual brilliancy is such as to completely blind us
to the weakness of the story. But, he has the keenest eye
for a striking Situation, in the portrayal of which he makes
every detail teil with wonderful power: of this the screen
scene, and the scene in which Careless knocks down the
ancestral pictures with the family pedigree for the auctioneer's
hammer, taken from the "School for Scandal", are striking
examples.
Yet the most distinctive feature of all Sheridan's best
work, is the unflagging energy and unsurpassed brilliancy of
his wit, which shines forth with the same lustre no matter
what characters are speaking. Although he has usually gained
the reputation of throwing off his plays at a white heat, the
greater number of his most reliable biographers are agreed
that the magniflcent polish of his dialogue, was the result of
most careful pruning and elaboration, while he himself alleged
as a reason for the non-publication of "The School for Scandal",
that it was nineteen years before he was satisfied with its
style. Whatever the metliod of composition may have been,
the result is most astounding; for everything that is said
appears in the most trenchent from possible, everything is
most brilliant, concentrated and incisive, yet easy. The
popularity of "The Rivals" and "The School for Scandal", was
immense, and the latter brought back to the theatre, the
finances of which, under Sheridan's unbusiness-like management
had been at a low ebb, abundant prosperity once more.
"the critic". Sheridan's "Critic" is perliaps the finest English
bmiesque of serious drama which has ever appeared ; and this
is high praise indeed, since we must not forget "The Kuight
of the Burning Pestle" and "The Rehearsal". In this delightful
farce, although the satire is generally directed against the
extravagances and absurdities of tragedy, many of the criticisms
Auglia. N. V. XVIII. 21
OSBOSN WATERHOUSE,
are equally apt in relation to sentimental comedy; and one
is somewhat staggered to find tliese very absurdities so keenly
^uirised here, appearing in glaring form in Sberidan's later
work "Pizarro".
For Cnmberland as well as for bis work Sheridan bad a
hearty contempt. and witb bis keen sense of the ridiculous,
tbe latter bas succeedeed in sketcbing an admirable caricature
of tbis "Terence of England, tbe mender of liearts" — Sir
Fretful Plagiary. "Tbe mock bumility witb wbicb be invites
3'ou to give a fnll opinion of any of his works, tbe petulant
arrogance witb wbicb be is snre to reject your observations",
bis affected contempt of all newspaper criticisms and tbe
byper-sensitiveness and enviousness of his nature, wbicb be
strives in vain to conceal. are all brougbt into striking relief.
There is an nnconscious irony in tbe Situation wbere Sir
Fretful insinuates the disbonesty of the Drury Lane manager
(Sheridan), wbicb wonderfully empbasizes tbe plagiaristic
tendency and envious nature of the Speaker.
"Sir Fretful. I say nothing — I take away from no
man's merit — am hurt at no nian's good. fortune — I say
nothing — But tbis I will say — througb all my knowledge
of life, I have observed — that there is not a passion so
strongly rooted in tbe human heart as envy.
Sneer: I believe you have reason for what you say,
indeed.
Sir Fretful: Besides — I can teil you it is not always
so safe to leave a pla}T in tbe bands of those wlio write
themselves.
Sneer: AYhat, they may steal from them, hey, my dear
Plagiary ?
Sir Fretful : Steal ! to be sure they may ; and egad, serve
your best thoughts as gipsies do stolen cbildren, disfigure tbem
to make 'em pass for their own.
Sneer : But your present work is a sacrifice to Melpoinene,
and he, you know, never —
Sir Fretful: That's no security: a dexterous plagiarist
may do anything. A\'liy. sir, for aught I know, he niight take
out some of the best things in my tragedy, and put tbem
into his own comedy.
Sneer: That might be done, I dare be sworn."
DEVELOPMENT OF ENG LISI! SENTIMENTAL COMEDY ETC. 803
Deliglitful too, is tliat other scene, in which" this "man
without a skin" eagerly devours Sneer's conveniently invented
account of a supposed newspaper critique of his dramatic
work, and, in spite of his protestations of indifference to press
criticisms, gradually loses his temper, until he final]}'- bursts
from his companions in a torrent of rage.
Early in the first scene too, he finds opportunity for
heaping ridicnle lipon the sentimental drama with which he
had no sympathy, and the absurdities of which he no doubt
keenly relished. Sneer presents Dangle with a new play.
"Dangle (Eeading): 'Bursts into tears and exit' — What,
is this a tragedy?
Sneer: No that's a genteel comedy not a translation —
only taken from the French: it is written in a style which
they have lately tried to run down ; the true sentimental, and
nothing ridiculous in it from the beginning to the end."
Dangle however regrets this "moralising" of the stage and
longs for the 'double-entendre' and inuendo of Vanbrugh and
Congreve, while Sneer likens the modern prudery of the
theatre - going public to the bashfulness of a courtesan.
Sheridan also had little faith in the current delusion then
gaining ascendenc}', as a reaction from its sentimental opposite,
that the stage by heaping ridicule upon the vices of mankind,
could effect a valuable moral reform. Sneer speaks of a new
comedy, "as written by a particiliar friend of mine, who has
discovered that the follies and foibles of society are subjects
unworthy the notice of the comic muse, who should be taught
to stoop only to the greater vices and blacker crimes of
humanity — gibbeting capital offences in five acts and pillorying
petty larcenies in two. — In shört, his idea is to dramatize
the penal laws, and make the stage a court of ease to the
Old Bailey.:' Don Ferolo Whiskerandos and Tilburina are
deliglitful parodies of the affectedly romantic names used in
contemporary comedy, and when the valiant hero of the tragedy,
for no reason whatever, appears disguised as a beefeater the
aptness of the travesty is immediately apparent. Nor is it
difficult to find in 'serious comedy', Originals which inspired
the lengthy speech of Sir Walter Raleigh, wherein he teils
Sir Charles Hatton what he already perfectly knows, the
Shaksperean echoes and appropriations , the bonibastic and
21*
304 OSBORN WATERHOUSE,
affected diction and tlie spasmodic jerks in the dialogue,
contained in the burlesque. Tlie cleverness of this satirical
parody, fills ns with wonder and astonishment ; how mach
more miist it have been appreciated in 1779, the year in
which Cumberland's "West Indian" appeared, by an audience
quite familiär with scores of examples of tlie absurdities
satirised !
cqnclusion. From Goldsmith and Sheridan we turn with
regret, for with them the eminence of English drama finally
terminates; the last three years of the Century witness the
'Kotzbne' furore, and then in the nineteenth, plays successful
upon the stage appear to lose their literary character, while
the poetic drama of Coleridge, "Wordsworth , and Shelley, is
an exotic never really acclimatised. There could not be another
age of Elizabethan drama, for the genius of the poets was
lyric and not dramatic; but for this loss, however, we are
amply compensated by the rise of the novel, for which perhaps
the decline of drama inay have been necessary, and by that
wonderful outburst of the loftiest inspirations expressed in
nineteentli-centnry 'romantic' poetry.
Bibliographie.
Wycherley: Plaiu Dealer. Country Wife.
Cougreve: Old Bachelor. Double Dealer. Love for Love. Way of tLe
World.
Vaubrugh : Relapse. Provoked Wife. Mistake. Jüsop 1 & 2.
Farquhar: Beaux Stratagem.
Cibber: Careless Husband. Love Makes the Mau. She Would aud She
Would Not.
Cumherland: West Indian. The Jew. Wheel of Fortune. The Brothers.
Fashionable Lover. First Love. False Impressions.
Kelly: False Delicacy. A Word to the Wise. School for Wives. Romauce
of an Hour. Clementina ftragedy).
Steele: Funeral. Tender Hushand. Lying Lover. Conscious Lovers.
Addison: Cato.
Groldsmith: Good Natnred Mau. She Stoops to Conqner.
Sheridan: Rivals. Critic. School for Scandal. Pizarro.
Holcroft: Road to Ruiu. Deserted Daughter.
La Chaussee: Melauide, etc.
Leslie Stephen: English Thought in the 18th Century.
Cumberland's Memoirs.
DEVELOPMENT OF ENGLI8H SENTIMENTAL COMEDY ETC. 305
Life of Kelly, prefixed to works.
Dictionary of National Biography.
Articles in Encyclopsedia Britannica.
Professor Ward: History oi' English Draraatic Literature.
Sir Walter Scott: Essay on the Drama.
Macanlay: Comic Writers of the Restoration.
Leigh Hunt: Wycherley, Congreve, Vanbrugh, Farquhar.
Hazlitt: English Comic Writers.
Miliar: The Mid-Eighteenth Century.
Johnson: Preface to Shakspere.
Meredith: Comedy and the Comic Spirit.
Seccombe: Age of Johnson.
Dennis: Age of Pope.
Gosse : Eighteenth-century Literature.
Traill's Social England.
Lecky: England in the 18th Century.
Richardson's Novels.
Sterne's Novels.
Aitken: Life of Steele.
Austin Dobson: Life ot Steele. Life of Richardson.
Traill: Life of Sterne.
Boswell's Johnson.
Gosse: Life of Congreve.
Thackeray: English Humourists.
Foster: Essay on Steele, Q. Review 1885. Life of Goldsmith.
Leslie Stephen: Hours in a Library.
Cibber's Apology for his life.
Articles in Biographica Dramatica.
Bagehot: Literary Studies.
Petit de Julleville: History of French Lit.
Lansou: History of French Lit. — Nivelle de la Chaussee et la Comedie
Larmoyante.
de Vinet: History of French Lit. in the 18th Century.
Erratum. Seite 279, zeile 6 v. o., ist statt " Beaumarchais1 " "SedaineV
zu lesen.
Posen. Osbokn Waterhouse.
!
DAS LNTERLUDIÜM DE CLERICO ET PUELLA
UNI) DAS FABLIAU VON DAME SIRIZ.
$ 1. Handschrift, text und spräche des Interludiums.
Das älteste interludium auf englischem boden und fast
das älteste englische drama überhaupt, ein prächtiger ansatz
zur echten komödie, aber leider das einzige beispiel seiner art
in der nie. literatur, ist das Interludium de Clerico et Puella.
Nach einer in Privatbesitz befindlichen pergamentrolle aus dem
ende des 13. oder anfang des 14. Jahrhunderts wurde es bereits
im jähre 1841 von T. Wright in den Rel. Ant. II s. 145 ff. ver-
öffentlicht, in einer weise, welche wohl den allgemeinen Cha-
rakter und inhalt und damit die Wichtigkeit dieses denkmals
erkennen liefs, aber leider auch an offenbaren entstellungen
und Unklarheiten nur zu sehr litt. Trotzdem mulste sich die
forschung mit Wright's abdruck begnügen, selbst als den an-
fangen des dramas immer gröfsere beachtung zu teil wurde;
eine neuausgabe erschien nicht, weil man die hs. und ihren
verbleib nicht kannte. Auch das modernste und wichtigste werk
für das frühengl. drama, Chambers' Mediäval Stage, 1903 für
die Oxforder Clarendon Press veröffentlicht, konnte nur einen
Wiederabdruck des vor mehr als 60 jähren erschienenen Wright-
schen textes liefern (bd. II s. 324 — 26), denn auch Chambers,
der uns seine mühseligen arbeiten im British Museum in der
einleitung schildert, ahnte nicht, dafs das original sich nur
wenige zimmer von ihm, unter den Additional Mss. des museums,
befand. Die pergamentrolle, jetzt das Ms. Addit. 23986 , ent-
hält auf der Vorderseite ein afrz. gedieht gegen Warenne und
die englischen barone, welches von T. Wright in den Political
Poems CCamden Soc. 6) s. 59 veröffentlicht ist, auf der rück-
seite unser fragment, das ich hierunter zum ersten male wieder
W. IIEUSER, DAS INTERLUDIUM DE CLERICO ET PUELLA. 307
nach der hs. abdrucke. Die nicht seltenen ungenauigkeiten
und mifsverständnisse Wright's sind nicht im einzelnen ange-
führt, doch sei hier im allgemeinen bemerkt, das besonders
das einsetzen von (h für y (= g und ]>) zu unzuträglichkeiten
geführt hat (vgl. tho statt so sie) und sich direkt entstellte
stellen zumal in vers 10, 14, 20 und 25 finden.
Hie Incip1 Interludiur» de clmco 7 puella.
Clericus ait Damishel, reste wel!
Puella Sir, welctuw, by saynt Michel!
Clericus Wer esty sire, wer esty dame?
4 Puella By gode, es no[y]er her at harne.
Clericws Wel wor suilc a man to life
Yat suilc a may mithe haue to wyfe.
Puella Do way, by CWst and Leonard,
8 No wily lufe na clerc fayllard,
Na kepi herbherg, clerc, in huse no yflore,
Bot his h[ers] ly wit uten dore.
Go forth yi way, god sire,
12 ffor her hastu [losye] al yi wile.
Clmctts Nu, nu, by Cn'st and by sant Ihon,
In al yis land ne [wist]i none,
Mayden, yat hi luf mor yan ye,
16 Hif me micht euer ye bether be.
ffor ye hy sory nicht and day,
Y may say: hay wayleuay!
Y luf ye mar yan mi lif,
20 Yu hates me mar yan [yayt] dos [chnief].
Yat es nouet for mys-gilt,
Certhes, for yi luf ham hi spilt.
A, suythe mayden, reu of me,
24 Yat es ty luf hand ay sal be,
ffor ye luf of y[e] mod[er] of efne,
Yu mend yi mode and her my steuene!
Puella By Cn'st of heuere and sant Ione,
28 . Clerc of scole ne kepi non,
5 aman 6 amay 12 = lost? 19 milif 20 lies gayt? lies
cnif? 21 noutt 23 = swete 21 salbe 25 Ms. y mod 27 hene
W. IIEUSEK.
Clericus
Puella
ffor many god wymman haf yai don scani
By Oist, yu michtis haf be[n] at harne!
Synt it noyir gat may be,
Iesu Cnst by-techy ye,
And send neulic bot yar inne,
Yat yi be lesit of al my pine.
Go nu, tman, go nu, go,
ffor mikel yu canstu of sory and wo!
32
36
Clerictts
Mome Elwis
Clcricus
God te blis, mome Hehvis!
8on. welcum, by san Dinis!
Hie am comin to ye, mome,
Yu hei me notn, yu say me sone.
Hie am a clerc yat hauwtes scole,
Y lydy my lif wyt mikel dole.
Me wor leuer to be dedh,
Yan led ye lif yat hyc ledh
ffor an mayden with and sehen,
ffayrer ho lond hawy non syen.
Yo hat mayden Malkyn, y wene,
Nu yu wost quam y mene.
Yo wonys at the tounes ende,
Yat suyt lif so fayr and hende.
Bot if yo wil hir mod amende,
Neuly CWst my ded me send!
Men send me hyder, vyt yten fayle,
To haf yi help anty cuwsayle;
Yar for amy cumme« here,
Yat yu salt be my herand-bere,
To mac me and yat mayden sayet,
And hi sal gef ye of my nayet,
So yat heuer al yi lyf
Saltu be ye better wyf.
So help me Cnst and hy may spede,
Riche saltu haf yi mede.
Mome Ellwis A, son, vat saystu ? benedicite !
Lift hup yi hand and blis ye!
40
44
48
52
56
60
64
32 by tethy 33 neulit 34 lies y, Ms. belesit 36 Ein pn
ist überflüssig. Kein Zwischenraum im Ms. vor dem beginn der zieeiten
scene 42 = lede 45 ay 46 = sen 49 tounes 56 bemy
59 yi oder yn? 64 blisye '
DAS INTERLÜDIÜM DE CLEEICO ET PUELLA. 309
ffor it es boyt syn and scani,
Yat yu on me liafs layt thys blam.
ffor hie am anald quyne and a lam,
68 Y led my lyf wit godis loue,
Wit my roc y me fede,
Cani do non oyir dede,
Bot my pater noster and my crede,
72 To say Cn'st for missedede,
And myn any Mary —
ffor my seynnes lue am sory —
And my deprofund?s
76 ffor al yat y sin lys;
ffor cani me non oyir yink. —
Yat wot Cn'st, of he«ene kync.
Iesn Cn'st, of hewene hey,
80 Gef yat hay may heng hey,
And gef yat hy may se,
Yat yay be heng9 on a tre,
Yat yis ley as leyit onne me.
84 ffor aly wyman ami on
Hier bricht das fragment ab.
1. Die schritt.
Was den äufseren Charakter der schriftzeichen
anlangt, so ist vor allem zu erwähnen, dafs y, meist mit punkt,
wie so oft im 14. Jahrhundert, für g, p und vokalisches y steht.
Ich habe ausnahmsweise für dieses denkmal y für alle drei
fälle beibehalten, um die eigentümlichkeit der recht sonder-
baren Schreibung voll hervortreten zu lassen. Wright setzt
für y (= p) th ein, unglücklicherweise auch in tho (lies so,
Ms. yo) = sie.
Auslautendes n und m hat meist ein häkchen (w„ w,),
das zuweilen sogar im inlaute auftritt (cf. son^e 42). So er-
klärt sich wohl auch das merkwürdige ay mayden 45, wo das
original sicherlich aw, gehabt hat, also die korrekte, wenn
auch vor konsonanten altertümliche form des unbestimmten
67 '? quyue, alam 68 lies gram? 78 myiiauy 74 scynnes
76 sinlys ein wort 77 canime 82 ona 83 ouneme 84 wymam amion
310 W. HEISER,
Artikels. Schon diese falsche auflösung würde beweisen, dafs
unser fragment nur kopie ist. Zuweilen endlich erscheint ein
merkwürdiges v, das einem v ähnlich sieht und von mir als
solches gedruckt ist, aber in Wirklichkeit wohl aus der rune
ict/n entstellt ist, cf. 53 vyt uteri, 63 vat.
t und c. die leicht zu verwechseln oder z. t. wirklich ver-
wechselt sind, habe ich reguliert, ebenso grofse anfangsbuch-
staben bei eigennamen eingesetzt.
2. Charakter der Schreibung.
a) Die dialektischen züge sind nicht ganz scharf ausge-
prägt, weisen aber jedenfalls auf den äufsersten Süden des
nordens. oder den äufsersten norden des östlichen Mld. (Siid-
Yorkshire oder Nord - Lincoln). Wahrscheinlich liegt auch
äufserliche mischung durch eindringen von formen des Originals
vor. Der Charakter der Schreibung ist im allgemeinen ziemlich
nördlich, aber für ae. ä steht ganz überwiegend o, ausgenommen
mar 20, aJy 84 (= holy), Imme (i. r. : a) 4, 30, aber ivor (wäre)
5, 43. Spezifisch nördlich sind die verbalformen: es (= ist) 3, 4, 21,
24, 65; -s in der 3. sg. prs. tconys 49, dos 20, -s 2. ?g. prs. und
prt. hafs 66, hates 20, michtis 30, -s im pl. prs. «.9 83, lys (i. r.) 76.
sol(t) tritt mit s auf 24, 56, 58, 60, 62, während in den wenigen
anderen Wörtern seh und sc erscheint, cf. sehen 45, scam 29, 65
(cf. seynnes 74 = s).
Dazu stimmt das fürwort }>ay 29, 82; hierher auch wohl
yo (f. sg.) 47, 49, 51 , das sonst im Nordosten nur in Orrms
tho ein seitenstück hat.
Auch der verfall oder schwund des end-e, wie er sich
besonders in formen wie Inf prs. 15, 19, Inf sb. 22, 24, 25,
haf 29 etc. ausspricht, weist auf den norden.
Vgl. endlich noch, wenn auch nicht streng nördlich : ded sb.
(tod) 52, gefvb. 58, 80, 81, neulic 33 (neuly 52), suilc 5, 6.
b) Daneben zeigt die Schreibung eine reihe offenbar per-
sönlicher eigentümlichkeiten , die z. t. direkt unenglisch sind.
Da auf derselben pergamentrolle sich ein afranz. gedieht findet,
wird man nicht umhin können, einen franz. Schreiber anzu-
nehmen, der die englische Schreibart nur notdürftig beherrschte.
Arn auffälligsten ist der gebrauch von y für tonloses und
betontes e : sayt 50, suythe 23, lydy 42, mynauy (= myn aue) 73,
syen pp. (ne. seen) 46, ?quyne 07 (= quean oder = wifeT).
DAS INTEßLUDIUM DE CLEUICO ET PUELLA. 311
th für t : suythe 23, certhes 22, bether 16, with (—white) 15;
f//i für rf : tfcrf/i : ledh 43.
Der weiche M-laut ist konsequent durch y (=])) wieder-
gegeben, für ausl. th findet sich meist t : wyt stets, &o?/£ 65,
?s#ntf (ae. siödan) 31; ft nur in /br//* 11.
-c/j£ ist durch cM, aber auch durch et, th wiedergegeben.
Unorganisches h im anlaut ist häufig, berechtigtes anlaut.
h fehlt nur in efue 25 (wohl entstellt, sonst stets heuern),
aly 84, as 83.
ich ist regelmäfsig durch w wiedergegeben, durch qu- nur
in quam 48 (?quiue 67).
c) Altertümliche züge der Schreibung finden sich mehr-
fach, zumal bei den fürwörtern. Das bereits erwähnte yo ist
in nordostmld. und nördl. denkmälern, die ja erst vom ende
des 13. Jahrhunderts ab häufiger werden, nicht mehr nachzu-
weisen und in jenen teilen Englands überhaupt nur für Orrm
(gho) zu belegen. Die erhaltung von ic (nebeü i) gehört
gleichfalls dem 14. Jahrhundert kaum noch an; doch beweist
die scheiduug von ic und i, wovon ersteres nur vor vokal,
eine spätere stufe als G. & E. und Orrm und findet sich in den
ältesten hss. des Cursor Mundi wieder: cf. hie am 39, 41, 67, 74;
aufserdem, wohl verschrieben, hye ledh 44 (richtig y led 68,
y lydy 42), sonst stets y vor konsonauten ; die Scheidung darf
also als regelrecht durchgeführt bezeichnet werden. Hierher
auch vereinzeltes erhalten des unbestimmten artikels an vor
konsonant, wenn ay maydeu 46, wie ich annehme, aus an) der
vorläge entstellt ist.
Auch die konsonantenangleichung wie esty 3, 24, anty 54,
God te blis 37 stirbt später im norden bald aus, findet sich
aber noch in den ältesten Cursorhss.; fälle wie canstu 36,
hastu 12, saystu 63, saltu 60, 63 halten sich dagegen lange.
Auffallend, weil fast regelmäfsig durchgeführt, ist auch
die Scheidung von on, in vor vokal und h gegenüber o, i vor
konsonant, wie so oft in älteren denkmälern, cf. yflorc 9,
y syn 76; ho lond 46, ausnähme on(ne) me 66, 83; aber in
hiise 9, in al etc. 14, on a tre 82.
ü hat noch die Schreibung u: cf. huse 9, ivit uteri 10, 53,
nu 13, 48, pu 30, 40, 48, 56, 66, saystu, saltu, canstu siehe oben.
Vereinzeltes sory sb. 36, vb. 17 stellt natürlich eine ältere
form sorg (später sorwe, sorroiv) dar.
. I
l- W. HEUSER
u~ in offener silbe gibt kein klares bild, zumal wenn die
offene silbe durch verstummen des end-c geschlossen wird:
lüfte) stets, welcum2, 38, cmumenhb; aber son 38, 63, wonys 49,
comcn 39, ?ö?re 68.
'?
3. Der reim zeigt nördliches gepräge:
ae. ä zeigt sich in sicherem reime : a, nämlich harne :
dame 3, harne : sc«;« 29; daneben none : Ihon 13, 27, das sich
auch in nan : Iöhan ändern liefse; endlich der selbstreim
go : ivo 35.
lys : de profundis 75 erweist die nördl. endung -5 für
den pl. des prs.
Auch dore sb. : flore 9 wäre nach Luick spezifisch nord-
englisch, wenigstens für diese zeit.
Anmerkung. Was den vers anlangt, so scheint es bisher noch nicht
beachtet zu sein, dafs neben den gewöhnlichen reimpaaren einige
male vier verse durch den reim verbunden sind, cf. 49, 65 (lies
gram 68), 69, vielleicht auch 27, 39, 45.
§ 2. Verhältnis des Iiiterludiums zu dem "Fabliau"
von Dame Siriz.
Es ist allgemein anerkannt, dafs das Interludium und das
Fabliau im wesentlichen den gleichen stoff behandeln, der im
mittelalter wTeit verbreitet war und schliefslich bis nach Indien
zurückführt, wie schon das hineinziehen der metempsychose
vermuten läfst.
Selbst wörtliche anklänge des Iiiterludiums an Dame Siriz
erwähnt ten Brink Lit. Gesch. II 308, woraus er schliefst, dafs
dem dichter desselben das Fabliau bekannt gewesen sein müsse.
Genauer hat sich über die art der Verwandtschaft der
beiden denkmäler niemand ausgesprochen, und im allgemeinen
scheint man sich mit der kurzen bemerkung zu begnügen,
dafs das eine eine dramatische, das andere eine novellenhafte
darstellung desselben Stoffes sei. Wie mir scheint, lassen sich
durch eine nähere betrachtung und vergleichung zumal für
das Fabliau gesicherte resultate gewinnen, welche von der
landläufigen ansieht über dieses anscheinend trotz seines alters
und seiner bedeutung nur recht oberflächlich untersuchte denk-
mal weit entfernt sind. P^lsner's Untersuchung über das P'abliau
(Strafsburg 1887) versagt leider z. t. oder irrt ab.
DAS INTERLUDIÜM DE CLERIOO ET PÜELLA. 313
a) Die wörtlichen berührungen zwischen beiden
denkmälern.
Zunächst sind die „wörtlichen anklänge" viel stärker als
vielleicht gemeiniglich angenommen wird und verknüpfen die
beiden denkmäler mit völliger Sicherheit trotz ihrer anscheinend
verschiedenen behandlung des Stoffes. Eisner erwähnt bereits
die wesentlichen Übereinstimmungen s. 93 ff., ist aber nicht ge-
nügend beachtet worden.
Die folgenden stellen werden genügen; ich zitiere Dame
Siriz nach Mätzner, Ae. Sprachpr. p. 105 ff.
D. S. 82. Hirn burth to liken wel bis lif
That mi^tte weide selc a wif cf. Int. 5.
„ „ 102. . . . On bedde ne on flore cf. Int. 9.
„ „ 112. For tbe Loverd that ous baveth wrout
Amend tbi mod and torn thi tbont cf. Int. 25.
And rew on nie cf. Int. 23.
„ „ 131. Her tbou lesest al thi swinke cf. Int. 12.
„ „ 135. Thou mijt gon hom, leve brother cf. Int. 30.
Für die zweite scene des Interludiums vergleiche:
D. S. 1G1. God tbe i-blessi, dame Siriz cf. Int. 37.
„ „ 167. Welcomen art thou, leve sone cf. Int. 38.
„ „ 171. I lede mi lif with tene and kare cf. Int. 42.
„ „ 175. With muchel honnsele ich lede mi lif
And that is for on suete wif
That heijtte Margeri cf. Int. 43—47.
„ „ 187. He saide me withhouten faille
That thou me couthest helpe and vaile cf. Int. 53/54.
„ „ 191. And ich wile geve the riche mede cf. Int. 62.
„ „ 193. Benedicite be herinne cf. Int. 63.
„ „ 196. (Loverd) Lete the therfore haven no shome
Tbou servest affter Godes gronie
Wen thou seist on me silk blame
For ich am old and sek and lame cf. Int. 65 -69.
., „ 205. Ich am on holi wimon cf. Int. 84.
„ ,, 207. Bote with gode men almesdede
Ilke dai mi lif I fede
And bidde mi pater noster and mi crede cf. Int. 69—71.
„ ., 221. Help, dame Siritb, if tbou maut
To make me with the sueting saut. cf. Int. 57.
b) Der ursprüngliche dialekt des Fabliaus.
Nach teil Brink I 318 ist der entstehungsort im Südosten
— Kent oder Sussex — zu suchen, nach Brandl Grundrils
II 642 im südwestlichen mittelland. Beide ansetzungen sind,
314 W. HEUSER
wie mir scheint, völlig willkürlich. Der dialekt der lis., des
bekannten wahrscheinlich in Worcester geschriebenen ms.
Digby 86, ist natürlich südmerciscli oder, wenn man will, süd-
westlich. Damit ist aber höchstens der allgemeine Charakter
der Schreibung- festgelegt , für den ursprünglichen dialekt des
denkmals besagt dies gar nichts. Hier können uns nur die
reime und zumal die verhältnismäfsig zahlreichen fremdkörper
im texte führen, die mit dem allgemeinen sprachcharakter der
Digby-hs. nicht vereinbar sind. Diese fremdkörper aber weisen
uns deutlich auf den norden oder das nordöstl. mittelland —
wie ten Brink auf den Südosten kam, vermag ich nicht anzu-
geben. Um so auffallender ist die ansieht des altmeisters der
anglistik, als uns die erwähnung des Jahrmarktes von Botolfston
in Lincolnshire v. 77 auch einen anderweitigen deutlichen
fingerzeig gibt.
Ich führe nur folgende formen für meine ansieht an:
selbe, -u-, -i- (cf. Interl. suilc) 83, 101, 198, 245, 264, 313;
mon (muls) 182; mikel 265; gar(en) 281, 290, 449; hethen 295;
aUegate 398; gange (südmerc. gonge) 262, 308, 437.
Folgende reime weisen ebenfalls auf den nordosten:
come sb. : hlome 293 {come sb. mit 6 ist spez. ostmld.);
iboen -: noen 433 (hon statt boun spezif. Lincolnsh. cf. Eob.
of Brunne) ; tlwu hes : fhes 441.
Entscheidend scheint mir, dafs die part. perf. im reime
auf -7i endigen, die infinitive aber -n abgestofsen haben.
P.p. slain : fain 309, i-don : non 323, gon : Botolfston
76, (Jon : shon pl. 225, for-holen : solen 237.
In selbstreimen ist -en geschrieben 203, 215, 246, 295;
in 381 bi-wonne : bi-gunne, 419 foande : stounde sb. mag das
original die nördl. kontraktionen bi-gun, fun gehabt haben.
Eeime von starken part. perf. zu infinitiven kommen charak-
teristischerweise nicht vor.
Für den inf. vgl. to wende : hende 151, 227, 240, 279,
281 etc., ausgenommen to gon : levemon 417, gon : anon 155,
beide fälle auf serhalb des dialogs; dazu einige selbstreime mit -n.
Man betrachte dem gegenüber die reime von Vox and
Wolf, ein denkmal , das nach ten Brink in derselben gegend
entstanden sein soll, wie Dame Siriz. In diesem wirklich
südlichen denkmal begegnen reime starker part. perf. ohne -n
auf schritt und tritt die wir in Dame Siriz vergeblich suchen.
Q1 K
DAS INTERLUDIÜM DE CLERICO ET PUELLA. 31
c) Die ursprüngliche metrische anläge
des Fabliaus.
Dame Siriz weist bekanntlich einen merkwürdigen Wechsel
zwischen schweifreimstrophen und kurzen reimpaaren auf.
Auch innerhalb der schweifreimstrophen herrscht keine kon-
sequenz, sondern, wie ten Brink richtig bemerkt, Wechsel zwi-
schen zwei Systemen: entweder sind alle verse 3-hebig (333)
oder die Frons hat 4-kebige, die Canda 2-hebige verse (442).
Keinesfalls läfst sich Brandl's bemerkung im Grund rifs (II G42)
rechtfertigen, dafs die stark hervortretenden wechselreden in
kurzen reimpaaren, das übrige in der schweifreimstrophe ab-
gefafst sei. So, wie das gedieht vorliegt, ist der Wechsel
zweifellos willkürlich und zufällig, ohne dafs sich eine bewufste
absieht des dichters nachweisen liefse. Die erklärung kann
hier nur — wie gewöhnlich in solchen fällen — eine genetische,
in der entstehungsart des denkmals begründete sein.
Für die grundform oder ursprüngliche form halte ich das
kurze reimpaar. Es liegen zahlreiche wörtliche Übereinstim-
mungen vor mit einem in etwa gleichzeitiger hs. überlieferten
denkmal, welches in kurzen reimpaaren abgefafst ist. Die
G-zeilige schweifreimstrophe findet sich dagegen in ausgiebigster
Verwendung in der hs. des Fabliaus, dem ms. Digby 86, und
zwar gerade in der verhältnismäfsig seltenen form, welche nur
3-hebige verse hat. Diese Strophe kann also dem Zeitgeschmack
entsprechend von einem Überarbeiter eingeführt oder aufge-
pfropft sein. Der Übergang vom reimpaar zum schweifreim
aber war sehr bequem, ja man meint zuweilen zu erkennen,
wie er einfach durch ein paar flickwörtchen hergestellt wurde,
cf. 28/30, 251/54, 405/07; jedenfalls liefsen sich meist sogar die
ursprünglichen reime beibehalten und verwenden.
Bei der unvollständigen und mangelhaften durchführung
der änderung kann auch das schwanken zwischen zwei ver-
schiedenen arten der schweifreimstrophe nicht wunder nehmen.
d) Der ursprüngliche Charakter des Fabliaus.
Dame Siriz wird allgemein und mit recht als Fabliau be-
zeichnet, also als der erzählenden literatur novellenartigen
Charakters angehörig betrachtet. Eine andere frage ist es, ob
diese anläge ursprünglich ist oder ein später umgehängtes not-
dürftiges mäntelchen, unter dem sich ein denkmal ganz anderer
316 W. HEUSER,
art verbirgt Die dramatische lebhaftigkeit der darstellung,
die ausgiebige Verwendung des dialogs fällt auf den ersten
blick auf und ist natürlich auch ten Brink und Brandl nicht
entgangen, ohne dafs sie indessen diesem umstand gröfsere be-
cU'utung beilegen. Und doch stellt sich bei eingehenderer
prüfung heraus, dafs das gedieht eigentlich nur aus dialog,
fasl ohne erzählende Zwischenglieder, besteht; nicht einmal
ein erzählender schlufs ist vorhanden, dagegen eine knappe
einleitung von 24 zeilen vorgesetzt, die aber nicht einmal die
namen der erwähnten personen gibt, Aufser diesen einfüh-
renden 24 versen enthält das denkmal unter 450 zeilen nur
23 zeilen erzählung neben 403 zeilen dialog. Und dieses
minimum an verbindendem text findet sich fast nur zwischen
den einzelnen scenen — denn dieser ausdruck drängt sich un-
willkürlich auf — , sobald der schausplatz und die personen
wechseln. Nach seinem fehlschlag bei der gattin eines anderen
begibt sich der Clerk Willekyn zu Dame Siriz, die ihm kuppler-
dienste leisten soll, und zwischen beiden scenen vermitteln
12 zeilen (149—160). Dame Sirith wandert mit ihrem hünd-
lein zu der ehefrau, was wieder in nur sechs zeilen (297 — 303)
mitgeteilt wird, und die dritte scene mit der Überwindung des
Widerstandes setzt ein. Die erfolgreiche kupplerin holt den
Clerk in nur drei zeilen (406—408) herbei, und die schluls-
scene erfolgt, bei der sich alle drei in schönstem ein Verständnis
befinden.
Und innerhalb der einzelnen scenen mit ihrem bewegten
dialog und ihren hunderten von versen ? Im ganzen drei zeilen
zur Überleitung von einer rede zur anderen (27, 331,2), d.h.
so gut wie überhaupt kein verbindender text, sondern unver-
mitteltes sichfolgen der reden — ganz wie in einem drama.
Charakteristisch ist es, dafs in der schlufsscene sogar die
reden von drei personen sich folgen und kreuzen, ohne ein
einziges vermittelndes wort. Nicht einmal die mühe, eine
schlufsbetrachtung hinzuzufügen, hat sich der autor genommen.
"Was uns hier in der äufseren form einer versnovelle überliefert
kann demnach in Wirklichkeit nichts andres darstellen, als
ein interludium , vor dessen anfang man ein paar einleitende
werte (ohne namen zu nennen!) vorgehängt, zwischen dessen
scenen man ein paar vermittelnde worte eingeschoben hat,
kaum mehr als zu einer bühnenan Weisung notwendig sein
DAS INTERLUDIUM DE CLERICO ET PUELLA. 317
würden. Dafs der eigentliche Charakter des denkmals ein
dramatischer ist, scheint mir unzweifelhaft ; ist es auch selber
kein interludium, so ist doch seine grundlage — sei sie schrift-
licher, sei sie mündlicher art — sicher ein interludium ge-
wesen. Man streiche ein paar zeilen, und der grundcharakter
ist rein wiederhergestellt.
Der fall liegt demnach gar nicht viel anders als bei dem
bekannten ältesten mysterium me. zeit, Harrowyng of the Hell,
dem ebenfalls eine erzählende einleitung vorgehängt ist, das
man ebenfalls für ein dialogisches gedieht hat erklären wollen,
das in der einleitung selber ein streitgedicht (strif) genannt
wird. Man vgl. über den dramatischen Charakter dieses denk-
mals die dankenswerten ausführungen Mails s. 47 ff. seiner
ausgäbe, die in dem nachweis der darstellbarkeit gipfeln.
Gerade in diesem punkt aber ist Dame Siriz dem mysterium
zweifellos überlegen, wenn es auch andrerseits durch ein paar
erzählende zeilen zwischen den scenen äufserlich, wenigstens
in der vorliegenden gestalt, den Charakter einer versnovelle
erhalten hat.
e) Verhältnis des Fabliaus von Dame Siriz zu dem
Interludium de Clerico et Puella.
Aus wörtlichen Übereinstimmungen, aus der anscheinenden
identität des Stoffes wenigstens in seinen grundzügen, aus dem
gemeinsamen dramatischen Charakter, aus der Verwandtschaft
von versbau und dialekt, geht hervor, dafs beide denkmäler
ein älteres interludium zur gemeinsamen grundlage haben,
das in reimpaaren abgefafst, an der grenze zwischen norden
und ostmittelland entstanden und in das 13. Jahrhundert zu
setzen ist.
In Dame Siriz ist der dramatische Charakter leicht ver-
hüllt, die metrische form gestört und der ursprüngliche dialekt
geändert — darum kann das Interludium nicht auf dem Fabliau
beruhen. In dem Interludium ist der ursprüngliche stoff in
einschneidender weise variiert, denn alle Versionen der er-
zählung, morgenländische wie abendländische, lassen eine
ehefrau das opfer des betruges werden. In dem Interludium
ist dafür — vielleicht um das anstöfsige der sache abzu-
schwächen — ein mädchen eingesetzt, während das Fabliau
die ursprüngliche fassung des Stoffes beibehält. Darum kann
Anglia. N. F. XVIII. 22
31 S W. HEUSER,
das Interludium nicht die quelle des Fabliaus sein. Mit
der annähme eines beiden zu gründe liegenden älteren Inter-
ludiums dagegen laufen alle aufgedeckten fäden in einem
punkte zusammen, und alle widerspräche sind versöhnt. Der
gedanke liegt nahe, dafs beide äberarbeiter das erschlossene
Interludium nur aus der dramatischen Vorführung, nur aus
mündlicher, nicht aus schriftlicher Überlieferung kannten und
darum um so eher geneigt waren, es sich — jeder nach seinem
geschmacke — umzudichten und mundgerecht zu machen.
Dann sind der fragmentarische Charakter, die abrupten Über-
gänge, die auf auslassungen oder kürzungen schlief sen lassen,
die änderung der pointe wie der namen in dem Interludium
de Clerico et Puella um so leichter verständlich. Und Dame
Siriz? die dürftige novellistische einkleidung, die doch den
kern des Interludiums unangetastet liefs, das hinüberschwanken
in ein vertrauteres versmafs, die fremdkürper im dialekt, das
alles ist nur zu natürlich, wenn der Verfasser ein gehörtes und
gesehenes drama dem pergament anvertraute und zum lesen
oder vorlesen einrichtete.
Ob endlich eine direkte französische quelle für die er-
schlossene englische grundlage anzunehmen ist, läfst sich nicht
entscheiden, wenigstens geben die namen kaum irgendwelchen
anhält. Jedenfalls ist hier in den Schlüssen besondere vor-
sieht geboten, da beide texte von einander abweichen und
keiner das original wiedergibt. Die anrufung von San Dinis
und San Michel in dem englischen Interludium mit seinem
ausländischen Schreiber besagt nichts; der Clericus wird nicht
genannt, Mome Elwis und Jungfrau Malkyn tragen einheimische
namen, soweit sie sich beurteilen lassen (Elwis?, mome =
muhme, niederld. ?). Das Fabliau nennt die Dame Margeri,
also wohl Margarete in französischer form, die aber sicherlich
auch in England verbreitet war, aber der Clerk heilst hier
Willekin, mit echt englischer namensform, und die kupplerin
Siriz, was sich ebenfalls nur als germanischer name deuten
läfst. Denn im reim erscheint stets Sirith (: -ith), woraus Siriz
wohl nur durch buchstabenvertauschung entstellt (P = 5 = z).
Sirith aber kann ich nur als das skandinavische Sigrith deuten,
während franz. Ursprung schon durch das durch den reim ge-
sicherte unfranz. th (p) ausgeschlossen ist. Gerade in dem
danisierten osten ist ein solcher name, obgleich sonst im Me.
DAS INTERLUDIUM DE CLERICO ET PUELLA. 319
kaum nachzuweisen, durchaus denkbar. Recht häufig er-
scheint statt Dame Siritli die anrede Neide, leve Neide was
sicher nicht als eigenname aufzufassen ist. Sollte das merk-
würdige wort, wie es die Verwendung andeutet, nicht dem
„mome" des anderen textes parallel laufen und „mütterchen"
oder „alte" bedeuten? Vielleicht steckt durch irgend eine
entstellung das ae. eald (ealdcmöder) dahinter, welches das
lat. vetula übersetzt haben mag. Vieles mufs ja überhaupt
gerade bei den eigennamen dunkel und rätselhaft bleiben,
lag doch hier zumal bei mündlicher Überlieferung entstellung
und willkür besonders nahe. Andrerseits mag die zeit liier
auch noch manches aufklären. So ergibt sich eine merkwür-
dige spur für den rätselhaften namen „(H)elwys", den die
kupplerin in dem interludium trägt, in dem familiennamen
Helwys, auch geschrieben Elwes, Elwaies etc., der im 16. Jahr-
hundert im osten Englands nachweisbar ist. Das Dictionary
of National Biography erwähnt einen Sir Gervase Helwys,
solin des John Helwys (starb 1581) of Worlaby in Lincolnshire,
vielleicht eine zufällige, aber immerhin merkwürdige Überein-
stimmung mit dem für das interludium nachgewiesenen ur-
sprungsgebiet. Es möge hier noch nachträglich darauf hin-
gewiesen werden, dals die rolle, welche uns das interludium
überliefert, sich im jähre 1838 im besitze des Rev. Dr. Richard
Yerburgh, Vicar of Sleaford in Lincolnshire, befand (cf. Camden
Soc. 6, p. 356).
Göttingen. W. Heuser.
22*
ASHMOLE 59
AND OTHER SHIRLEY MANÜSCRIPTS.
The manuscript Ashmole 59, of the Bodleian Library at
Oxford, is on paper, of two MSS. bound together, 154 leaves
in all, IC)7,; by 73/4 inches. The first 130 leaves constitute
one codex, with two flyleaves; on the verso of the first is
drawn with ink a large M-like letter, with a crown above
it; on one side of this is written very large "ma ioye", on
the otlier side "Shirley".
This same crowned letter occurs as the first initial of a
poem copied by Shirley in his MS. Trinity College Cambridge
R 3, 20, and printed thence by me in Anglia 27, 381 ff. I have
there noted, p. 393 foot, that this Compound capital letter seems
to be a f usion of M, A, and R ; f urther study, and consideration
of the fact that in the Trinity MS. the letter Stands where we
expect an A, have led me to regard it as a "crowned A", or
rather a fusion of the letters of the word Amor. Compare
the use of Amor as a motto in the Squyr of Lowe Degree,
line 215, or by Chaucer's Prioress ; see the A-brooch depicted
in the glossary to Fairholt's Costume in England, 2d ed. 1860,
s. v. brooch, and see, in Rondeaux et autres poesies du
XV e siecle, Soc. d. Anc. Textes franc, pp. 72, 108, 135, the
allusions to "her for whom I wear the M", "the A", etc.
Below this letter are 8 Latin verses; on the top of the
second recto, much rubbed, is written "Iste liber datur in
vadium David Garet anno Domini Milli . mo cccc . mo Ixxxvjto".
The second flyleaf has, recto, a contemporary table of contents,
which, as the Catalogue points out, does not correspond with
the contents of this volume, and was possibly intended for
some otlier Shirley MS. At the top of fol. 1, and again on
HAMMOND, ASHMOLE 09 AND OTIIEK SHIRLEY MANUSCEIPTS. 321
the last leaf of the Shirley part of the volume, William Browne
has written his name, dating the second autograph 1614.
Other MSS. belonging to William Browne, the author of
Britannia's Pastorais, etc., which liave come imder my notice,
are Ashmole 45, Adds. 34360, Lansdowne 699, Durham V ii, 15
and 16; as these MSS. are largely Lydgatian in content,
Browne must have read a good deal of Lydgate. He also
owned the Hoccleve MS. Durham V iii 9 and Stow's copy of
Lydgate's translation of De Guileville's Pelerinage, now Stowe
952. So far as I know, the influence of any of these poems
lipon Browne has been proved only in the case of Hoccleve.
The table of contents just mentioned may find reproduction
here, as a possible eine to more detailed study of Shirley's
literary activity. It runs: — "ffiirst pe content of pis booke
called morolisacon . first founde . by olde Philosophres and
subtyle Poetes declarepe by pe recapitilacon of pe chapitres.
and pe refraydes peire sensible doctryne." Below: ■ — 1. "pe
compilacon of gode thewis. — 2. A confessyonal devoute. —
3. A devoute Invocacon to oure ladye. — 4. An Invocacon to
hir by pabece. — 5. A comedye of worldes variacon. — 6. A
refraide as pe crabbe gope. — 7. A comedye of pe fyndinge
of sciences. — 8. An Invocacon of 0 Intemerata. — 9. A trans-
lacon of illumi?*a oculos meos. — 10. A presemacon under py
mighty Lande. — 11. A doctryne of S(t)ans puer ad mewsam.
— 12. A howe gracious things beon saide of pee. — 13. A
meditacon of pe passion . loke on my woundes. — 14. And of
pe kynges sith pe conquest. — 15. A confort pat pe synner
despaire him not. — 16. A dyaloge of fortune and pleintyff.
— 17. A translacon of pe salme levavi oculos meos. — 18. An
holy meditacon by pe prionr of Bridlington. — 19. A compleynt
of nuwe sinful deuises diuers. — 20. A testament of Lidegate
ful gode. — 21. A desolacon of pe cite of Rome. — 22. And
panne fyue tragedyes for humfrey Duo of Gloucestre made by
lidegate. — 23. A feyre Cronicle of thre kynges of Colen."
The manuscript is paged in an early hand, and written
throughout by John Shirley, who died in 1456. In Anglia
27, 397 — 8 I have shown reason for dating the transcription
of this volume between 1447 and the year of Shirley's death;
as he died at the great age of ninety, the frequency of careless
and garbled texts in this book is easily explained. The volume
122 ELEANOR PRESOOTT IIAMMOND.
contains füll headings, running titles, and notes of authorship,
in Shirley's usual manner; there is no stanza spacing or nse
oi color. Folio 13 is headed: — "Here begynnepe boke cleped
pe Abstracte Brevyayre compyled of divers balades roundels
virilayes tragedyes envoyes compleyntes moralites storyes
practysed and eke devysed and ymagyned as it shewepe here
folowyng." The codex is described and its contents listed,
with some errors, in the catalogue of the Ashmole MSS.,
1845 —67. by Black. A brief note on the MS. is made by Meyer,
John Gower's Beziehungen zu Chaucer und König
Richard II, Bonn 1889, p. 71. Gaertner, John Shirley,
sein Leben und Wirken, diss. Halle 1904, gives pp.22 — 25 to
this MS.; but see Anglia Beibl. 16, pp. 360—62. The frequent
parallelism in contents between this manuscript and Harley
2251 of the British Museum, described by me in Anglia 28, 1 ff.,
has occasioned some repetition here, but in several cases I
am now able to add other references to my earlier lists, owing
largely to the generosity of Professor Max Foerster of Würz-
bnrg, whose kindness in placing his notes at my disposal I
gratefully acknowledge. A few misprints and errors in that
paper I take the opportunity of rectifying here.
Contents of Ashmole 59.
No. 13 foll. la — 12b. The Secreta Secretorum. Headed:
— " Here begynnepe pe boke made of pe governance of Princes
o iiipj'led by pat renommed Philosopher Daune Aristotiles and l'
sent to j^at excellent Emperour and prince invincible Alexandre
of Macedoyne. pe whiche is cleped and called pe secrete of
secretes and tresore incomperable." In prose. Another (?)
prose version is in the MS. Adds. 5467, copied from Shirley,
and a transcription of the fifteenth-century verse rendering is
in the MS. Harley 2251, secondary to Shirley. See Anglia
28, 23 , and especially Prosiegel's dissertation , Mimich 1903.
The remarks of Gaertner loc. cit. are hopelessly confusing
because of his failure to distinguish between the Shirley and
the non-Shirley M.v^
Xo. 2, foll. 13 a — 15 a. Below the general heading re-
lauduced ante follows an extract from Lydgate's Falls of
Princes, book II, chap. 31, beginning "Rome remember of thy
fundacion", 19 stanzas of 7 lines; also in Harley 4011, and
ASHMOLE 59 AND OTIIER SHIBLET MANUSCRIPTS. 323
(probably) in MSS. of the Falls, e. g. Harley 1245, 1766,
3486, 4197, 4205; Royal 18 B xxxi, 18 D iv, and 18 D v; also
Adds. 21410, Bodley 263, Corpus Christ Coli. Oxford 242,
Bodley e Museo 215. Hatton 105; for the Longleat, Rutland,
Jersey, Glasgow, and Mostyn MSS. see Hist. MSS. Comm.
Reports I, III, IV, VIII. Quaritch has two MSS.; for prints
see Hortis, Opere Latine del Boccaccio, pp. 837 ff.
No. 3, foll. 15a — 16. An extract from the Falls of
Princes, booklll, chap. 4, beginning "This tragedy giveth
us ful warnyng", and directed against lecherous princes. Also
in Trin. Coli. Cambridge R 3, 20 and Harley 4011 as a separate
extract, and included in a mass of envoys from the Falls
copied in Harley 2251 and Trin. Coli. Cambr. R 3, 19, see
Anglia 28, 19. This envoy is twice transcribed in the Ashmole;
this first copy is of 10 seven-line stanzas, headed "Tragedy
of Prynces pat were vicyous"; the second copy is a fragment,
the last 3 lines of stanza 6, and stanzas 7 —10, headed "Tragedye
made by Lidegate". See No. 31 below.
No. 4, foll. 16 b — 17 b. The letter of king Amasias to
King Johas, 8 stanzas of 7 lines. From the Falls of Princes,
II, chap. 16. The story of Amasias there fills 17 stanzas; here
are stanzas 6 — 13, the beginning altered to make thein seem
an independent poem. Headed "pis moral Epistel sent kynge
Amasias to kynge Johas made by Daun Johan Lidegate pe
poete of Bury."
No. 5, foll. 17b — 18 a. "Balade moral of gode counseyle
made by Gower." Other copies in Rawl. C 86, in Adds. 29729,
printed by Foerster, Archiv 102,50. See Meyer as noted
above, p. 72, Macaulay, Works of John Gower, II, clxxiii.
Macaulay disbelieves in Gower's authorship, and accordingly
discredits Shirley's value as an authority; observe that the
date of this MS., while accounting for its misstatements, tends
to free Shirley's other commonplacebooks from suspicion.
No. 6, foll. 18 a — 21a. "Here nowe folowepe a balade
ryal made by Lydegate affter his resorte to his religyon, with
pe refrayde howe every thing drawepe to his semblable."
Begins: — "Trete every man as he is disposed." 24 stanzas
of 8 lines. In Harley 2251; see Anglia 28, 15. [Here termed
Like Will to Like.]
2 ! ELBANOK PRESCOTT IIAMMOND,
No. 7, foll. 21b— 22b. No heading. Running title "A
glorions preyer ül onre Ladye by Lidegate." Macaronic.
9 stanzas of 8 lines, beginning "0 pu dilectus meus shewde
deleccoun" with tlie refrain "Sonet vox tua iam in anribus."
No. 8, foll. 22 b — 24 b. The prayer and envoy to tlie
Life of St, Edmund, by Lydgate; see Horstmann, Altengl.
Legenden, pp. 138 ff.
No. 9. foll. 24 b — 25 a. "Here begynnepe a notable pro-
verbe of ysopus Ethiopyen in balad by Daun Job an Liedegate
made in Oxenforde." Begins: — "'An olde proverbe ha]>e beo
sayde and shal" 4 stanzas of 7 lines. Printed by Zupitza,
Archiv 85, 24 (1890). In Harley 2251, see Anglia 28, 14.
No. 10, foll. 25a — 28a. Scogan's Moral Balade, printed
by the Chaucer Society, Par. Texts. pp. 427 ff. In Harley 2251,
se Anglia 28, 22; the Harley copy omits Chaucers Gentilesse,
which it transcribes in another part of the volume, see
Anglia 28, 18.
No. 11, foll. 28b — 29a. "Here folowepe a balade by a
gode clerk made )>at is cleped presbiter Johannes to advertys
]v hye prynces pat haue pe power of pe pepul to governe hem
in counsel and vertue." 11 stanzas of 7 lines; begins "pere is
no damage more man to purpose." Written with misplaced
lines, as often happens in this MS.
No. 12. foll. 29b— 31 b. "Here folowepe a poetycal balade
of wysdame made by }^e munke of Bury cleped Johan Lidegate."
14 stanzas of 8 lines, beginning " Covnseyllier where pat ever
pou be"; refrain "... utter thy language." Also in Harley
2251. Adds. 34360, Harley 2255 (printed by HalliweU, Minor
Poems of Lydgate, as The Concords of Compan}*), Seiden
B 10. Univ.Libr. Cambr. Hh 4, 12, Trin. Coli. Cambr. R 3, 21,
Jesus Coli. Cambr. 56. See Anglia 28, 8. Printed with
Chaucers; poems by Pynson in 1526. In this copy stanza 6
is omitted, and the latter part of the poem is confused by
misplaced lines. altered phrases, etc. [Here termed Utter thy
Langnage.]
No. 13, foll. 31b— 33b. "Here folowepe a balade made
of f>e transmutacons of pis worlde wt pe refiayde as a mid-
somer roos" Begins: — "Lat noman booste of konnyng ne
vf-rtu." 14 stanzas of 8 lines; copies also in Harley 22". 1 .
ASHMOLE 59 AND OTHEK SHIRLEY MANUSCHIPTS. 325
Harley 2255, Univ. Libr. Cambr. Hh 1. 12, Trin. Coli. Cambr.
R ::. 21, Jesus Coli. Cambr. 56 (printed by Halliwell, Minor
Poems of Lydgate, p. 22). See Anglia 28, 15. As com-
pared with otlier copies, this omits one stanza. [Here termed
Midsummer Eose.]
No. 14, f oll. 33b — 34b. "Here folowej'e nowe a moral
balade withe Refrayde if hornes were awaye j by twene
nature and bewte &c by Lidegate." Begins : — "Off god and
kynde procede]>e al beaute", 7 stanzas of 8 lines. Copies also
in Harley 2251, Adds. 34360, Harley 2255, Rawl. C 86, Laud
683, Jesus Coli. Cambr. 56, Trin. Coli. Cambr. R 3, 19, Univ.
Libr. Cambr. Hh 4, 12; the last printed by Halliwell loc. cit.
p. 46. See Anglia 28, 8. As compared with Harley 2255,
the Ashmole copy omits stanzas 5 and 8; after stanza 3 this
version becomes confused, transposing or omitting verses, and
often quite destroying the sense. [Here termed Horns
Away.]
No. 15, fol. 34 b. "Here folowepe nowe a notable moralisa-
con made by Lidegate of a fabul poetical howe trees chose
hem a kyng bytwene pe pe Ryal Cydre of pe hye mountayne
and pe thowthistell of pe lowe valej'e pis moralisacon is in
pis same boke to fore. And wryt a poletyke balade wt
refrayde to fynde a frende at nede." The "fabul poetical",
by which was apparently meant the letter of Amasias to
Johas, is not copied; 12 lines of the next article are transcribed,
and that article tlien started afresh with —
Xo. 16, foll. 35 a - 37 a. "Here begynnepe a Polletyk
Balade ryale made by pat approbate Poete Lidegate pe Munk
of Bury wt with pe gode Refrayde To fynde a freonde at
neode." Begins: — "Late whane Aurora of Tytane toke leve"
— 17 stanzas of 8 lines.
No. 17, foll. 37a — 38b. Chaucer's Complaint to Fortune,
printed by the Chaucer Society, Par. Texte p. 439 ff. This
Ashmole copy adds at the close of the poem the 10-line
envoy of the Venus, marking it "Envoy by Chaucyer"; Harley
2251 does the same thing, — a fact which deserves notice in
view of Harley's frequent relation to Trinity rather than
to Ashmole.
No. 18, foll. 38 b— 39 b. The " Chronicle made by Chaucer"',
printed Chaucer Society Odd Texts Appendix p. vi ff. Furnivall,
326 ELEANOB PRESCOTT HAMMOND
Trial Forewords p. 97 saidthal the poem could not possibly
be by Chaucer; teo Brink, Eist. Engl. Lit., Appendix p. 127_',
censnred Shirley for marking the verses as by Chancer; Skeat,
Oxford Chaucer 1. 53 explains that Shirley does not really
attribnte the poem to Chancer. See ibid. III, lv, VII, xii — xiii.
Observe here again the probable evidence of Shirley's old age
and extreme carelessness.
No. 19, foll. 39b — 41a. "Here folowepe nexst a devoute
balade by Lidegate of Bury made at pe reverence of oure
lady Qwene of mercy." 11 stanzas of 7 lines, beginning "A
Thowsande stories I koupe to yon reherce." Printed by Thynne
in the 1532 Chaucer as "Bailad in Commendation of our Lady";
rejected from the Chaucer canon by Tyrwhitt; printed by
Skeat, Oxford Chaucer VII, 275 ff. as two distinct poerns.
Also in MS. Sloane 1212. according to Skeat,
Xo. 20, foll. 41a — 43 a. "Nowe folowepe here nexst a
questyon made in wyse of balade by pat philosofre Lidegate
Dann Johan. Wheper is most preferred in pe worlde pt nowe
:- Amor vincit omnia or Mentiris quod pecunia." 17 stanzas
of 8 lines. Begins: — "Eche man to folowe his owen fantasye",
with theme "Love is sette backe, golde gope before at nede".
In Harley 2251, Adds. 29729; see Anglia 28, 18. [Here termed
Amor and Pecunia.]
Xo. 21, foot of 43a. Six Latin lines, headed "Versus
philosofornm"; the first four agree with those on the flyleaf
of the codex, and the Catalogue says "they seem to be part
of this article".
No. 22, foll. 43b — 44a. Chaucer's Complaint of Venus,
printed Chaucer Society, Par. Texts, p. 411. The last 5 lines
are written in the margin, and beside the concluding stanza
Shirley has written "Lenvoye by Thomas Chaucier to alle
pryncis and princesses of pis translacon of pis complaynte and
laye". Dpon this attribution of the Venus, or its envoy, to
Thomas Chaucer, we may note the Statement of Robert Bell,
in vol. 8 of his 1854 Chancer, p. 130. He says: — "In
searching in the Bodleian Library for MSS. for this edition,
a cnrions fact was discovered, which, thongh possibly known
to Tyrwhitt. has not been mentioned by him or any subsequent
editor. In the volume marked Fairfax 16 are contained, in
addition to The Compleynte of Mars and Venus, and
ASHMOLE 59 AND OTHER SHIRLEY MANFSCRIPT8. 327
other poems, by Geoffrey Chaucer, some short pieces by one
Thomas Chaucer." Bell is in error as to the Fairfax
MS.; 110 piece in that volume is marked as by Thomas Chaucer,
and the only use of Thomas Chaucer's name by Shirley which
lias come to my notice is here in the Ashmole MS., and in
the complaints by Lydgate on the occasion of Chaucer's de-
parture upon embassy which appear in this MS. (No. 24 below )
and in the Shirley Ms. Brit. Mus. Adds. 16165. The two
usages of Thomas Chaucer's name in this Bodleian codex may
have been transferred by Bell to apply to the Bodleian MS.
Fairfax 16.
Xo. 23, foll. 44b — 45b. "Here begynnef»e a devoute In-
vocacon to sainte Anne by J?at solempne Religious Lidegate
raade at J?e comaundement of my ladye Anne Countasse of
Stafford." Begins: — "Thowe first moever pat causest al
thinge." 11 stanzas of 7 lines. In Adds. 16165, another Shirley
MS. A life of St. Anne is in Trin. Coli. Cambr. E 3, 21.
Xo. 24, foll. 45b — 47b. "Here folowej^e nexst a Com-
pleynte made hy Lydegate for f>e departing of Thomas Chaucier
in to ffraunce by hes servauntz vpon J?e kynges ambassate."
Begins : — " Every maner creature." Eef rain " my
ladv dere." 15 stanzas of 8 lines, of 4 accents. Also in
Shirley's MS. Adds. 16165, with one more stanza at close;
printed from that MS. by Furnivall in XTotes and Qu er i es
1872, I, 381—3, and as Appendix VI, p. 122 ff., to Iris ed. of
Thynne's Animadversions, Chaucer Society, 2dSeries, No. 13.
See Modern Philology 1, 331, for another print and some
not es.
Xo. 25, foll. 47 b — 49 a. "Nowe here folowe)?e a balade
made by Lidegate of wymen ffor desporte and game per
Antyfrasim." 11 stanzas of 8 lines; also in Adds. 16165,
Fairfax 16, Harley 7578. This version omits stanza 9, as
compared with the Adds., and the first 6 stanzas are in a
rough mixture of 5 and 6-beat lines, though the last 5 stanzas
are in 4-beat lines. Printed by Stow in the 1561 Chaucer;
his additions to the canon were rejected en masse by Tyrwhitt ;
printed by Skeat VII, 291. [Here termed Doublenesse.]
XTo. 26, foll. 49a — 52a. "Here nowe folowe^e an holy
meditacon made by pe Religious man Lidegate Daun Johan
\>e munk of Bury." Begins: — "Alfter ]?e stormy time /
.->
28 ELEANOK PRESCOTT HAMMOND
cessinge |>e rayne." 180 lines in 5-beat couplets. In Trin.
ColL Cambr. B 3, 20. At the end • "fiat Amen per Shirley."
No. 27, toll. 52a — 51a. ''Here folowe^e nowe a glorions
[nvocacon to onre blessed Iadye made by pat vertuous Lidegate
in balade wyse in cheosing of Valantynes at J?at seif feeste .
with f»eßefrayde 1 love one best of alle." Begins: — "Sainte
Valentyne of custume yeere by yeere." 19 stanzas of 7 lines.
In Trin. Coli. Cambr. R 3, 20, Harley 2251, Adds. 20729, Rawl.
poet 36; these versions of 20 stanzas, Ashmole omitting tlie
third.
No. 28, foll. 54a — 56b. "Nowe here folowepe nexst a
balade made by pat solempne clerk Lidegate Daun Jolian .
presented to kynge Henry ]^e sixst bis souerin Lorde J'e daye
of ]>at royal solempnysacon of bis coronacon at Westminster"
Begins: — "Most noble prynce of cristen prynces alle."
18 stanzas of S lines. Copies in Trin. Coli. Cambr. R 3, 20,
Barley2251, Adds. 29729; printed from Harley by Wrigbt,
Polit. Toems, Rolls Series, II, 141. Another poem by Lydgate
witb tbe same opening line is also addressed to Henry VI, as
a mumming; printed by Brotanek, Die englischen Masken-
spiele, appendix, from R 3, 20. (14 stanzas of 7 lines.)
No. 29, foll. 56b— 57a. "And pane sboule yee
rede nexst a devoute seyinge of verbum caro factuwi est."
1 stanzas of 8 lines, beginning "Ye devonte people wheoche
baue observaunce". In Harley 2251, Adds. 34360, Harley 2255,
Land 683, Trin. Coli. Cambr. R 3, 20, R 3, 21, Jesus Coli.
Cambr."1'. The Harley 2251 text is printed by Halliwell,
Minor Poems of Lydgate, p. 60. See Anglia 28,8.
No. 30, foll. 57 a — 58b. "Nowe eondepe here pe dyte of
verbrow caro factum est and nexst folowepe a pytous com-
pleynte of a Chapellayne of my lordes of Gloucester humfrey
. whome gode assoyle pat noble prynce." Begins: — "A
solytarye ful sore compleyninge." 15 stanzas of 7 lines and
5 lines of another: mutilated at close by loss of a leaf.
Another copy. in Trin. Coli. Cambr. R 3, 20. is printed by me
in Anglia 27. 381 ff., with deductions as to the date of this
.MS. <<4loucester died 1447, Shirley 1456.) See also No. 53
below.
No. 31, foL 59. Another copy, mutilated at beginning by
loss of leaf, of the poem already noted as No. 3 above.
ASHMOLE 59 AND OtfHER SHIRLEY MANUSCRIPTS. 329
No. 32, fol. 59 b. " Here folowen )>e names of )>e ordre of
knightes of pe Garter made at Wyndesore ]'e yeere J'at
Sigismounde kynge of Rome and Emperour of Almayne was
in Englande pe yeere of Kynge Henry pe fyffte
reygynge." The list follows.
No. 33, foll. 59 b. Towards the inside of this same page
is written: —
"Yee ]>at desyre in herte and have plesance
Olde stories in bokis for to rede
Gode matiers putt hem in remembrance
And of pe oper take yee none hede
Byseching yowe of your godelyhede
Whane yee pis boke haue over redde and seyne
To Johan Shirley restore yee it ageine."
The same "bookplate-stanza" occurs in Trin. Coli. Cambr. R
3, 20, No. 51 of the MS. The last three lines of the Ashmole
copy are printed by Gaertner, loc. cit. p. 7, and the entire
stanza p. 23 note. Also printed in Reliquiae Antiquae II,
163. See below.
No. 34, foll. 59 b — 62 a. Below this stanza : — " Lenvoye
by Lidegate. Here folowepe an Epistel made by pe same
Lidegate sende to Sibille with peschewing of ydelnesse." This
is at foot of 59b, at top of 60a: — "By pe poete Lidegate
an Epistell vertuous." Begins: — "The chief gynning of grace
and of vertue." 21 stanzas of 7 lines, exhorting women to
industry. The explanation of this and the preceding extract
offered by Gaertner op. cit. p. 23 I cannot accept. The book-
plate-stanza occurs already in the Trinity MS., where there
is no question of Lydgate's having written it for Shirley, as
Gaertner would argue from the p'hrase "Lenvoye by Lidegate"
below the stanza here; I would rather consider that Shirley's
phrase referred to No. 31, an envoy from the FallsofPrinces,
and that the scraps 32, 33 were inserted afterwards.
No. 35, foll. 62b— 64a. "Nowe here nexst folowyng ys
made a balade by Lydegate sente by a poursyant to pe
Shirreves of London acompanyed with peire breperne vpon
mayes daye at Busshopes wod at an honurable dyner eche of
hem bringginge his dysshe." Begins: — "Mighty fflourra
goddes of fresshe floures"; 16 stanzas of 7 lines. Printed in
Nicolas' Chronicle of London, 1824, among the Illustrations.
330 ELEANÖR l'KESCOTT HAMMOND
No. 36, foll. 64 a — 65 a. "Here nowe filowepe nexst a
devoute Invocacon to oure Ladye with J'e pe refrayde Stabat
niater dolorosa." 21 stanza of 1 lines, all but the first two
stanzas written in long- lines. Begins: — "Heyle goddes moder
dolorous."
No. 37, foll. 65 a— 66 a. "And nowe folowepe here a de-
vowte Invocacon made by Lydegate to saint e Denys at pe
requesl of Charlies J'e frenshe kynge to let it beo translated
onte of frenshe in to Englisshe." Begins : — "0 pow chosen
of gode protectour of ffraunce." 9 stanzas of 8 lines, confused
towards the end.
No. 38, foll. 66a — 67a. "Here nowe folowepe a pytous
lamentacon of oure Ladye shewde to Saint Auncyon of cristes
passyun made by John Lidegate." Begins: — "In pe tourret
of a toure." Refrain "Quia amore langueo". 11 stanzas of
8 four-beat lines. There are two Mid. Eng. poems with this
refrain. the one beginning as above or "In the tabernacle of
a tour", the other beginning "In the vaile of restles mynde".
The former poem is also in Lambeth 853, whence it is printed
in Polit. Relig. and Love Poems EETS. p. 148, — of 8
stanzas of 8 lines. In the Lambeth MS. and in Univ. Libr.
Cambr. Hh 4, 12 occurs the second poem, printed ibid. p. 150
from both. According to Madan's Suinmary Catal. IV, Douce
78 and Douce 322 each have a poem beginning like the first-
mentioned; also in Harley 372, Laud683, Trin. Coli. R 3, 21,
Univ. Libr. Cambr. Kk 1, 6.
No. 39, fol. 67. "Here nexst folowepe pe wrytinge of )>e
doctoure samt Austyne what mede man resceyvepe pt de-
voutely herepe his messe." Begins : — " Nowe understond bope
more and lesse." 34 lines in couplets of 5 accents.
No. 40, foll. 67 b — 68 a. A prose bit on swearing, fills 13
lines. Heading states that the words were said by "iesu crist
to saint Jerome and to saint Gregoire".
No. 41 , fol. 68. " Nowe f olowepe here nexst a devoute
and holy salutacon of oure ladye made by an holy Ankaresse
of Maunsffeld."' Begins: — "Heille glorious virgyne grounde
of al oure grace." 5 stanzas of 8 lines, the second of 7.
Xu. 42, foll. 68b — 69a. "Here folowepe a devoute exort-
acon to meeve men devoutely to pe ymage of pyte by orisounes
ABHMOLE 59 AND OTT IKK STIIRLKY MANUSCRIPTS. 331
and preyers." Begins : — "0 wrechched synner what so ever
j'owe be." 4 stanzas of 8 lines, the first of 7.
No. 43, foll. 69b — 70b. "Nowe folowepe pe sahne of deus
in nomine tuo translated owte of latyne in to Englisshe by
Lydgate daun Johan." Begins: — "God in py name niake
nie sauf and sovnde." 8 stanzas of 8 lines. Theme, "amende
whyl I have lyves space". Copies also in Harley 110, Harley
2255, Cotton Caligula A ii.
No. 44. foll. 70 b — 71 b. "Here nowe folowepe pe doctryne
of many gret Clerkes approved made in balade wyse and
translated oute of divers langages in to englisslie." Begins:
— "By sapience tempre py corage." 7 stanzas of 7 lines.
Copies also in Harley 1 IG, Harley 2251, Harley 4733, Univ.
Libr. Cambr. Ff 1,6, Arundel 1G8. See Foerster in Archiv
104, 297; cp. Anglia 28,2.
No. 45, foll. 71b — 72a. "Here nexst folowepe pe foure
complexcyons of mankynde with pe doomis of hem made by
discrete Clerkes." 3 stanzas of 7 lines; the Latin, in couplets,
intervenes. Begins: — "Off gifftes large to love liape gret
delite." In Harley 2251, 4 stanzas.
No. 46, fol. 72 a. " pe pliilosofar writepe for a souereine
notabilite pat foure tliinges make pe prudence of man to falle."
Begins: — "Worship wyinen and unweldy age." One 7-line
stanza; see Anglia 28,4, 21, Foerster, Archiv 104,301, Skeat
VII, 297, Canon p. 124.
No. 47, fol. 72 a. "Profecia Merlini." A Latin couplet.
See No. 56 below.
No. 48, fol. 72 a — b. " The seyinge of wysemen." Begins:
— " pat man is wys and weele fortunate." Two stanzas of 7
lines, the second of 6.
No. 49, fol. 72 b. " Questyones.v Six questions on Biblical
subjects, arranged with their answers in couplets. Printed in
An English Miscellany, p. 101.
No. 50, fol. 72b. "pe ten comandmentz", 5 couplets. The
Catalogue says that the second commandment is omitted, "as
it usually was before the Reformation."
No. 51, fol. 73 a. " Devoute & vertuous wordes." Begins :
— "pere is none so wyse man but he may wisdame leere."
4 lines. Also in Harley 2251, see Anglia 28, 9.
ELEANOK PRESCOTT MAMMOND
Below: — "]\n\ p&t werred pe crowne of thornes
ft'ell doyne pe pryde of womens hornes." 10 lines.
Below: — 8 long lines. beginning: — " Loke gentyle Jhesu
fervently Adversete take pacyently."
No. 52, foll. 73a — 74b. "Augustinus dicit", Latin prose.
No. 53, foll. 74 b — 75 a. "Here nexst folowepe a truwe
croniele of Englisshe vercefyed in Latyn with J?e diners dates
abstrafte by Cronicles of Englande." Catalogue says "37 leonine
verses". Ends with the year 1433, with " ffinis adest niundi /
qneratnr vita secnndi*'. Note tliis in conjnnction with No. 30
for the date of the MS.
No. 54. foll. 75b — 76. "Nowe here folowen pe names of
pe kynges of England frome pe conquest of Duc William of
Normandye." Begins: • "J?is mighty William Duke of Nor-
mandye." 15 stanzas of 7 lines, ending with Henry VI. See
Anglia 28, 6.
No. 55, foll. 77 a / b. " Here now folowepe nexst a scripture
in latyn prosed in feyre cadence / whiche saint Thomas of
Caunturbury martyre & martyr / lefft wryten in auricalce he
being Archebusshop."
No. 5(3, fol. 78 a. "Prophecia Merlini Doctoris perfecti."
Begins : — " Whane lordes wol leese peire olde lawes." 8 lines.
In Ashmole 781 is a copy of 3 Couplets, written, according to
the Catalogue, between 1620 and 1631. A XVI cent. hand
has entered this and the other bits printed by Thynne, 1532
Chaucer at the end of his table of contents, in Trin. Coli.
Cambr. R 3, 15; these have been described by Todd, Illustra-
tions of Gower and Chaucer p. 119, see Dibdin, Typogr.
Antiq. 1,311. In Brydges' Eestituta 11,200 is described a
copy "'on the fiyleaf of a missal illuminated on vellum"; Skeat,
Canon p. 115, gives a Variation on an odd detached flyleaf
of ;i -MS. lent to him; on p. 116 he says that the copy in the
Aldine Chaucer is from this MS., and that there is another
copy in -AIS. Irin. Coli. Dublin E 5, 10. See Dibdin op. cit. II,
", 1 l for a text perhaps from de Worde. Printed by Caxton,
by Thynne in the 1532 Chaucer at the end of his table of
contents; reprinted down to the Bell Chaucer of 1782 with
Chaucer's works, reappearing again in the Chiswick of 1822,
and included in the Bell Chaucer of 1854, also the Aldine.
ASttMOLE o9 AND OTHER BHIRLEI MtANUSCRIPTS. 33-
Printed by SkeatI, 46, VII, 450, see VII, lxxxi and Canon
pp. 115 — 6. Printed by Dibdin 1, 311 from Caxton and II, 514—5
as noted above. See No. 47 ante.
No. 57, fol. 78 a. "Alia prophesia." 9 lines of Latin.
Xo. 58, foll. 78 a — 83 a. "Nowe filowef?e here nexst pe
doctryne of pat solempne and holy doctour saint Austyne .
articled in prose for pe savacon bo)>e of bodye and soule to
alle ('listen nacon." English prose.
Xo. 59, fol. 83 a — b. "Nowe eondeJ>e here pe prose of pe
holy doctour saint Austyne . and nexst filowynge begynnej^e a
ensaumple of pe same putte in vercyfical metre of Ryme."
40 lines in couplets. Begins : — " Why is J?is worlde beloved
pat fals is and veyne."
No. 60, fol. 84 a. " Here nowe nexst folowe pe wordes of
Jerome pe prophete." Latin, rime and prose.
No. 61, fol. 84b. "Sibille la sage." Below: — "Rustica
gens optima flens set pessima gaudens."
No. 62, foll. 84b — 98a. "Here folowen nowe pe seyinges
of wysemen / of prophetes / of poetes / of Philosophres / of
hooly men of gret and autorysed Clerkes of pe olde testament
and of pe nuwe." Begins: — "pe tyme approchepe of neces-
sitee." 116 stanzas of 7 lines, the last 9 being the Verba
Auctoris, 2 of which are -the envoy to a "lady soueraine".
L}Tdgate's SummumSapientiae; copiesinHarley2251, Harley
7578; see Anglia 28,22 and refs. there given.
No. 63, foll. 98a— 99b. "And here folowe}?e nest a doc-
tryne of Curtesye . cleped in Latyne. Stans puer ad mensam
domini . translated in to Englisshe in balade wyse by Lidegate
pe religious of Bury." Begins: — "My dere chylde first pyself
enable." 14 stanzas of 7 lines. See Anglia 28, 20.
Xo. 64, foll. 100a— 128b. "Here nowe folowepe an holy
solempne and a trewe cronicle of oure cristen feyth . translated
oute of Latyn in to English by pe grettest doctoure of oure
nacon . licenced by pe chirche pat entrete}?e of pe birth of
Cryste affter holy scripture." " Cronicles of pe three kinges of
Cologne." English prose. Copies also in Pepys 2006, and the
Harvard Shirley, described by Robinson in Harvard St u dies
V, 187 ff. See ed. by Horstmann, EETS 1886; he says that
Ai.glia. N\ F. XVIII. 23
331
ELEAXOK fc>RESCOTT HAMMOND.
the Ashmole copy is late and very bad; liis list of MSS., ten
in all. does not include the two just menüoned.
No. 65, EolL 128b — 130a. "Thus nowe liere eondej^e Jus
wondurfulle and honurable translacon of }>eos tlire lioly kynges
of ynde pt firsl worshiped Cryste in Bedleme affter liis birth /
And filowepe next |?eCronycle of f»at mighty Patryarch cleped
Prestre Jolian nowe of ynde." Eng. prose.
The lower 2/3 of leaf 130 is cut smoothly away; leaves
remaining, to 134, are scribbled in different liands with pro-
verbs. recipes, etc. The second part of the volume, Lydgate's
Life of Our Lad)', is in <iuite another band.
Existing Shirley MSS. : Parallels in Contents.
Ashmole 59
Adds. 16165
Trinity
Harley 2251
(second ary to Shirley)
l
71 Gloriosa Dicta
3
73 Bycorne & Chich.
G Like Will to Like
17
10 Moral Balade
58
12 Utter tby Language
22
13 Mids. Rose
13
14 Jlorns Away
11
20 Amor and Pecunia
•
34
•. Anne
14
24 Every Maner Creature
16
25 I'oublenesse
18
2G Soul to Body
24
4
56 Wicked Tongue
62 Snmnram Sap.
59
tau« Puer
53
5 (35)
70 Benedic Anima
7
74 Thorofare of Woe
15
29 So as the Grab
17
68 Gaude Virgo
Venus
27
17 i haucer's Fortune
28
33
(in 10)
48
35 Chaucer's Gentilesse
27 Valent. to the Virgin
30
72
::i
75 Presenting an Eagle
32
70 Alas I woful
oronation Ode
33
77
34
78 Gloucester's Marriage
ASI1M0LE
59 AND OTIIKK SHTRLEY MAtfüSCRIPTS. 33b
Ashmole 59
Adds. 16165
Trinity
Harley 2251
(secondary to Shirley)
44
G7 Nightingale
45
65 ( torpua » 'ln-isti
50
66 ün ininces' Fates
33 Bookplate
51
29 Verbum Oaro
54
19
30 Duchess uf Ulouc.
55
44 Seven Counsels
60
39
69 Christus qui lux
The Trinity MS. is described and listed in Vol. II of
James' Western MSS. in the Library of Trinity College,
Cambridge; see also Anglia 22,364; 27,381, and the ap-
pendix to Brotanek, Die engl. Maskenspiele. The Adds.
codex was briefly described in Modern Philology I, 331; its
other contents are Boece, Trevisa's Nicodemus, the Duke of
York's Master of the Game, Lydgate's Black Knight and
Temple of Glass, Chaucer's Anelida, and a halfdozen short
poems, one of which is marked as Chaucer's, see Mod. Lang.
Notes 19,35. The Harvard Shirley, of which the Guy of
Warwick, the Three Kings of Cologne, and the prose
Chronicle, are in Shirley's hand, was discussed by Robinson
in Vol. V of Harvard Studies, p. 187 ff. Other MSS. in
Shirley's hand are: — a copy of the prose transl. of De
Guilevile's Pilgrimage, in the library of Sion College, London;
this includes Chaucer's ABC: — and 4 leaves of the composite
volume Harley 78, carry ing Chaucer's Pity, the (Chaucerian?)
Complaint to His Lady, and some bits. Of MSS. not in
Shirley's hand, Harley 7333 is the-most interesting; it contains
an early-type copy of the Canterbury Tales, Cato, Guy
of AVarwick. various tales from Gower's Confessio Amantis,
Chaucer's Parlement of Foules, Mars, Anelida, Sted-
fastnesse, Gentilesse, Truth , and Purse; Lydgate's
St. Edmund, Hoccleve's Regement of Princes (the proem
only, 288 stanzas), etc. See note in Ward's Catalogue of
Romances, I, 494. The MS. Adds. 5467, further removed
from Shirley, is described by Gaertner op. cit. Harley 2251
and its partial sister Adds. 34360, derived largely from Shirley
MSS., were described by nie in Anglia 28, 1 ff.
23*
•':Y,
ö
ELEANOB PRESCOfl HAMMOXP,
The briefest suryey of these agreements is suggestive. In
tlu' first place we observe tlial while the two Shirley Codices
Trinity and Adds. are quite independent of one another, the
Ashmole and the Harley MSS., especially the latter, present
numerous parallels to the Trinity volume. I have already
taken occasion (Anglia 28, 1 ff.) to argue the direct dependence
of Earley apon Trinity in many of these cases; and I come
now to the relation of Ashmole to the other MSS. of this
group. I suggest, in the following argument, that some poenis
of the Ashmole were written down by Shirley from memory;
only on this hypothesis or that of mental aberration can we
explain the unmetrical and jumbled condition of some extracts,
e. g. nos. 11, 12, 14, 25, 30; yet, as other extracts are fairly
coherent and correct in form, it seems more likely that Shirley
wrote now from memory now from text than that his faculties
varied so widely in clearness during the time of his work
upon this MS. !) Tradition has it that Hawes could repeat
many poems by Chaucer and by Lydgate, especially the latter,
with which he made himself welcome at the court of Henry VII;
and it is not impossible that Shirley also could recollect wholes
or portions of poems which he bad often transcribed.
l) To make clear my nieaning, I print here an extract from one of
the poems distorted by Shirley in Ashmole and the parallel passage from
uniujured texts. It appears to me that such conditions could not arise had
Shirley a copy hefore him. — Extract from Horns Away, No. 14 of the
Ashmole.
Harley 2255
ffamous poetys of antiquyte
In Grece and Troye renoumyd of
prudence
Wroot of queen heleyne/andpenelope
Ofl Polyceene / with hir chaast In-
nocence
ffor wyues trewe / calle lucrece to
presence
That they wer fayr / ther can no
man sey nay
kynde wrouht hem / with so gret
diligence
Ther bewte coutlie / hornys wer cast
away
Ashmole 59
ffamous poetis of gret antiquytee saye
In grece and Troye / renommed many
a day
Wrote of Quene Eleyne and Penolope
Of Polixene / pat chaste mayde &
may
ffor wyues truwe putte in assaye
ffor kuynde wrought hem wt so gret
diligence
Here by take hede / let no wight
seye neye
Nature wol wirche / paughe nyce
aray bawaye
ASHMOLE 59 AND OTHEE SHIELEY MANUSCEIPTS. 337
With this as a possible presupposition, we examine the
agreements among the mauuscripts discussed, especially between
Ashmole and the other Shirleys. We notice at once that none
of the Lydgatian mummings which make the Trinity codex
so interesting are copied in Ashmole, and that the most
striking resemblances in content between Aslimole and Trinity
are Chaucers Venus, Fortune, and Gentilesse (the last-
named preserved by Ashmole in the text of Scogan's poem),
Lydgate's Valentine to the Virgin, his Coronation Ode
to Henry VI, his Complaint for My Lady of Gloucester,
his Verb um Caro Factum Est, and an extract from the
Falls ofPrinces. All these bits are between Nos. 17 and
30 in the Ashmole (a codex of 65 entries), as are the bits
paralleled in Adds. 16165, i. e., the Invocation to St. Anne,
theDeparting of Chaucer, andDoubleness, all by Lydgate.
Of these, the last is the only one showing such confusion as
might result from memory transcription.
Taking first the texts of the Chaucerian poems, we find
that the Ashmole copy of Venus omits one stanza, and marks
the envoy as by Thomas Chaucer; its differences otherwise
from Trinity are in frequent slight omissions, one or two
transpositions, and minor verbal changes, but nothing to prove
its transcription from memory. The two Shirleys are evidently
allied in type and distinct from other copies, see lines 8, 22,
26, 53, 62, 63, 72, 79; all these seem deliberate changes by
Shirley, though his text is unusually close to the general
trend. Of the two Ashmole is the worse, note the Omission
of a stanza and the transposition of lines 7 and 8, also the
Omission of line 40.
The second Chaucerian poem; Fortune, is also in Harley
2251, and a comparison of the three texts brings us to the
unexpected conclusion that while Ashmole is independent of
Trinity (cp. Trinity's deviations in lines 18, 19, 21, 24, 30),
the text in Harley is more closely allied to Ashmole than to
Trinity. Note for example the addition of the distorted
Venus envoy to the poem in both Harley and Ashmole, and
the presence in Harley of stanza 7, omitted by Trinity but
not by Ashmole, op. also lines 4, 6, 10, 12, 14, 19, 20, 24, 31,
37, 55, 59, 67, 72, 78. But observe at the same time that
lines 15, 32, 40, 46 (omitted by Ashmole), 49, 60, 66, 68, and
ELKANOB P&ESCOT1 HAMMOND,
7;'.. argue the influence upoD Harley of some text other tlian
Ashmole, as does the existence in Harley of the last half of
line 50, lacking in the Ashmole, while the whole stanza is
missing Erom the Trinity. In Anglia 28, 27 I deduced from
yarions data the possibility that several MSS. were at one
and the same tinie before the Harley scribe; to that con-
jecture 1 wonld now appeal as explanation of the Harley
readings, and assume as partial source of Harley a lost Shirley
nearer Ashmole than Trinity in text.
The third Chaucerian text, Gentilesse, is also present
in these three MSS., and in a volume largely copied from
Shirley, MS. Harley 733:'). A comparison of the four shows
that while in lines 1, 4, 16, 20 Harley 2251 diverges from
the Shirley type towards the opposite group, it has in line 2
a reading like that of Ashmole, taking its own liberties with
the text in lines 1, 8, 12, 16, 18, 19, and in the refrain.
A-hmole and Trinity are very plainly allied in 1, 4, 8, 16, 20;
and Harley 7333 is with Trinity in 1, 2, 4, and 16, going
with the opposed type in line 8. At this point I may advance
a supposition with regard to Harley 7333, namely, that it was
copied from a Shirley MS. or MSS. executed earlier than were
Trinity and Ashmole. I base this conjecture merely npon the
shirley copy of the Canterbnry Tales contained in Harley
71 33, which shows, as I shall soon demonstrate, certain
peculiarities not in the "revised" (?) version of the Tales,
notably the bond Man of Law-Squire, the short form of the
Monk's endlink and the absence of any Words of the Franklin
to the Squire. Of course, Shirley might have made a mid-xv
copy of an early form of the (anterbury Tales; my con-
jecture assumes that he did not, though he made it after
aucer's death, as the heading shows. The occasional nearer
Position of Harley 7333 to the group opposed to Trinity and
Ashmole would then be explained by the later and greater
freedoms of Shirley in those two MSS., freedoms seen at their
extreme in v.hat was probably the last volume from his own
band. Ashmole 59. And I would accordingly suggest that
Harley 7333 is both in date and in position "higher up the
free" than the Trinity and Ashmole Codices, — at least, so
far as the Chaucerian poems are concerned.
As regards other poems contained in Trinity, Ashmole,
ASHMOLE 59 AND OTHEB SHIRLEY MANUSCRIPTS. 339
and Harley 225] , we may observe the text of Lydgate's
Coronation Ode to Henry VI, No. 28 of tlie Ashmole
MS. All three texts are complete, except that line 7 of the
fifteenth stanza is laeking in Trinity and in Harley. Ashmole
differs from them in lines 3, 8, 12, 15, 26, 45, 46, 51, 53, 54,
56, 65, 67, 68, 79, 82, 87, 95, 99, 102, 103, 106, 108, 109,
116, 120, 122, 132, 139, 142. The Harley text is clearly
dependent lipon the Trinity copy; and such differences between
Ashmole and Trinity as Ashmole's gret instead of hegh in 8,
the yoode of 15 and of 87, ehe instead of als in 46, the
Omission of lyche and of lo in 54, wliile ay is added, the
appearance of him in 56, of did in 67 and 79, of ivel in 58,
of thou in 102, of thy moder in 103 (taken np from 104), of
al in 106, the plirase benignite instead of Jiye bountee in 109,
and of liate instead of chastyce in 122, also the insertion of
swete in 132, seem to me to indicate less a separateness of
origin for the two manuscripts than an inexact use by each
of what I may call the Shirley type. In one case at least
Ashmole is plainly "better" than Trinity, where, in line 99,
the former's from gives to the line a sense clearer than does
Trinity's for. The eye-errors in lines 26 and 120 in Ashmole
show that that MS. was not here writing from memory. It
is perhaps noteworthy that Ashmole nses did as an auxiliary
more freely than does Trinity, although both MSS. have the
usage in line 100.
Another poem transcribed in tkese three MSS. is Lydgate's
Valentine to the Virgin, beginning "Saynt Valentyne of
custnm yeere by yeere", and running throngh 20 stanzas of
7 lines. The Ashmole copy omits the third stanza, and shows
many slight textual deviations from Trinity, of the character
above noted ; the Harley text is very close to that of Trinity,
and probably derived from it, as I have previously remarked.
The textual deviations which I have just mentioned are
worthy of consideration. Even the brief list above given
shows that the addition of an adverb or adjective for emphasis'
sake is frequent in Shirley; the Ashmole differs from the
Trinity in just this respect. But when the Shirley type is
compared with (say) the Oxford, ') it becomes a question
J) I apply this term to the group of MSS. Fairfax 16, Bodley 638,
aud Tauner 346 , all of the Bodleiau Library , Oxford. These MSS. agree
340 ELEANOK PRESCOT1 HAMMOND,
whether the differences ;ire due to the psychological tendency
toward emphasis of all inaccurate reporters or in part to
Shirley's Eailure to hear the French accentuation of words or
the intlexional -e. Tims, in Chaucer's Fortune, we have in
line 8 —
ffor finally fortune nowe I defye Trinity
ffor finally nowe f fortune I defye Ashmole
For fynally Fortune I diffye Oxford
The Ti copy, which has thce after I, is followed by Skeat and
by Heatli; but when we compare Shirley's Insertion of yitte
in line 16, yitte or loo in line 24, into the same refrain, we
query whether Shirley niay have heard Fortune as a disyllable
accented on the first syllable. Similarly in line 15 both the
Shirley MSS. insert ay\ did he hear suffisaitnce with a silent
final -e? In line 22 Shirley reads for to instead of to, which
again may mean that he heard moste as a monosyllable ;
compare the beste (?) of line 32, line 78, though the former
case is dubious because the yit inserted by Trinity is not in
-hmole, and oecurs in the preceding line in all texts. In
lines 56, G4, 72 the ne written in by Shirley ma3T perhaps
indicate that reute was to him a monosyllable; the Trinity
writiiig euermore instead of euer in 70 perhaps means that
resteles had for him no medial e-sound; and in 75 it may be
a monosyllabic qivyte (inf.) that led to Shirley's insertion of
weis. The fact that he himself wrote limping doggerei is no
evidence that he wras unconscious of the verseflow which he
was transcribing; but the point is one which requires detailed
text-comparison before it can be deeided. An editor of any of
the poems preserved by Shirley and by other scribes must
determine at the outset whether Shirley's variants are to be
considered as errors of eye and memory, as deliberate changes
to help out sense and metre (save the mark!), or as half-
conscious followings of the psychological impulse to emphasis.
That they are due to the readings of an original markedly
y in Contents, ;ui<l are so nearly related to one another, that it is
ble i" constract alraost theentin; body of texts (11 atleast) contained
in their ancestor "Oxford". Such a reconstruetion takes ns two steps
nearer Chaucer. A 'l»:tailed .study of the Oxford Group is nearly ready for
publication.
ASHMOLE 50 AND OTHER SHIRLET MANUSCRIPTS. 1 3 I 1
different from e. g. the original of the Oxford Group is, in the
case of the Minor Poems, not yet demonstrated.
We pass noAV from the texts present in three MSS., —
Trinity, Ashmole, and Harley 2251, — to examine those copied
in but two of the Codices. It must be of significance that
while tliere are between Ashmole and Trinity only eight
agreements in content, two of which are very brief and none
of which shows interdependence, there are between Harley
and Trinity and between Harley and Ashmole much more
extensive parallelisms. Nineteen articles of Trinity are dupli-
cated in Harley, and thirteen present in Ashmole are found
in Harley ; but in only four cases do all three MSS. have the
same poem. The arrangement of these articles is also of
interest. The main agreement between Trinity and Harley is
after No. 64 of the latter volume, where, up to No. 78, only
one of the Harley sequence lacks a parallel in Trinity. More-
over, comparison shows that this body of verse was by the
Harley derived from Trinity, and apparently direct, as the
Proportion of Harley errors is the usual one. For the other
agreements in content between Trinity and Harley, — the
brief bit on prayer, the two Lydgate poems So as the
Crab goes and Wicked Tongue, and Chaucer's Fortune,
no direct connection between Harley and Trinity is demon-
strable. If then it was a codex other than Trinity from which
the Harley drew the text of Fortune (No. 33 in Harley), it
would appear that the Trinity volume did not come into the
hands of the Harley scribe until his own book was three-
quarters written. But the parallels between Harley and
Ashmole extend, roughly speaking, from No. 11 to No. 60 of
Harley, and ränge over almost the whole of Ashmole, from
No. 6 to No. 63. The portion of Harley which contains these
parallels is therefore between that whicli coincides with Adds.
3 1360 (Nos. 1 — 11) and that which is derived from Trinity
(Nos. 64—78).
Of the thirteen texts existing in both Harley and Ashmole,
four are also in Trinity, and three of them have already been
discussed above, viz.: — Fortune, the Coronation Ode, the
Valentine to the Virgin; the four stanzas of Verbum Caro
I have not examined for this study. Of the remaining nine
poems, I pass over the Summum Sapientiae (No. 62 inAsh.,
342 ELEANOB PRESCOTT EAMMOND,
No. 59 in Harl.). the Staus Puer (No. 63 in Ash., No. 53 in
Harl.). the Seven Wise Counsels (No. 44 in Ash., No. 00 in
BarL); the other texts are Like Will to Like, Scogan's
Moral Balade, ütter thy Language, Midsummer Kose,
Eorns Away, Amor and Pecunia. These are, inAshmole,
\ s.6, 10. 12. 13, 1!. 20; in Earley, Nos. 17, 58, 22, 13, 11,
and 34. This set of poems I have copied and compared; bnt
with no such definite results as in the case of Trinity and
Harley. Like Will to Like1) shows constant variations in
wording, especially in the latter part; e. g. in stanzall, Asli.
with hevy liunjws to stufte hcos large bagges\ Harl.
with hevy lumpis to charge with Ms bagges\ or — In choysc
bladis, Harl., In feyre hnyves, Ash. Harley is not derived
from Ashmole, as it has a stanza omitted by Ashmole, and in
another case an important verb not in Shirley's text. Note in
passing such phrasings as Harl. the wyndes blowe, Ash. the
wynde doth blow, — determyne, Harl., do termyne Ash., and
compare the remark about the anxiliary do made above.
The Moral Balade of Scogan, which we may consider
next, does not in the Harley contain the text of Chaucer's
tilesse; that appears in the Harley2) as No. 35, while
Scogan is No. 58. There is a constant and marked dift'erence
between the Ashmole and the Harley here; Harley seems
often very arbitrary, cp. its change of juvente to yong age in
line 11, spoiling the rime; and note the almost invariably
ter verseflow of Ashmole. Ashmole has however some
errors not in Harley, cp. the better sense of Harley's me in
line 27, and the reading of line 86, where Ashmole has awe
instead of awey. We may remark again upon the anxiliary
do in Ashmole, cp. line 98, Harl. Chaunccr sayde cx})resse,
Ashm. Chaucier dojje cxpresse.
In one of the remaining texts, Amor and Pecunia, the
variant wording of the Harley, as compared with the Ashmole,
and the noticeably better readings of the Harley, again preclude
*) My paper in A.nglia 28, p. 15, Bhotüd be eraemlod by uotiug that
the two lineö at end of this poem are merely the opening of the next article,
which I • gain on the vei
imilarly, add ibid. p. 18 the note that Gentilesse does not appear
twice in Harley, heing omitted from the Scogan text.
ASHMOLE 59 AND OTHEE SHIRLEY MANÜ8CBIPT8. 343
the derivation of the Harley from ihe Ashmole; while in the
next of our poems, Midsummer Rose, this remark might be
repeated with still greater emphasis. Compare Harley, AI is
nat (johl, Ashm. AI is in ijod, — an Ashmole deviation which
indicates that here at least Shirley was not writing from
memory, trat copied carelessly words upon which his eye rested.
Again, cp. Harley, Jayes in musyk han ful smal experience,
\<hmoIe, His lay es of musyk etc.; or, Harley, White was made
rede, Ashmole, Whiche was made rede. But other difi'erences
between the two MSS. are so great, so much greater than
the nsual amount of error pecnliar to either scribe, that we
must feel either that Shirley 's procedure with the Ashmole
varied witiiin one and the same poem, or that his arbitrariness
and carelessness in this codex exceed his vagaries in any of
his other books.
Xow in the case ofLikeWill to Like, Scogan's Moral
Bai ade', and Amor and Pecnnia, I have not fonnd other
copies by which this comparison conld be checked, and Mid-
summer Rose has not been examined in its remaining texts.
But of Horns Away and Utter thy Language I have the
set of copies before me, and in the latter, despite the constant
arbiträr v deviation of Ashmole from the general type (adhered
to by Harley), I find in one case at least proof that Ashmole
was using a written text; for a scribe who writes Affcccion
rehersed instead of Aforne rehersecl is clearly not reproducing
a remembered idea. But in Horns Away, as has been above
noted, the Ashmole divergences from other texts are such as
lead to the theory of memory notation. Also, in Anglia 27,
386, I remarked upon the metrical differences of the Ashmole
Gomplaint for My Lady of Gloucester (No. 30) from the
Trinity copy of the same poem; and Nos. 11 and 25 of Ashmole,
as noticed in the list of contents above. are in the first case
confused in line-arrangement and in the second widely divergent
in lineflow from the general t}~pe.
It is clear that Harley and Ashmole are in this body of
poems texcually independent of one another, and the only
evidence for their near relationship is the presence in each
of so many poems also existing in the other, although we have
also noted an intimate connection of Harley with the Shirley-
Ashmole type in the text of Fortune. The condition of
3 1 I ELEANOR PRESCOTT HAMMOND.
Ashmole. also, varies widely. In the Chaucerian poems, apart
from the tag added to Fortune, there are no traces of such
tampering with the text as Shirley permits himself in several
Lydgate poems. I speak of the tampering as taking place in
Ashmole itself; for to refer the vagaries of these texts a step
further back is but begging the <piestion. But, in the same
codex with this licence of treatment, we find texts in which
Shirley adheres closely to his earlier (?) copies, in which he
even perhaps observes the verseinoveinent. That he was using,
somewhat spasmodically, his own previous copies, seems to me
possible from the parallelisms between the lost Shirley ca-
talogued at the beginning of Ashniole 50 and the list of poems
lying between Nos. 11 and 64 in Harley 2251. Compare the
facts that No. 4, Chaucer's ABC, is found in both Ashm. and
Harley; that Xo. 5 (Doublenesse) is found in Adds. 16165
and in Ashniole; that No. 6, So as the Cr ab goes, is found
in Ashm. and Harley; that No. 10 was in the Shirley from
which Harley and Adds. 34360 copied, as was No. 14; that
No. 11 is in Ashniole and Harley; that No. 12 is in Trinity
and in Harley, No. 16 in Ashniole and Harley, a bit of No. 20
in Harley, No. 21 in Ashniole, and also No. 23. There is of
eourse much more in Ashniole, and also in Harley, than in
this small MS., but the composite character of both volumes
is sufficiently probable, as is the derivation of Harley from
s< veral Originals at once.
One more point remains to be touched upon before we
summarize these results, — the connection, if any, between
Ashmole and another Shirley, Adds. 16165; the two MSS. agree
in three items copied in close sequence, viz.: — Invocation
to St. Anne, Every Maner Creature, and Doublenesse,
Nos. 23-25 in Ashmole, Nos. 14, 16, 18 in Adds. In the first
of these, a poem of 77 lines, Ashmole shows the same arbitrary
handling as in other L}Tdgate selections ; and we cannot argue
that Shirley is working from memory, because in the last
stanza, after mentioning Christ's defence of man against the
fiend, he speaks of "his fight as moste victorious''; but the
l>assage is in Ashmole rendered "his sight victorious", an
error of the eye and not of the memory.
In the second poem we find also evidence that Ashmole is
independent of Adds., since it avoids errors of rime-arrangement
ASHMOLE 59 AND OTHER SHIRLEY MANÜSCRTPTS. 345
committed by Adds., — and evidence that Aslimole is not
writing from memory, since it renders give their light (of tlie
planets) as give their siglit.
The last of these poems, Doublen esse, tlirows some light
on Shirley's niethods. Although tlie poem has in other MSS.
thirteen stanzas of eight lines, it has in Aslimole but eleven,
tlie Omission of one stanza being sliared by Adds. 16165. Of
these, tlie first six, instead of being in four-beat verse, are
padded by Shirley (in Aslimole) to five-beat lines; — cp. bis
alteration of My Lady of Grloucester; but after that point
he apparently wearied of tlie effort to alter, for the remaining
stanzas run with other MSS. in form, and are very close to
the Adds. in text, The manner in which the padding epithets
are inserted and the phrasing expanded precludes, to my mind,
the possibility of memory transcription.
From all the above it follows that the text of the Asli-
mole MS. 59, like the copies of Harley 2251, must be "relegated,
in the establishment of a critical text, to a subordinate and
questionable position". ') After a more extended and detail ed
examination of the MSS. in question, I would emphasize the
opinion just quoted from my previous paper. Neither Harley
nor Ashmole can deserve or can be permitted recognition in
a critical text. The fact that Trinity and Adds. are com-
pletely independent of one another makes more conspicuous
tlie resemblance in content between Ashmole, Harley, and a
lost MS. by Shirley, rendering it probable that in his last
volume Shirley at best copied from his own copies. When
we add to this the fact of his great age at the time of the
MS' execution, the possibility of occasional writing from
memory, and the tampering with the text which is so marked
in some Lydgate poems, we have reason enough for barring
this witness from court. Any traces of caution which exist
are in the Chaucerian poems, where Shirley may have followed
with some closeness his own earlier transcriptions, including
his own earlier retouchings of the text for metre's sake (?).
But the suspicion created by the rest of the volume lies also
upon these copies, and no editor should adopt Ashmole's lections
in preference to those of other manuscripts.
*) See Anglia 28,27.
346 ELEANOB PRESCOTT HAMMOND,
As for the genealogical tree, I would consider tbat
Ashmole derives largely from one or more lost Shirley MSS.,
perhaps with the addition by itself of the scrappy prophecies
and proverbs, and probably with the addition by itself of
the textual vagaries above described as due to memory-
transcription; that tbis (or these) lost MS. was independent
of the Trinity and Adds. Codices, though the Chaucerian
texts are of a common "Shirley" type; that Harley 2251
derives 1) in part from another lost Shirley (Harley 78?),
or Shirleys, sharing tliis derivation with Adds. 34360, 2) in
part from the Shirley codex Trinity R 3, 20 , and 3) in part
from the lost Shirley anterior to Ashmole; other sources
are also probable, and contaminations with MSS. of the
opposed type are more than possible in Harley 2251. i) As
for the secondarv MS. Harley 7333, T have above suggested
that it derives from MSS. (or a MS.) both higher up the tree
and earlier than Trinity.
Shirley's other collections of verse and prose are re-
presented by 1) the four leaves in Ins own band bound up
in the miscellaneous codex Harley 78 ; 2) the derivative MS.
Adds. 5467, which, as it shows Ins headings but not his
script or spelling, may have been executed from dictation.
As Shirley's orthography occasionally crops out in Harley
2251, I suggest dictation to explain its absence from Adds.
5467. 3) A large part of the MS. marked ARf 5. 5 in the
library of Harvard College, Cambridge, U. S. A. This MS.
was described by Robinson in Harvard Studies V, and I
agree with him in the belief that two of its articles are not
in Shirley's hand. I would point out further that these two,
the Governance of Princes and theSerpent of Division,
are on a paper different from the rest of the codex, and in
booklets separable from the copies preceding and following.
The oontents in Shirley's band are Guy of Warwick, the
Three Kings of Cologne, and an English Chronicle; I am
i Ft is of interest to note, in this comiection, that the MS. of the
Canterbury Tales marked Royal 17 D xv Hirit. Mus.) is from the t'lerk's
Tale on written by the scribe of Harley 2251 and Adds. 34300. My surmise
that Harley 2251 waa snbject to several inflnences (Anglia 28, 21) is borne
out by the character of this text, which will be described elsewhere.
ASHMOLE 59 AND OTIIKIi SHIRLEY MANUSCK1PTS. 3 IT
not clear tliat tlie poem at the opening of tlie MS. , the
Complaint of Christ, was not written by another scribe
than Shirley; note its use of the Runic g.
In the MS. Harley 149, which according to Gaertner is
partly written by Shirley, I can see no traces of his band,
bis headings, or bis ortbograpby.
The only other Shirley volume known to nie is the Sion
College (London) MS. of De Guilevile's Pilgrimage, which
contains a copy of Chaucer's ABC; this is carelessly termed
in the Dict. Nat. Biogr. the "Sion MS.", and confusion lies
near between this Shirley volume, containing one Chaucer-
poem, and the Sion College fragment of the Canterbury
Tales, not in Shirts band.
The comparatively large number of Codices either in
Shirley's band or derived from Shirley need not occasion
surprise. Considering the length of his life, his evident
interest in letters, and the energetic tone of his headings
and his tables of Contents, !) it would not be stränge if he
had executed many more volumes than remain to us. It is
not uninteresting to observe tliat several of bis MSS. must
have been in the same scriptorium where Harley 2251 and
Adds. 34360 were executed, that the amount of existing copies
written by the band of those MSS. (cp. Royal 17 D xv,
Arundel 59, Trinity R 3, 19 and 21) is considerable, and that
more than a few of these MSS. were in the possession of
John Stow, who asserted, in the list of Lydgate's works
which he gave to Speght, that some were extant in print,
the residue in his custod}^. Among Lydgate MSS., Stow's
markings are upon R 3, 19, 20, and 21, Adds. 34360, Laud 557 ;
this last MS. was formerly owned by Roger Thorney, as was
R 3, 21. Thorney the patron of de Worde, Shirley, the un-
known proprietor of the scriptorium above mentioned, Stow,
and William Browne, make an interesting group in the history
of the origin and transmission of these manuscripts. And
when we remark that Fairfax 16 was also once in the hands
J) The doggerel verse table of contents at the beginning of Add. 16165
is printed by Gaertner op. cit. p. 63; another siniilar "Kalnndare"' drawn
up by Shirley for an unknown AIS. (perhaps the imperfect Sion College?
see Anglia28, 13—14) was copied by Stow into Adds. 29729.
- HAMM0HD, ASHMOLE . SHIRT. EY MAXI Si WIRTS.
Stow, the contaminatioD of Harley2251 with the Oxford
type in some poems seems less unlikely.
The interest which we feel in the gri ap abovementioned
i>. however, entirely antiqaarian. Textually thes ices can
have no value for us. The | eliminatioo may seem
destructive. bat it is necessary. For ü snch a process be
pnrsaed to its ultimate outcome, we shaU be more certain of
our results than if we had begnn by asserting the excellence
of some tew MSS. merely on the basis of our taste and pre-
ference, while occasionally calling as witnesses MBS. whose
inferior value we acknowledge without proving it. We shaU
have discovered our definitive text by the survival of the
littest.
Kleaxor Prescott Hammoxd.
Chicago, U. s. A.
NOTES ON THE TEXT OF CHAPMAX'S PLAYS.
A. Alphonsus, Emperor of Germany.
Alphonsus Emperor of Gennany was performed at tlie
private theatre at Blackfriars before Queen Henrietta Maria
and tlie Prince Elector, i. e. the Palsgrave Charles Lewis, son
of tlie " Winter King", on May 5th 1036. Fleay [English Drama
vol. 2 p. 156] speaks of this Performance as a revival. but we
liave no knowledge of an earlier Performance. The play was
first published in 1654 with the following title-page:
The Tragedy of Alphonsus Emperour of Germany
As it hath been very often Acted (with | great applause)
at the Privathouse in BLACK-FRDEBS by Ins late MATES-
TIES Servants. By George Chapman Gent. London Printed
for Hiunphrey Mosely and are to be ] sold at his Shopp at
the Princes-Arms I in St. Pauls Church-yard 1654.
A copy of this quarto is now in the Malone collection in
the Bodleian [Mahne 241]. and it is to this copy that I refer
throughout as Q.
I do not propose here to discuss the authorship of this
play, but will simply State that I am unable to find the slightest
trace of Chapman's hand in it. Fleay. following Wood and
Winstanley, ascribes it to Peele. This seems to me. prima
facie. very plausible, at least as regards the first form of the
play. which may well have been revised later. Mr. J. M.
Robertson (Lid Shakespeare Write "Titas Andronicus pp. 123 —
131) has recently pointed out some interesting parallels be-
tween this play and Peele's known and suspected work. But
the subject deserves a more careful examination than it has
yet received.
AngUa. S. F. XVIII. 24
o
50 T. M. PARROTT.
Älplionsus did not obtain the honor of a second quarto,
and was never included in the various collections of Eliza-
bethan drama. It was first reprinted and edited by Karl
Elze — George Chapman's \ Tragedy of Alphonsus, \ Emperor
of Germany. \ edited | with an introduction and notes | by \
Karl Elze, | Leipzig- F. A. Brockhaus | 1867.
Dr. Elze, without any very thorough investigation of the
subject, accepted the old publisher's ascription of the play to
Chapman, on the grounds that "it is written throughout in
Chapman's well known manner" — a Statement from which
I wonld emphatically dissent — and that the u archaic dissolu-
tion of the final ion and of similar terminations in the end
(sometimes even in the body) of the line" is a mannerism such
as might be expected of a learned poet like Chapman in his
riper age, a Statement which seems to me quite lacking in force.
Elze's edition, however, was of real value in bringing this
curious and interesting play again before the public, in calling
attention to the numerous " Germanisms " which mark its style,
and in particular, in emending and restoring the extremely
corrupt German Speeches which in the original quarto are
printed in black-letter. But like most editors of the last
generation, Elze took considerable liberties with his text, often
altering the original without comment or justification. And
as his text was almost slavishly followed by the only succeeding
editor, R. H. Shepherd, there is at present no trustworthy text
of this play to be obtained. I shall refer to this editon by
the symbol E.
Älplionsus was next printed in The Comedies and Trage j
dies of George Chapman etc. \ London \ John Pearson. j 1873. j
It here appears in volume III pp. 195 — 283. This edition pro-
fesses to be an exact reprint of the old quarto, and the repriot
of Alphonsus is fairly reliable, much more so than that of
Bussy or of Biron. I have, however, noted a few errors. The
editor, whose name is not given, is now known to have been
the late R. H. Shepherd. I shall refer to this edition by the
symbol P.
In 1874 Alphonsus was again reprinted in The Works
of \ George Chapman j Plays , edited with notes by Richard
Herne Shepherd | London | Chatto & Windus. A new edition,
or rather, I think a new impression of this edition appeared
NOTES ON THE TEXT OF CHAPMAN's PLAYS. 351
in 1899. As this is the edition of Chapman most easy of
access, I shall refer to it by page and column in this essay,
denoting it by the symbol S. As the text is based upon Elze's,
I shall not repeat its readings except in the very few in-
stances where it differs from Elze.
In the list of Dramatis Personae prefixed to the play, E
emends the Q Lorenzo de Cipres to de Cyprus. This, I sup-
pose, is correct, It is perhaps worth noting that this character
is spoken of toward the end of Act I (387 a) as Lorenzo de
Toledo. Similarly his son, who is introduced in the stage
direction preceding Act I as Alexander de Tripes (an evident
misprint which E. corrected), appears later on (387 a) as
Alexander de Toledo. This sarne Variation reappears at the
beginning of act III (395 a), and points, I think, to a revision
of the play.
I,i, 1 (381a).
Q. Boy, give nie the Master Key of all the doors.
E. omits Boy, supposably metris causa; but a word of
address like Boy, Sir, Lord, often appears as a hypermetrical
part of a line. We might, perhaps, print Boy in a line by
itself as an ejaculation, but it should not be Struck out of the
text. In a parallel case I, ii, 75 (385 a) E. retains the word
of address, Madam, though he notes that it looks like the
interpolation of some player and should perhaps be omitted.
After i. 2 Q. reads Exit Alexder, E. corrects Alexander.
I, i, 53 (382 a).
Q. unlool'd. E. unloo]:ed, metris causa. This seems to me
correct, After this line E. omits the interesting word aloft
(Q. a loft) from the Stage direction. It seems piain that the
couch of Lorenzo was in an elevated recess behind a curtain,
or traverse.
I, i, 60— Gl (382 a).
Q. W hat's this? Blato? Aristotle? tush
these are ordinary,
It seems this is a note but neivly ivritten.
E. W hat is this? Plato? Aristotle? Tush!
These are but ordinary; 't seems this is
A note but neichj teritten.
21*
352 T. M. PARROTT
This is a striking example of the liberties E. takes with the
text in his attempt to make it fit into the Procrustean bed of
the rigid iambic pentameter. Of the two lines in the Q. the
second is perfectly satisfactory, and the irregularity of the
first is due to its ejaculatatory character. I think the Q.
reading should stand untouched, althougli we might print
60. Whafs this Tush!
being a line with a syncopated first foot,
61. These are ordinary.
being a short line broken by action, Alphonsus rumniaging
among his secretary's books and papers.
62. It seems — — written.
In the stage direction which immediately follows this
passage Q. reads among his books; E. among Lorenzo's books.
This chauge seems to me unnecessary.
I, i. 63 (382 a).
Q. Una arbusta non alit duos Erithicos
Elze emends Unum arbustum (althougli the form arbusta occurs
in medieval Latin, vid. Thes. hing. Lat) non alit duos erithacos.
E. notes that the Q. reads Erithicus, but the reading of the
Malone copy and of a quarto in the British Museum is as I have
o-iven it, and that of P. is the same.
ö
I,i, 72 (382 b).
Q. going own; in the Malone copy I find this evident
misprint. P. reads doivn following a copy of the Q. in the
British Museum. E. corrects.
In the following stage-direction Q reads riseth. E. mod-
ernizes to rises. This is uncalled for, I think.
I,i, 120 (383 a)
Q. To be a ready quickivitted Scholar.
I am surprised that E. did not emend this line. As it Stands
it requires stress inversion in the 4th and the 5th foot, a
Variation most unlikely in a play of which the metre is usually
so regulär. It seems to me very likely that and has simply
dropped out between ready and quickivitted.
NOTES ON THE TEXT OF CIIAPMAN'S PLAYS. 353
I,i, 129 (383 a).
Q. And as for Cullen. E. Collen.
The old spelling indicates a pronunciation and accent nearer
the German Köln than the English Colognc. In V, i, 56 (409 b
last line) we have the spelling Collen, and the metre there
requires the accent on the last syllable.
I, i, 132—139 (383 a).
By a palpable misprint Q. gives this Speech to Alphonfsus].
E. rightly gives it to Lorenzo.
I, i, 132 (383 a).
Q. Bohemie. E. Bohcmia.
The pronunciation evidently was Bemya.
I,i, 141 (383 a).
Q. & E. Churfurst. S. Kurfürst.
This is one of the few instances where S. departs from E.
I think the old spelling should be retained.
I? i, 152 (383 b).
Q. His voiee bought with ten tun of gold.
E. reads ten tons. There is no need of altering a familiär
English idiom. Eead ten ton.
I, i, 159 (383 b).
Q. With that victorious — Prelate.
Neither E. nor S. seems to have noted the absurdity of the
epithet victorious as applied to Mentz, whose defeat and
imprisonment by the Duke of Brunswick (Q. Brunschweige)
has just been mentioned. I fancy the word is a mere slip of
transcriber or printer for vainglorious.
I, i, 179 (383 b).
Q. There fore my Lord set down this sixt etc.
E. Therefore, my Lord, sit down this sixth etc.
The palpably incorrect change of set to sit, very likely a mere
misprint by E.? has been followed by S.
I, i, 191 (383 b).
Q. That it is tiventy days etc.
E. emends to tiventy hours, supposably identifying the poison
here mentioned with that mentioned in III, ii? 395 (400 a) as
354 T. M. PAltROTT,
taking twenty hours to work. But it is not necessary that
the poisons should be the same, and even if they were,
discrepancies of this sort ought not in my opinion to be blotted
out by an editor.
I, L 193 (383 b).
Q. This an infection.
E. This? an infection.
This seeins to nie a needless change. This = This is, as
often in Elizabethan drama.
I, i, 212 (384 a).
Q. To put them out of doubt I study sure,
E. To put them out of doubt Fll study sure\
This alteration is not only unnecessary, but seems to me to
betray a complete misconception of the passage. Alphonsus
compares himself to an actor who has destroyed bis part, i. e.
the maxims of State policy which Lorenzo has just dictated
to bim. Some niay think he has been over-rash in rending
it but to put them out of doubt that he "studies sure", i. e.
gets up a part thorouglily, he will repeat it backward ("Make
a backward repetition"). The last maxim was that a prince
should always be jealous of those who know his secrets
and should cut them off with silent cunning, Alphonsus pro-
ceeds to put this maxim into practice by poisoning Lorenzo.
E.'s emendation and punctuation seems to me to weaken the
force and destroy the connection of the passage, and he has
made this change without calling attention to it in any way.
I, i, 223 (384 a).
After this line E. begins scene II. The place may be
designated as the Capeila regia in St. Bartholomew's Church
at Frankfort.
I, ii, 29 (384 b).
Q. Chancelor of Gallia
I, ii, 37 (384 b).
Q. Chancelour of Italie.
E. notes "By an evident mistake which I have ventured to
correct the Archbishop of Collen is made Chancellor of Gallia
and eight lines infira the Archbishop of Trier Chancellor of
Italy". But it seems to me that such errors on the part of
NOTES ON THE TEXT OF CIIAFMAN's PLAYS. 355
the author ought merely to be pointed out and not corrected
in the text. Otherwise the reader may attribute to him an
accurate knowledge that he perhaps did not possess.
After the stage direction Enter the Empress etc. (384 b)
the words and Jcneels beforc the Electors should, I think, be
added. Cf. the third line after this entrance (I, ii, 47).
I, ii, 48 (384 b).
Q. Empress, E. emperess, metris causa, but the change
is unnecessary. S. for once follows Q. not E.
I, ii. 88 (385 a).
Q. / think he neuer saiä pray'r in his life
E. / think, he ne'er said prayers in his life.
The change is unnecessary. The Q. reading is quite as good
metrically, and more forcible than E.'s.
I, ii, 135 (386 a).
Q. Since we have once chosen him Emperour.
This perfectly correct line, — the stress inversion in the third
foot is a frequent Variation — seems to have offended E. He
notes: "This line does hardly admit of metrical construction ;
we should probably read either
Since once we've chosen him for emperor
or
Since once he has been chosen emperor."
It is piain that texts emended in this fashion can not serye
as a basis for metrical studies.
I, ii, 155 (386 a).
Q. your Sister; E. your daughter.
As Hedewick throughout the play appears as the daughter of
Saxon, E.'s emendation is correct. The Q. reading may possibly
point to an older form of the play in which Hedewick was
Saxon's sister, and is therefore worth noting.
I, ii, 160 (386 a).
Q. And Daughter s Kings
E. His daughters kings.
E.'s reading is more forcible, but it does not seem to me
necessary.
I, ii, 176 (386 b).
The stage direction [to Bohemia] was inserted by E.
356 T. M. TAKRÜTT.
I, ü, 101 (386 b).
Q. Exeunt Saxon, and Pols [i. e. Palgrave]
E. Exeunt Saxon, and Palatino.
This does not seem necessary. The English form of the title,
Palsgrave, occurs repeatedly in the play.
I, ii, 212 (387 a).
Q. Do this; tue will expect their resolutions
E. Do this: ice will expect his resolutions.
E.'s emendation is unnecessary. Both of the competitors are
to be informed of the "order of arbitrament", and the Electors
will await their resolutions (i. e. answers). E.'s emendation
seems to me bad English, yet it is accepted by S.
I, ii, 225 (387 a).
Q. Do calm the Winds of these great Potentales
E. Do calm the minds etc.
E.'s emendation is, I think, correct, as the context will hardly
permit a figurative use of Winds = passions.
I, ii, 235 (387 a).
Q. for age and age.
E. for aye and aye.
There is no need of this alteration, the meaning is quite clear,
and the New English Dictionary cites this very passage as
an Illustration of the use of age meaning "a long, but in-
definite space of time".
I, ii, 236 (387 a).
Q. What was a not?
E. What was he not?
The alteration destroys the familiär form of the pronoun, of
frequent occurrence in Elizabethan drama.
II, i, 34 (388 a).
Q. You ivere best to say, etc.
E. You're best to say, etc.
The change is unnecessary, since phrases like you teere are
constantly contracted without its being indicated in print.
II, i, 50 (388 a, last line on page).
There is no indication of a change of scene here, but the
words of Alphonsus in 1.49, let us leave this place, point, I
think, to a change of scene. In this case the direction Exeunt
omnes should be added after 1. 50. E. does not do this, and
NOTES ON THE TEXT OF CHAPMAN'fl PLAYS. 357
I suppose, imagines tlie following scene, in which Isabella and
Hedwick appear, to be in tlie same place. I shonld lay the
first scene in the Capeila regia, the second in the palace.
IL ii, 16 (388 b).
The stage directum, Draws a lot, after this line is added
by E. Similar directions should be put in the appropriate
places in the following passages, viz. 11. 20, 23, 26, 36, 42, 46,
47, and 71. After 1. 72 (389 a) for the Q., She opens, I would
read, HedewicJc draws, opens.
II, ii, 57 (389 a).
Make thee a man. E. notes this as a Germanism: I am
not sure that he is right, though the more familiär English
idiom, of course, is make a man of thee.
II, ii, 77 (389 b).
Insert here the direction, Edward nnmasks HedewicJc.
II, ii, 80 (389 b).
Q. is that this Saxon Princess.
So E. Query Is that the, etc.?
II, ii, 89 (389 b).
With this line begin the black-letter German Speeches.
Where these differ from E.'s text I shall give them according
to the Malone copy. P. does not always give a reliable re-
production of the original.
III, ii, 89— 90 (389 b).
Q. See dodh dass gebranch,
Mein Got ist dass dir, etc.
E. Sieh doch das gebrauch!
Mein Gott ist das die, etc.
III, ii, 94 (389 b).
Q. country fashion, E. alters silently to country's fashion.
It is a mistake to modernize the old grammar in this way.
III, ii, 99 (389 b).
E. thinks that Nephew in this line should be omitted.
There is no need of this, although E. is probably right in
holding that fashion at the end of the line is a trisyllable.
Cf. above 1. 94. The line may either be regarded as one
of six feet, or Nephew may be considered as hypermetrical.
358 T. M. PAIIROTT,
II, ii, 110 (389 b).
Q. mock her in her mirth
E. moclc her in your mirth.
The Q. reading is a mere misprint, probably due to the her
after mock.
II, ii, 113 (390 a).
Q. That English Courtship leaves it front the world.
E. suspects some corruption in this line; but I see no reason
for this. The sense is piain, i. e. that English courtship sur-
passes, outstrips all others. Possibly we have to do here with
an awkward imitation of an Elizabethan idiom. The New
English Dictionary gives no meaning for leave that would
exactly suit this passage.
II, ii, 117 (390 a).
Q. must ich arme kindt; E. muss ich armes kindt.
YVith all deference to Dr. Elze I am not at all certain whether
the old German ought to be altered in this fashion. Must
appears to me to indicate the past tense; and mistakes in
gender are very frequent throughout this play. To correct
them all may be to give a false impression of the accuracy
of the author's knowledge of German.
IL ii, 122 (390 a).
Q. Ey Lirbes nim es für gutti
E. Ei, liebes nempt es für glitte.
I do not feel sure that the cliange of the familiär nim to
nempt is justified here.
II, ii, 123— 4 (390 a).
Q. Und gebrauche; E. und gebrauch.
125. Q. weissts woll; E. wissts wol.
130. upsy in this line is printed in Q. in blackletter.
138. Q. vergebet mirss ich wills
E. vergebet mir's, ich will's.
140. Q. Forwahr kein schandt; P. misprints this as Vor-
wahr hiw\ E. reads Fürwahr kein schand.
142. Q. so vil. P. misprints so viel. E. follows Q. So
also in 1. 145.
II, ii, 147 (390 a).
Q. O excellent young Prince look, etc.
So E.; but I am inclined to read
O excellent! young Prince, look, etc.
NOTES ON THE TEXT OF CHAPMAx's PLAYS. 350
The ejaculation, 0 excellent , occurs repeatedly in tliis play,
see II, ii, 325 (392 a), and II, iii, 98 (393 b).
II, ii, 169—170 (390 b).
Q. woll hiemit zufrieden? E. wol hiemit zu frieden?
So also in the repetition of tliis speech, 11. 171 — 172.
II, ii, 173—4.
Q. Wass ihr durleichtigkeit dass will dass will mein vattter
E. Was Ihre Durchleuchtigkeit will, das will mein Vater.
II, ii, 180 (390 b).
Note the accent solcmnized in this line, and compare
sölcmniz'd in 1. 155 (390 a) above. It would be possible, indeed,
to scan 1. 180 with a syncopated first foot and pronounce here
also sölemniz'd. But this seems to me awkward.
II, ii, 185 (390 b).
Q. Conld serve f evert; E. Could serve to avert.
The ("hange is umiecessary. The New English Bictionary cites
an obsolete sense of evert meaning to turn aside.
II, ii, 189 (390 b).
Q. this day this breath of life
E. this day his breath of life.
The alteration seems needless; this breath oflifc = this vital air.
II, ii, 204 (391 a).
Q. To hear his lives reproach.
E. reads correctly his life's reproach ; but suggests "his life re-
proach — surely a slip for nproacht". There is no need of
alteration; lives is the old objective genitive after reproach.
II, ii, 219 (391 a).
Q. then dye myself. So E.; S. misprints thyself.
II, ii, 223 (391 a).
Q. Thou teilt not — — — in revenge?
E. omits the question-mark at the end of this line. But it
seems demanded by the context; Alphonsus here asks a question
which Alexander answers in 1. 224.
II, ii, 242 (391b).
Q. The seven selected Emperours electors
E. The seven elected Emperors electors.
I see no reason for this change.
II, ii, 252 (391 b).
Q. With pierc'd; E. Which pierc'd.
360 T. M. PARKOTT,
This seems to nie a certain correction. The Q. reading is
perhaps due to an abbreviation in the Ms. which was misunder-
stood by the printer.
II, ii, 263 (391b).
Q. What? what the Empress accessary to?
E. What? was the Empress accessary to't?
E. has no note on this change, which seems to me quite in-
defensible. Read
What? What? The Empress accessary too !
II, ii, 268 (391b).
Q. That 9 the greatest; E. That the nine greatest.
The Q. seems to me distinctly the better reading.
II, ii, 284 (391 b, last line).
Q. And in my heart; E. That in my heart.
This change seems necessary in view of the context.
II, ii, 333 (392 a, last line but one).
Q. it is. E. 't is. The change was probably made
metris causa, but it is unnecessary.
II, ii, 337 (392 b).
Q. Dutch howrs as Toivsandtschelms and gold to tempt them.
E. notes that this line is evidently corrupt, but makes no
attempt to correct it. I would suggest
Dutch boors are Tausendschelms and gold doth tempt them.
Tausendschelms, on the analogy of Tausendsassa, would mean
Mordskerle, Teufelskerle. Possibly the to of the Q. comes from
a misunderstood German word in the original, i. e. thut, so that
the phrase in the writer's mind would have beeil: Geld thut
sie verführen. I make this Suggestion with soine hesitation
and should be glad to see a better.
II, ii, 340 (392 b).
By your highness. This seems to me a Germanism. It
certainly is not a common English idiom.
II, ii, 346 (392 b).
Q. This one nayl helps etc.
So E., but would it not be better to read Thus one nail etc. ?
This and Thus are often misprinted for each other in old texts.
In Chapman's Gentleman Usher, for example, the catch word
at the bottom of p. 21 of the quarto is Thus, while the first
word at the top of p. 22 is This.
NOTES ON THE TEXT OF CHAPMAN'S PLAYS. 361
II, ii, 351 (392 b).
Q. Such credulous young novices to their death.
E. omits their, metris causa ; but the change is not needed, since
novices can be regarded as a dissyllable, nov'ces.
II, ii, 361 (392 b).
After this line E. rightly begins a new scene, but without
indication of the place. Perhaps the direction A Forest would
be best.
II, iii, 6 (392 b).
Q. pastimes. E. pastime. I see no reason for this change,
and, indeed, the Q. seems to me more idiomatic Elizabethan
English.
II, iii, 28 (393 a).
The stage direction after this line, Enter two Bowrs, is an
anticipation of the proper entrance four lines later. It is curious
that E. should have allowed this direction to the stage inanager
to stand in a modern text, and so give the impression that
there are two entrances of two couples of "bowrs".
II, iii, 33 (393 a).
Q. kom wore; E. komm wor.
34. Q. biss; E. Bis.
35. Q. kan wel gelt; E. kanst vel gelt.
E. suggests "perhaps wir Jean vel, etc.''''
40. Q. und; E. undt.
4L Q. mein liebe freinde; E. meine liebe Freunde.
43. Q. Engellander; E. Engelländer.
II. iii, 45 (393 a).
Q. friend; E. friends.
This emendation is. no doubt, correct.
II, iii, 47 (393 a).
The stage direction of the Q., Jerich reads, should, of
course, come after the words Hear weiter. E. noted this in his
Addenda p. 152, but is seems to have escaped the notice of S.
47. Q. den; E. denn.
48. Q. bowre; E. bowr. Q. und; E. undt.
49. Q. gelt und kleinothen; E. golt und kleinoten.
The change of gelt to gold was probabljr due to the following
translation of the German, 1. 54, which reads gold und jeivels.
362 T. M. PARROTT
II, iii, 52 (393 a).
After weiter insert the direction, he reads.
53. Q. versahmen ; E. versäumen.
Q. und wan; E. undt wann.
54. Q. ihr gethan; E. ihrs gethan.
Q. ich will; E. will ich.
55. Q. Karl; E. kerl. Q. raht; E. rath.
11,111,61 (393 b, first line).
Q. nich für; E. nicht für.
02. Q. see potts tausendt; E. sieh, potz tausend.
64. Q. potts tausends slapperment;
E. potz tausend sapperment.
64. Q. guter gluck; E. guten glück.
06. Q. der divell; E. der düvel. So also 1. 91.
67. Q. bowre; E. bowr. So also in 1. 70.
71. Q. jenner selleuch; E. jener soll euch.
72. Q. bien bried; E. bin berürt.
73. Q. schelms - - verrahters; E. schelme - - verrähter.
74. Q. furstlick; E. fürstlich.
76. Q. Got; E. Gott.
77. Q. hande; E. hende.
81. Q. dor dor; E. dar dar.
82. Q. ditt; E. dit. So also in 1. 86.
II, iii, 83 (393 b).
Q. geue; E. gebe.
93. Q. Wiltud; E. Wiltu.
95. Q. wollan; E. wolan.
96. Q. hast; E. hastu.
99. Q. alle mit; E. alles mit.
II, iii, 103 (393 b).
Q. Ne Hercules contra; E. Ne Hercules quidem contra.
It is interesting to note that this proverb appears also in The
Revenue of Uussy D'Ambois (209 b). This is the sole link
with Chapman that I have noted in this play.
105. Q. kehre dich; E. wehre dich.
This emendation was probably induced by the presence of
wehren (Q. meren) in 1. 109 (394 a) below. But it does not
seem necessary, since hehre gives a perfectly good sense.
Jerick evidently has bis back turned to Richard when the
NOTES ON THE TEXT OF CHAPMAN'S PLAYS. 368
latter rises, and he is now called on to turn and face the
supposed dead man.
106. Q. seestu; E. siehstu.
111. ii, 108 (394 a, first line).
Q. labendig; E. lebendig.
Q. so muss ich meren; E. so muss ich mich wehren.
vuren in Q. looks like a misprint for me (mi') wehren.
112. Q. karle; E. kerl.
113. Q. fight; E. ficht.
Is then any instance in German literature or folk lore of the
curious sort of duel that has already occurred in this scene and
that Jerick evidently expects when he entreats Richard to
"fight redlich"? It seems a savager form of the exchange of
bul'fets which occurs often in English ballads and stories.
115. Q. dan, E. dann.
118. Q. fromer; E. frommer.
121. Q. wet; E. weet.
123. Q. Lig dor still, still ich sag
E. Lieg dar still, still sag ich.
I do not see the necessity of altering the position of the words
in this line.
127. Q. sterb; E. stirb.
130. Q. Fy; E. Pfui.
131. Q. dein; E. deinen.
132. Q. Last; E. Lasst.
II, iii, 137— 8 (394 a).
Q. Wliat bistum more tlian a damn'd murderer?
That thou art so mwch we are witnesses.
E. What bistn more than a damn'd murderer?
For that thou art so much ive 're witnesses.
I can see no reason whatever for tampering with 1. 138; metre
and meaning alike are quite satisfactory.
II, iii, 148 (394 a).
E. seems to think that above in this line was pronounced
a'bove, and refers (p. 142) to a similar accentuation in Timon
of Athens III, ii, 94. In each case we have an instance of
stress inversion, not of this absurd pronunciation.
364 T. M. PARROTT,
II, iii, 178 (394b).
The stage direction. Dragging out the boäy of Jerick, af ter
this line was supplied by E. In bis notes, p. 142, he has Dragging
in Jerick, which is more in accordance with Elizabethan
idiom. After the Exeunt at the close of the scene add dragging
in Hans, for there are two corpses to be disposed of.
Act III scene i. The place is a hall in the palace as in II, ii.
III, i, 14 (395 a).
Q. at the neither end; E. at the nether end.
This, of course, is a certain correction.
III, i, 25 (395 a).
For Exit after this line read exiturus, since Alexander
does not leave the stage tili after 1. 31.
III, i, 41 (395 a).
Q. Schinck bowls of Reinfal.
E. inserts an unnecessary comma after Schinck He has also
an elaborate note on Reinfal, apparently accepting J. Grimm's
Suggestion that the "Reinfal" came from Rivoli near Verona
or from Botzen in the Tyrol. But is the word not plainly an
English mistake for Rheinpfah a district famous for its wines?
III, i, 44 (395 a).
E. thinks that before this verse a line or two may have
dropped out in which Alphonsus alluded to Edward's not
joining in the universal mirth. I think, however, that we
need not assume this. The connection between the speech of
Alphonsus and that of the Empress lies in the words unex-
jyected league in 1. 43. The Empress takes this phrase as
alluding to the sudden marriage of Edward and Hedewick, and
remarks that the Prince, like a true bride-groom, is too rapt
in the contemplation of his bride to revel "lusty upsy Dutch".
III, i, 58 (395 b).
Q. es gelt; E. 's gelt,
I see no need of change; in fact the change seems to nie to
injure the rhythm of the line.
III, i, 60 (395 b).
Q. Sair Got es soll mir en liebe, etc.
E. Sam Got, es soll mir ein lieber, etc.
I am not sure that one should attempt to correct Prince Edward's
German. It may have been meant to be incorrect.
NOTES ON THE TEXT OF CHAPMAN'S PLAYS. 3G5
III, i, 65 (395 b).
Q. Trowl out\ E. Draivl out.
The Q. reading seems distinctly better. Trowl, of course, = troll.
III, i, 68 (395 b).
Q. My Lord of Brandenburg spoJcen like a good Dutch Broiher;
E. reads spoke, and suggests normalizing the line by reading
Lord Brandenburg, spoke, etc. Neither the actual change nor
the proposed alteration seems to nie called for.
III, i, 80 (395 b).
Q. ivithoat fallace; E. ivithout fullacy.
The New English Dictionary gives fallace (obsolete) = decep-
tion, trickery falsehood, and quotes this line, along with pas-
sages from Wyclif, Caxton, and Hakluyt.
III, i, 94 (396 a).
Q. dis nicht ben mee; E. dis nacht bei me.
96. Q. mist, begeran; E. nicht begeren.
III, i, 100 (396 a).
clap thy hands upon thy Jiead. Is tliere any special
meaning attached to this plirase?
III, i, 106 (396 a).
Q. I'l teil you plainly ivhat you must trast unto.
E. reads to for unto; I suppose vnetris causa. Bat the change
is unnecessary ; the line is perfectly regulär with the feminine
ending.
III, i, 114 (396 a).
Will aWink about. E. speaks of this as a German rather
than an English fashion. But it probably refers to the
wellknown Elizabethan custom of pledging healths. See for
example the last scene in Chapman's All Fools, and note that
here it is the English Edward who uses the phrase.
III, i. 115 (396).
Q. our English proverb say\ E. our English proverb says.
An s has apparently dropped of at the end of the line.
III, i, 128 (396 a, last line).
Q. Ahipse bowr maiJcins; E. Andhüpsch boivr maikins.
III, i, 133 (396 b).
The stage direction in this line [aside to Alexander] is
supplied by E.
Anglia. N. F. XVIII. 25
366 T. M. PATIROTT,
III, i, 141 (396 b).
Q. It likes me not; Away Marshall bring tliem.
E. It likes me not; away, and bring them, Marsliall.
E. is too eager to secure normal lines. The stress inversions
in the line as it Stands in the Q. give it a characteristic
agitated rhythm which E.'s change destroys.
III, i 145 (396 b).
Q. sets - - - an Edge; E. sets on edge.
In Elizabethan English the phrase set an edge = to stimulate,
to excite.
III, i, 148 (396 b).
Q. Thy face and countenance holds
E. Thy face and countenance hold.
The Q. shows the so-called "Northern plural" familiär to all
students of Elizabethan drama in the original texts.
III, i. 157 (396 b).
Q. schinkel', E. schinken.
III, i, 162 (397 a).
Q. spell rommer daunseu
E. spiel rommer dantzen.
E. notes (p. 144) that Q. has rommer daunteu, but the reading
of the Malone copy is as I have given it here.
III, i, 176 (397 a).
Q. Skelt bowre; E. 's gelt, bowr.
177. Q. Sain Gott; E. Sam Gott!
178 — 9. Q. Ey Jungfraw helpe; E. Ei jungfraw help.
Q. ein Jungfraw drunck ; E. Ey jungfraw, drinck !
180. Q. guter fcenudt frolocken drink.
E. guter freundt fröhlichen trunck.
182 — 2. Q. mein frundt bescheidt
E. mein freundt bescheid.
III, i, 185 (397 a, last line).
In the stage direction following this line Q. reads Bohem.
E. retains this, but it might be better to normalize the name.
III, i, 193 (397 b).
Q. Whas whas wat nut mee ;
E. Was was what mit me.
The Q. omits to put the name of the Speaker before this liiie.
E. rightly gives it to the Palsgrave.
NOTES ON THE TEXT OF CHAPMAN's PLAYS. 3G7
in, i, 195 (397 b).
Q. Ey geb gein drink
E. Ey gebt gern trincken.
III, i, 197 (397 b).
After tliis line add stage direction, The Palsgrave spills
the ivine. Cf. 1. 213 below.
III, i, 198 (397 b).
Q. Saxon and Palsgrave, this, etc.
So E. But better read
Saxon and Palsgrave! This, etc.
Bohemia, the Speaker, here recognizes Saxon and the Palsgrave
disguised as "bowrs". He ejaculates their names, and adds
"This (i.e. this re-appearance of theirs in disguise) can not
be good."
III, i, 201 (397 b).
After this line insert the stage direction, They draiv. Cf. 1. 202.
III, i, 206-207 (397 b).
Q. How do you feel your seif?
I can not teil, not ill, and yet methinks 1 am not well.
E. makes three lines of this passage ending seif, methinks, ivell.
But the rhyme shows that a couplet is required. Arrange
IIoiv do teil
Not ill not iv eil.
III. i, 214 (397 b).
Q. thou hadst; E. thoiCdst.
The change is not needed.
III, i, 216 (397 b).
Q. If all be well with us, that schuce shall serve.
E. was apparently puzzled by schuce and altered it to julce.
It would be interesting so know what meaning he attached to
the emended line. Schuce is plainly a misprint, or variant, of
scuse = excuse. The "excuse" is the Palsgrave's reason for
Spilling the wine, i. e. that he would not be "enforced".
III, i, 219 (398 a, first line).
1 do not fear myself a ivhit. This sounds to nie very like
a Germanism: "Ich fürchte mich gar nicht"; but Elze does
not note it, and it may be merely an awkward form of "I,
myself, do not fear".
25*
368 T. M. PARROTT
DI, i, 221 (398 a).
Q. Nephew, hoiv now ? is all well icitli you ?
E. inserts not after is. This makes a smoother metre, but is not
needed for the sense. I should prefer to leave the old reading.
III, i, 229 (398 a).
Q. The griefis; E. The grief's.
The cliange is not needed.
III, i, 242 (398 a).
Q. Bride-Chamber ; E. bridal Chamber.
E. holds that the metre requires the cliange. But it does not
seem to nie necessary, and the likeness of Bride-Chamber to
the Gernian Brautkammer is a good reason for leaving the
old text untouched.
IE, i, 264 (398 b).
Q. And so good night siveet Princess.
E. And so good night, siveet princes.
E.'s emendation is required by the context,
III, i, 274 (398 b).
Q. so foul a fact. E. queries act, but does not alter, as
he does in IV, i, 63. In both these lines fact = crime.
III, i, 289 (398 a).
Q. lanshiights. E. landtshnechts.
The usual English spelling is lansquenet; but lanshiight is
found in Brisked, Civil Life p. 145.
III, i, 306 (399 a).
Q. May the Heavens prosper your just intents.
E. asserts that then has dropped out after prosper and re-inserts
it in the text. This seems to nie more than doubtful. The
line in the Q. may be read with a syncopated first foot, and
a slur {prosper your just) in the fourth.
After this line E. marks scene IL There is no cliange of
place, however ; and I have pref erred to let the scene ruu on.
To the stage direction of the Q., Enter Alphonsus, E. has
added and after him Alexander. But this does not wholly clear
up a difflculty the existence of which E. hardly seems to have
realized. If the first two lines after the entry of Alphonsus
are spoken by that personage, as in Q., and it is he who has
hidden himself and overheard the conversation between the
NOTES ON THE TEXT OF CHAPMAN's PLAYS. 369
Empress aud her friends, how comes it that Alexander, whom
the Eniperor lias "sought in each corner of the court", is
fully acqnainted with all the details of this conversation, see
11.319—320, 323—324, 329—330 (399 a), whereas Alphonsus
is unacquainted with them, cf. 11. 326, and 328 ?
The evident Solution is that the two lines in question
(307 — 308) are spoken, not by Alphonsus, but by Alexander,
who has concealed hiniself behind the arras, overheard the
conversation, and now comes forward. No entry is given for
him in the Q. because he has not left the stage, and the entry
for Alphonsus is too early, as is often the case in old Qq.
So it happened that in transcribing, or printing, the name of
Alexander was dropped and that of Alphonsus prefixed to the
lines in question. Arrange thus.
Exeunt omnes. Alexander comes from behind the arras.
307. Alex. This dangerous
308. — — blessed hour.
Enter Alphonsus.
309. Alp. Alexander, ivhere didst thou etc.
III, i, 370 (400 a).
Q. causeless enmity, E. is tempted to conjecture ceaseless
enmity. But causeless, i. e. without due cause or justification
is the very word required by the context.
III, i, 387 (400 a).
Q. He hath; E. He's.
This is not required by the metre, I think; and it is always
a mistake to alter old grammatical forms.
III, i, 396 (400 a).
Q. Take six travants well arm'd and followe.
This line is imperfect. Perhaps me has dropped oft' from the end.
III, i, 411 (400 b).
Q. JEgestus; E. JEgisthus.
III, i, 421 (400 b).
Q. By this device — — — to make your friends.
E. By this device — to make you friends.
E.'s emendation is plainly required.
III, i, 426 (400 b).
The stage directum after this line is added by E.
370 T. M. PAKROTT,
in, i, 431 (400 b).
The metre of this line is inconiplete — Query, insert
guiltless before heael?
IU, i, 488 (400 b).
Q. Diel never acts; E. suggests: Diel ever
acts? This does not seem necessary.
III, i, 493 (400 b).
Q. Some run unto the Walls, some elrciiv up the Sluce.
E. suggests that the metre would be improved by omitting up.
This is true, but the irregularity of the line suits the Situation.
IV, i, 19 (402 a).
Q. Crossier Steift) E. crozier's staff.
I think the Q. text may stand; the two nouns really make
a Compound word.
IV, i, 89—99 (403 a).
89. Q. Saft dorh liebes doister who.
E. Sag doch liebe dochter, wo.
90. Q. dicselbirmafl ; E. dieselbe nacht?
91. Q. who who sem; E. wo, wo sein?
93 — 4. Q. Wert — vorschrocken.
E. Wart verschrocken.
95. Q. ha mist audes dam.
E. hab nicht anders dann.
96. Q. allrin gesiflaffne abur.
E. allein geschlafen, aber.
E. gives the Q. reading as gesislaffne, but the Malone copy
has the text given here.
97. Q. mitternaist - - - mriner ; E. mitternacht — mein.
98. Q. bundt sislaffet; E. undt schlafet.
99. Q. getunnuel; E. getummel.
IV, i, 105 (403 a).
Q. Or diel she run together in the Lamm?
E. queries : diel you run, etc. May this not be an imitation of
some such German phrase as Lief sie mit?
IV. 117— 118 (403 b).
Q. satt mist be dir schlafin
E. hat nicht bei dir geschlafen.
119. Q. gefeit — zum sagun; E. gefeilt — zu sagen.
120. Q. habes woll gerfralet; E. hab es wol gefület
NOTES ON THE TEXT OF CHAPMAN's PLAYS. 371
125. Q. Lab ich bin - - gesch